Titel: Grundlegende
Entscheidungen
Autor: Michelle
Deutsche Übersetzung : Markus Hiebaum
Serie: TNG
Teil: REV: 1/1
Alterseinstufung: PG-13
Codes: R/T, P/C
Zusammenfassung: Diese
Geschichte spielt unmittelbar nach dem Ende von Star Trek: Der Aufstand. Werden
Deanna und Will fortsetzen, was sie begonnen haben oder werden sie auf Nummer
sicher gehen und zu ihrer Freundschaft zurückkehren? Wie weit können sie ihre
neuen Gefühle füreinander bringen? Und was wird Beverly machen, nachdem Jean
Luc sich in eine andere verliebt hat.
Anmerkung der Autorin:
Das ist die erste Geschichte, die ich je geschrieben habe. Sie wurde mit Hilfe
eines sehr talentierten und lieben Freundes komplett überarbeitet. Falls Sie
sich an die erste Version erinnern, werden Sie wenig mehr als das Grundkonzept
wiedererkennen. Danke an meinen Mentor für alles. Ian, du wirkst Wunder – hier ist eines davon. Für meine
Inspiration für alles was Imzadi ausmacht ….
Du weißt was ich meine.
Disclaimer: Die
Rechte an den Charakteren gehören Paramount. Wie auch immer, der Plot und die
Storyline sind mein geistiges Eigentum. Ich mache keinen Profit mit dieser
Arbeit.
Mai 1999
Star Trek: The Next Generation
Command Decisions
von Michelle
Stark überarbeitet Oktober-November
1999/Februar-März 2000
Kapitel 1
Persönliches
Computerlogbuch des ersten Offiziers, Sternzeit xxxx.xx: Die Enterprise NCC-1701-E hat
den Briar Nebel wieder verlassen, nachdem die Mission erfolgreich abgeschlossen
wurde. Ich habe Deanna zu einem privaten Abendessen in meinem Quartier
eingeladen. Die metaphasische Strahlung hat einige alte Gefühle wieder an die
Oberfläche geholt. Ich frage mich, wie sehr es sie verändert hat – wie sehr es
unsere Beziehung verändert hat … Werden
wir einen Schritt nach vorne oder nach hinten machen? Verdammt, ich bin so
verwirrt. Ich denke ich weiß, was ich für sie empfinde. Ich habe festgestellt,
dass sich meine Gefühle nie verändert haben, sie waren lediglich begraben. Ich
muss wissen was im Herz von Deanna vorgeht. Können wir zu unserer Verliebtheit zurückkehren
oder werden wir uns als Freunde verabschieden? Ich weiß es noch nicht….
Deanna Troi blieb
kurz vor Commander Riker’s Quartier stehen und
versuchte ihre blankliegenden Nerven zu beruhigen. Als sie den Türmelder
erreichte, blieb sie stehen und errötete innerlich dafür, dass sie so unsicher
war. Sie sah nach unten und glättete einige nichtexistente Falten in ihrem
Kleid. Sie fluchte innerlich, weil sie wusste dass sie zu spät gekommen war.
Sie verbrachte
übermäßig viel Zeit damit, fast alles was sie in der Gardarobe hatte,
anzuprobieren, gab schlussendlich auf und replizierte zwei neue Outfits zur
Auswahl aus einem Modekatalog, welchen ihr ihre Mutter gesendet hatte. Sie trug
ihr Haar nach hinten gesteckt, in Schichten über ihrem Rücken – die Art wie
Will es am meisten mochte. In Gottes Namen, er hat es ihr oft genug gesagt. Sie
lächelte als sie daran dachte wie er beschrieb, wie es sein Gesicht kitzelte wenn er sie am Genick
küsste..
Deanna spürte ein
Prickeln bei diesem Gedanken, holte tief Luft und dachte {Du benimmst dich wie ein verliebter
Teenager. Reiß dich zusammen, Deanna. Es ist lediglich Will. Warum bist du so
aufgeregt deswegen?} Sie wusste die Antworten auf ihre rethorischen Fragen.
Aber das ist genau
der Punkt – es war Will. Sie fühlte dass heute Nacht ein wichtiger
Schritt für sie beide war. Sie strich ihr rotes Satin-Kleid ein weiteres mal
glatt. Es war trägerlos und enganliegend mit einem transparenten Schultertuch
lose über ihre Arme liegend. Nachdem sie noch einmal seufzte, betätigte sie den
Türmelder.
Will empfing sie an
der Türe mit seinem berühmten Lachen. Deanna’s
war sprachlos bei seinem Anblick. Er war so ansehnlich, mehr noch als vor
diesen vielen Jahren auf Betazed. Er trug einen silber-blauen Tunika und eine graue Hose. Der Tunika war vorne
gerade weit genug ausgeschnitten um einen sehr sexy Streifen seines Brusthaares
zu zeigen.
Will´s Augen
leuchteten beim Anblick dieser wunderschönen Frau vor ihm. Sein Puls
beschleunigte und er fragte sich, ob sie den Anstieg seines Blutdrucks spüren
konnte. Er bemerkte wie die Farbe ihres Kleides ein Glänzen auf ihre Haut
zauberte und ihre Augen zum tanzen brachte. Ihr Haar hatte einige goldene
Strähnen von ihrer Zeit im Freien auf dem Ba´ku-Planeten. Ihr Lächeln war
eingerahmt von ihren zuckersüßen rubinfarbigen Lippen, welche das Blut in
Rikers Körper zum Kochen brachten.
"Deanna, du siehst wundervoll aus. Gerade
als ich mir dachte du könntest nicht mehr entzückender werden tauchst du auf
und überrascht mich."
Ein warmherziges Lächeln
kam über sein Gesicht und er näherte sich ihr für einen zärtlichen Kuss.
"Commander, es
gibt ein altes Erdensprichwort das sagt: ‘Schmeichlerei
bringt dich überall hin’." {Hmmm… Du könntest heute Nacht herausfinden
wie wahr das ist}
(war ihre lautlose Ergänzung). Sie errötete und ihr grinsender Freund übersah
nicht das hoffnungsvolle Zwinkern ihres Augenlids.
Er führte sie zum
Tisch, welcher mit Kerzen, Blumen und Wein gedeckt war. Grosse Anstrengungen
wurden unternommen, um die Details zu beachten, und es funktionierte. Alle ihre
Lieblingsspeisen wurden liebevoll zubereitet und entzückend präsentiert. Will
rückte ihr den Stuhl zurecht und als sie Platz genommen hatte, legte er ihr die
Stoffserviette auf den Schoß.
Sie blickte ihn
verwundert an und lächelte. "Bist du heute Nacht der charmante Gentleman?"
"Alles für meine
Herzensdame." Ein verspielter Unterton schlich sich in seine Stimme.
"Alles sieht
wunderbar aus und duftet herrlich, Will. Ich weiß nicht wo ich beginnen soll."
Er schnappte sich
eine Garnele und sagte, "Wie wäre es hiermit?" Er plazierte die
Delikatesse in ihren geöffneten Mund und berührte mit dem Finger ihre Lippe –
nur ganz kurz.
Sie schloss sinnlich
ihre Augen und genoss den Geschmack des Meerestieres. "Ummm, köstlich."
Will setzte sich an
das andere Ende des Tisches und hob das Glas für einen Toast. "Auf heute
Nacht."
Sie lächelte und hob
ihr Glas.
Sie setzten das Mahl
in relativer Stille fort, abgesehen vom Austausch von Blicken und Lächeln.
Als ihr Mahl dem Ende
zuging produzierte Will ein sinnliches Schokoladendessert, was Deanna dazu
brachte, mit den Augen zu rollen.
"Oh, Will. Es
sieht köstlich aus, aber wenn ich auch nur einen weiteren Bissen esse, wird
dieses Kleid genau in der Mitte reißen."
"Man kann ja
darauf hoffen!" Er hob seine Augenbrauen vielsagend. "Du solltest
wissen, dass ich von nun an immer Hintergedanken haben werde, wenn es um dich
und Schokolade geht, Counselor."
Deanna schüttelte den
Kopf und setzte ein teuflisches Grinsen auf, und konnte es sich nicht verkneifen,
eine Serviette nach ihm zu werfen.
Während Will den Tisch abräumte, nahm sie den Rest vom Wein und begab sich zur
Couch. Sie suchte seine Aufmerksamkeit und klopfte auf den Platz neben ihr und
sagte ihm damit, sich zu ihr zugesellen.
Will setzte sich, reichte
zu ihr hinüber und nahm ihr das Glas aus der Hand. Er stellte das Glas auf den
Tisch und blickte tief in ihre Augen – auf der Suche in ihrer Seele nach den
Antworten, die er so verzweifelt suchte.
Deanna sah die
Ernstheit der Lage in sein Gesicht geschrieben. "Will, ich spüre Besorgnis
in dir." Sie nahm seine Hand in ihre und streichelte sie sanft, während
sie ihre mentale Sondierung fortsetzte. "Was ist los?"
Er saß dort für eine
lange Weile – nervös und zögernd. Sie spürte Schweiß an seiner Handfläche.
"Will? .... Bitte
sprich mit mir. Was macht dir Sorgen?" ~~Imzadi~~ fügte sie lautlos
hinzu.
Will hat sie schon
lange nicht mehr laut “Imzadi”
sagen hören, aber er konnte schwören dass er dieses Echo in diesem Moment in
seinem Geist hörte. Dieses einzelne Wort beschwor so viele Emotionen in ihm
hervor. Es war ein Wort gefüllt mit einem so großen Versprechen, sodass er
seine Augen wehmütig schloss und sich nahe an sie schmiegte. Ihr exotischer
natürlicher Duft ließ ihn schwindlig werden.
"Deanna, nun, da
wir nicht mehr unter dem Einfluss des Briar Nebels stehen, war ich sehr
gespannt darauf, herauszufinden was du über uns fühlst – über die Dinge, die
vor kurzem zwischen uns passiert sind.
Er fühlte, wie sich
der Druck ihrer Hand verstärkte als sie realisierte, dass sie das selbe empfand
wie er, und raffte sich auf weiterzusprechen. "Ich denke, nein, ich weiß
was ich fühle{dieses eine Mal in meinem Leben} (sagte er zu sich selbst).
Ich war nicht ganz sicher bis ich mit Geordi die Oberfläche verließ, um die
Botschaft an das Sternenflottenkommando zu senden. Ich fand heraus dass meine
Gefühle für dich sogar noch stärker sind, seit wir den Nebel verlassen haben."
Sie fühlte, wie ihr
eigenes Herz schneller zu schlagen begann. Konnte das wirklich passieren? Nach
der langen Zeit?
Er sprach weiter.
"Das war eines der wenigen Dinge, welche mir halfen als die Son´a uns
angriffen. Habe ich dir erzählt, dass das Sternenflottenkommando das Manöver
nach mir benannt hat?"
Sie schüttelte
vergnügt den Kopf.
"Ich weiche vom
Thema ab. Das war der Zeitpunkt an dem ich herausfand, dass ich nicht ohne dich
leben könnte – dass ich mich jetzt mehr mit dir verbunden fühle als auf Betazed.
Heute weiß ich dass nichts ... und ich meine nichts wichtiger für mich ist als den Rest meines Lebens
mit dir zu verbringen"
"Deanna. Ich…
ich muss wissen was du fühlst. Bitte sei ehrlich. Ich kann meine Gefühle
kontrollieren und werde immer dein Freund sein wenn das das ist was du willst. Aber
…
"
Seine Stimme
verstummte und sie berührte seine glatte Wange sanft, forderte ihn lautlos auf,
weiterzusprechen. "Will …" Sie
gab ihm einen mentalen Schubs und drängte ihn weiter.
Er blickte nach unten.
Er konnte ihr nicht in das Gesicht sehen, während er seine Gefühle in Worte
fasste. Es war so schon schwer genug ohne dabei in ihr liebenswertes Gesicht,
in ihre dunklen Augen zu schauen.
"Ich … Ich vermute ich wollte einfach dass
du weißt was in meinem Herz vorgeht. Ich weiß, ich habe es viel zu lange vor
dir versteckt weil ich Angst hatte. Imzadi …. Ich
liebe dich."
Da! Er hat es endlich
eingestanden. Seufzend sah er nach oben, um zu sehen dass Tränen über ihre
zarte Wange ronnen.
Deannas Stimme
versagte; sie konnte nichts sagen. Stattdessen hörte Will ihre Worte in
seinem Kopf.
~~Oh, IMZADI. Ich
hatte solche Angst, dass dies alles enden würde, als wir das System verlassen
haben. Ich hatte keine Ahnung wie ich zu unserer einfachen Freundschaft hätte
zurückkehren können, nach allem was in den letzten Tagen passiert ist.~~
Deannas Erklärung
rüttelte Will auf. Es war schon so lange her, seit sie ihm Gedanken übertragen
hatte, aber er hörte aufmerksam und mit
Herz und Seele zu.
Ihre kleinen Hände
zitterte vor aufgestauter Emotion. Ihr Herz war voll Freude und Erleichterung .
Ihre Stimme kehrte wieder zurück, obwohl sie noch immer etwas zittrig war.
"Will, ich habe
nie aufgehört dich zu lieben. Ich wollte bloß nicht deiner Karriere im Weg sein.
Oh, Will. Mein
Imzadi!! Ich liebe dich so sehr."
Sie warf ihre
schlanken Arme um seinen Nacken und umarmte ihn wild. Alles was er tun konnte,
war sich an sie zu lehnen und ihre Umarmung entgegenzunehmen. Ihre Lippen
trafen sich zu einem zärtlichen Kuss.
Er löste sich für
einen Moment aus ihrer Umarmung, um in ihre dunklen leuchtenden Augen zu sehen.
Während er ihre zitternden Augenlider küsste, flüsterte er, "Ich erkenne
es jetzt selbst- und es gefällt mir."
Der letzte Kuss, der
ihre Entscheidung bestätigte, war tief und leidenschaftlich. Will’s Hände strichen durch ihr Haar und
hinunter zu ihrem Genick und ihren Schultern, was Deanna dazu brachte, Ihren
Kopf vor Vergnügen nach hinten zu werfen. Kein Wort wurde gesprochen, als er
sie in seine starken Arme nahm und in das Schlafzimmer trug.
Kapitel 2
Andernorts auf dem
Schiff liefen die Dinge nicht so erfreulich. Beverly Crusher saß alleine an
einem fensterseitigen Tisch im Zehn-Vorne, ihre Gedanken verweilten bei Captain
Picard. Sie war verärgert, weil er so eingenommen war von der Ba’ku-Frau, Anij. Er sah so glücklich
aus, während er mit ihr auf dem Planeten verweilte. Sie hörte drei Herzen
zerbrechen, als sie auf das Schiff zurückkehrten - Jean-Luc’s, Anij’s
und ihr eigenes. Sie war überzeugt davon, ihn für immer verloren zu haben – so
viel war sicher.
Zuerst hoffte
Beverly, dass sie einfach von der Strahlung beeinflusst war- dass diese ihre Emotionen verwischte. Aber
während des Abendessens früher an diesem Abend war er einigermaßen abgelenkt,
sogar kühl. Alles worüber er sprach waren die Vorzüge von Anij und ihrem
geheimnisvollen Planeten und er bemerkte ihre Verzweiflung überhaupt nicht. Er
war so enthusiastisch als er ihr voller
Freude von seinen Plänen erzählte, den Planeten in seinem nächsten Urlaub
wieder zu besuchen und trotzdem schien er etwas traurig zu sein, dass er sie
zurücklassen musste.
{Diese verdammte
Ba’ku-Frau!}
Beverly war in einer verzwickten Lage, wie sollte sie mit der Unsterblichkeit
konkurrieren? Jean-Luc schien nicht einmal wahrzunehmen, dass sie sich schon
vor dem Dessert verabschiedete. Mürrisch nahm sie einen Schluck Synthehol während
eine einzelne Träne über ihr Gesicht lief.
Deanna erwachte
in Will’s Armen. Sie lachte breit, als
sie sich aufsetzte und feststellte, dass das kein Traum war. Trotzdem darüber
nachdenkend stellte sie fest, dass sie von den Dingen gestern Abend etwas mitgerissen
wurde und dass sie noch viel zu besprechen hatten. Sie kletterte aus dem Bett
und zog Wills Bademantel an, als sie zum Replikator ging.
Sie bestellte einen
kolumbianischen Kaffe für ihn und einen Clovala-Tee für sich selbst. Will kam
gähnend in das Vorzimmer und fand sie am Tisch sitzend ihren heißen Tee trinken.
Sie lächelte während sie ihn sanft an der Stirn küsste.
"Guten Morgen,
Liebling. Wie fühlst du dich am ersten Tag unseres restlichen gemeinsamen
Lebens?"
Sie streckte sich
lasziv wie eine Katze und seufzte laut.
"Etwas verkatert
und ziemlich müde, aber wundervoll. Wohin wird uns unser Weg von hier führen?"
Will grinste
teuflisch und blickte in das Schlafzimmer.
"Will Riker – du
bist unverbesserlich. Trink deinen Kaffee. Wir haben heute andere Dinge zu tun,
weißt du."
Er lehnte sich in
seinen Stuhl zurück und dachte einen Moment nach.
"Tatsächlich
glaube ich nicht, dass wir irgendeinen Auftrag haben. Wenn ich mich richtig
erinnere, wir haben immer noch einen Tag frei nach Abschluss unserer Mission. Kein
Brückendienst für uns beide. Wie sieht es mit deinen Patienten aus?"
Deanna schnappte sich
ein PADD und rief ihren Terminplan auf. Sie sah, dass alle ihre Termine
aufgrund der Unklarheiten ihrer letzten Mission abgesagt oder verschoben waren.
Zusätzlich waren sie für einige Tage unterwegs zur Nathanson Station, um die
Schäden reparieren zu lassen, die die Son´a dem Schiff zugefügt hatten. Sie
würde nicht in ihr Büro zurückkehren müssen, bis sie wieder unterwegs waren.
"Ich vermute wir
werden zur Zeit nicht benötigt“, sagte sie.
"Es ist fast wie
Urlaub, oder?" sagte Will.
"Ja, und ich
weiß noch gar nicht was ich mit der vielen Freizeit anfangen soll. Vielleicht
beginne ich zu stricken." Deannas Stimme war voller verspieltem Sarkasmus.
"Wir haben
einige Jahre aufzuholen, weißt du."
"Ich weiß, aber
ich treffe mich in 45 Minuten mit Beverly zu unserer Gymnastikstunde, um die
Verspannungen herauszutrainieren, die du mir heute Nacht verursacht hast."
Sie grinste und wurde etwas ernster. " Ich habe so ein Gefühl, dass sie
jemanden zum reden braucht, nachdem Jean-Luc mit Anij zusammen war. Sie liebt
ihn, weißt du."
"Ich hatte so
ein Gefühl."
"Ich muss verschwinden," sagte sie, während sie
sich umdrehte und sich auf seinen Schoß setzte.
Will platzierte einen
sanften Kuss auf ihre Lippen und lachte verführerisch.
"Jetzt sofort? Noch
in dieser Minute?"
"Gut, ich habe
einige Sekunden Zeit."
"Ummm. Dann
denke ich dass wir uns besser beeilen sollten."
Er fuhr mit seinen
Händen über ihren schlanken Körper und zog sie an seine Brust. Sie küsste
gierig seinen Nacken während seine Finger ihren gewölbten Rücken erforschten. Seine
Hände wanderten über ihren Bauch und erreichten das Innere ihrer Bluse. Während
er zärtlich ihre Brüste berührte küsste er feinfühlig ihren Hals.
Deanna fühlte ein
weiteres Mal die Begierde in ihrem Körper und war versucht nachzugeben. Aber
sie wusste dass Beverly wartete. Zwanzig Minuten später trennte sich das Paar
widerwillig. Sie zitterten beide vor unterdrücktem Verlagen und Enttäuschung, ihre Körper waren
schweißnass und erregt.
Deanna küsste noch
einmal Wills Lippen und erhob sich aus seinem Schoß. Sie seufzte laut und zog
sich so schnell wie möglich an. Als sie den Raum in Richtung ihres Quartiers
verließ, um sich für die Gymnastikstunde umzuziehen, hörte sie Will in ihrem
Kopf ~~Sei bald zurück. Ich liebe dich, Imzadi~~. Sie ging mit einem
breiten Lachen in Richtung Turnsaal.
Schon bevor sie den
Turnsaal betrat wusste Deanna, dass etwas mit Beverly nicht in Ordnung war. Die
Counselor fühlte noch nie so starke Gefühle - Traurigkeit, Verlorenheit,
Verzweiflung- von ihrer Freundin ausströmen. Als sich die Türe des Turnsaals
öffnete sah sie Beverly, wie sie sich die Tränen abwischte.
Beverly begann zu
sprechen, bevor sie auch nur den Mund öffnen konnte.
Beverly Crusher
stammelte "Ich bin so töricht, Deanna. Es ist nicht etwa so, dass ich ihn
verloren hätte. Ich hoffte nur dass möglicherweise... eines Tages...," und
brach in der Umarmung ihrer Freundin zusammen.
Deanna tat was sie
tun konnte um sie zu trösten, aber sie wusste was Beverly empfand. Über Jahre
hatte sie zugesehen wie Frau um Frau Wills Leben betrat und verließ. Jedes mal
fragte sie sich ob diese Frau die war, die ihr ihren Imzadi für immer nehmen
würde. Sie und Will waren nun endlich zusammen und sie wusste instinktiv dass
er sie diesesmal nicht mehr verlassen würde. Deanna brachte es nicht über das
Herz, ihrer Freundin in diesem Moment von ihrem eigenen Glück zu erzählen.
Als Beverly sich zu
beruhigen begann, ließ sie Deanna los und entschuldigte sich.
"Deanna, Es tut
mir leid dass ich so die Kontrolle verloren habe. Ich vermute dass ich das
verarbeiten musste, bevor ich Jean-Luc wieder anblicken kann." sagte sie
mit weinerlicher Stimme.
"Du brauchst
dich nicht zu entschuldigen! Dafür sind Freunde doch da. Ich bin froh dass ich
für dich da sein konnte und wenn das jemand verstehen kann, dann bin ich das."
Ein leichtes Lächeln
kehrte in ihr Gesicht zurück.
"Und wie geht es
dir und dem Commander? Du schienst auf dem Ba´ku Planeten etwas verliebt
gewesen zu sein."
Deanna erschrak und
hoffte, dass Beverly nicht dies nicht weiter verfolgen würde.
"Es scheint als
ob die Dinge endlich fortschreiten würden! Ich werde es dir bald erzählen."
"Das solltest du
besser! Jetzt muss ich diesen STRESS wegtrainieren!!!"
Sie raffte sich auf
und fing mit dem Stretching an.
Deanna stellte sich
neben ihre Freundin und dachte nach {Sie versucht es gut zu verstecken. Sie
möchte nicht dass der Captain von ihren verletzten Gefühlen erfährt. Aber wahre
Liebe kann nicht für immer verborgen bleiben}.
Deannas Gedanken
glitten ab zu Will. Sogar auf diese Entfernung konnte sie noch große Liebe und totales Glück von ihm fühlen. Es erwärmte sie
innerlich durch und durch.
Deanna trug einen
Picknickkorb in beiden Händen als sie Will am Eingang von Holodeck 3 traf. Er
hatte gerade die Aktivierung seines Programms abgeschlossen, als er aufblickte
und ihren schlanken Körper erblickte. Ein breites Grinsen zeigte sich in seinem
glattrasierten Gesicht.
"Genau
pünktlich. Sollen wir reingehen?"
"Bitte, ich bin
am verhungern. Mein Treffen mit Beverly war erschöpfend – auf mehr als eine
Weise."
Er nahm ihr den
schweren Korb aus der Hand, nahm ihr die Last ab.
"Sie nimmt es
sehr schwer, oder?"
"Ja, ich werde
es dir später erzählen. Im Moment möchte ich mich auf dich und die Mahlzeit
konzentrieren!" Sie zwinkerte ihn vielsagend an.
"Na gut, ich
habe auch eine Überraschung für dich."
Sie schaute auf in
sein Gesicht und sah and Vergnügen in seinen Augen.
"Ach wirklich,
Commander? Ich kann es nicht erwarten."
Er legte seine freie
Hand um sie und eskortierte sie in das Holodeck. Sich ihr nähernd hob der den
Korb an seine Nase und roch anerkennend daran.
"Etwas riecht
toll! Das Essen ist auch nicht schlecht."
"Oh, du!"
Deanna lächelte nur
als sie ihm auf die Schulter schlug. Der Eingangsbogen des Holodecks löste sich
eine exotische Szenerie auf. Deanna stand im Herzen des Jalara-Dschungels auf
einem moosigen Untergrund gegenüber der Wasserfälle. Sie wurde von den
Erinnerungen an ihre gemeinsamen Tage auf Betazed überwältigt, wo sie sich zum
ersten Mal ihre gegenseitige Liebe gestanden.
Die Erkenntnis, dass
sie damals die Chance verpassten, es ‘richtig
zu machen’, traf sie hart. Sie wollte es
diesmal anders angehen und nichts überstürzen . Es stimmt dass viele Jahre
vergeudet wurden, aber sie hatten noch immer alle Zeit des Universums. Nun
hatten sie einander. Sie wusste dass Will Riker der Mann war, den sie heiraten
wollte und den sie als Vater ihrer Kinder wollte; er ist es immer gewesen. Aber
sie wollte auch nicht, dass ihre Verliebtheit nur von kurzer Dauer ist. Sie
wollte ihre erneuerte Beziehung langsam genießen.
Deanna wusste, dass
Will immer ein romantischer und aufmerksamer Ehemann sein würde, aber das war
etwas besonderes, das einem
normalerweise nur einmal passiert, aber es passierte zweimal für sie. Sie
wollte jeden Moment genießen, sich an jede Nuance erinnern. Wie konnte sie Will
verständlich machen, dass sie sich nicht zurückzieht sondern dass sie diesmal
einfach alles auskosten wollte?
Sie bemerkte nicht,
dass sie lange stumm war, bis Will ihren Arm schüttelte. "Hey, bist du
okay?"
Sie sah hoch und ihr
Gesicht zeigte so viele Gefühle, dass es ihm den Atem verschlug.
"Ich fühle mich
perfekt, jetzt wo ich dich wiederhabe."
Will nickte und
führte sie an der Hand zu einem Ort unter einem großen Baum neben dem Fluss. Sie
setzten sich auf moosiges Gras mit dem reißenden Geräusch des Flusses im
Hintergrund.
Sie seufzte und
suchte nach der richtigen Art, ihm ihre Wünsche vermitteln. Sie begann, während
sie auf ihre verflochtenen Finger blickte.
"Will, ich muss
mit dir darüber sprechen, wohin wir in dieser Beziehung unterwegs sind. Ich
weiß bloß nicht wie ich meine Gefühle in Worte fassen kann."
Er nahm ihre beiden
Hände in seine.
"Deanna, seit
wir uns wieder so nahe sind wird unsere Verbindung wieder stärker. Ich kann
dich fühlen - hier." Er berührte seinen Kopf und sein Herz. "Es sind
keine Worte notwendig. Schau mir einfach in die Augen und denke was du fühlst. Ich
werde es verstehen."
Deanna bemühte sich,
sich zu entspannen. Sie sah tief in seine kristallblauen Augen und ließ ihre
Liebe und ihre Bedürfnisse durch die Verbindung fließen.
Als sie fertig war,
erklang ein betazoidisches Wort in ihrem Geist, ~~’RaBeem’~~. Er verstand. Deanna seufzte
vor Erleichterung, als sie sich im Schatten auf eine sehr intime Weise küssten.
Ihr Picknickkorb war
schon lange vergessen, als sie ihren Hunger auf eine andere Weise stillten.
Kapitel 3
Die nächsten vier
Monate waren – oberflächlich betrachtet - Routine. Die Beziehung des Commanders
und der Counselor war eine willkommene Abwechslung für den Kommandostab,
welcher meinte, dass es höchste Zeit war. Das Paar verbrachte den Großteil
ihrer Freizeit miteinander und wurde fast jede Nacht an ihrem Tisch im
Zehn-Vorne gesehen, wo sie sich einen Drink oder ein Dessert teilten.
Außer Dienst wurden
sie händchenhaltend oder Arm in Arm durch das Schiff spazierend gesehen. Sie
behielten während des Dienstes aber eine gewisse Distanz bei, da das Protokoll
das verlangte.
Die Crew fragte sich,
wann die große Ankündigung gemacht werden würde, aber Will und Deanna schienen
für das erste einfach so glücklich miteinander zu sein . Gerade als sich alle
an das neue glattrasierte Erscheinungsbild des Commanders gewöhnten, änderten
sich die Dinge wieder.
Eines Morgens, als
Will sich rasierte entschied Deanna, Beverlys Rat anzunehmen und ein Experiment
zu wagen und bat ihn, seinen Bart wieder wachsen zu lassen. Nach ihrer ersten
Begegnung mit Bart fand sie es doch recht nett.
"Kein Kratzen mehr?"
"Halte den Mund
und küsse mich, Riker!"
Beverly schien mit
der Verzauberung von Jean-Luc mit Anij zurecht zu kommen. Es schien als ob nur
Deanna ihre verborgene Traurigkeit spüren konnte, wenn sie in der Nähe war.
Deanna war auch
besorgt um den Captain. Er wurde mehr und mehr schwankend, kühl und reserviert.
Er war ungewöhnlich hart zu seiner Crew, insbesondere zum Kommandostab. Die
Counselor stellte fest, dass er seit der Begegnung mit den Ba´ku nicht mehr er
selbst war.
Sie versuchte zu
verschiedenen Anlässen mit ihm über sein Verhalten zu sprechen, aber er
wimmelte sie jedes Mal ab. Eines Tages, 4 Monate nach ihrer Mission war er
während des Stabstreffens noch schlimmer gelaunt. Deanna fühlte seine
Uninteressiertheit an der ermüdenden Aufgabe, die ihnen unlängst zugeteilt
wurde. Sie war sich nicht sicher, ob er in seiner gegenwärtigen geistigen
Verfassung eine Krise bewältigen könnte, sollte eine entstehen. Sie musste
schlussendlich darauf bestehen, dass er in ihr Büro kam.
Deanna überließ ihm
am Anfang der Sitzung die Führung. Sie wollte, dass er sich ihr gegenüber
öffnet, wie er das bisher immer getan hat.
Stattdessen sah sie
ihn durch ihr Büro schreiten und an seiner Uniform zerren, während er bestritt,
dass etwas nicht in Ordnung war. Schließlich wurde sie müde und frustriert, ihm
nur zuzusehen. Letztendlich musste sie die Kontrolle über die Situation
übernehmen und sprach selbst.
"Captain, Ich
spüre tiefes Unglück in Ihnen. Es scheint sich zu verstärken wenn sie Will und
mich zusammen sehen. Haben sie ein Problem mit unserer Beziehung?"
Der Captain setzte
sich und sah sie an, als sein Gesicht von plötzlicher Selbstvergegenwärtigung
erleuchtet wurde. Es war einfach … er
vermisste Anij.
"Counselor, ich
fühle mich im Inneren dieses Schiffs erdrückt. Ich habe den Aufenthalt am
Planeten mit Anij wirklich genossen. Sie und Will zusammen zu sehen ... Ich
weiß nicht. Es scheint diese Gefühle zu verstärken."
"Captain, das
ist absolut verständlich. Sie sehnen sich danach, mit ihr zusammen zu sein. Sie
sind schlussendlich auch nur ein Mensch, und ein Mann noch dazu. Diese
Emotionen sind zu erwarten."
"Counselor ... Deanna. Ich freue mich aufrichtig für Sie und Will und sie beide
verdienen jedes Glück, aber ich vermute ich bin etwas neidisch. Ich stelle fest,
dass ich es an der Crew ausgelassen habe. Ich muss mich für meine letzten
Handlungen entschuldigen."
Deanna legte ihre
Hand auf seine und sah ihn nachdenklich an.
"Captain, sie
müssen sich für nichts entschuldigen. Sie können aber diese Gefühle nicht
weiter ignorieren. Sie beeinflussen Ihre Fähigkeit zu kommandieren. Es scheint
mir als ob Sie einige sehr wichtige persönliche Entscheidungen zu treffen
hätten."
"Ich habe eine
Menge zu überdenken. Danke, Counselor. Ich denke ich sollte in mein Quartier
zurückkehren und einige ernsthafte Überlegungen anstellen."
"Ich werde da
sein falls sie mich brauchen, Captain."
Als ungewöhnliche
Geste der Freundschaft berührte er kurz ihre Schulter, bevor er ihr Büro
verließ.
Die nächsten Tage
waren schwierig für Jean-Luc, aber trotzdem produktiv, da er sich für eine
Vorgehensweise entschied.
Er kontaktierte
das Sternenflottenkommando und beantragte den gesamten Landurlaub, den er in
den letzten Jahren angesammelt hatte, 318 Tage, um es genau zu nehmen. Er
arrangierte, das Will das Kommando der Enterprise als amtierender Captain
übernehmen würde, bis er bezüglich seiner zukünftigen Pläne sicher war.
Die Enterprise
sollte sich bald mit der Excalibur treffen, deren nächste Mission es sein sollte,
ihn in den Briar-Nebel zurückzubringen. Picard war sich sicher dass Captain
Calhoun in diesem Gebiet problemlos navigieren konnte. Es wäre sinnlos gewesen,
Anij eine Nachricht zu senden, da in diesem Gebiet keine Kommunikation gesendet
oder empfangen werden konnte. Das war einer der Gründe, warum die Sternenflotte
gezögert hatte, sein Ansuchen zu genehmigen. Picard wäre fast ein Jahr außer
Reichweite. Wie auch immer, am Ende entschieden sie, dass es seine eigene Wahl
sei. Der Urlaub war fällig und es war seine Entscheidung, wo und wann er ihn
verbringen wollte. Picard’s Stellung
in der Sternenflotte erlaubte ihm den Luxus, Flottenschiffe zu benutzen, um
seine Wünsche zu erfüllen, solange es sich in Grenzen hielt.
Er hatte sich für
eine spezielle Zeremonie entschieden, in der er das Kommando über die
Enterprise an Will übergeben würde, welche für morgen geplant war. Der Stab
bestand auf eine Abschiedsparty, die unmittelbar nach der Kommandoübergabe
stattfinden sollte. Sie sollten sich dann am nächsten Tag mit der Excalibur
treffen.
Alles schien in
Ordnung sein bis auf eine Sache - Beverly.
Jean-Luc war sich
unsicher, was er für sie fühlte. Er wusste, dass er ihre Anwesenheit vermissen
würde, wie auch ihre gemeinsamen Mahlzeiten und die ruhigen Zeiten, die sie
miteinander verbrachten.. Aber seit dem Ba’ku-Zwischenfall
zog sie sich von ihm zurück. Er fragte sich schlussendlich, ob sie wegen seiner
Beziehung mit Anij ihre Gefühle für ihn geändert hatten.
Er würde sein letztes
Abendessen mit ihr heute Abend haben, und obwohl er sich darauf freute,
fürchtete er es andererseits auch.
Das Schweigen während
des Essens war spannungsgeladen, und als sie schließlich fertig waren, rückte
er ihren Stuhl nach, um sie aufstehen zu lassen. Er holte die Getränke und
folgte ihr in das Wohnzimmer, blieb hinter ihr stehen und bewunderte das
Glänzen ihrer wunderschönen Haare, während sie vor dem Fenster stand und die
vorbeiziehenden Sterne betrachtete. Er konnte nicht wissen, dass sie um Kontrolle
über ihre Gefühle kämpfte, während sie verzweifelt versuchte, ihre Gedanken zu
ordnen. Sie fühlte seine Wärme als er sich hinter sie stellte. Sein Atem, den
sie in ihrem Nacken spürte verursachte ein Beben in ihren Körper.
Ihre Leisen Gedanken
wirbelten durch ihren Kopf. {Ich kann das nicht machen… Ich kann ihn nicht zusehen lassen wie
ich weine und ich kann ihm nicht sagen was ich fühle. Ich muss raus hier … JETZT!}
Beverly drehte sich
in seine Richtung und blickte ihm in die Augen, während sie ihre Tränen kaum
noch zurückdrängen konnte.
"Jean-Luc, Ich
werde immer für dich da sein und ich bin froh dass du eine besondere Person
gefunden hast. Pass gut auf dich auf und komme bald wieder, okay?"
Bevor er antworten
konnte umarmte sie ihn und gab ihm einen Abschiedskuss. Sie hatte die Türe
durchschritten bevor er wusste was vorging, was einen sehr verwirrten Captain
zurückließ.
Sobald sie im
Korridor in Sicherheit war, drohten die Tränen sie zu überwältigen. Sie lief
sprichwörtlich in ihr Quartier zurück. Die Emotionen, die sie monatelang
unterdrückt hatte, waren dabei, freizuwerden.
Beverly erreichte ihr
Quartier gerade noch bevor sie den Kampf verlor. Sie warf sich auf das Bett und
weinte fürchterlich. Wie sollte sie den morgigen Tag überstehen?
In Rikers Kabine
waren er und Deanna dabei, sich zärtlich zu streicheln, während sie über all
die Änderungen sprachen, die in naher Zukunft stattfinden sollten. Will würde
endlich Kommandant der Enterprise sein. Mit der Zustimmung der Sternenflotte
würde seine Beförderung zum Captain permanent sein.
Auch wenn Jean-Luc
zurückkehren würde könnte Will seinen Rang behalten, so wie Spock den Rang
eines Captain hatte und trotzdem Kirks erster Offizier war. Will lachte über
den Vergleich.
Früher war es sein
einziges Ziel, Kirk’s Rekord als jüngsten
Sternenflottencaptain aller Zeiten zu brechen. Nun könnte er als ältester
Erster Offizier aller Zeiten enden.
Sie waren noch am
Kichern, als Deanna sich plötzlich aufsetzte.
"Deanna, was ist?
Was ist los?"
"Es geht um
Beverly, Ich fühle dass sie völlig verstört ist. Ich muss zu ihr gehen,
Will."
Will nickte. "Sollte
sie heute nicht ihr Essen mit dem Captain haben?"
Noch nicht fertig
angezogen berührte Deanna Will’s Kommunikator,
welchen er am Revers seiner Kleidung angebracht hatte und befahl,
"Computer, lokalisiere Dr. Crusher".
<Doktor Crusher
ist in ihrem Quartier>
"Praktische
Sache – du bist immer bereit. Will, sie braucht mich. Ich werde so bald wie
möglich zurück sein. Ich liebe dich"
Riker lächelte,
während sie sich widerwillig von ihm entfernte und in Richtung Badezimmer ging
um sich anzuziehen.
Deanna wartete
endlos lange Minuten bevor Beverly endlich die Türe öffnete. Sie bemerkte
sofort ihre verschwollenen Augen und ihre bleiche Gesichtsfarbe. Deanna musste
sich beherrschen um den Schwall von Gefühlen zu kontrollieren, den ihre Freundin
abstrahlte..
Keine Worte waren
nötig. Beverly wurde schon von der Tatsache getröstet dass Deanna hier war und
sie verstand.
Sie ging in das
Badezimmer und wusch ihr Gesicht, während Deanna ihr Kamillentee und ein
leichtes Betäubungsmittel replizierte.
Deanna fragte
vorsichtig, "Beverly, willst du mir sagen was heute Nacht passiert ist?"
"Deanna, ich
habe ihn aufgegeben. Ich sagte ihm dass ich mich für ihn freue und ging, bevor
er antworten konnte. Ich konnte ihn nicht ansehen und meine Gefühle für mich
behalten…"
Deanna wusste genau,
welche Gefühle Beverly für den Captain hatte, aber sie wusste dass es wichtig
für Beverly war, sie sich selbst einzugestehen.
"Und was
empfindest du, Beverly?"
Beverly blieb kurz die
Stimme weg und ihre untere Lippe zitterte, als sich die Worte flossen.
"…Ich …::schnief::
.. Ich ..liebe .. ihn, Deanna. ::schluchz:: Ich liebe ihn so sehr…."
Deanna verstand, was
ihre Freundin durchmachte da auch sie fast ihr ganzes erwachsenes Leben mit der
versteckten Liebe für Will zu kämpfen hatte. Sie nahm Beverly in ihre schlanken
Arme und zog sie an sich in eine
tröstende Umarmung.
Deanna blieb
bei ihr und sie redeten stundenlang. Als Beverly schlussendlich von den Gefühlen
erschöpft war, die sie quälten, legte sie sich auf die Couch. Das Medikament
und der Tee wirkten, und so war sie bald eingeschlafen.
Deanna deckte sie mit
einer Steppdecke aus ihrem Bett zu und verdunkelte den Raum. Sie ging und
verschloss die Tür. Als Deanna Rikers Quartier betrat überlegte sie, wie ihre
Freundin den nächsten Tag überstehen konnte.
Kapitel 4
Will Riker sah in
seiner Galauniform, mit frisch getrimmtem Bart und einem neuen Haarschnitt so
hübsch aus wie nie zuvor. In den Ganzkörperspiegel blickend musste er
eingestehen dass er ein recht flottes Erscheinungsbild hatte. Die neue Uniform
war schmeichelnd wenn auch unbequem. Er hatte seit seiner Wiedervereinigung mit
Deanna einige Pfunde verloren. Sie hatte sie ihm ‘wegtrainiert’. Er lachte innerlich während des
Gedankens an sie.
Heute war ein sehr
wichtiger Tag für ihn, da er zwei seiner größten Wünsche erfüllt bekommen würde
– Das Kommando über die Enterprise (wenn auch höchstwahrscheinlich
vorübergehend) und Deanna Troi als seine Verlobte.
Einmal mehr lachend
bemerkte er, dass er wenn er es geheim halten wollte, seine Absichten
sorgfältig vor ihr abschirmen musste. Das würde nicht einfach sein, da ihre
fast telepatische Verbindung wieder sehr stark geworden war. Er streckte die
Fühler seiner Gedanken nach ihr aus und fand sie in ihrem Quartier mit Beverly.
Er ging in sein Büro
zurück und holte die kleine samtene Box hervor, die er früher in dieser Woche
aus dem Lager geholt hatte. Er öffnete den Deckel und nahm vorsichtig den
antiken Ring heraus. Es war ein zweikarätiger smaragd-geschliffener Diamant,
der in Platin eingefasst war. Dieser Ring war genauso einzigartig und besonders
wie die Frau die in bald tragen sollte. Er wanderte durch einige Generationen
und wurde zuletzt von Wills Mutter getragen bevor sie starb. Sein Vater, Kyle
Riker gab ihm den Ring vor vielen Jahren in der Hoffnung, dass ihn eines Tages
auch Deanna tragen würde.
Betazoidische
Traditionen verlangten kein sichtbares Zeichen für Verlobung und Heirat. Deanna
war nur zur Hälfte Betazoid, so beschloss er, in dieser Sache seinem eigenen
Brauchtum zu folgen, wohlwissend dass Deanna zustimmen und die Geste schätzen
würde. Data inspizierte und reinigte ihn gründlich und nun glänzte er wieder so
wie vor vielen Jahren. Diese Nacht würde ganz bestimmt eine ganz besondere sein.
"Deanna, mir
kommt vor wir sind schon seit Stunden hier …."
"Ich weiß, Beverly.
Es ist aber Wills große Nacht und ich will angemessen aussehen."
Die beiden Damen
arbeiteten an ihrem Outfits, Haaren, Makeup und Schmuckstücken, bis alles
akzeptabel für die Zeremonie war.
Deanna stand vor
ihrem ovalen Spiegel und stellte fest, dass sie wie sie gehofft hatte ein
verführerischer Anblick war. Sie hatte für die Zeremonie ein wallendes
rot/silbernes Kleid in einem Farbton gewählt, von dem sie wusste dass Will ihn
mochte. Das ärmellose Kleid hatte einen Oberteil, der knapp unter der Taille V-förmig wurde und in rotem
Samt gearbeitet war, welcher mit hunderten Kristallen und silbernen Perlen
verziert wurde. Von hinten betrachtet war vom Kleid nur ein mit Edelsteinen
geschmückter Halsteil sichtbar, der Rest vom Rücken war frei bis zur Taille. Schichten
von rotem Chiffon wallten von ihrer Hüfte bis knapp über ihrem Knöchel und
formten ein vollständiges Ballkleid. Sie hielt das für angemessen, da sie sich
fühlte als ob sie auf Wolken tanzen würde.
Diesmal trug sie ihr
Haar hochgesteckt um den Rückenteil ihres Kleides (oder das Fehlen desselben)
zu zeigen. Sie befestigten ihre dunklen Locken mit einem antiken Silberkristall-Haarspange,
welche funkelte wenn sie ihren Kopf bewegte. Sie ließ mehrere Strähnen über ihr
Gesicht und ihrem Nacken hängen.
Beverly versuchte ihr
eigenes Kleid zuzumachen, entschied aber, dass der Versuch vergebens war.
"Deanna, kannst
du bitte kommen und meinen Reißverschluss zumachen? Ich schaffe es nicht ganz!“
"Okay, halte die Luft an …. Das
wars."
"Danke. Es ist
etwas enger und… tja .. offener als ich
ursprünglich annahm."
Beverly machte eine Pirouette
als sie sich vor Deanna präsentierte.
"Beverly, dieses
Kleid ist jedenfalls … verführerisch." neckte Deanna
sie mit gehobener Augenbraue.
"Warum sollte
ich hart arbeiten um meine Figur zu bewahren und sie dann nie zeigen? Ich kann
vielleicht nicht verhindern, dass Jean-Luc geht, aber ich werde ihm sicher eine angemessene Erinnerung an mich
mitgeben!!!"
Sie lachten zusammen,
als sie die Reaktion des Captains voraussahen. Keine Frage, genauso wie die
gesamte männliche Crew des Schiffes würde er den Anblick des Doktors würdigen. Sie
verabschiedete sich damit von ihrer üblichen Kleidungskonvention.
Sie sah umwerfend aus
in in saphirblau, die Farbe betonte ihre Augen und ihr Haar. Das Kleid war
einfach gehalten, ein eleganter Schnitt mit einem langen Schlitz an der rechten
Seite, der ihre wohlgeformten Beine betonte. Der Oberteil war trägerlos und
recht tief ausgeschnitten, was einen guten Blick auf ihre ‘Ausstattung’ erlaubte.
Deanna sah ihrer
Freundin beim Anlegen der letzten Accessoires zu und stellte fest, dass Beverly
immer noch etwas reserviert war aber entschied sich weiterzumachen. Beverly
machte die Bemerkung ‘Was sein muss, muss sein’, und Deanna wusste, dass die Worte
aufrichtig waren.
Abgesehen davon würde
dieser ein ganz besonderer Tag für zwei der besten Freunde von Beverly werden. Will
wird befördert und erhält ein Kommando. Er hatte ihr davor auch seine geheimen
Pläne anvertraut. Sie war so aufgeregt, hielt ihre Emotionen aber unter
Kontrolle, um die Überraschung vor Deanna zu verbergen.
Gerade als die
Damen die letzten Korrekturen vornahmen erklang der Türmelder.
Deanna drehte sich
um, blickte ihrer Freundin in die Augen und versuchte ihre unterdrückten
Gedanken zu lesen.
"Beverly, es ist
Will. Er ist hier, um ums zur Zeremonie zu begleiten. Bist du dir sicher dass
du bereit dafür bist? Wirst du OK sein?"
Beverly klopfte ihrer
Freundin auf die Schulter und seufzte tief.
"Ich bin so
bereit wie ich nur sein kann. Deanna, wir müssen uns beeilen. Mach dir keine
Sorgen, mir wird es gut gehen."
"Bist du sicher?
Ich weiß wie schwer das für dich ist."
"Deanna, vergiss
mich für einen Moment kümmere dich um Will. Es ist sein Tag, weißt du."
Sie umarmten sich
herzlich, nahmen ihre Handtaschen und gingen zur Türe.
Will Riker war sprachlos
wegen der beiden Damen als sich die Türe zu Deannas Quartier öffnete. Als sie
Will sah, hob Beverly eine Augenbraue, worauf Will auf die Tasche klopfte, in
der die samtene Box war. Diese Aktion blieb nicht unbemerkt und Deanna sah sie verwundert
an.
"Geht hier etwas
vor was ich wissen sollte?"
"Alles was du
wissen musst ist dass du die schönste Frau bist die ich je gesehen habe und
dass ich der glücklichste Mann des Universums bin, weil ich dich an meiner
Seite habe. "
Seine Augen reisten
von oben nach unten und wieder nach oben, als er jeden Zentimeter ihres gutgekleideten
Körpers betrachtete. Als er wieder in ihr Gesicht blickte und ihre Blicke sich
trafen sah sie tiefe Liebe, Entschlossenheit und Leidenschaft, was sie
überwältigte. Sie lächelte verliebt.
Er bot beiden Damen
einen Arm und sagte, "Alle Männer im Raum werden mich beneiden wenn ich
mit zwei so wundervollen Geschöpfen erscheine."
Deanna und Beverly lachten
vor Vergnügen als sie beide einen Arm ergriffen und den Korridor entlanggingen..
Beverly lachte zum
ersten Mal an diesem Tag.
"Sie wussten
schon immer, wie man einer Frau schmeichelt, Will Riker! Abgesehen davon siehst
du heute auch verdammt gut aus !!!"
"Ich danke ihnen,
gnädige Frau."
Er beugte sich leicht
zu Beverly, grinste breit und wand sich an Deanna.
"Nun, meinst du,
meine wunderschöne Imzadi?"
"Will, du warst
noch nie ansehnlicher und ich liebe dich sehr."
Dabei lehnte sie sich
an ihn und gab ihm einen zarten Kuss. Danach führte er seine beiden
wundervollen Damen in den Turbolift.
Das Trio wurde mit
einer Reihe von ‘oooohs and aaaahhs’ von der Menge begrüßt, als sie das
Zehn-Vorne betraten. Die Crew war es nicht gewöhnt, den Doktor und die
Counselor topmodisch gekleidet zu sehen und sie zeigten ihre Anerkennung. Dies
führte dazu, dass die beiden Damen vor Freude erröteten.
Riker war ungeheuer
stolz, dass er seine wunderschöne Imzadi an seinem wichtigsten Abend an seiner
Seite hatte. Er legte einen Arm um ihre schlanke Taille, lächelte sie an und
küsste sie verspielt auf ihre Nasenspitze. Deanna sah sich um und stellte fest,
wie hübsch alle gekleidet waren. Data, Geordi und Barclay sahen auch sehr
schnittig aus in ihrer Galauniform. Alle Männer hatten ihre Galauniform zu
tragen, aber nicht die Frauen.
Der Captain und der
Commander hielten es angemessen, es den Frauen freizustellen, für diesen Anlass
entweder Uniform oder Zivilkleidung ihrer Wahl zu tragen. Sie verstanden beide,
dass Frauen es genießen, sich für besondere Anlässe zu schmücken. Es schien als
ob die meisten auf die Uniform verzichteten und die Leistungsfähigkeit der
Kleiderreplikatoren bis auf das letzte ausnutzten.
Captain Picard war
verblüfft von dem wunderschönen Kleid, das Beverly gewählt hatte.
{Merde! Es
erinnert mich daran, welch außergewöhnlich schöne Frau sie ist. Ich muss heute
Nacht Zeit mit ihr verbringen.} dachte er, während er überlegte, wie oft sie die Grenze
zur wirklichen Intimität erreicht, aber nie überschritten haben.
Sein Gedankengang
wurde unterbrochen als Data ihn auf das Podium rief, da die Zeremonie beginnen
sollte.
Die
Kommandoübergabe folgte dem Protokoll der Sternenflotte, was hieß dass alles
nach Plan ablief. Zumindest tat es dies bis zum emotionalen Moment, als
Jean-Luc einen vierten Stern an Wills Kragen heftete, wobei Deanna vor Freude
strahlte, und ihm dann offiziell das Kommando über das Schiff übergab. Captain
Will Riker akzeptierte.
Die Zeremonie wurde
fortgesetzt und Gratulationen von der versammelten Menge wurden laut, als er
das Podium betrat und um Stille bat. Captain Picard schritt nach hinten, was
Will zum Mittelpunkt der Gruppe machte. Es wurde leise im Raum.
Die Menge ansprechend
sagte er:
"Hier spricht
ihr Captain."
Die Menge brach in
Jubel und Lachen aus.
"Okay. Bitte
Ruhe.". "Sie können sich nicht vorstellen wie lange ich mir schon
gewünscht habe das zu sagen. Aber zuerst folgt ein anderer Teil der Zeremonie. Schiffscounselor
Deanna Troi, antreten!"
Deanna überraschte
der Befehl aber sie befolgte ihn und stellte sich graziös in den freien Bereich
vor dem Podium.
"Viele von Ihnen
werden bemerkt haben, dass die Counselor und ich vor kurzem ein Paar wurden. Was viele von Ihnen
jedoch nicht wissen ist dass wir schon vor vielen Jahren heiraten wollten.
"
Man hörte die Crew
leise murmeln. Verlegen grinsend setzte er fort.
"Aber,
überflüssig zu sagen ... Ich war der, der es versaut hat. Ich dachte zu dieser
Zeit, dass meine Karriere wichtiger wäre. Fortuna wollte, dass sich unsere
Pfade hier an Bord der Enterprise zum zweiten Mal kreuzen, aber dumm wie ich
war, konnte ich immer noch nicht meine Gefühle ausdrücken und hatte ich nicht
die richtigen Prioritäten gesetzt. Ich – Wir begnügten uns für viele Jahre mit
einer Freundschaft"
Deanna wusste, dass
er auf etwas hinauswollte und sah ihn mit einem Blick der Liebe und Bewunderung
an. Sie wusste wie schwer es für ihn war, sich seinen Fehler einzugestehen,
noch dazu vor der gesamten Crew.
Will zwinkerte ihr
zu, als er ihre Emotionen fühlte.
"Wie auch immer … all das hat sich geändert. Ich bin
glücklich und erleichtert, sagen zu können, dass mir das Schicksal eine dritte
Chance gegeben hat, die ich nicht vergeben kann – nicht vergeben werde. Ich
weiß dass nichts im Universum wichtiger ist, als mein Leben mit Deanna Troi zu
verbringen. Ich habe festgestellt, dass ich ohne sie kein Leben haben würde. Sie
ist meine Grundlage, der Grund meines Lebens, mein Schicksal, meine Zukunft. Ich
hoffe, dass ich heute Nacht meine Fehler, die ich in jugendlichem Umwissen und
aus Stolz begangen hatte, wieder gutmachen kann."
In diesem Augenblick
hörte er auf zu sprechen, ging um das Podium herum und stellte sich vor Deanna.
Er nahm etwas aus seiner rechten Tasche, kniete sich auf einem Knie vor sie und
hielt die offene Box vor sich.
"Deanna ... Ich
liebe dich mehr als ich es je für möglich gehalten hätte. Ich bin nichts ohne
dich zu meiner Vervollständigung. Du bist meine seelenverwandte ... meine
Imzadi. Wirst du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden? Deanna Troi, möchtest
du mich heiraten?"
Während er auf seinem
Knie wartete brachte Deanna kein Wort heraus. Sie bedeckte ihren offenen Mund
mit einer zitternden Hand, während Tränen reiner unverfälschter Freude über
ihre Wangen liefen. Ihr Imzadi hat ihr einen Antrag gemacht. Sie wagte nicht
einmal davon zu träumen, dass dieser Tag kommen würde.
Sie brachte zwischen
ihren Tränen ein leises ‘Ja’
heraus, hob ihre linke Hand und erlaubte ihm, den Ring auf ihren schlanken
Finger zu stecken.
Will hob seinen Kopf
hob um sie anzusehen, nahm sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich,
während ihre Freunde in tumultartigen Applaus ausbrachen.
Keiner bemerkte die
eine Träne, die sich von Beverlys Auge löste … oder die von Jean-Luc’s ... oder die Tatsache, dass sie
eifrig versuchten zu vermeiden sich gegenseitig anzusehen.
Kapitel 5
Auf der
anschließenden Party war es für Deanna unklar,
welche Ankündigung die meiste Beachtung fand, Wills Beförderung oder ihre
Verlobung.
Nachdem sie sich von
der Aufregung des Augenblicks erholt hatte, drehte sie sich um und fragte ihre
lachende Freundin neben ihr.
"Beverly Crusher! Wie
lange hast du das schon gewusst und wie konntest du es vor mir verbergen?"
"Ich erfuhr es
erst heute morgen. Und glaube mir – es war nicht leicht ein solches Geheimnis
vor einer Empathin zu verbergen!"
"Oh du …"
"Jetzt zeige mir
das Gestein! Will wollte es keinem vorher zeigen."
Jean-Luc stand auf
und läutete die Zeremonienglocke des Schiffs auf dem Tisch vor ihm, erhob sein
Glas um einen Toast auszusprechen und übergab die Glocke an Will.
"Ladies und Gentlemen
… Ich möchte einige Dinge über Will
und Deanna sagen, wenn ich darf."
Die Gruppe nickte
zustimmend.
"Ich bin sehr
erfreut, Zeuge der Ereignisse dieses Abends gewesen zu sein. Ich habe volles
Vertrauen in Ihre Fähigkeit, die Enterprise in meiner Abwesenheit zu
kommandieren, Will. Lassen sie ihre Verlobte nicht an das Steuer und alles
sollte gut gehen."
Er blickte Deanna
neckend an, als die Menge über den Witz bezüglich dem Anteil der Counselor am
Untergang der vorigen Enterprise kicherte.
Picard fuhr fort,
"Ich bin sicher, sie werden sie mit starker und fürsorglicher Hand führen.
Was ihre Verlobung betrifft, denke ich dass ein Satz die Gefühle aller
Anwesenden auf den Punkt bringt …. Es wurde verdammt noch mal
Zeit!!"
Alle erhoben ihr Glas
in Zustimmung. "Zum Wohl!" "Auf das glückliche Paar!"
"Viel Glück!!" "Auf Will und Deanna!!" wurde laut gewunschen.
Jean-Luc gratulierte Will
mit einer väterlichen Umarmung und küsste Deanna sanft auf die Wange.
Anschließend
warteten er und Beverly bis Will und Deanna den Tanzboden betraten und den Tanz
eröffneten. Als abreisender Captain war er verpflichtet, als zweites die
Tanzfläche zu betreten und daher begleitete er Beverly auf die Tanzfläche und
führte sie im Takt der Musik in seine Arme. Dies signalisierte den restlichen
Partybesuchern, sich zu den beiden Paaren auf der Tanzfläche zu gesellen.
Beverly und Jean-Luc tanzten für einige Songs eng miteinander ohne Will und
Deanna zu beobachten.
Niemand bemerkte dass
der ‘Mann
der Stunde’ und seine liebenswerte
zukünftige Braut sich früh davongemacht hatten. Oder, wenn es jemand bemerkte,
wurde nichts erwähnt. Schlussendlich hatten sie ja noch eine private Feier zu
feiern.
Beverly konnte die
Anspannung nicht mehr länger ertragen und sagte Jean-Luc dass sie von dem aufregenden Tag erschöpft war. Schlussendlich
tanzten sie noch einen emotionalen Abschiedstanz, nach welchem er ihr anbot,
sie in ihr Quartier zurückzubringen. Beverly sah sich um und stellte fest, dass
Will und Deanna weg waren und lehnte ab. Jeder zusehende hätte gemeint dass Jean-Luc
und Beverly die besten Freunde wären als sie sich kurz zum Abschied küssten.
Sie sagte ihm dass es unwahrscheinlich wäre dass sie zu seinem Abschied kommen
könnte und führte einen vollen Terminplan als Grund an. Jeder bis auf einen
verwunderten Jean-Luc, der Beverlys Hinterseite sah, als sie von ihm wegging.
Wie auch immer,
niemand – einschließlich Jean-Luc selbst konnte die Tränen über ihr Gesicht
rinnen sehen, die ihr Makeup ruinierten als sie den Raum verließ.
Will und Deanna
kehrten in ihr Quartier zurück, um zu beginnen ihre Zukunft zu planen. Deanna
ließ es sich nicht nehmen auf ihren Ring zu starren, der nun ihre linke Hand
zierte.
"Er ist so schön,
Imzadi. Ich habe noch nie etwas derartiges gesehen. So einfach und doch so
elegant, wo hast du ihn gefunden?"
"Eigentlich, na
ja, das ist eine lange Geschichte … Eine
sehr lange Geschichte."
Will begann die
Geschichte mit dem Heiratsantrag seines Großvaters. Als er mit der Erzählung
der besonderen Geschichte des Rings fertig war, war Deanna einmal mehr in
Tränen ausgebrochen.
"Du meinst er
gehörte deiner Mutter? Oh, Will. Ich fühle mich geehrt. Du wusstest, wie sehr ich ihn
mögen würde, oder?"
"Meine Mutter wäre
stolz wenn sie wüsste, dass ich eine Frau heiraten werde die ich vom Herzen
liebe, Imzadi. Du erinnerst mich so sehr an sie – Deine Sanftheit und deine Sensibilität.
Ich fühle dass mein Herz bei dir sicher ist."
Sie kuschelte sich an
ihn, als er fortfuhr.
"Niemand liebte
mich so sehr als sie bis du in mein Leben gekommen bist. Du hast nicht nur
meine Seele vervollständigt, sondern auch den leeren Bereich in meinem Herz
erfüllt. Deanna, Ich werde dich für immer lieben, da du mein Imzadi bist. Ich
kann es nicht erwarten, dass du meine Frau wirst."
Deanna sah ihm in die
Augen und sah, dass sich in diesem Augenblick Tränen über seine blauen Augen
ergossen.
Sie küssten sich
sanft und sonnten sich in der Wärme dieses Moments.
Einige Zeit später erhob
sich Deanna plötzlich, da feststellte, dass sie sich um eine dringende Sache
kümmern mussten.
"Will! Wir
müssen HEUTE NACHT ein Datum festlegen! Der Captain, oops...Jean-Luc (Sie sah
Wills Augen aufleuchten, als sie sich selbst verbesserte) muss dabei sein, und
er ist im Briar-Nebel außer Reichweite, also muss er es vorher erfahren." Sie
sagte das am Stück, ohne Luft zu holen.
Will seufzte. "Du
hast natürlich Recht. Die Dinge entwickelten sich in den letzten Tagen so
schnell dass ich mich um die ‘große
Frage’ nicht kümmern konnte. Es
scheint so, als ob wir bis morgen früh einige Pläne machen müssten."
Deannas atemloses
Flüstern erreichte die Ohren ihres Imzadi.
"Ja, wir werden
... aber das wird noch kurz warten müssen."
Sie knabberte an
seinem linken Ohr, bewegte ihre Hände über seine breiten Schultern und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Als
sie ihn mit ihrer leidenschaftlichen Umarmung einschloss, hob er sie in seine
Arme und schritt mit ihr zum Bett. Die ganze Zeit über blickte sie über seine
Schulter auf ihre Hand. Als die Lichtstrahlen im Stein ihres Verlobungsringes
tanzten, tropften Glückstränen langsam über ihr Gesicht.
Sie wusste, dass sie
heute Nacht keinen Schlaf haben würde. Abgesehen davon, was alles bis zum
Morgen erledigt sein musste, hatte sie Angst davor schlafen zu gehen. Wenn das
ein Traum wäre wollte sie nie mehr aufwachen.
Deanna und Will
zeichneten immer noch Entscheidungen und Pläne auf einem PADD für Jean-Luc auf,
als das Computerchronometer ‘0600 Uhr’ ankündigte. Sie sollten sich mit Captain Calhoun und der Excalibur in nur vier Stunden treffen.
Das grundlegende Framework
ihrer Hochzeitszeremonie war festgelegt. Sie entschieden sich für eine
traditionelle irdische Zeremonie mit einigen betazoidischen ‘Touches’.
Deanna grinste,
"Mutter wird froh sein, dass wir eine Zeremonie gewählt haben, bei der die
Gäste gekleidet sind."
"Jean Luc wird
auch froh sein. Ich kann ihn mir nicht ruhig und gesammelt vorstellen, während
er völlig nackt ist … zumindest in der
Öffentlichkeit."
Sie kicherten über
die mentalen Bilder, die ihnen erschienen.
Alle schwierigen
Entscheidungen waren getroffen. Sie wählten ein Datum in drei Monaten. Lwaxana würde
diese Zeit brauchen, um alles mit den Häusern von Betazed zu arrangieren. Sie
wollten auch nicht, dass Jean-Luc (wenn auch nur für einen Kurzbesuch) zu knapp
nach seiner Abreise zurückkehren müsste. Drei Monate klang nach einer
vernünftigen Zeitspanne.
Der einfachste Teil
war das Auswählen der Beistände - Beverly und Jean-Luc.
Deanna runzelte die
Stirn und sah Will an, eine Frage stand in ihr Gesicht geschrieben.
"Will, ich
überlegte gerade etwas. Wenn der Captain eines Schiffes die Berechtigung hat,
eine Eheschließung durchzuführen, was passiert wenn der Captain selbst heiratet?"
Er rieb an seinem
bärtigen Kinn und da er sich diese Frage noch nie gestellt hatte, entschied er,
das mit Data zu diskutieren. Er würde die Antwort schnell finden.
Als er seinen Kaffee
austrank, wandte er sich an Deanna und küsste sie sanft.
"Ich muss gehen
um mit Data und Jean-Luc über diese Dinge zu sprechen. Ich weiß dass du es
nicht erwarten kannst, eine Nachricht nach Betazed zu senden. Sag ‘Mutter’, dass ich sie grüßen lasse. Es
wird ihr gefallen."
"Nachdem sie
mich schon so lange verheiratet sehen wollte, könntest du derzeit damit
davonkommen, sie einen klingonischen Tarq zu nennen. Ihr ist alles recht
solange wir sie bald zur Großmutter machen."
Er sah einen
schadenfrohen Grinser auf ihrem Gesicht, als er sie zum Abschied küsste.
"Halte dich
zurück! Das sollte nach der Hochzeit kommen. Auf jeden Fall treffen wir uns um 10:00 Uhr für den Transfer zur Excalibur. Wir
sehen uns dort."
Beide hörten in ihren
Köpfen ~~Ich liebe dich~~ als sich die Türe schloss.
Data fand einen
Unterabsatz zu einer Vorschrift, die besagte, dass ein Führungsoffizier vom
Captain berechtigt werden konnte, die Eheschließung durchzuführen und Will bat
Data, dies zu tun. Data’s Emotionschip war aktiv, da
er ziemlich wehmütig war, als er akzeptierte.
Will informierte
Jean-Luc über das Datum der Hochzeit
und bat ihn, sein Beistand zu sein.
"Sie wissen,
dass ich stolz wäre, ihr Beistand zu sein. Nichts könnte mich davon abhalten. Ich
werde den Zeitplan mit Captain Calhoun erarbeiten. Er kann einen Transport zu
dieser Zeit für mich arrangieren. Sehr gut, Nummer Eins..." sagte Jean-Luc.
"Ah, Verzeihung, Captain."
Die beiden umarmten
sich als ein Zeichen ihrer Freundschaft.
"Machen sie sich
keine Sorgen, ich werde mich gut um sie kümmern, bis sie zurückkehren."
"Ich bin sicher
dass sie das werden, Will. Kümmern sie sich auch um die Enterprise." sagte
er lächelnd.
"Sie werden sehr
vermisst werden, Sir." sagte Deanna, als Jean Luc sie auf die Wange küsste.
Riker trat einen Schritt zurück und salutierte vor Picard, als sich der frühere
Kommandant auf die Transporterplattform stellte. Jean-Luc erwiderte die Geste
und gab seinen letzten Befehl, "Energie."
Kapitel 6
Es war der Morgen des
zweiten Tages nach seiner Abholung, als Captain Picard die Messe der Excalibur
betrat. Er genoss diese Tage mit seinem alten Freund MacKenzie Calhoun unterwegs
zum Planeten Ba’ku. Jean-Luc fand Mac schon
dort zusammen mit Commander Elizabeth Shelby.
"Setzen sie
sich, Jean-Luc, ich habe eine Überraschung für Sie. Aber das Frühstück zuerst."
Er deutete einem Steward, der servierte und fragte, "Kaffe, Sir?"
"Nein, Earl Gray
wenn sie einen haben."
"Natürlich, Sir."
"Sie haben hier
eine gute Messe, Captain."
"Danke, wir
bemühen uns. Es ist wichtig für die Moral."
Jean-Luc aß den Rest
des Frühstücks und lehnte sich zurück.
"Okay Mac, was
ist die Überraschung, die sie für mich haben?"
"Sie wissen
welchen Einfluss die metaphysische Strahlung auf kleine Schiffe hat. Die
Sternenflotte erlaubte mir ein Shuttle bei ihnen zu lassen, daher beauftragte
ich Burgy, eines für Sie zu redesignen, sodass es gegen die Strahlung des Briar
Nebels immun ist."
"Mein eigenes Shuttle?"
Jean-Luc lehnte sich zurück und kicherte. "Es scheint als ob ich nicht
davon loskomme, Captain von irgendwas zu sein."
Calhoun lachte
herzlich.
"Vielleicht
liegt es daran, dass ich so viel Zeit als Freiheitskämpfer auf Xenex verbracht
habe, aber ich habe die Abneigung dagegen beibehalten, auf einem Planeten festzusitzen,
ohne fortzukönnen."
"Wahr, Mac. Auf
einem Planeten ohne Fluchtmöglichkeit festzusitzen ist auch nicht mein Stil,
obwohl ich in diesem Fall nicht glaube, ein Problem zu haben."
"Ich hörte
davon, Jean-Luc. Gratulation.
Jedenfalls dachte
ich, dass sie die Option trotzdem schätzen würden, mein Freund."
"Seien sie bloß
pünktlich hier, wenn es Zeit wird, für die Hochzeit von Will und Deanna
zurückzukehren. Aber danke, Mac. Man weiß nie, ob ich einen Transport zurück
zur Enterprise brauchen könnte. Sie könnten sich verspäten und ich will diese
Hochzeit nicht verpassen. Es hat lange gedauert. Oh.. und ich werde später zu
Mr. Burgoyen gehen und mich bedanken."
Calhoun korrigierte
Jean-Luc neckend, "In Wirklichkeit würden Sie sich bei ihrm bedanken
Beachten Sie, Burgy ist ein Hermat. Er/Sie bevorzugt es mit den speziellen
Pronomen angesprochen zu werden, die für diese Zwitterrasse geschaffen wurden. Sie
haben noch nie mit einem Hermaten gedient, oder?"
"Nein. Ich
könnte auch nicht sagen, jemals einen getroffen zu haben."
Mac klopfte ihm auf
den Rücken und sah ihm mit einem sehr schadenfrohen Gesicht an.
"Dann erwartet
sie ein teuflisches Vergnügen, mein Freund."
Jean-Luc rutschte
etwas nervös in seinem Stuhl hin und her und fragte sich, was Mac mit diesem
Kommentar meinte. Dann wandte er sich an Commander Elizabeth Shelby, Calhoun’s ersten Offizier.
"Ich erinnere
mich, dass sie und Captain Riker vor einiger Zeit auf der Excalibur gedient
haben. Ich vermute, dass es …
interessant war?"
Shelby lachte. "Das
ist ein Understatement. Ich dachte Riker wäre ein talentierter Heißläufer, der
sich davor fürchtete, ein Kommando zu übernehmen. Ich irrte mich. Jetzt
kommandiert er die Enterprise?"
"Ja, ich übergab
sie ihm vor zwei Tagen."
"Ich dachte er
würde nie ein Kommando übernehmen. Es zeigt sich, dass ich mich diesbezüglich
irrte. Ich dachte er würde der älteste erste Offizier in der Flotte werden."
"Ich auch. Ich
war knapp davor, ihn deswegen von der Enterprise zu werfen. Seine anstehende
Hochzeit überrascht sie nicht?"
"Nicht wirklich.
Da war immer etwas, das er tief in seiner Seele verschlossen hielt. Nun weiß
ich wer es war. Übermitteln sie bitte meine Gratulation wenn sie ihn treffen."
"Werde ich
machen."
Shelby stand auf und
sagte sowohl zu sich als auch zu den anderen im Raum. "Verdammt, ich
dachte nicht, das zu erleben. CAPTAIN Will Riker. Der Hundesohn hat mich im Rennen um
ein Kommando doch noch geschlagen." Sie grinste. "Dafür erhalten Sie
keinen Dank, Jean-Luc."
Shelby schnaufte und
schlich sich übertrieben leise aus dem Raum. Das brachte die verbleibenden
Offiziere dazu, in Lachen auszubrechen.
"Sie haben hier
eine ziemliche Kanone, Mac. Passen sie auf – Ich habe mit ihr schon
zusammengearbeitet, wissen Sie. Es war während unseres Zusammentreffens mit den
Borg, als ich in Locutus assimiliert wurde."
Picard’s Stimme verlor sich in den
schrecklichen Gedanken aus dieser Zeit und er spürte Calhoun’s Hand auf seiner Schulter.
Er holte sich aus der
Vergangenheit zurück und fuhr fort.
"Sie war an
meiner Rettung beteiligt, obwohl ich glaubte, sie und Commander Riker würden
sich gegenseitig töten, bevor es vorbei ist. "
"Riker scheint
sich ihren – widerwilligen – Respekt verdient zu haben. Kein einfaches Ding."
"Mac, Sie
sollten sie eng am Zügel halten. Sie ist ein Stück Dynamit, dass vor ihrer Nase
losgehen könnte.", warnte ihn Picard mit einem Grinsen.
"Das ist mir voll bewusst, Jean-Luc. Erinnern sie
sich, sie und ich waren für einige Zeit verlobt. Ich denke ich komme
klar mit Eppy." Mackenzie Calhoun trank den verbleibenden Kaffe in seiner
Tasse aus und blinzelte verschmitzt zu Picard.
Nachdem sie
ihre heutigen Termine erledigt hatte, saß Deanna an ihrem Schreibtisch und
kehrte zu den Millionen Details ihrer Hochzeitspläne zurück. Sie hatte gerade
ein PADD fertig und griff nach einem anderen als ihr Kommunikationsterminal
eine eingehende Subraumverbindung ankündigte.
Deanna berührte den
Sockel des Displays.
"Hallo Mutter."
sagte sie als das vertraute Gesicht erschien. Sie hatte diesen Ruf erwartet, da
sie wusste, dass ihre Mutter die Botschaft, die sie zuvor sandte, erhalten
hatte.
"Deanna! Wie
kommst du dazu, deine Heirat zu planen, ohne mich vorher zu konsultieren? Zumindest
ist es nicht dieser furchtbare Woof. Ich meine—"
"MUTTER!" schrie
Deanna und unterbrach sie.
Lwaxana reagierte
überrascht.
"Mutter, die
Hochzeit ist nicht in den nächsten Monaten und ja, ich heirate Will. Du kannst
dich schon daran gewöhnen."
Das Bild ihrer Mutter
lachte und weinte zugleich. "Oh, Kleines, Ich will doch nur
das beste für dich."
"Mutter, Will ist
das beste für mich. Er ist mein Imzadi in jedem Sinne des Wortes."
"Ich spürte das
von Anfang an, wurde aber von meinem Zwang, dich zu beschützen geblendet. Nur
die Götter wissen dass ich es versucht habe."
"Ich wusste dass
du es getan hast, aber vielleicht hättest du nicht sollen."
"Aber du warst
so jung und er war so ein typischer Macho-Mann. Ich sorgte mich um dich
– um deine Verpflichtungen dem fünften Haus gegenüber."
"Mutter, das ist
lange her. Abgesehen davon kann sich das fünfte Haus an meine erste Cousine
Lorinna über Larani wenden. Sie ist eine volle Betazoidin und das Haus wird in
der Familie bleiben. Du weißt dass sie gut vorbereitet ist."
Ihre Mutter seufzte.
"Ich weiß aber ich hatte Träume."
"Gut, du
könntest mir helfen, einige der betazoidischen Traditionen für die öffentliche
Verwendung zu adaptieren, Mutter. Du weißt dass ich deinen Rat immer geschätzt
habe."
Deanna kicherte als ihre
Mutter verschmitzt mit den Augen rollte.
"Gut, vielleicht
ist etwas Rat angebracht. " Lwaxana machte eine nachdenkliche Pause und
seufzte. "Ich schätze, deinen süßen Captain Picard nackt kommen zu lassen
wäre ein wenig zuviel."
Deanna schrie auf.
"Mutter!"
"Nun gut, Kleines,
Es ist nicht so als ob ich wieder dreißig währe. Du wirst verstehen was ich meine
wenn du in mein Alter kommst. Folgendes schlage ich vor…."
Damit nannte sie ihr
eine endlose Liste von Dingen, die sie zu tun hatte. Deanna war ihrerseits
froh, dass die Liste in ihr persönliches Logbuch aufgenommen wurde, so dass sie
auswählen konnte. Ihre einzigen Kommentare waren "Ah?" and "Oh
oh" was die typische Form der Unterhaltung mit ihrer Mutter war.
"Gut, das wars
für das Erste. Sag meinem Liebling Will dass ich ihm seinen Kopf und andere
spezielle Körperteile nehmen würde, wenn er dich verletzt. Bist du sicher, dass
du die Hochzeit nicht in der traditionellen betazoidischen Form möchtest? Mir
wird es fehlen, Jean-Luc nackt zu sehen!"
"Oh, Mutter! Du
bist einfach unverbesserlich!" rief Deanna aus als sie Lwaxana auf ‚diese Weise’
ansah.
"Alles gute, Kleines.
Ich muss jetzt die Nachricht verbreiten."
"Oh, bitte sag
Chandra noch nichts. Ich möchte sie heute im Laufe des Tages überraschen. Du
weißt wie lange wir schon befreundet sind, und ich möchte sie als Brautjungfer
bei der Hochzeit."
"Ich weiß dass
sie begeistert sein wird. Chandra war immer schon fasziniert von deinem Will
Riker und sie wusste von Anfang an, dass ihr IMZADI wart. Ich muss jetzt gehen,
kleines, es gibt so viel zu tun ... die Führer der Häuser kontaktieren, den
Kelch aus dem Lager holen, mein Kleid planen - OH! Ich habe das schon lange
nicht mehr gemacht. Ach Gott, womit werde ich beginnen?"
Deanna kicherte als
der Bildschirm schwarz wurde, wissend dass Lwaxana eine ‘To
Do-Liste’ machen würde, die drei mal so
lang war wie ihre eigene.
Anij war kaum
überrascht als Jean-Luc an diesem Abend an ihrer Tür ankam.
"Du bist
zurückgekehrt."
"Ich sagte dir,
dass ich würde. Hast du je daran gezweifelt?"
"Niemals. Nicht
für einen Augenblick."
Darauf nahm er sie in
seine Arme und küsste sie leidenschaftlich, als sie sich in ihr Haus begaben.
Anij hüllte sich in
einen Bademantel und suchte ihren Gast. Als sie das zerwühlte Bett betrachtete,
die zurückgeworfene Decke auf seiner Seite sah, konnte sie nur lachen.
Sie fand Jean-Luc in
ihrer Küche, in einen Mantel gewickelt, die Strahlen der morgendlichen Sonne strömten
durch die Fenster im Osten. Sie lehnte sich gegen die Tür und beobachtete seine
zurückhaltenden, effizienten Bewegungen, als er gekonnt die Töpfe schwang.
Er blickte auf.
"Guten Morgen. Du siehst hübsch aus."
Sie lachte herzlich
und sprach ihn an. "Ich begann zu denken, dass es Einbildung war, das du
hier warst, als ich dich heute Morgen vermisste." Sie umarmte ihn, küsste
seinen Nacken und fühlte ihn zittern.
"Sorry, ich
schlafe normalerweise nicht lange. Ich vermute alte Gewohnheiten sterben
langsam."
"Was machst du?"
"Frühstück."
Er drehte sich um und küsste sie flüchtig. "Setz dich, ich serviere."
Anij lächelte. {Du
bist definitiv ein begehrenswerter Mann, Jean-Luc Picard.}
Während sie aßen
genossen sie beide die Präsenz des anderen.
"Wie geht es den
anderen?" fragte er.
Anij klärte ihn über
die Bemühungen auf, die Son´a-Flüchtlinge wieder in ihre Gesellschaft zu
integrieren. Es war schwierig, aber Fortschritte wurden erzielt. Sie
installierten einige Bürgerforen, um darüber zu beraten, einige Arten von
Technologie aufzugreifen um zu sehen, wie es ihr Leben beeinflussen würde. Es
gab nun eine große Debatte darüber, was angemessen und was korrumpierend wäre.
"Warum sprichst
du nicht mit ihnen darüber. Ich bin sicher dass man dir zuhören würde, wenn man
bedenkt was du schon alles für uns getan hast."
"Ich denke ich
würde wenn du meinst dass es helfen würde."
"Deine Einblicke
wären wertvoll. Aber zuerst, nach dem Frühstück, gehen wir raus – Ich möchte
dir die Art zeigen, in der wir hier leben." fuhr Anij fort. Sie lachte
noch mehr, wissend dass die Dinge zwischen ihnen klappen würden.
Tief im
Weltraum patrouillierte die Enterprise das Turnem-System. Riker kam gut mit dem
Kommando über das Schiff zurecht. Das war keine Überraschung da er darauf
trainiert war und auch motiviert war es zu tun.
Er könnte nicht
glücklicher sein. Ein Kommando und Deanna noch dazu. Sie waren so glücklich wie
sie es sich nur vorstellen konnten. Obwohl beide mit ihren täglichen
Verantwortungen beschäftigt waren fanden sie ausreichend Zeit füreinander.
Data war nun sein
erster Offizier. Er ließ die Position des zweiten Offiziers, dem dritten in der
Kommandokette, absichtlich frei, bis Captain Picards Zukunftspläne sicher
waren, da es vorgesehen war, dass er nach seiner verlängerten Abwesenheit
wieder das Kommando übernimmt.
Im bereits
vergangenen Monat mussten sich Will und die Enterprise lediglich mit einigen
Scharmützeln während ihrer Grenzpatrouille auseinandersetzen. Abgesehen davon
war es sehr ruhig, wofür er dankbar war.
Er war allerdings
besorgt um Beverly da sie nicht sie selbst zu sein schien. Deanna sagte ihm
dass nicht einmal sie die mentalen Barrieren durchdringen konnte, die der
leitende medizinische Offizier um sich errichtet hatte.
Es war eine
Vollmondnacht, die zweite seit er ankam. Jean-Luc saß in einem komfortablen
Stuhl auf Anij´s Terrasse und blickte zu den Sternen. Er liebte Anij und genoss
seinen Urlaub mit allem was diese Gesellschaft und dieser Planet zu bieten
hatten. Es war wirklich ein entzückender Ort. Die Schönheit dieses Orts
kombiniert mit der Friedfertigkeit der
Menschen berührte seine Seele. Er konnte sich nicht erinnern, wann er je
zufriedener war.
Seine Liebesbeziehung
mit Anij erreichte den Punkt, an dem er die Idee in Betracht zog, für immer
hier zu bleiben. Trotzdem hatte er bohrende Zweifel daran, lange auf einem
Planeten bleiben zu können. Der Weltraum war in seinem Blut und er rief jede
Nacht nach ihm, wenn er zu den Millionen Sternen aufsah, die den Nachthimmel
füllten.
Zusätzlich war da
noch ein weiteres Bedürfnis, dass ihn belastete —
Eines, das auch an seinem Herz zog — eines
das ihm überraschte. Trotz seiner Liebe für Anij konnte er seine Gedanken nicht
davon abbringen, zu Beverly Crusher zurückzukehren.
Anij beobachtete ihn
von der Terrassentür aus und wusste instinktiv, dass er nicht bleiben würde.
Dass er nicht bleiben konnte, da er an eine andere Art des Daseins gebunden war.
Sie liebte diesen Mann ohne Vorbehalte, wusste aber dass er auf die Oberfläche
eines Planeten gezwungen für immer unglücklich sein würde. Sie wusste dass er
nicht bereit war, all das aufzugeben, was er in seiner Lebenszeit aufgebaut
hatte und noch zu tun hatte.
Kapitel 7
Als Der Tag
sich näherte, baten Deanna und Will
Geordi ihre nebeneinanderliegenden Quartiere in ein gemeinsames Quartier
umzubauen. Deanna entschied, dass ihr früheres Schlafzimmer das Kinderzimmer
werden würde, da sie sich beide entschieden, ihre Fruchtbarkeitsumkehrer nach
der Zeremonie umkehren zu lassen. Deanna witzte, dass sie beide nicht jünger
würden was Will dazu brachte, aufbrausend zu sagen dass er nicht glaube dass es
damit Probleme geben würde.
Während ihre alten
Quartiere zerlegt und das neue aufgebaut wurde, akzeptierte Deanna Beverlys
Angebot für ein Zusatzbett bei ihr. Beverly war erfreut über diese Möglichkeit,
zusätzliche Zeit mit Beverly verbringen zu können.
Obwohl Beverly voll
mit ihren Planungen für die Hochzeit beschäftigt war, konnte Deanna spüren wie
einsam sie ohne Jean-Luc um sich war. In der Öffentlichkeit hielt sie sich
wacker, aber in der Nacht konnte sie Deanna gelegentlich weinen hören. Am
Morgen beim Frühstück versuchte sie sanft zu sondieren aber wurde genauso sanft
von ihrer Freundin zurückgewiesen, die mit gespielter Freude sagte, dass dies
die glücklichste Zeit in ihrem Leben war, weil ihre beste Freundin endlich
heiratete.
Am Ende seufzte
Deanna und bezog Beverly voll in die Hochzeitsplanung mit ein. Beverly warf
sich mit erstaunlichem Einsatz in die Arbeit. Deanna könnte fast glauben, dass
die Wunden von Beverly heilten—dass sie
über Jean-Luc hinwegkam. Fast aber nicht ganz.
Will und Deanna
wählten das Holodeck um die Umgebung für ihre Hochzeit zu kreieren. Will arbeitete
mit Geordi an einem Programm, welches die Wasserfälle von Janaran auf Betazed
erzeugte, ein Ort an den Deanna viele spezielle Erinnerungen hatte. Als sie
Will um eine Vorschau fragte, verweigerte er mit der Aussage dass es eine
Überraschung wäre.
Deanna vereinbarte
mit ihrer Mutter, dass sie Blumen direkt von Betazed auf dem selben Schiff
importierten würden, welches auch Lwaxana und Chandra und andere betazoidische
Gäste bringen würde. Deanna und Beverly versuchten verzweifelt, Gastquartiere
zu vertauschen, um die Erwartungen dieses und jenes Gastes zu erfüllen. Kyle
Riker wurde informiert dass er besser teilnehmen sollte. Er antwortete dass er
da sein würde und auch Dr. Kate Pulaski mitbringen würde. Andere Freunde aus
dem Sternenflottenkommando wollten kommen, aber aufgrund der Dominionsituation
konnten sie nicht weg und viele schickten daher eine Nachricht ihres Bedauerns
zusammen mit einem anwachsenden Stapel von Geschenken.
Data und Geordi planten
den Junggesellenabschied für William T Riker, der bekannt war als der ‘älteste Junggeselle’ in der Sternenflotte. Diese Umstände
verpflichteten sie dazu gegenüber der Sternenflotte, sicherzustellen, dass
dieser Junggeselle ordentlich verabschiedet wurde.
Es war unmöglich
geheimzuhalten. Will erwischte Geordi als er aus dem Turbolift auf die Brücke
kam.
"Geordi?"
"Captain?"
"Bezüglich dem
Junggesellenabschied..."
"Ich würde mir
darum keine Sorgen machen. Es läuft bestens."
"Das ist es
wovor ich mich fürchte. " grinste er. "Bringen sie mich nicht in
Schwierigkeiten mit Deanna. Glauben sie mir wenn ich ihnen sage, dass sie weder
sie noch ihre Mutter gegen sich haben wollen."
"Ach… kommen sie schon, Will. Sie wissen,
dass wir nichts tun würden was sie in Schwierigkeiten einer von ihnen bringen
würde."
"Gut. Und sollten sie es doch tun, werde ich
dafür sorgen, dass sie Antimateriebehälter putzen dürfen, solange sie in der
Sternenflotte sind." Will kicherte, klopfte seinem Freund auf die Schulter
und begab sich zum Shuttledeck.
Es war schon spät,
als Beverly in ihrem Büro saß, sich durch verschiedene PADDS wühlte und sich um
die Millionen Details kümmerte, die Deannas Hochzeit vorangingen als eine
Erinnerung an einen Anruf sie unterbrach. Sie fragte die Uhrzeit in der
Hauptstadt ab und befahl ihrer Konsole sie mit Betazed zu verbinden. Der Schirm
erhellte sich mit dem lachenden Gesicht von Chandra, das nachmittägliche
Sonnenlicht schien durch ein Fenster im Hintergrund.
Chandra begann sofort
schnell zu sprechen. "Beverly! Wie stehen die Dinge bezüglich der Hochzeit?
Wie geht es Deanna? Ich kann es nicht erwarten , herzukommen und die beiden ‘endlich’
verheiratet zu sehen…."
"Whoa! Etwas
langsamer bitte."
"Ich bin doch
bloß so aufgeregt."
"Ich weiß,
Chandra. Sie brauchten definitive lange genug um es hinzubekommen. Sie sind
beide gerade sehr beschäftigt mit den Hochzeitsplänen und wegen des
verlängerten Urlaubs von Jean-Luc. Du weißt dass sie für die nächste Zeit nicht
einmal eine richtige Hochzeitsreise haben werden —
ich meine außerhalb des Schiffes."
Chandra kicherte. "So
wie ich die beiden kenne werden sie es hinbekommen." Sie zwinkerte Beverly
zu.
Sie lachte zurück. "Ich
weiß. Ich möchte
nur, dass alles perfekt für sie wird. Deanna hat ihr ganzes Leben lang darauf
gewartet. Nun zum eigentlichen Grund meines Anrufes. Ich fragte mich ob du
arrangieren könntest, dass du und Lwaxana etwas früher ankommt da wir planen,
Deanna mit einer Party zu überraschen."
Die Betazoidin
kicherte vor Freude. "Oh ja! Das wäre perfekt! Lass mich nachsehen."
Sie hielt einen
Moment inne und Beverly sah ihren Blick weit entfernt., stellte dann fest dass
sie mit jemanden kommunizierte. Chandra meldete sich dann zurück.
"Lwaxana ist
erfreut. Wir werden unsere Pläne ändern und zwei Tage früher als geplant kommen.
Du wirst vorsichtig sein müssen, oder Deanna wird es erfahren und die
Überraschung auffliegen lassen."
Beverly wischte den
Gedanken beiseite . " Ich habe mehr als genug Übung darin, mich vor Frau
Troi abzuschirmen. Sorge dich nicht um mich."
"Ist sonst noch
etwas?"
"Ja. Ich fragte
mich ob du noch etwas mitbringen könntest..." Sie besprachen noch einige
Details.
Als Beverly die
Verbindung beendete, saß sie im gedimmten Licht ihres Büros und dachte über die
kommende Hochzeit nach. Als ihre Gedanken abschweifte, lief eine einzelne Träne
über ihr Gesicht. Sie wischte sie wütend weg und murmelte, "Fahr zur Hölle,
Jean-Luc Picard."
Deanna hatte
Beverlys Büro in dem Moment betreten, als sie eine Subraumverbindung mit
Chandra beendete.
"Was ist los,
Bev?"
"Oh, nichts. Ich
habe bloß einige Dinge für den Beginn der Zeremonie arrangiert."
Sie setzte ihr bestes
Lachen auf, um nicht nur ihre geheimen Pläne zu verbergen sondern auch den
Schmerz, der sie umhüllte und nicht lockerließ.
Tief im
Briar-Nebel wurde es Zeit. Am Abend vor seiner Abreise war es die Stunde der
Wahrheit, als Anij zu ihm kam. Sie legte ihre Arme über seine Schulter, er zog
sie an sich und küsste sie wild. Als sich ihre Lippen trennten sah sie zu ihm
auf.
"Du reist morgen
ab?"
"Ja. Die
Hochzeit ist in einigen Tagen und ich muss jetzt gehen um rechtzeitig zurück zu
sein."
Sie sah tief in seine
Augen und sah, was in ihm vorging.
"Jean-Luc. Ich
weiß dass du danach nicht zurückkommen wirst. Ich kann es spüren. Dein Platz
ist dort draußen…"
Er begann zu sprechen
— um es zu verneinen — als sie mit ihrem Finger seine Lippen
berührte und ihn zum Schweigen brachte.
"Höre mir gut zu
mein Liebster. Es gibt eine andere in deinem Leben und dein Platz ist dort
draußen mit ihr, Jean-Luc. Sie ist wie ein Geist zwischen uns gestanden seit du
ankamst. Ich fühlte sie in jedem Kuss, in jeder Umarmung und jedes Mal, wenn
wir …"
Anij’s Stimme verstummte und zarte Tränen
kullerten über ihre Wangen.
Jean-Luc versuchte
erneut es abzustreiten, versuchte einen Weg zu finden, ihr zu erklären wie
verwirrt er sich fühlte. Aber er wusste tief in seinem Inneren dass sie Recht
hatte. Er vermisste die Sterne und er hatte sich schon eingestanden, dass er
Beverly liebte seit er vor so vielen Jahren ein Auge auf sie geworfen hatte.
Er legte seine Hände
um Anij und umarmte sie sanft, während sie ihren Tunika nassweinte. Er drückte
sie an sich und streichelte ihr Haar, während er verzweifelt versuchte, einen
Weg zu finden, ihr Good-bye zu sagen.
Er fand keinen Weg.
Deanna gab der
Ausstattung ihres neuen Quartiers den letzten Schliff, als Will hinter ihr
auftauchte und seine Arme um ihre Taille schlang.
"Meine Liebe,
die letzten Nachzügler sind an Bord. Calhoun lieferte Jean-Luc heute ab."
"Das ist
wundervoll, Will, mein Imzadi."
"Mein Imzadi—Das gefällt mir. Überlege doch, in
zwei Tagen wirst du Frau William T. Riker sein."
"Ich weiß,
Liebling. Und du wirst Herr Troi sein," witzelte sie. "Weißt du, ich
gestattete mir nie auch nur davon zu träumen, dass dieser Tag kommen würde."
"Ich weiß nicht
wie ein Mann so gesegnet sein kann. Zwei schöne Frauen – Du und die Enterprise.
Trotzdem, mein Stolz sie zu kommandieren verbleicht im Vergleich dazu, dass du
von diesem Moment an an meiner Seite sein wirst," sagte Will, während er
sie fest umarmte.
Sie konnte sich an
keine Zeit erinnern, in der sie so viel Spaß, Freude, Gemütlichkeit und
Sicherheit hatte. Das herzliche ‘Ich liebe
dich’, das er ihr übermittelte, war
alles was erforderlich war, um es auszudrücken. Ihr Geist wurde überwältigt von
der Tiefe seiner Emotionen und alles was sie wollte war, ihn fest zu drücken
und das warme Bad der Fürsorge und Liebe genießen, das ihr Herz füllte und
umgab.
Kapitel 8
Der
Junggesellenabschied war voll im Gange, als sich die Türen zu Zehn-Vorne
öffneten und einen attraktiven, jungendlicher wirkenden Jean-Luc enthüllten.
Will sah auf und rief.
"Hey Leute! Er ist da. Nun kann die Party wirklich losgehen."
Jean-Luc lachte breit
als er Will zuwinkte und zu ihm ging. Will umarmte den früheren Captain der
Enterprise. "Gut, sie wieder an Bord zu haben, Captain. Der Briar Nebel
scheint Wunder an ihnen gewirkt zu haben, aber ich habe eine merkwürdige Frage—Hatten Sie jemals Haare?"
Will’s Gesichtsausdruck ging in ein breites
Grinsen über als er Jean-Luc´s Kopf mit beiden Händen abrieb. Ja, mit seinem
Beistand an Bord war die Party komplett.
Picard duckte sich
vor Wills verspielter Attacke. {Morgen, mein Junge } dachte er sich {ist der
wichtigste Tag in deinem Leben, Mr. William T. Riker. Versaue es jetzt nicht.}
Er nahm einen Drink von
Guinan entgegen und suchte nach Geordi, um herauszufinden, ob die Enterprise
pfleglich behandelt wurde.
Gleichzeitig fand im
Hauptkonferenzraum die Brautparty statt. Der Raum war für die Party zu Ehren
der angehenden Braut liebevoll geschmückt. Deanna war zutiefst erfreut, als
ihre Freunde sie mit Geschenken bedachten, einige davon ‘unanständig’, aber alle schön und alle begleitet
von einer Umarmung.
Beverly hatte scheinbar etwas
spezielles im Sinn, als sie wartete, bis fast alle Deanna ihre Geschenke
gegeben hatten. In der farbenfrohen Verpackung befand sich ein kleineres,
liebevoll verpacktes Paket, das ein einzelnes, fein gesticktes hellblaues
Taschentuch enthielt.
"Deanna, Ich
trug es auf meiner Hochzeit vor so vielen Jahren bei mir. Es gibt auf der Erde
ein altes Sprichwort über Bräute – ‘etwas altes, etwas neues, etwas
geliehenes, etwas blaues’. Dieses
ist blau und ich wollte dass du es hast, um es morgen bei dir zu tragen."
Deanna wischte Tränen
aus ihren Augen, als Beverly sagte, "Warte – da ist noch eines von mir."
Sie stöberte herum
und reichte ihr ein weiteres kleines Paket, welches Deanna auspackte, um ein
sehr sehr knappes String-Unterwäscheset zu finden.. Deanna wurde knallrot, als
Beverly mit einem Zwinkern sagte, "Tatsächlich könnte man sagen dass dies
mehr ein Geschenk für den Captain als für dich ist."
Dies führte zu
tosendem Gelächter. Als es endlich abbrach, griff Deanna nach dem letzten
verpackten Geschenk auf dem Tisch. Sie las die angefügte Karte; Es war von
ihrer Mutter. Lwaxana saß still und beobachtete ihre Tochter, ein sehr
ungewöhnlicher Zustand für sie. Deanna entfernte vorsichtig die Verpackung und
fand eine wundervolle antike Elfenbeinporzellanbox. Sie öffnete sie und fand
ein wunderschönes Schmückstück, das ihr nicht bekannt war, obwohl sie dachte
dass es ihr bekannt sein sollte. Sie hob es hoch und ließ die exquisit
gearbeitete Halskette über ihre Finger hängen. Sie stellte fest, dass sie aus
hunderten dünner Glieder bestand, die lose verflochten waren. Zwischen den
Gliedern der Kette waren abwechselnd Metallteile angebracht, die wiederum
abwechselnd mit seltenen Michelonen - einem Edelstein, der aus den tiefen
Ozeanen Betazeds kam – und Diamanten besetzt waren
Deanna war sprachlos,
projizierte ihren Aufschrei der Freude aber an ihre Mutter ~~sie ist
wunderschön, Mutter, ich weiß nicht was ich sagen soll~~.
"Es gibt nichts
zu sagen, Kleines. Ich wollte einfach dass du sie hast. Meine
Mutter gab sie mir an dem Tag, an dem ich deinen Vater heiratete. Ich möchte
dass du sie trägst wenn du endlich deinen Imzadi heiratest."
Mutter und Tochter
umarmten sich herzlich, was Deanna als Ausdruck der Akzeptanz für ihre Liebe zu
Will betrachtete.
"Ich liebe dich,
Mutter. Ich danke dir so sehr."
„Also gut. Wir haben
durchaus genügend Spaß für den Abend gehabt. Wir müssen meiner Kleinen ..ah...
Deanna etwas Rast gönnen. Morgen wird ein sehr anstrengender Tag sein."
Der Raum leerte
sich Schritt für Schritt. Als Deanna
und Beverly die verbleibenden Geschenke zusammenpackten fragte Beverly "Bist
du nervös, hast du kalte Füße bekommen?"
"In der Tat -
Nein. Dies ist, was ich wollte, seit ich Will vor 20 Jahren auf Chandras
Hochzeit zum ersten mal traf. Ich heirate den Mann den ich liebe, der mir
Sicherheit bietet und mich vervollständigt. Es gibt kein Bedauern, keine
Wünsche, keine was-wäre-wenn- und keine was-könnte-sein Gedanken in mir. Er ist
meine bessere Hälfte."
"Ich freue mich
so sehr für dich, Deanna. Sehr wenige Leute können das ehrlich behaupten und
ich weiß dass du es ehrlich meinst. Ich mag euch und wünsche euch das
allerbeste. Nun lass uns etwas Schönheitsschlaf kriegen, wir müssen morgen
betörend sein."
Beverly half Deanna,
die Geschenke in ihr Quartier zu tragen.
Als der
Junggesellenabschied sich dem Ende näherte, nahmen Will und Jean-Luc einen
letzten Drink in der Nähe des Fensters. Will lehnte sich gegen einen
Fensterrahmen während Jean-Luc auf dem Vorsprung des gegenüberliegenden
Fensters saß.
"Wenn man einmal
durch den Weltraum reist, kann man es sich kaum abgewöhnen." sagte Picard und
nahm einen Schluck von seinem Drink.
"Ich vermute das
stimmt. Wie erging es ihnen mit Anij? Werden sie zurückkehren und ihren Urlaub
nach all dem verbrauchen?"
Jean-Luc war für
einige Zeit sehr nachdenklich und still.
"Will, um
ehrlich zu ihnen zu sein, ich denke nicht dass ich auf den Ba´ku-Planeten
zurückkehren werde. Anij ist eine bemerkenswerte Frau und ich weiß dass ich sie
liebe, aber als wir zusammen waren, war es wie wenn eine besondere unsichtbare
Wand zwischen uns wäre. Wir kommen aus so unterschiedlichen Kulturen. Sie ist
an ihren Planeten gebunden. Ich bin im Weltraum zuhause. Noch dazu stellte ich
fest, dass ich nicht so einfach die Sichtweise ihrer Zivilisation bezüglich der
Beschränkung von Technologie und Fortschritt akzeptieren kann."
Will hörte Picard
seufzten als ob er unfreiwillig etwas schönes verloren hätte.
"Es sollte nicht
funktionieren und als ich zurückkehrte wussten wir es beide. Ich vermute dass
sie und Sojef ihre Pläne, sich zu verbinden, finalisieren werden, zumindest
fühlte ich das als ich abreiste. Sie sagte in der Nacht vor meiner Abreise
etwas lustiges. Sie sagte, dass sie nicht ganz in meinem Herzen sein könne, da
ein Teil von meinem Herz bereits mit einer anderen gefüllt sei."
"Anij fühlte
das?"
"Ja, und sie
wusste es auch."
"Beverly?"
"Ja, Beverly. Obwohl
ich bei Anij war und sie liebte konnte ich Beverly nicht aus meinem Geist
verdrängen. Ich meine, wir waren immer gute Freunde – na ja, vielleicht ein
bisschen mehr als das — Ich meine ... Will, es ist
sehr sehr schwer für mich, das einzugestehen, aber ich denke ich war nicht
ehrlich zu mir selbst bezüglich meiner Gefühle für sie. Seit ich weg war fühlte
ich einen leeren Platz in mir... Hier."
Er berührte seine
Brust mit zwei Fingern. "Es ist ob als ein Teil von mir fehlen würde. Verstehen
sie was ich meine?"
"Ich verstehe es
wahrscheinlich besser als alle anderen, Jean- Luc. Was sie mit Beverly gemacht
haben ist das was ich mit Deanna während all den Jahren tat, während sie auf
der Enterprise war. Ich erlaubte meinen wahren Gefühlen nicht, die Oberfläche
der Freundschaft zu durchbrechen, obwohl ich sie wollte."
Picard seufzte.
"Das ist nicht einfach, oder?"
"Das ist es nie,
Jean-Luc. Ich empfehle ihnen, diese Gefühle zu erforschen und dann mit Beverly
darüber zu sprechen. Deanna und ich stellten fest dass, nachdem wir unsere
Masken zur Seite legten, unser gemeinsames Leben um so viel schöner wurde. Ich
stelle fest, dass ich eine Vollständigkeit erreicht habe, von der ich nie
annahm, dass ich sie brauchen würde. Ich kann nicht ausdrücken wie es sich
anfühlt."
"Ich weiß dass
sie Recht haben, aber ich habe noch so viel zu klären."
"Warten sie
nicht zu lange. Das Leben schnappt einem üblicherweise solche Gelegenheiten weg.
Abgesehen davon, bedeutet, dass sie nicht in den Briar-Nebel zurückkehren, dass
sie auf der Enterprise bleiben werden? Ihr Quartier ist noch intakt." Will
grinste.
"Nein, sie
müssen sich keine Sorgen machen, Will. Ich stand während meiner Rückreise zur
Enterprise mehrfach in Kontakt mit Admiral Nechayev vom Sternenflottenkommando.
Nechayev hat eine Position im Kommandostab für mich im Sinn, bevor ich wieder
einen Auftrag im Weltraum bekomme."
"Sie verkürzen
ihren Urlaub?"
"Ich vermute ich
werde meiner Sammlung einige Tage hinzufügen. Mit dem Dominion, den Klingonen,
den Romulanern und Borg – suchen sie es sich aus. Es gibt eine Krise sowohl im
Kommando als auch in der diplomatischen Abteilung der Sternenflotte. Es gibt
auch einiges internes Gezänk in den höheren Rängen des Kommandos. Sie wissen,
dass ich es genoss, hier draußen zu sein, die Erforschung des Weltraums ist
mein Leben – es liegt mir im Blut, aber ich denke dass ich zur Zeit auf der
Erde mehr gebraucht werde. Dort kann ich der Sternenflotte am meisten nützen."
"Ich glaube dass
sie Recht haben, aber wir werden sie vermissen."
"Ich würde mich
deswegen nicht sorgen. Ich weiß dass das Schiff in guten Händen ist. Sie haben
sie noch nicht zum Absturz gebracht."
"Nach dem letzen
haben wir Deanna auf die Kommandantenschule geschickt. Sollte nicht wieder
vorkommen."
"Argh! Sie
meinen sie hat nun zwei Captains?" Jean-Luc lächelte seinen Freund
schadenfroh an.
"Ach nein, Sir.
Deanna stimmte zu, ihre Finger davon zu lassen."
Picard’s Stimme wurde ernster.
"Wissen sie,
Will, dies waren einige der Gründe, wegen denen ich zögerte, eine Beziehung mit
Beverly aufzunehmen. Als erstes die Sache mit der Befehlsgewalt und dann der
Fakt, dass unsere Karrieren unterschiedlich verlaufen würden. Ihr Leben und
ihre Karriere ist hier draußen, auf diesem Schiff oder anderen. Ich wusste dass
ich einen Auftrag im Kommandostab annehmen würde müssen und ich könnte sie
nicht bitten, ihre Karriere aufzugeben um mir auf die Erde zu folgen."
"Ich sagte nie
dass es leicht sein würde, aber lohnend. Abgesehen davon fragten sie sie nie
und gaben ihr nie die Möglichkeit, ihre eigene Entscheidung zu treffen. Verdammt!
Sprechen sie mit ihr. Wenn sie es tun werden sich die Dinge schnell klären."
Will zuckte. "Verschwenden
sie nur nicht zwanzig Jahre."
Riker leerte seinen
Drink.
"Oh, ich werde
nicht warten, Nummer Eins - Verzeihung - Will. Ich kann von den Fehlern anderer
Leute lernen — zumindest manchmal." Neckte
Picard den jüngeren Mann.
Will grinsten. "Und
ich machte einige schlimme, die ich morgen korrigieren werde."
Picard erhob sein Glas
auf seinen früheren ersten Offizier und nunmehrigen Captain der Enterprise und
trank es aus.
Sie sagten nichts
mehr als sich ihre Wege trennten.
Es war knapp
vor 01:30, als Will in sein vorübergehendes Quartier zurückkehrte. Er und
Deanna hatten beschlossen, dass sie zumindest diese Nacht nicht miteinander
verbringen würden. Er nahm sich ein freies Quartier.
Früher an diesem Tag
trug er alles, das er an Kleidung für morgen benötigte, herein. Als er seine
Sachen einsammelte stellte er fest, dass mysteriöse Pakete über ihr gesamtes
Quartier verteilt waren. Will respektierte das Geheimnis und versuchte nicht,
etwas festzustellen, obwohl er sehr neugierig war. Er wusste dass sowohl
Beverly als auch Chandra heute Nacht bei Deanna blieben.
Er legte seine Kleidung
auf die Seite, zog sich aus, nahm eine Schalldusche und legte sich auf das
ungewohnte Bett. Morgen würde sehr anstrengend werden und der Morgen würde früh
genug kommen. ‘Nur noch ein paar Stunden’ sagte Will zu sich selbst, als er in
seine Träume glitt.
Kapitel 9
"Der große
Tag" *** Dieses Kapitel ist einer ganz besonderen Person gewidmet, die
mich einerseits inspirierte und andererseits bei der Erstellung mitmachte. Danke
… Du weißt wer du bist. ***
Der folgende Morgen
begann mit emsigen Vorbereitungen im Zehn Vorne für den Hochzeitsempfang. Data perfektionierte
seine Hochzeitsrede. Mr. Homn war angekommen und baute den antiken Dankesgong
und den geheiligten Kelch im Zehn Vorne auf, wo der Empfang stattfinden würde.
Lwaxana und ihre Begleitung kamen an, und begannen den Raum mit Blumen von
Betazed zu dekorieren – exotisch duftenden Blumen direkt aus dem Jalara-Dschungel.
Auf Holodeck 3
stellte Geordi sicher, dass das Holoprogramm perfekt funktionierte und trieb
die Ingenieurscrew in den Wahnsinn, indem er verlangte dass sie alles dreifach
prüften. Sein leitender Ingenieur warf ihn schlussendlich raus, in dem er
sagte, dass er sich fertig machen müsse.
Später, als er seiner
Galauniform den letzten Schliff verpasste, pfiff er vor sich hin. Er würde
Chandra als Begleiter durch den Durchgang eskortieren. Sein Lächeln hob sich
von seiner dunkelbraunen Haut ab. Er heftete sich die lavendelfährbige Rose,
die Lwaxana gebracht hatte, an seinen Revers. An die Zeit denkend inspizierte
er sich noch einmal und kehrte dann zum Holodeck zurück.
Bereits
angezogen war Will schon dabei, seine persönlichen Vorbereitungen für die
Zeremonie abzuschließen. Er hatte einen kleinen Tisch neben den Bereich
gestellt, an dem die Verbindung stattfinden sollte. Auf diesen legte er eine
lange Erinnerungskerze, zwei langstielige weiße Rosen, eine kleine Rosenknospe
und drei kleine Hologramme – Je eines für seine Mutter, Deannas Vater und
Deannas Schwester Kestra. Deanna merkte an, dass es in der Zeremonie eine
Stelle geben würde, die dem Gedenken an sie gewidmet ist. Will fand es rührend
und sagte, er würde es arrangieren.
Als Jean-Luc kam um
sich mit Data zu besprechen, stoppte ihn Will und gab ihm Deannas platinenen
Hochzeitsring zur Aufbewahrung.
Als er die Schönheit
des Ortes sah, seufzte er. Der Klang der kaskadenartig herunterstürzenden
Wasserfälle in der Nähe war eine ruhige Erinnerung an die Vergangenheit und an
die Zukunft. Die Sonne leuchtete hell am wolkenlosen violetten Himmel und
tropische Vögel flatterten herum. Weiße Stühle verschönerten den
grasbewachsenen Bereich am Flussufer, vor dem sich ein gewölbter Garten befand.
Er war mit diesen wunderbaren Blumen geschmückt, die von Betazed importiert
wurden. Die Luft war warm und roch süß, genau wie im echten Jalara-Dschungel.
Will atmete tief ein
und seufzte. Alle Details wurden umgesetzt. Es war perfekt. Es gab nichts mehr
für ihn zu tun außer nervös auf den großen Moment zu warten.
Er verbrachte die
verbleibende Zeit damit herumzuwandern
bis er alle um sich – Data, Geordi, Jean-Luc und seinen Vater, Kyle nervös
machte. Sie sagten ihm, er solle sich entspannen.
Er erklärte, er wäre
nicht nervös – lediglich sehnsüchtig. Sie versuchten ihn zu beruhigen indem sie
ihm sagten, dass er in einigen Minuten die Vollendung eines lebenslangen Traums
sehen würde – Er und Deanna würden durch die Ehe verbunden werden. Er fragte
nach der Uhrzeit und wanderte weiter herum.
In ihrem Quartier
verlieh Deanna ihrer Frisur den letzten Schliff. Sie sah atemberaubend aus. Ihr
Kleid war aus weißem Satin und hatte ein trägerloses Oberteil mit einem tief
geschnittenem Rücken, das an einem langen Rock aus seidenem Tuch angebracht
war. Das Kleid war geschmückt mit silberner Perlenarbeit und mit Kristallen und
Perlen überzogen.. Die Schleppe war kurz und wallend. Der Halsausschnitt ihres
Kleides hob das Schmuckstück hervor, dass ihr ihre Mutter in der Nacht zuvor
gegeben hatte. Sie trug Seidenstrümpfe und weiße Satin-Pumps. Statt für einen
Schleier entschied sie sich für ein Haarband aus weißer Gaze, das traditionell
von betazoidischen Bräuten getragen wurde. Es war das selbe Haarband, das sie
vor so vielen Jahren anfertigte, als sie Will zum ersten Mal heiraten wollte.
Als sie mit ihren
Fingern über das feine Material des Haarbandes fuhr, wanderten ihre Gedanken ab
zu den vielen Dingen, die sie seit damals gemeinsam gemacht hatten. Sie war
verblüfft, dass sich so vieles geändert hatte und ihre Liebe trotzdem stärker
und tiefer wurde. Die jetzigen Gefühle ähnelten nicht einmal denen von damals.
Sie waren reichhältiger – enthielten mehr Tiefe und Klarheit. Das, so entschied
sie, war eine immerwährende Liebe.
Deanna’s Tagtraum wurde unterbrochen, als
Beverly sie um Hilfe bei ihrem Reißverschluss bat.. Als sie sich an sie wandte
stellte sie fest, dass die Farben jenen von Betazeds bekanntesten Blumen
entsprachen.
Beverlys ärmelloses
Kleid war aus exquisitem Satin und hatte einem facettierten, perlengeschmückten
Halsausschnitt, dessen Diamanten im Licht funkelten.
Chandras Kleid war
identisch geschnitten aber war dunkel lavenderfärbig. Der Pastellton betonte
Chandras helles Haar und ihre makellose Hautfarbe während die dunklere Farbe
von Beverlys Kleid ihre Gesichtszüge betonte.
Lwaxana beugte sich
Deannas Wunsch und entschied sich für ein einfaches dunkelviolettes Abendkleid.
Sie hatte beschlossen, dass es nicht der richtige Zeitpunkt für eines ihrer
merkwürdigen knallbunten Outfits war. Deanna küsste sie und sagte ihr, dass sie
heute geschmackvoll und elegant aussah. Lwaxana sah ihre Tochter gequält an,
aber die Farben brachten ihre Haut zum strahlen, und auch sie strahlte vor
Freude über das Glück ihrer Tochter.
Kate Pulaski klopfte
leise an und kündigte an dass es Zeit war.
Sie rafften sich auf,
holten ihre Blumensträuße bestehend aus weißen Lilien, roten Rosen und Lavendel
und nahmen die letzten Korrekturen an ihrer Kleidung und ihrer Frisur vor.
Deanna platzierte das
Taschentuch, dass ihr ihre Freundin gegeben hatte, unter den Blumen in ihrer
Hand.
Als sie sich vor
Holodeck 3 versammelten, umarmten sie sich alle noch einmal.
Deanna bat ihre Mutter, den Platz ihres verstorbenen
Vaters einzunehmen und sie durch den Gang zu begleiten. Da sie die Aufgabe
übernahm, ihre Tochter zu verabschieden, war sie damit beschäftigt, alles in
perfekte Ordnung zu bringen.
Als sie endlich
fertig war, übermittelte sie ihrer Tochter:
~~Dein Vater wäre
so stolz wenn er hier bei dir sein könnte. Bist du bereit, kleines?~~
~~Ich war noch nie
in meinem Leben so bereit für etwas, Mutter. Können wir?~~
~~Ich kann fühlen dass
dein William etwas nervös ist. Und du?~~
~~Unglaublich
glücklich, Mutter.~~
Sie umarmten sich
noch einmal, bevor sie durch den Gang gingen.
Als sich die
Türe öffnete um Deanna und die anderen in die holografische Simulation der
Jalara-Wasserfälle zu lassen rutschte Will das Herz fast in die Hose, da
Deanna, seine Imzadi ein atemberaubender Anblick war. Sekundenlang konnte er
nur auf ihre Augen und ihre wundervollen Lippen schauen. Er ging in ihnen unter
als Lwaxana ihre Tochter zu dem Mann führte, der bald ihrer sein würde.
Deanna fühlte die
Welle von Gefühlen die er abstrahlte. Ihr blieb der Atem stehen, als auch sie
in seine blauen Augen sah, auf denen Tränen schimmerten. Mit jedem Schritt
verblasste die Welt um sie und sie sah nur ihn.
Deanna war überrascht
von Lwaxanas letztem Kuss auf die Wange, den sie bekam während Lwaxana ihre
Hand in seine legte. Sie schritt dann zur Seite.
Das Paar vergaß alles
um sich herum und wurde von diesem wirklich perfekten Moment eingenommen. Ihre
Herzen sprachen miteinander als Data mit seinem kurzen Diskurs über die
Bedeutung des Hochzeitsschwurs fortfuhr.
Es wurde Zeit, die
‘Erinnerungskerze’ anzuzünden und eine Schweigeminute für die verstorbenen
Angehörigen abzuhalten.
Endlich war es soweit.
Genau wie geplant schwor Will formell seine ewige Liebe für Deanna, bevor er
Deanna den Ehering ansteckte.
Er nahm ihre zarten
Hände, blickte in ihre dunklen Augen, und begann im vertrauten Tonfall mit
seiner liebsten zu sprechen.
"Als wir uns trafen wussten wir nichts
voneinander und trotzdem, so bald danach kannten wir uns vollständig. Wie lange
ist das her? Spielt es eine Rolle? Nein. Die Zeit hörte für uns zu diesem
Zeitpunkt zu existieren auf, wurde bedeutungslos. Und nun werden wir vor
unseren Freuden und Familien verbunden. Ich schwöre dir ewige Treue, für immer.
Keine andere kann deinen Platz in meinem Herz einnehmen. Ich gebe dir alles was
mich ausmacht, freiwillig und ohne Verpflichtung. Ich umarme alles was dich
ausmacht mit offenen Armen und offenen Augen, akzeptiere dich so wie du bist.
Ich werde den Rest meines Lebens an deiner Seite verbringen, dich unterstützen,
schützen, mich um dich kümmern, dich ehren, respektieren und lieben. Ich werde
alles mit dir teilen und immer ehrlich zu dir sein. Ich schwöre dir dies und
gebe dir dein Wort, dass ich den Schwur einhalten werde. Ich gehöre ganz dir,
ich habe nichts zu geben außer mein Wort. Ich liebe dich und werde den Rest
meines Lebens mit dir verbringen."
Die Stärke und
Sicherheit in seiner Stimme erzeugte Tränen in ihr, die langsam über ihr
Gesicht herunterliefen.
Data wandte sich an
Deanna, die mit sanfter Stimme Will ihre Treue schwor und zitterte, als sie
Will einen gleichartigen Ring auf den Finger steckte.
Sie sah ihn an und
sprach.
"Ich habe
mein ganzes Leben auf diesen Tag gewartet. Du bist meine bessere Hälfte – mein
Seelenverwandter, meine Liebe, mein Imzadi. Wir gingen gemeinsam durch Dick und
Dünn – als Freunde oder als Liebende. Du bist mein Herz und meine Seele. Du
bist der EINE für mich, daran bestehen keine Zweifel. Ohne dich bin ich nichts.
Du gibst mir die Stärke, ohne Angst oder Vorbehalt ich selbst zu sein. Du bist
der eine, mit dem ich jeden Moment verbringen will, der eine mit dem ich die
langen Tage teilen will. Du bist perfekt in meinen Augen und du bis zuallererst
mein bester Freund. Du kennst mich wie mich kein anderer kennt und du liebst
mich ohne Vorbehalte. Unsere Verbindung ist tief in uns begründet und ich stehe
heute hier vor allen Personen und verspreche mich dir. Ich bringe dir meinen größten
Respekt entgegen, gebe dir meine
unsterbliche Hingabe, meine volle Unterstützung und meine ganze Liebe. Ich
werde jeden Tag meines Lebens dafür leben, dass du Liebe und Freude fühlen
kannst. Ich gehöre dir und nur dir, von nun an bis in alle Ewigkeit."
Als sie damit fertig
waren, die Schwüre, die sie in ihren Herzen schon lange geschworen hatten,
auszusprechen, lachten sie sich an und besiegelten ihre Liebe damit.
Data trat zurück und
überließ seine Position Lwaxana vor dem Paar für einen abschließenden
symbolischen Akt. Lwaxana trat vor und hielt eine feste seidene Schnur in ihren
Händen.
"Dies ist der
betazoidische Akt der Vereinigung," sagte sie. "Er wird nur
durchgeführt, wenn zwei wahre Imzadi einander heiraten. Diese Schnur verkörpert
die endgültige Fixierung ihrer Imzadi-Verbindung, einer Verbindung die sie für
alle Ewigkeit komplett verbindet."
Die beiden hatten
sich nicht bewegt und auch nicht die Hand des anderen losgelassen. Sie waren
vollständig auf die Seele des anderen fixiert und darin verloren.
Lwaxana sagte "Meine
Kinder," als sie die Schnur lose einmal um ihre Hände wickelte. "Schließt
eure Augen und befreit euren Geist. Lasst nichts zwischen eurem Geist und eurer
Seele sein."
Will und Deanna
spürten die Energie, die in ihnen wirbelte, als Lwaxana ihre Verbindung
durchführte.
"Öffnet euch
vollständig einander wie ihr es als Imzadi könnt..." Will konnte Deannas
Geist in sich spüren und Deanna seinen – das Gefühl der Verbindung war herrlich.
Lwaxana zog sich aus ihren Gedanken zurück und ließ dies zurück …
~~Ihr werdet für
immer Imzadi sein, für immer miteinander verschmolzen sein.~~
Ein Zittern durchlief
ihr Rückgrat als sie sich tief in die Augen sahen und eins mit dem anderen
wurden. Das Gefühl, wieder Teil des Wesens des anderen zu sein, war
überwältigend.
"Ihr seid eins."
Fuhr sie für die anderen Teilnehmer fort.
Will und Deanna öffneten
ihre Augen, sahen sich gegenseitig an, Lwaxana legte als Symbol für die
Vereinigung der Seelen eine weitere Schleife des Bandes um ihre verflochtenen
Arme und nickte in Richtung Data.
Data sah sie an und
sagte, "Auf Basis der Autorität, die mir von der Vereinten Föderation der
Planeten übertragen wurde erkläre ich sie hiermit zu Mann und Frau. Sie können
die Braut nun küssen."
Deanna’s Gesicht trug ein breites Lachen
während Wills eigene Freude von seinen blauen Augen zum Ausdruck gebracht
wurde, die vor Freude strahlten.
Er ließ eine ihrer
Hände los – die zweite war noch mit der Schnur der Verbindung an ihre gebunden,
zog sie an sich, umschloss sie mit seinen Armen und gab ihr einen immer tiefer
werdenden Kuss.
Es gab noch nie einen
perfekteren Kuss - so süß, so reich besetzt mit Ewigkeit. Der Kuss dauerte
länger und länger, die anderen Teilnehmer unterdrückten ihr Kichern aber Will
und Deanna hielten den Kuss weiter aufrecht – sie waren so erfreut über den
Moment und über den jeweils anderen, dass die Zeit für sie stillstand.
Als sie sich endlich
trennten brach die versammelte Menge in Jubelrufe und Applaus aus.
Das glückliche Paar
wurde auf dem Weg zum Zehn Vorne mit Blumenblättern übersäht, die die Menge
bestehend aus ihren Freunden und Familienmitgliedern hochwarf..
Kapitel 10
Der Empfang war
wirklich eine Feier, an die man sich erinnern sollte. Guinan hatte sich selbst
übertroffen.
Champagner floss aus
einer schönen Kristallfontäne. Die Hochzeitstorte war eine sinnliche
Schokoladekreation, die mit frischen Blumen aus Betazed geschmückt war –
winzigen Dschungelblumen..
Eine edle Auswahl von
Delikatessen aus der ganzen Galaxie wurde am Buffett serviert. Jeder hatte eine
wirklich herrliche Zeit.
Nachdem Will und
Deanna den ersten Tanz zu einer gefühlvollen Version von "Nightbird"
tanzten beruhigte Jean-Luc die Menge, als er sich auf eine Plattform stellte um
seinen Toast auszusprechen.
"Ich habe noch
nie jemanden wie William und Deanna Troi Riker gekannt. Sie teilen eine
spezielle Verbindung, die ich nie auch
nur ansatzweise verstehen würde. Sie fanden nach all den Jahren eine Flamme
unsterblicher Liebe ineinander. Es zeigt ihnen dass es nie zu spät ist."
Dabei sah er Beverly
direkt an und lächelte.
"Sie sind zwei
der feinsten Menschen die ich kenne und von denen ich das Privileg bekam, sie
meine Freunde zu nennen. Ich wünsche ihnen ewige Freude – Zum Wohl!!!"
Als er das Glas hob
wiederholte die Menge "Auf Will und Deanna".
"Ich habe auch
ein spezielles Hochzeitsgeschenk, dass ich dem glücklichen Paar nun
präsentieren möchte, wenn ich darf. Ich weiß dass sie erwartet hatten, eine
verkürzte Hochzeitsreise am Schiff zu verbringen, aber ich habe mit dem
Sternenflottenkommando gesprochen und ihren Fall vorgetragen. Sie erlaubten mir
als Ersatzcaptain einzuspringen, während sie ein ganzes Monat wohlverdienten
Hochzeitsurlaub an Land verbringen werden. Nun zu der anderen Überraschung. Ich
erlaubte mir, ein abgelegenes Haus auf Risa als mein Hochzeitsgeschenk an sie
beide zu reservieren. Von jetzt an können sie gemeinsam entscheiden, was sie
tun wollen."
Leises Lachen war im
Raum zu hören.
"Ich meinte, sie
haben VIEL zu lange auf diesen Moment warten müssen und sollten eine richtige
Hochzeitsreise haben. Abgesehen davon braucht jedes Schiff mal einen Captain
oder eine Counselor, die zu Fuß unterwegs sind – daher dachte ich, dass sie die
Möglichkeit haben sollten, ordentlich loslegen zu können."
Noch mehr Lachen war
zusammen mit Rufen der Zustimmung zu hören, während Deanna rot anlief und Will
in Dankbarkeit Picards Hand schüttelte.
Es wurde Zeit
für einige der lustigen und doofen irdischen Traditionen. Will hob Deanna auf
die Bar. Er hob ihr voluminöses Kleid an, um das winzige Strumpfband auf ihrem
seidenen Bein zugänglich zu machen. Als sexy Musik im Hintergrund erklang,
bewegte Will beide Händen ihr Bein hoch und schnappte sich das Strumpfband mit
den Zähnen.. Die Menge jubelte als er sich wieder nach unten zu ihrem Knöchel
bewegte, bis das Band frei war. Er wandte seinen Rücken zur Menge und warf es
mit einem teuflischen Grinsen nach hinten.
Die Gruppe der
Junggesellen löste sich auf, um einen verlegen dreinschauenden Picard zu
zeigen, auf dessen Glatze ein weißes Strumpfband lag. Er sah Will skeptisch an
und setzte ein schüchternes Lächeln auf.
"Danke, Captain Riker. Das ist genau das was ich brauche."
Daraufhin lachte er
die erschrocken wirkende Dr. Crusher an, welche erwiderte.
Deanna stand nun auf
der Bar und Will stützte sie. Sie nahm langsam das weiße Gaze-Haarband aus
ihren schwarzen Locken. Sie wandte sich ab und warf es über ihre Schulter —genau in die wartenden Hände ihrer
besten Freundin Beverly.
Deanna drehte sich um
und sah wer es gefangen hatte. Sie hob ihre Arme und es wurde sofort still im
Raum.
"Sie wissen alle
was das bedeutet, oder? ... Die betazoidische Tradition sagt, dass wer immer
das Haarband der Braut fängt, die Liebe seines Lebens unter den hier heute
Anwesenden finden wird. Ich kann das bestätigen, da Will und ich uns so kennen
gelernt hatten?" Sie sah Will direkt an." Oder nicht, Liebling?"
Ihr neuer Ehemann sah
sie mit einem Funkeln in seinen Augen an und nickte.
Die Menge
applaudierte, als Will ihr herunterhalf und sie intensiv küsste. Deanna
unterbrach den Kuss, sah in die Richtung von Captain Picard und zwinkerte dann
Beverly zu, die zu ihr kam.
"Das Haarband zu
fangen könnte etwas bedeuten aber schau wie lange ihr beide bebraucht habt,"
meckerte Beverly.
"Vielleicht, Beverly.
Aber nun bin ich endlich Frau Captain William Riker, man kann also nie
wissen!"
"Aber Deanna, du
weißt wo Jean-Luc war und warum."
"Du hast fast
ein Monat Zeit bevor er zurückkehrt, du solltest also das beste daraus machen"
ermahnte sie sie.
"Ich versuche es.
Okay, aber..."
"Kein Aber!"
Sie lachten, als sie
abzogen um einen Mann für einen Tanz zu finden.
Nach fast zwei
Stunden Feiern, Tortenessen und Party beschlossen Will und Deanna, dass es Zeit
für ‘private’ Vergnügen wurde. Will nahm ihre Hand und führte sie auf das
Podium.
"Meine Damen und
Herren, bitte, wenn sie gestatten. Meine Frau und ich .. Oh, das klingt so schön."
Er umarmte sie und lachte breit vor Stolz. "Wie gesagt, meine Frau und ich
möchten ihnen dafür danken, dass sie diesen wichtigen Tag gemeinsam mit uns
verbracht haben. Sich umzusehen und die Gesichter unserer Familien und Freunde
zu sehen war eines der schönsten Dinge dieses Tages. Die Nacht ist noch jung
und Guinan hat noch ausreichend Speisen und Getränke. Bleiben sie bitte alle
und genießen sie die Party. Deanna und ich müssen uns um einige Dinge kümmern,
die unsere unverzügliche Aufmerksamkeit benötigen."
Er sah sie mit einem
boshaften Grinsen an und sie boxte ihm zum Spaß in die Seite. Unbekümmertes
gackerndes Lachen erfüllte den Raum.
"Bitte, Leute. Bleiben
sie hier und genießen sie die Zeit, und danke noch einmal dafür dass sie heute
bei uns waren," fügte Deanna hinzu bevor sie ihren Ehemann an der Hand
nahm und ihn aus dem Raum zog, bevor er sie erneut in Verlegenheit bringen
konnte.
Kapitel 11
Die Rikers hatten
eigene Pläne zu machen, als sie in ihr Quartier zurückkehrten. Das spezielle
Geschenk von Jean Luc eines richtigen Urlaubs bedenkend hatten sie einiges zu
tun. Dinge mussten in Ordnung gebracht werden und Gepäck musste gepackt werden.
Sie wurden schon in zwei Tagen auf Risa erwartet.
Während sie durch die
Korridore schlenderten, erzählte Will ihr von Jean-Luc´s Erfahrung auf dem
Ba´ku-Planeten und von seinem Abschied von Anij. Seine Pläne, zur Erde zurückzukehren
und eine Stelle im Kommando anzunehmen, überraschten sie ziemlich. Sie konnte
sich Jean-Luc Picard nie hinter einem Schreibtisch vorstellen.
"Es ist der Ort,
von dem er glaubt, dass er dort jetzt
am meisten Gutes tun kann. Er scheint sich damit angefreundet zu haben dass ich
das Kommando über die Enterprise habe und ich glaube er hat die Idee, sich für
einige Zeit auf der Erde niederzulassen." Erzählte ihr Will.
Sie hob ihre
Augenbrauen und fragte, "Beverly?"
Will nickte.
"Ich sagte ihm
dass er ihr sagen sollte was er fühlt. Sie haben schon zu viel Zeit
verschwendet. Man kann nie wissen, die Liebe könnte schon blühen wenn wir zum
Schiff zurückkehren."
Deanna umarmte ihren
Ehemann fest.
"Ich kann es
nicht erwarten, ihr Gesicht zu sehen wenn sie es rausfindet. Ich weiß dass sie
ihn sehr liebt und ihn so sehr vermisst hat. Ich hoffe, dass sie es nicht damit
versauen, einfach nur Freunde zu sein."
"Nun, das ist
eine Überlegung wert."
Sie boxte ihm in die
Seite und begann den restlichen Weg zu ihrer neuen Eingangstür zu laufen. Will
heftete sich an ihre Fersen. Als sie nach dem Türöffner griff, rief er, "Nein,
das wirst du nicht tun! Ich werde meine Frau über die Schwelle tragen!"
Sie kicherte und warf
ihre Arme um seinen Hals, als er sie sie hochnahm und den Raum betrat.
Deanna kuschelte sich
an ihn als er sie durch die geöffnete Tür trug. Als sie hineinspähte, schnappte
sie nach Luft, die Veränderungen in ihrem Quartier verschlugen ihr den Atem. Dieser
Tag war unglaublich und ohne Zweifel der romantischste Tag ihres Lebens, aber
es verschlug ihr erneut den Atem. Will hatte es irgendwie geschafft, das
Quartier dekoriert zu bekommen während sie auf dem Empfang waren. Dschungelblumen
in Vasen und Schalen füllten fast jeden freien Platz des Raumes aus und
erfüllten den Raum mit dem exotischen Duft, der sie sofort an den Ort ihrer
ersten Verbindung zurückversetzte. Der Raum wurde von Kerzen jeder Form, Größe
und Farbe beleuchtet. Sie setzten alles in ein himmlisches Leuchten. Das Bett
war mit Seidentüchern geschmückt und mit Rosenblütenblättern bedeckt. Sanfte,
sinnliche Musik spielte im Hintergrund.
~~IMZADI –hast du
das gemacht? Es ist so schön. Ich ... Ich denke ... ~~.
Ihre
Gedanken verloren sich als Tränen aus ihren leuchtenden Augen hervortraten.
"Vergiss nicht,
ich weiß nun was du denkst," sagte Will als er sie sanft küsste und sie
wieder herunterließ. Ihre Arme umarmten immer noch seinen Nacken.
~~Ich weiß das,
Liebling.~~
Beverly
Crushers Emotionen führten den ganzen Abend über ein Duell in ihr. Sie freute
sich so sehr über Jean-Luc´s Rückkehr und seinen spielerischen Umgang mit ihr. Nun
beobachtete sie ihn von der anderen Seite des Raums, stellte fest wie hübsch
und glücklich er war und musste sich schlussendlich eingestehen dass sie ihn
wahrlich liebte..
{Ich vermute es
ist einfach wenn man weiß dass er verliebt ist und nicht in mich …},dachte sie sich.
Er war ihr gegenüber
den ganzen Tag sehr aufmerksam gewesen
und sie vermutete dass er ihr damit seine endgültige Abreise erleichtern
wollte... andererseits könnte er – Ihr kam die Idee – vielleicht ... Sie
wischte den Gedanken als den Gedanken einer alten Jungfrau schnell auf die
Seite. {Verdammt, Mädchen! Gedanken wie diese verletzen dich lediglich noch
einmal. Sie öffnen lediglich dein Herz für noch mehr Leiden! Es war viel
Arbeit, diesen Punkt zu erreichen –
Versaue es jetzt nicht.}
Sie konnte es nicht
verhindern, dass ihre Gedanken zu der Stunde ihres ersten gemeinsamen Tanzes
zurückkehrten.
Während sie in seinen
Armen war und sie zu einer gefühlvollen Melodie tanzten, legte sie ihren Kopf
auf seine Schulter und er konnte ihren warmen Atem auf seinem Nacken spüren. Sie
dachte sie spürte, dass er sie noch sanfter aber trotzdem noch entschlossener
hielt – aber das konnte auch Einbildung gewesen sein.. Als der Tanz endete
küsste er sie sogar zart auf die Wange. Sie blickte mit unausgesprochenem
Verlangen und Fragen in seine Augen.
"Aber, aber,
Captain. Was ist heute Nacht in dich gefahren?" sagte sie verspielt.
"Bitte sage es mir damit ich sicherstellen kann dass es wieder passiert."
Beverly’s Stimme war tief, vergnügt
und mit einem verschmitzten Grinsen betont.
"Vielleicht
vermisste ich dich, Beverly."
Der einfache Satz
erschütterte sie durch und durch, da sie ihn nicht erwartete. Sie sprach sich
dafür aus, sich zu setzen statt den nächsten Tanz zu tanzen. Der Captain führte
sie zu ihrem Tisch und entschuldigte sich dann, um sich mit den anderen zu
unterhalten.
Das war es. Nun
versuchte sie diese albernen romantischen Ideen zu verbannen, die ihren Kopf
füllten. Sie wusste es besser. Sie hatte ihn für immer verloren und sie hatte
dies akzeptiert. Oder zumindest versuchte ihr Verstand ihr Herz davon zu
überzeugen….
Sie blickte auf und
sah dass sich Picard setzte, als Geordi und Data aufstanden und gingen. Er sah
ihren nachdenklichen Blick und deutete ihr, zu ihm zu kommen.
Deanna zog sich in
das Badezimmer zurück um die schwarzen Dessous anzuziehen die Beverly ihr in
der Nacht zuvor gegeben hatte. Will zog seine Galauniform aus und warf sie in einen
Wandschrank. Er stand nackt am Nachttisch und schenkte zwei Gläser Champagner
ein als Deanna erschien.
Ihr Herz rutschte ihr
in die Hose als sie ihren Ehemann anblickte. Er musste der schönste Mann aller
Zeiten sein. Sie labte sich an seinem Anblick. Seine breiten Schultern, seine
starken Oberschenkel, seine sanften Hände, der sexy Haarwuchs auf seinem Bauch,
der unter seiner Taille in ein V überging... Sie sah in sein Gesicht. So viel
Liebe war in seinen prächtigen blauen Augen zu sehen.. Sein Lachen, das sich so
hell von seinem dunklen Bart abzeichnete, konnte ihr den Atem rauben. Sie
sehnte sich danach, sein weiches dichtes Haar zu streicheln. Und die wahre
Schönheit kam von innen – die Qualitäten seines Herzens und seiner Seele ... Loyalität,
Hingabe, Pflichtbewusstsein, Zärtlichkeit, Leidenschaft, tiefe Liebe und Stolz
für seine geliebte Frau.
Keine weiteren Worte
waren notwendig als er zu ihr kam und ihr ein Glas anbot. Sie nahm es und hob
es auf einen stillen toast – und sie ließen ihre Augen dabei nie voneinander
abschweifen. Will stellte sein Glas auf die Seite und legte Deanna in das
blumengeschmückte Bett. Er zog ihr langsam die Dessous aus.
Während sie nackt auf
diesem Bett lag und ihm ihre Seele komplett offenbarte, berührte er jeden Zentimeter
ihres Körpers mit seinen Augen, seinen Händen und seinem Mund. Ihre Haut
erwärmte sich durch seine Berührung und begann zu glühen, als das Verlangen in
ihr hochkam wie Lava aus einem aktiven Vulkan. Nun, da ihre Imzadi-Verbindung
vollständig war, fühlten sie was der jeweils andere fühlte. Ihre Leidenschaft
verschmolz wie noch nie zuvor. Als ihre Körper sich in Liebe vereinigten
verschmolzen auch ihre Seelen nahtlos miteinander. Ihre Leben wurden zu ‚einem’.
Die Gefühle die entstanden, als ihr inneres wie auch ihr äußeres Vergnügen zum
Höhepunkt kamen, waren unbeschreiblich.
Sie lagen völlig
erschöpft und sich gegenseitig völlig geöffnet nebeneinander. Es würde keine
Geheimnisse, keine Einsamkeit und keinen freien Platz mehr in ihnen geben. Sie
erfüllten sich gegenseitig und könnten nie mehr wieder getrennte Wesen sein.
Kapitel 12
Beverly und Jean-Luc saßen
an einem Ecktisch getrennt von den anderen. Sie ertrugen eine Menge
gutgemeintes Necken, nachdem er das Strumpfband und sie das Haarband gefangen
hatten. Nun war Jean-Luc aber wieder ernst. Beverly war sich sicher dass ihm
etwas am Herzen lag und sie hatte Angst davor was es genau ist. Sie
schlussfolgerte, dass er ihr sagen würde dass er Anij heiraten wird und für
immer auf den Ba´ku-Planeten geht. Ohne dass sie es bemerkte formten sich
Tränen in ihren smaragdfärbigen Augen.
Picard sah sie nun
besorgt an.
"Beverly, was ist los? Kann ich etwas für dich tun?"
Sie versuchte den
Grund für die Tränen zu ignorieren, wischte sie einfach weg und zuckte als
Reaktion.
"Es war einfach
ein emotionaler Tag. Will und Deanna sind so glücklich. Und es ist großartig
dich wiederzusehen. Ich habe unsere gemeinsamen Mahlzeiten und unsere Treffen
vermisst, Jean-Luc."
Es war der Anfang auf
den er gehofft hatte. Er reichte über den Tisch, nahm ihre Hand und streichelte
sie sanft mit dem Daumen.
Als er seinen Mund
öffnete um zu sprechen war er zumindest leicht überrascht als Beverly
reagierte, indem sie ihre Hand wegzog als ob sie verbrannt wurde.
Sie nahm eine defensive
Stellung ein und verschränkte ihre Arme trotzig vor ihrer Brust, da sie dachte
zu wissen was kommen würde. Sie konnte ihm nicht die Genugtuung gönnen, ihre
Freundschaft noch einmal zu benutzen und zu missbrauchen. Sie konnte es niemals
wieder.
Picard sah sie
stirnrunzelnd und verwundert an. "Beverly, was ist los? Ich habe einige Sachen zu
sagen… dir zu erzählen… "
Sie stoppte ihn,
indem sie ihn mit einem sehr wütenden Blick ansah. "Wie kannst du es wagen.
Ich meine, WIE KANNST DU DAS TUN?"
Er starrte sie
komplett verwirrt an, als sie getrieben vom Schmerz, der Sehnsucht und der
unerfüllten Leidenschaft eine Tirade startete.
"Du hast mich
jahrelang jeden Tag benutzt. Du machtest mich zu einer perfekten ‘Freundin’,
einer ‘Gefährtin’ und sogar zur idealen ‘Begleitung’, wenn du
einen eleganten Auftritt machen wolltest. Du hast das alles gemacht obwohl du
die ganze Zeit wusstest was ich für dich empfinde, sogar schon bevor Jack starb!
Und ich habe all diese Jahre gewartet während du den ‘braven kleinen Sternenflottenkapitän’
gespielt und dich an die gottverdammten Vorschriften gehalten hast."
Sie spie die Worte förmlich aus. "Du hast mit mir gespielt und mich nicht
in dein Herz gelassen …"
Jean-Luc versuchte
etwas zu sagen. Sie brachte ihn mit einem grimmigen Blick zum Schweigen und
durchbohrte die Luft vor ihm mit ihrem Finger …
als ob sie ihn davor warnen wollte etwas zu sagen. Ihre verärgerte Stimme wurde
lauter.
"Und was
passiert dann, Herr Captain Picard?" sagte sie sarkastisch. "Du
triffst diese perfekte kleine Frau auf irgendeinem magischen Planeten und auf
einmal heißt es ‘Sternenflotte fahr zur Hölle’! Du gibst deine Karriere
auf, dein Schiff und das Universum selbst, nur um mit dieser Person in der
Mitte von nirgendwo zusammen zu sein. Du hast mich wieder zurückgelassen um die
Scherben meines gebrochenen Herzens aufzusammeln. Diesmal habe ich GENUG davon!"
Er wollte ihr sagen
dass sie Unrecht hatte, dass er jetzt wusste was er fühlte und dass alles ok
war, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.
Beverly Crusher kochte
vor Wut. Hauptsächlich deswegen, weil sie diesen Gefühlen erlaubte, an die
Oberfläche zu treten, aber auch wegen diesem Mann, den sie liebte und brauchte.
Als er antworten
wollte brachte sie ihn wieder zum Schweigen. Die Wut loderte in ihr, ihr
Gesicht wurde purpurrot und sie stand auf -
und schlug ihn in das Gesicht. Ihre Stimme toste nun, als sie
weitersprach …
"Nein! Sage
es nicht! Sag kein einziges verdammtes Wort! Ich will es nicht hören. Ich
will nicht hören, dass du zu ihr zurückkehrst. Gehe, heirate sie und kriege
deine perfekten kleinen unsterblichen Braten mit ihr. Ich möchte nicht die Lüge
von dir hören, dass du immer mein Freund sein wirst und so weiter. Ich habe
mehr als genug von dir und ich will nichts mehr von dir, Jean-Luc Picard! Nun
gehe zurück zu Anij! Gehe zurück zu deiner unsterblichen Göttin und
halte dich zur Hölle aus MEINEM LEBEN raus!"
Während sie ihm die
letzte Beschimpfung an den Kopf warf, stand Beverly auf, wischte mit der Hand
über den Tisch und warf Champagnerflöten, Punschgläser und Kuchenplatten auf
den Boden. Als die Dinge auf dem Deck aufschlugen, verließ sie den Tisch. Als
Jean-Luc sich erhob um ihr zu folgen, drehte sie sich um, nagelte ihn mit einem
Blick fest und rief „ES REICHT“, drehte sich erneut um und stürmte
hinaus.
Jeder im Raum blickte
an die Stelle der Unruhe und sah stattdessen Picard alleine stehen, der in
Richtung der wieder geschlossenen Türen von Zehn vorne blickte. Sein
Gesichtsausdruck zeigte Verlegenheit und Demütigung. Als einer von Guinan’s Assistenten kam und begann, die
zerbrochenen Gläser zu entfernen, konnten jene in Rufweite ihn murmeln hören,
"Du weißt was über das Temperament von Rothaarigen gesagt wird."
Schlussendlich zog er
am Oberteil seiner Galauniform und schlich so würdevoll wie möglich aus dem
Raum.
Als er den Korridor
erreicht hatte und alleine war, blieb er stehen, lehnte sich gegen den Korridor
und fragte sich, was zur Hölle los war. Er wusste dass er das ausbügeln musste
bevor es endgültig war. Er berührte seinen Kommunikator.
"Computer, lokalisiere
Dr. Crusher"
<Doktor Crusher
ist in Holodeck 3>.
Er ging langsam zum
Turbolift und machte sich auf den Weg zum Holodeck. Er wusste dass er ihr
folgen und versuchen musste, das auszubügeln. Aber er wollte ihr auch einige
Minuten geben um abzukühlen. Er hatte die Ärztin noch nie in solcher Aufregung
gesehen und er wollte es nicht noch weiter verschlimmern …
zu seiner eigenen Sicherheit.
Im neu gestalteten
Quartier der frischvermählten erwachte Deanna aus einem ruhigen Schlaf, als ein
Gefühl der Angst, der Einsamkeit und Wut von Beverly zu ihr überschwappte. Sie
befürchtete das schlimmste, Panik ergriff sie und sie befreite sich strampelnd
aus der Umarmung ihres schlafenden Ehemannes. Will, der aufgrund ihrer
Bemühungen vollkommen wach war, setzte sich neben ihr auf und entwirrte ihre
Körperteile.
"Deanna, was ist
los?"
Tränen flossen über
ihr Gesicht als sie sprach.
"Es geht um
Beverly. Oh, Will – Etwas schreckliches ist
passiert, ich weiß es."
Als Deanna aus dem
Bett aufstand und begann, ihre Kleidung anzuziehen, griff Will nach dem
Kommunikationspanel. Die bekannten Worte erklangen erneut.
"Computer, lokalisiere
Dr. Crusher."
<Doktor Crusher
ist in Holodeck 3>
Er runzelte seine
Stirn als ihm eine Frage in den Sinn kam.
Deannas Stimme
erklang als nächstes, als sie begann zu verstehen.
"Computer, lokalisiere Captain Picard."
<Jean-Luc
Picard ist knapp außerhalb von Holodeck 3>
Picard erreichte den Eingang
des Holodecks und stellte fest, dass sowohl die Tür als auch das Programm
gesichert waren. Er fragte sich ob seine Autorisationen zurückgezogen wurden.
"Computer. Umgehe
Sicherheitsprotokoll, Code: Picard Alpha Gamma Alpha 5."
<Autorisation
akzeptiert>
Sie wurden nicht. Die
Türe zum Holodeck öffnete sich und enthüllte die Szene von Deannas Hochzeit.
<Korrektur.
Jean-Luc Picard hat Holodeck 3 betreten>
Deanna lachte ihren
Imzadi an als es ihm endlich dämmerte, dass Beverly in guten Händen war.
Er nahm seine Braut
an der Hand, zog sie zurück in das Bett und zog das Kleid von ihrem Körper. Ihre
Körper verschmolzen miteinander, als sie in einen friedlichen Schlaf
zurückkehrten.
Jean-Luc fand
Beverly am Fluss, nicht weit von dem Ort, an dem früher die Hochzeit stattfand.
Sie saß am Boden, hatte ihr Kinn auf ihre Knie gelegt und ihre Arme umschlungen
ihre Beine. Sie hörte ihn nicht eintreten, da die Wasserfälle in der Nähe waren
und das Rauschen des Wassers das Geräusch seines Eintretens übertönte.
Er stand viele
Minuten lang dort und sah sich ihre zusammengerollte Form an. Als er sich
näherte konnte er erkennen, dass ihre Augen geschlossen waren während reichlich
Tränen aus den Augenwinkeln über ihre Wangen flossen. Er sah zu, wie ihr
schlanker Körper von ihrem Schluchzen geschüttelt wurde, als der Kummer sie zu
übermannen drohte.
Er näherte sich und
kniete sich neben sie.
Als sie feststellte
dass er hier war, zuckte sie zur Seite und versuchte sofort, aufzustehen und
wegzulaufen, aber sie war zu schwach und stürzte. Als sie zu Boden fiel, fing Jean-Luc
sie auf und sie brach in seinen Armen zusammen.
Er hielt sie fest und
streichelte ihr Haar, während sie schluchzte.
Nach einer
unbestimmten Zeit sah sie ihn endlich an und wandte sich sofort wieder von
seinem durchdringenden Blick ab.
"Warum?" fragte
sie. Diesmal legte er einen Finger auf ihre Lippen und brachte sie zum
Schweigen.
"Pssst… Mein Zug. Lass es mich bitte erklären
oder mich zumindest für die Schmerzen entschuldigen, die ich dir zugefügt habe.
Lässt du mich das tun?"
Durch ihre Tränen
hindurch nickte sie widerwillig in schweigender Zustimmung.
"Beverly. Es
tut mir leid, dass ich so ein Dummkopf war und dachte, dass ein Captain kein
guter Captain sein könnte, wenn er seine Loyalität zwischen seinem Schiff und
einem Lebensgefährten teilt. Du hast jedes Recht, böse auf mich zu sein. Es tut
mir leid, dass du gedacht hast, ich hätte dich verlassen um einen verdammten
Traum eines Dummkopfes zu verfolgen. Auf eine gewisse Weise habe ich das
gemacht, aber dabei habe ich festgestellt, dass da jemand anders in mir war,
der mich zurückzog.. Anij wusste es und dann wusste es auch ich. Es tut mir
leid, dass ich dich nicht wissen ließ, was für eine schöne und lebenssprühende
Frau du bist und was du mir bedeutest. Es tut mir leid, dass du mich nicht
akzeptieren kannst, oder die Tatsache, dass ich Gefühle für dich habe, dass ich
... mm ... dich liebe."
Nun war sie sprachlos.
Ihre Augen wurden groß aber die Tränen brachen nicht ab. Was hatte er gerade
gesagt? Sie konnte nicht verstehen was er gerade gesagt hatte. Endlich sprach
ihr Herz und sagte, {er liebt mich…er
LIEBT mich!}
"Du … liebst …
mich" fragte sie mit zitternder Stimme.
Sie spürte ihn nervös
zittern. Er nickte und sah sie dabei direkt an.
Sie lehnte sich an
ihn. Er nahm sie in die Arme als ob sie da schon ihr Leben lang hingehörte. Als
sich ihre Lippen endlich berührten, stand die Zeit still.
Beverly’s erwachte durch den Kuss zu neuem
Leben. Sie wurde wiedergeboren und die Wunden ihres Herzens wurden unmittelbar
geheilt. Ein Gefühl des vollständigen Friedens und der völligen Zufriedenheit
überkam sie, als sie gegenseitig ihre Wärme genossen.
Jean-Luc hatte bis zu
diesem Augenblick nie verstanden, was ihm diese Frau bedeutet. Seine Seele
füllte sich mit absoluter Fröhlichkeit, als sich ihre Herzen nach dem Kuss
verbanden. Er wusste nicht, wohin sie die Reise führen würde, aber er wusste
dass es eine Reise war die sie gemeinsam erleben würden.
Als sie sich dann
voneinander abließen, fiel sie einfach gegen seine Brust und er warf seine Arme
um sie und drückte sie an sich. Sie lagen nun in den Armen des Partners in der
nachgebildeten Umgebung des Jalara-Dschungels vor so langer Zeit. Sie lagen
dort und genossen zum ersten Mal die Nähe des Partners. Sie lagen dort und
überlegten leise, was sie nun tun sollten. Irgendwie konnten sie die Gedanken
des anderen spüren. Sie rollte sich in seine Arme und er zog sie erneut an sich.
Erneut flossen ihre Gefühle zum jeweiligen anderen, als sich ihre Lippen
berührten. Sie wussten noch nichts von der Imzadi-Liebe, aber sie würden es
bald lernen.
Kapitel 13
Nachdem was Will ihr
über Jean-Luc erzählt hatte und nach ihren Empfindungen über die Ereignisse der
letzten Nacht wusste Deanna nicht was sie erwarten würde, als sie und Will die
Krankenstation betraten, um ihre Fruchtbarkeitsumkehrer neutralisieren zu
lassen.
Als sie eintraten
spürte Deanna Wellen von Glück und Freude, die Beverly abstrahlte. Der
Gesichtsausdruck ihrer Freundin leuchtete.
Sie zwinkerte Deanna
zu und begann mit der einfachen Prozedur der Neutralisierung. Deanna blieb noch
einen Moment, nachdem alle Hyposprays verabreicht waren und erlaubte Will, sich
mit einem schnellen Kuss zu verabschieden, um die letzten Vorbereitungen für
ihren Transport zu treffen.
Sobald Will außer
Rufweite war wandte sich Deanna an Beverly. "Okay Beverly, raus damit! So
wie du aussiehst könnte man vermuten dass er dir einen Heiratsantrag gemacht
hat!"
"Nein, nichts
derartiges. Er war nur so anders, so offen zu mir. Die letzte Nacht war eine
Offenbarung für uns beide. Wir teilen nun unsere wahren Gefühle, die viel zu
lange eingeschlossen waren. Ich denke es könnte nach allem für uns doch noch
eine Chance geben. Ich werde versuchen es hinzubekommen."
"Schau dass du
es schaffst — diesmal!" kneifte sie.
Deanna war erleichtert, dass sich die Dinge von selbst geklärt haben und
umarmte ihre beste Freundin herzlich.
"Deanna, ich
wünsche dir eine wunderschöne Hochzeitsreise. Risa ist ein Ort für Liebende, erinnerst
du dich?"
"Vielleicht
müssen Will und ich den Gefallen Jean-Luc und dir eines Tages erwidern und euch
dorthin schicken."
"Oh, du…. Raus
hier.... Will wartet am Shuttledeck auf dich. Viel Vergnügen."
Beverly umarmte sie
noch einmal zum Abschied, bevor Deanna die Krankenstation in Richtung
Shuttledeck verließ.
Captain Picard war
dort um sie zu verabschieden. Nachdem die Rikers unterwegs waren, berührte
Captain Picard seinen Kommunikator.
"Picard an Crusher"
<Crusher hier. Was
kann ich für sie tun, Captain?>
"Ich dachte, wir
könnten heute Abend zusammen Abendessen."
<Ein Date, Jean-Luc?>
Er konnte ihr zärtliches
Necken hören. "Ja. Ein Date. In meinem Quartier um 20:00. Ist das akze... okay?"
<Du kannst mich
um 19:45 abholen, Sir.>
Jean-Luc lächelte. {Du
wirst es mir nicht leicht machen, oder?} sagte er zu sich selbst.
Auf diese Weise
vergingen die nächsten Wochen. Picard gewöhnte sich schnell daran, dieses feine
Schiff wieder zu kommandieren. Die Dinge blieben auf der
Routine-Vermessungsmission ruhig, die ihnen zugeteilt wurde. Außer Dienst
verbrachten er und Beverly die meiste Zeit zusammen. Sie aßen zusammen und
machten lange Spaziergänge durch das Arboretum. Sie erforschten ihre Seelen und
teilten viele ihrer Hoffnungen und Träume.
Eines Nachts, einige
Tage vor der erwarteten Rückkehr von Deanna und Will genossen sie eine
liebliche Zeit vor einem offenen Feuer auf Holodeck 6. Sie hatten einige der
Gefühle füreinander an die Oberfläche gelassen aber sie waren bis zu diesem
Zeitpunkt noch nicht mutig genug gewesen, sie laut auszusprechen. Sie saßen
dort, Beverlys Kopf ruhte auf Jean-Luc´s Brust und seine Arme umschlungen ihren
Oberkörper.
Er sprach in einem
beruhigenden Ton mit ihr.
"Weißt du,
Beverly. Mein früherer erster Offizier gab
mir einige wertvolle Lektionen. Er sagte mir, dass ich in der Lage sein
müsse, in meinem Privatleben etwas zu riskieren und Entscheidungen zu treffen. Du
und ich haben in den Jahren seit ich Jack´s kommandierender Offizier war so
viele Dinge gemeinsam erlebt. Sie waren nicht alle schön aber wir haben sie
alle zusammen überstanden. Ich verstehe das betazoidische Imzadi-Konzept oder
die Verbindung von Will und Deanna nicht einmal ansatzweise. Aber ich glaube
dass jeder von uns einen Seelenverwandten hat – jemanden, der uns
vervollständigt. Ich glaube auch, dass du diejenige bist, die mich
vervollständigt. Beverly, Ich liebe dich und habe dich schon seit
langem geliebt. Ich war bloß noch nicht soweit es mir gegenüber oder dir
gegenüber einzugestehen … bis jetzt. Aber die Rikers
lehrten mich, dass es nie zu spät ist."
Beverly wandte sich
an ihn und konnte es fast nicht glauben. Als sie in seine durchdringenden Augen
sah, flossen Tränen von ihren.
"Oh, Jean-Luc. Ich
habe dich von Beginn an geliebt. Seit Jack’s
Tod war ein Teil von mir so leer und ich wusste dass nur du diesen leeren Platz
in meinem Herz füllen könntest. Ich hatte solche Angst als du weggingst um bei
Anij zu sein. Ich war sicher, ich hätte dich für immer verloren. Ich war so
dumm, zu verneinen was ich für dich fühle – so dumm, es wegzuschieben und durch
einfache Freundschaft zu ersetzen. Oh, Jean-Luc … Ich
liebe dich auch."
Sie warf erfreut ihre
Arme um seinen Nacken. Sie ließ ihm gerade genug Freiraum, um seinen Mund für
einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss zu erreichen. Als die Flammen im Kamin
ausgingen, wurden die Flammen der Liebe und des Verlangens in den beiden
Liebenden angeheizt und sie wurden vom Feuer der endlich freigelassenen
Leidenschaft verzehrt.
Kapitel 14
Deanna Troi Riker strahlte
vor Freude als sie und ihr Ehemann das Shuttle verließen. Sie hatten eine
schöne Zeit und konnten ihre neue Beziehung als verheiratetes Paar erforschen. Trotzdem
waren beide dazu bereit, auf die Enterprise zurückzukehren und ihr gemeinsames
Leben an Bord zu beginnen.
Nach mehr als zwei
wundervollen Wochen auf Risa entschieden sich Will und Deanna dafür, für eine
Woche nach Betazed weiterzufliegen, bevor sie auf die Enterprise zurückkehrten.
Wie Deanna erwartete, wollte ihre Mutter einen Empfang zu ihrer Ehre abhalten. Eine
Tochter des fünften Hauses zu sein war ohnehin schon ein besonderer Status,
aber wenn diese Tochter gerade geheiratet hat und mit ihrem Imzadi verbunden
wurde war das ein Ereignis, das außergewöhnliche Anerkennung verdiente. Keiner
konnte bestreiten dass Lwaxana Pomp und besondere Anlässe liebte. Deanna wehrte
sich nicht zu sehr, da es Will auch die Möglichkeit gab, seine schöne Braut auf
ihrem Heimatplaneten zu präsentieren. Trotzdem schafften sie es, sich für
einige Tage davonzuschleichen und die Vergangenheit bei den echten
Janaran-Wasserfällen noch einmal zu erleben..
Beverly war unter
jenen, die bei ihrer Ankunft dort waren um sie zu begrüßen. Deanna brauchte
kein Empath zu sein um zu wissen, dass die Dinge bezüglich Beverly und Jean-Luc
Fortschritte gemacht haben. Sie konnte es daran erkennen, dass sie vor Freude
strahlte.
Als sie ihre Freundin
umarmte, flüsterte Deanna, "Ich sehe wir haben eine Menge zu besprechen."
Beverly’s breites Lachen gab ihr eine
bejahende Antwort.
"Wo ist
Jean-Luc?" fragte Will.
"Was glauben sie?"
"Auf der Brücke"
seufzte Will.
"Warum gehen sie
nicht rauf? Deanna und ich und diese starken Mannschaftsmitglieder werden eure
Sachen in euer Quartier bringen. Abgesehen davon haben Deanna und ich ein
Frauengespräch zu führen."
“Verdammt! Nun werdet
ihr eure Notizen vergleichen. Jean-Luc und ich sind dem Untergang geweiht."
Will küsste Deanna
leidenschaftlich. "Wir sehen uns später, Liebling." Sie beobachteten
ihn, bis sich die Türe des Turbolifts hinter ihm schloss.
"Er ist ein
veränderter Mann." kommentierte Beverly.
"Zum Glück nicht
so sehr wie du denkst." Deanna grinste.
Beverly half Deanna,
die Dinge auszupacken und zu verstauen, die sie mit zurück gebracht hatten. Sie
hielt das kleine schwarze Nachthemd hoch und grinste.
"Wo kommt das
hin?"
"Natürlich unter
mein Kopfkissen, obwohl Will es mich scheinbar nicht allzu lange tragen lässt.“
neckte sie sie. "Wirst du mir jetzt erzählen was zwischen euch beiden
vorgegangen ist?"
Beverly begann
detailliert über die Entwicklung der neuen Beziehung zwischen ihr und Jean-Luc
zu berichten, über ihre Höhen und Tiefen und schließlich über den speziellen
Durchbruch aus der Nacht zuvor.
"Deanna, es ist
als ob ein Traum wahr würde. Ich beginne zu verstehen wie du dich gefühlt hast
als du und Will schlussendlich zusammengekommen seid. Es ist wunderbar — Als ob mir ein großer Stein vom
Herzen gefallen wäre. Ich habe mich nicht mehr so gefühlt seit Jack und ich
...".
Deanna legte
beruhigend ihren Arm um die schlanken Schultern ihrer Freundin um sie zu
ermutigen.
"Beverly, fühle
dich nicht schuldig, weil du einen anderen Mann in dein Herz lässt, und noch
dazu nicht bei Jean-Luc. Jack wusste was für ein wundervoller Mann Jean-Luc ist
und du weißt dass er gewollt hätte, dass du wieder eine Liebe findest. Du warst
schon viel zu lange alleine."
"Ich weiß, aber."
"Kein Aber! Jack
hätte gewollt, dass du wieder glücklich wirst. Macht Jean-Luc dich glücklich?"
"Oh Deanna, Er
macht mich definitiv glücklich. Ich habe mich nicht mehr so gefühlt
seit... ach schon so lange."
Deanna packte nun
eine kleine Kiste von Lwaxana mit Dingen aus, von denen sie meinte, dass sie
essenziell für einen betazoidischen Haushalt wären. Sie hielt ein kleines
verpacktes Geschenk hoch.
"Dieses ist für
dich, aber öffne es noch nicht. Nun, wie sieht es mit Jean-Luc’s Auftrag im Hauptquartier aus?
Führt das nicht zu Problemen in eurer neuen Beziehung?"
"Ich habe fast
so viel Urlaub wie Jean-Luc, daher beschloss ich einigen davon anzutreten und
mit Jean-Luc für einige Zeit zur Erde zurückzukehren. Ich habe veranlasst, dass
Commander Robertson mich vertritt, bis ich zurück bin. Jean-Luc und ich haben
so viele Dinge aufzuholen und brauchen einige Zeit, um Pläne für die Zukunft zu schmieden."
Deanna war aufgeregt
bezüglich ihrer Freundin. Beverly war für Deanna der einzige dunkle Fleck in
den letzten Monaten. Deanna fühlte sich so schuldig Will zu haben als Beverly
so einsam war, aber das hat sich scheinbar nun auch erledigt. Ihr Glücksgefühl
war nun vollständig und Deanna Riker Troi konnte sich vorstellen dass es noch
besser werden würde.
Diesmal waren es Will
und Deanna, die Beverly und Jean-Luc verabschiedeten als sie sich zum
Sternenflottenhauptquartier auf der Erde herunterbeamten. Sie standen im
Transporterraum und versuchten die richtigen Worte zu finden um sich zu
verabschieden, kriegten es aber nicht so recht hin.
"Werden sie Zeit
mit ihrer Familie und auf der Weinplantage verbringen?" fragte Will.
"Ja, Beverly und
ich haben vor, Frankreich für eine Woche zu besuchen bevor sie zurückkehren. Wann
werden sie wieder hier sein?"
"Die Flotte hat
uns auf eine einmonatige Patrouillenmission gesandt, und dann werden wir
zurückerwartet. Glauben sie, dass sie und Beverly bis dorthin die Dinge rund um
Ihr Leben geklärt haben?"
Picard seufzte. "Ich
weiß es nicht, es ist Krieg und alles ist so verworren. Will, es ist so viel zu
klären. Unsere Karrieren, unser Leben, unsere Liebe —
sie wissen dass ich sie liebe, oder?"
"Ich hörte es
von einer verlässlichen Quelle. Ich bin sicher dass sie es in irgendeiner Form
hinkriegen werden."
In der Zwischenzeit
drängten sich Beverly und Deanna eng aneinander und flüsterten leise.
"Beverly, ist ein
Monat genug Zeit?"
"Ich weiß es
nicht, Deanna. Aber ich denke es wird reichen müssen. Jean-Luc wird zumindest
die nächsten neun bis zwölf Monate hier im Sternenflottenkommando sein. Ich
weiß nicht was ich machen werde."
"Ich bin sicher
dass euch was einfallen wird. Beverly, es ist Zeit zu gehen. Der
Transporteroffizier ruft nach dir."
"Ach Deanna. Ich
liebe dich und ich danke dir für alles."
Sie umarmten sich und
Beverly nahm ihren Platz auf der Transporterplattform ein. Will schüttelte zum
letzten Mal Picard´s Hand. Dann, als Jean-Luc sich auf die Transporterplattform
stellte sagte er, "Kümmern sie sich um sie beide, Will, sie verdienen sie."
Will stand still und
salutierte, als Beverly und Jean-Luc sich auflösten.
Deanna merkte dass
nicht nur sie Tränen in den Augen hatte sondern auch das Gesicht ihres Ehemanns
tränennass war. Sie wusste dass es genauso schwer für ihn war sich von seinem
alten Freund zu verabschieden als für sie.
Es war in der Tat
sogar schwerer für Will Riker als er sich das vorgestellt hatte. Dieses Mal
schien es so endgültig zu sein, da Jean-Luc Picard nicht mehr länger Kommandant
der Enterprise war. Das Schiff war nun seines. Es gehörte nun wirklich Captain
William T. Riker, und Jean-Luc übergab ihm sprichwörtlich die Schlüssel.
Es würde hier ohne
Picard schwierig werden aber Riker wusste dass er bereit war. Er fand es etwas
seltsam, sich gleichzeitig an sein Leben als Ehemann zu gewöhnen und eines der
stärksten Schiffe der Flotte zu kommandieren. Merkwürdig war auch, dass Deanna
sich danach sehnte zu ihrer Arbeit zurückzukehren, es schien als sei die
Beratung anderer auch eine Art von Therapie für sich selbst. Sie brillierte in
ihrem Job und genoss es immens. Als er über Deanna nachdachte, schwoll seine
Brust vor Stolz darüber dass er Captain des Flaggschiffes der Föderation war. Er
kommandierte die beste Crew der Flotte. Und, das beste von allem, er war mit
der unglaublichsten Frau des Universums verheiratet. Er konnte sich nicht
vorstellen wie sein Leben noch besser werden könnte —
aber es sollte.
Kapitel 15
Es war fünf Wochen
später und in einem System weit entfernt von der Erde, als sie sich mit einem
Transport trafen, der Beverly Crusher an Bord hatte, die auf die Enterprise
zurückkehrte.
Sobald sich Beverly
auf der Transporterplattform materialisiert hatte, life Deanna zu ihr, umarmte
sie und gratulierte ihrer Freundin. Deanna entging auch nicht der funkelnde
Ring an ihrer linken Hand.
"Du siehst
wundervoll aus, Beverly."
"Ich fühle mich
auch wundervoll," sagte sie und hob die Hand mit dem Verlobungsring, nur
für den Fall dass Deanna ihn nicht bemerkt hätte.
Deanna grinste. "Ich
sah ihn. Offensichtlich habt ihr die Dinge geregelt. Nun wirst du mir alle
Details erzählen müssen.."
"Whow, Deanna. Lass
mich zuerst Luft holen."
Sie sah dann, dass
Will hinter Deanna stand und ihren Empfang interessiert beobachtete.
"Nur eine
Sekunde Deanna, da braucht noch jemand eine Umarmung." Beverly warf ihre
Arme um ihn und küsste Will auf die Wange. "Und,
Will. Hätten sie
sich gedacht, dass er bezüglich mir das Richtige macht?" neckte sie ihn.
Will umarmte sie
herzlich. "Ich hatte nie Zweifel daran."
Deanna nahm seinen
Arm und schob ihn in Richtung Ausgang.
"Will, mein
Liebling, sie gehört für eine Weile mir. Warum gehst du nicht mit deinem Schiff
spielen?"
Will zeigte ihr auf
unprofessionellste Art die Zunge. "Ich weiß wann ich nicht gebraucht
werde." Meckerte er.
Deanna stellte sich
vor ihren Ehemann und küsste ihn leidenschaftlich. "Geliebter Imzadi, ich
brauche dich immer, aber nur nicht in diesem Moment."
Er grinste und gab
Beverly ein Küsschen auf die Wange. "Viel Spaß, Mädchen," sagte er
und war weg.
"Hungrig, Beverly?"
"Ausgehungert."
Im Zehn-Vorne
bestellte Deanna eine Fruchtplatte, einen Hühnersandwich, einen grünen Salat
und ein Fruchteisdessert.
"Die Hochzeit
muss dir gut tun. Ich habe dich noch nie mit einem solchen Appetit gesehen."
Sobald die Worte ihre Lippen verlassen hatten, wurden Beverlys Augen größer und
ihr Mund stand offen. "Deanna, fühlst du dich gut?"
"Ja, bestens. Na
gut, ich war etwas müde. Es war viel zu tun und ich musste mich erst wieder
eingewöhnen. Weißt du, obwohl wir schon ein Monat zurück sind habe ich mich
noch immer nicht an den Weltraum gewöhnt. Das scheint länger zu dauern als ich
es erwartet hatte — Ich war nur für ein Monat auf
dem Planeten. Manchmal kann ich nicht mal aus dem Fenster in unserem
Schlafzimmer sehen ohne dass ich mich etwas unwohl fühle."
Beverly nahm Deanna am
Arm und zog sie sprichwörtlich aus Zehn-Vorne raus.
"Komm mit."
"Beverly!!! Was
ist mit dir? Wohin gehen wir so eilig? Ich habe noch nicht einmal mit meiner
Schokolade begonnen. Wo gehen wir hin?"
"Wir gehen zur
Krankenstation und ich werde einen Schwangerschaftstest vornehmen!"
Deannas Augen
leuchteten vor Hoffnung. "So schnell?"
"Es ist möglich.
Die Schokolade wird warten." Für den unbeteiligten Zuseher war es fraglich
ob sie den Korridor langsam durchliefen oder schnell hinunter gingen.
Es war etwa zwanzig
Minuten später als Beverly das medizinische Info-PADD hochhob nachdem sie die
Resultate studiert hatte.
"Tja, Deanna,
meine Freundin, du bist exakt seit 4 Wochen schwanger. Du und der liebe Captain
habt wohl keine Zeit verschwendet, oder?"
"Aber du sagtest
es würde mehrere Monate dauern, bis die Wirkung des Fruchtbarkeitsunterdrückers
vollständig abgeklungen ist?" sagte Deanna während sie ihre Hände als
unbewusste schützende Geste ihre Hände auf den Bauch legte, als ob sie das neue
Leben in ihr wiegen würde.
"Ich sagte dass
es normalerweise einige Monate dauert. Vielleicht ist es eine noch vorhandene
Wirkung des Briar-Nebels."
Tränen liefen über
Deannas Wangen als sie tief in sich sondierte und versuchte, einen Hinweis auf
eine Präsenz in ihr zu finden. Da war es! Ein winziges Funkeln einer Existenz
tief in ihr. Wie konnte sie das übersehen? Das Gefühl war nicht zu verleugnen. Sie
HATTE es zuvor gespürt aber hatte es der verstärkten Bindung zwischen ihr und
Will zugeschrieben. Nun würden sie drei sein. Eine Familie’. Deanna freute sich über die Aussicht.
Sie hatte gedacht ihr Leben war schon zuvor perfekt, und nun war es … noch mehr perfekt, wenn so etwas noch möglich
ist. Sie trug das Kind, das aus der Liebe zwischen ihr und ihrem Ehemann entstand.
~~WILL!~~
Sie musste sofort zu ihm
gehen. Er spürte ihr instabiles Gemüt als sich die Chemie ihres Körpers änderte
aber hatte keine Idee was das bedeutete. Sie wusste dass er es spürte da er
fortwährend besorgt und neugierig war, was zu ihrem veränderten Gemüt führte. Sie
war selbst verwundert, aber nun wusste sie den Grund. Sie umarmte Beverly,
bedankte sich, lief los und fand Will mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck
doppelt so schnell in die Gegenrichtung laufend..
Sie fiel in seine
Arme und flüsterte gleichzeitig in sein Ohr und in seinen Geist.
~~Ich bin schwanger~~
Sein besorgter
Gesichtsausdruck wurde zu einem großen Lachen. "Ein Baby!" rief er
als er seine Frau umarmte und küsste, während sie sich im Korridor des Schiffes
im Kreis drehten.
Nicht ein weiteres
Wort entkam ihren Lippen, aber ihre Gedanken tauschten weiterhin den Gedanken
aus … ~~ Ein BABY!~~.
Kapitel 16
Will ließ Deanna
wieder runter, aber ließ sie nicht aus seinen Armen. Sie war noch immer
überglücklich und hatte keine Stimme. Sie sah ihm einfach in die Augen und
öffnete ihren Geist für ihn. Sie wusste dass er sie verstand, als er sie an
sich zog und sie wieder herumwirbelte und rief, "Vater? Ich werde Vater?
~~Nein! Du
bist schon jetzt ein Vater!~~
Er lachte und
wirbelte sie noch immer herum als sie ihn stoppte.
"Ja, und du
wirst sowohl Vater als auch ein sehr schmutziger Captain sein wenn du mich
nicht wieder runterlässt. Mein Magen verträgt solche plötzlichen Bewegungen
derzeit nicht sehr gut."
Sie fühlte ihn nie so
viel Liebe und Stolz ausstrahlen. Seine blauen Augen glänzten vor Stolz und
Aufregung.
"Bist du sicher?
Wir sind wirklich schwanger?"
"Naja, ich bin
sicher dass ich schwanger bin, aber ich glaube nicht dass du es bist. Du kannst
die gute Ärztin fragen wenn du sicher sein willst," sagte sie, als sie
Beverly sah, die sich von hinten Will näherte.
Will stellte seine
Frau wieder auf die Füße, drehte sich um, lief los und wirbelte Beverly auf die
gleiche Weise herum wie Deanna vor einigen Minuten.
"Danke Beverly,
ich danke dir so sehr."
"Gerne, Captain,
aber ich hatte wirklich nichts damit zu tun. Es scheint dass sie und die
Counselor das ganz alleine geschafft hätten."
"Ist sie okay?"
Will trat einen Schritt zurück. Beverly konnte eine Spur von Panik in seinen
Augen erkennen und begann zu lachen.
"Alle neuen
Väter scheinen die gleiche Reaktion zu zeigen. Ja, sie ist okay – nur eine
leichte räumliche Desorientierung. Es ist wirklich alles ganz normal. Gehen sie
doch dorthin zurück wo sie vorher waren. Ich muss mit Deanna zurück auf die
Krankenstation damit ich meine ‚Neue Mutter-Predigt’ abschließen kann. Also, tschüß!"
sagte sie lachend.
Will küsste Deanna
erneut und umarmte sie. "Bist du sicher ok?"
"Will!"
erwiderte sie etwas ärgerlich. "Es geht mir bestens. Ich bin nicht krank,
ich bin nur schwanger. Und jetzt gehe!" sagte sie und bekräftigte damit
Beverlys Ermahnung.
Will ließ die beiden
auf die Krankenstation zurückkehren, ging selbst in Richtung Brücke und grinste
dabei von einem Ohr bis zum anderen. Wenn jemand solche Dinge bemerken würde,
dann könnte er feststellen dass seine Füße dabei kaum das Deck berührten.
Die Nachricht
verbreitete sich schnell durch das Schiff. Am Abend sandte Deanna eine
Subraumnachricht an ihre Mutter. Als sie hörte dass ein Enkelkind unterwegs
ist, ließ sie einen Freudenschrei los und Momente später wusste es der ganze
Planet Betazed, da sie die Nachricht, dass sie Großmutter wurde per Gedanken
übertrug
Will fand am nächsten
Morgen Zeit, Jean-Luc an seinem Schreibtisch im Sternenflottenkommando zu
kontaktieren. Er konnte die Bucht von San Francisco, die vom Morgenlicht
ausgeleuchtet wurde, durch das Fenster hinter Jean-Luc sehen.
"Scheint ein
schooner Tag zu sein, Jean-Luc"
Picard lächelte und
sah hinaus. "Ja, ich denke, obwohl ich schon vor Sonnenaufgang reingekommen
bin. Das ist etwas anders als an Bord eines Schiffes zu sein. Mein Gott, wie sehr ich es hasse einen Schreibtisch zu
fliegen." Seufzte er. "Ein kleiner Vorteil ist die kleine Bäckerei
mit angeschlossener Konditorei, die zu dieser Uhrzeit offen ist. Kaffee!
Sie wissen, dass
ich das verdammte Zeug mittlerweile sogar als ein am Rande akzeptables Getränk
halte."
Riker lachte. "Sie
haben sich nicht zu sehr verändert."
"Was bereitet
mir die zweifelhafte Ehre, eine solche Kleinigkeit so früh am Morgen zu
diskutieren?"
"Nun, zuerst
dachte ich, dass ich ihnen dazu gratulieren sollte, dass Sie Beverly davon
überzeugt haben, sie als einen möglichen Partner zu akzeptieren. Nicht schlecht
für einen glatzköpfigen alten Bussard wie sie."
"Ich bin nicht
alt!" zwinkerte Picard mit den Augen.
"Ach so, sie
geben den Rest also zu…."
"Kein Kommentar.
Und wie geht es meinem rothaarigen Flächenbrand?"
"Stellt Unfug
mit Deanna an und vermisst sie. Sie wissen dass ich mit den beiden vor Ort im
Nachteil bin."
"Ich kann es mir
vorstellen. Wie geht es ihnen beiden?"
"Das ist die
andere Sache. Sie werden Patenonkel."
"So schnell!"
Picards Augenbrauen hoben sich in Verwunderung. "Ich nahm an dass sie ohne
den verpflichtenden Fruchtbarkeitsunterdrücker die halbe Galaxie schwängern
könnten. Nun weiß ich dass ich mit der Annahme knapp dran war."
"Um ihre Aussage
zu benutzen, ‘Kein Kommentar’. Und wann werden sie und Beverly sich
binden?"
Riker konnte den
Stolz im Gesicht seines Freundes erkennen obwohl sie Lichtjahre voneinander
entfernt waren.
"Keine Sorge. Wir
werden nicht früher als in einem Jahr heiraten. Beverly wartet auf eine Antwort
von der medizinischen Abteilung der Sternenflotte bezüglich einer medizinischen
Forschungsstelle. Es dauert meist so lange bis eine gute frei wird. Übrigens,
wenn wir heiraten würde es mich freuen, wenn sie mein Beistand wären."
"Es wäre mir
eine Ehre, Jean-Luc."
"Werden sie und
Deanna auch den neuen kleinen Riker zur Hochzeit mitbringen? Ich muss den
zukünftigen Captain der Enterprise treffen."
"Ich glaube
nicht dass irgend etwas Deanna davon abhalten könnte."
Picard begann,
PADDs über den Schreibtisch zu schieben und sah dann auf.
"Richten Sie
Beverly aus, dass ich sie liebe und sie später diese Woche kontakten werde. Umarmen
sie Deanna und geben sie ihr auch einen Kuss von mir."
"Werde ich
machen. Riker Ende."
Picard sah
aufgeregt auf, grinste und berührte
seine Kommunikationskonsole.
Nachdem Wills eigene
Konsole dunkel wurde stand er auf und verließ seinen Bereitschaftsraum um sich
mit Deanna zu treffen.
Als er Zehn-Vorne
betrat erklang Applaus von vielen der Crewmitglieder, die sich versammelt
hatten um ihrem Captain und der Counselor zu gratulieren. Deanna strahlte, da
sie mit ihrem Zustand die Aufmerksamkeit auf sich zog. Will war der Abriss
eines stolzen Papa und errötete zu diesem Anlass.
Kapitel 17
*** Ein spezielles
Dankeschön an Zlanna für den zweiten
Vornamen des Babys.
***
Als Deanna das zweite
Drittel passierte war sie rund genug geworden, dass sie glaubte, ein wenig zu
watscheln zu beginnen. Glücklicherweise reduzierte ihre gute Fitness die
Rückenschmerzen auf ein Minimum. Beverly führte die Tests durch, die zeigten
dass sie eine Tochter haben würden. Deanna fühlte das instinktiv und meinte
dass das der wahrscheinliche Grund dafür war, dass ihre empathische Verbindung
mit dem Baby so stark war. Die telepathischen Kräfte der Töchter des fünften
Hauses waren in der ganzen Galaxie wohlbekannt. Obwohl ihr Kind nur zu einem
Viertel betazoidisch sein würde fühlte sie dass das Baby, dass in ihr
heranwuchs außergewöhnlich sein würde.
Sie lachte und
klopfte auf ihren vergrößerten Bauch.
"Du wirst ganz
schön kompliziert sein, oder, Kleines? Ich kann das schon spüren."
Sie deutete Will, zu
ihr zu kommen und plazierte seine Hand auf ihrem Bauch. Als er sich setzte nahm
sie seine Hand und ersetzte ihre damit.
"Spürst du das? Sie
sagt Hallo zu ihrem Vater."
Will lachte breit,
als sie gegen seine Hand schlug.
"Sie, er, es, das
Baby … wann werden wir unserem Kind
einen Namen geben, Liebling?" sage Will als er sich hinunterbeugte und den
angeschwollenen Bauch seiner Frau küsste.
"Ich habe
nachgedacht. Erinnerst du dich, als wir auf Betazed vor all den Jahren zum
ersten Mal über eine Familie gesprochen haben?"
"Wie könnte ich
es vergessen? Ich sagte ich wolle ein wunderschönes Mädchen namens Alyssa, die
genau wie ihre Mutter aussehen sollte."
Deanna errötete bei
dem Gedanken und dem Kompliment.
"Ja, du hast
genau das gesagt. Dein Wunsch hat sich nun endlich erfüllt. Zumindest der Teil
mit dem kleinen Mädchen." Zwinkerte Deanna ihm schadenfroh zu und fuhr
fort. "Ich denke es wäre schön, wenn sie auch einen Teil von deiner Mutter
erben würde."
"Naja, du wirst
das nicht wissen, aber wenn ich ein Mädchen gewesen wäre – Man sagte mir dass
man mich Morgan genannt hätte, nach der Mutter meiner Mutter."
"Morgan? Hmmmm….. Morgan Alyssia Riker. Das gefällt mir."
"Ich denke das
ist ein wunderschöner Name für ein wunderschönes Mädchen."
Sie lachten und
Deanna legte ihre Hand auf die von Will, die noch immer auf ihrem Bauch und dem
Baby in ihr lag.
Sie sahen sich an und
sagten, "Morgan."
Beverly warf während
der Schwangerschaft ihrer Freundin das Auge einer brütenden Henne auf sie und
überwachte kontinuierlich ihren Zustand. Deanna’s
wachsender Umfang machte ihr Sorgen, da er etwas exzessiv für eine normale
Schwangerschaft zu sein schien. Sie hatte ihre Resultate doppelt überprüft und
bestätigt, dass nur ein fötaler Herzschlag vorlag, obwohl er ziemlich stark war.
Alle Testresultate waren bestens aber sie ärgerte sich trotzdem. Sie
konzentrierte sich auch auf ihre Pläne für die Zukunft. In der medizinischen
Abteilung der Sternenflotte wurde im Herbst eine rennomierte Forschungs- und
Lehrstelle frei und sie wurde ihr angeboten. Sie besprach sich mit Jean-Luc, nahm
sie an und sagte ihnen, dass sie in sechs Monaten bereit sein könnte.
Ihre Hochzeitspläne
wurden ebenso finalisiert. Jean-Luc hatte sich an seine Kommandoposition
gewähnt und schien sie zu genießen – soweit man es genießen kann, in der Mitte
des Chaos zu stehen. Trotzdem schien er die Zeit zu haben, sich im die größeren
Details des anstehenden Ereignisses selbst zu kümmern. Will nahm an dass er die
normalen Aspekte delegierte und nur seine Wünsche bekannt gab. Das würde dem
Picard ähnlich sehen den er kannte. Scheinbar hatten er und Beverly
beschlossen, dass die Hochzeit eine eher einfache, kleine Feier in der Nähe der
Weinplantage am Picard-Grundstück in Frankreich werden würde.
Während einer
Routineuntersuchung einige Wochen später diskutierte Deanna ihre Hochzeitspläne
mit ihr. Plötzlich stoppte sie und zählte schnell mit den Fingern.
"Beverly! Wirst
du vor der Geburt weggehen?" fragte sie etwas in Panik.
"Deanna, wie
kannst du nur so etwas fragen. Glaubst du wirklich, dass ich jemand anderen
dieses Kind zur Welt holen lassen würde? – Du weißt dass ich es nie jemand
anderen tun lassen würde"
Deanna war
erleichtert und legte ihre Hände auf ihren geschwollenen Bauch. "Beverly,
Ich fühle mich wie ein Walross, ich bin ungeheuer rund!"
"Hattest du
Probleme, für längere Zeit zu gehen?"
"Nur mein Rücken
und etwas meine Füße. Ich fühle mich meistens als ob ich nach vorne umkippen
würde. Du weißt dass ich nicht vorhatte, schon so früh Mutterschaftsurlaub
bezüglich meines Counselorpostens und des Brückendienstes zu nehmen aber..."
"...du beginnst
dich unbehaglich zu fühlen. Deanna, du hast noch drei Monate vor dir. Ich denke
dass es Zeit wird, einen anderen Counselor an Bord zu holen, der sich für die
nächsten sechs Monate um deine Patienten kümmert."
Deanna seufzte. {Veränderungen
im Leben bringen unerwartete Dinge mit sich.}Sie lachte innerlich {aber
sie sind nicht alle schlecht.}
Will und Deanna
erkannten auch noch ein anderes Problem um das sie sich kümmern mussten. Beide
Elternteile waren Brückenoffiziere und man weiß nie, ob ein Notfall mitten in
der Nacht die Anwesenheit beider erforderte. Sie beschlossen dass sie jemanden
als Bereitschafts-Tagesmutter für das Kind brauchen würden, jemanden, der
jederzeit rufbereit war. Sie befragten einige Kandidaten und wählten Fähnrich
Tharen.
Fähnrich
Callista Tharen war eine talentierte und eher einzigartige Person, da sie
sowohl einen Abschluss in Kinderpsychologie als auch in Kindermedizin hatte. Sie
war an Bord der Enterprise um unter Dr. Crusher ihre Diplomarbeit über die
genetische Struktur menschlicher Hybriden zu erarbeiten. Callista war selbst
ein Hybrid, da ihre Mutter eine anerkannte vulkanische Wissenschafterin und ihr
Vater ein betazoidischer Botschafter war.
Deanna fand sie
strahlend, intelligent und stellte fest dass sie eine ziemlich starke
Telepathin war – sie hatte diese Fähigkeit von beiden Elternteilen geerbt. Noch
dazu schien sie überraschend gut emotional balanciert zu sein, wenn man ihre
diametral entgegengesetzten Abstammungen berücksichtigt – Vulkanier
unterdrücken ihre Gefühle während Betazoiden sich mit ihren beschäftigten und
generell extrovertiert sind. Deanna fand, dass diese Kombination für sie in
ihrer Stelle als Nanny der Rikers vorteilhaft wäre. Sie könnte sich in die
vermischte Abstammung der Kinder hineinversetzen, da sie sie selbst lebte. Sie
würde sich auch leicht tun, die empathischen Fähigkeiten zu kontrollieren, die
die Kinder entwickeln könnten.
Will und Deanna waren
zufrieden mit ihrer Wahl und Fähnrich Tharen zog in die ‘Nanny-Suite’, die sie
bereitgestellt hatten, indem sie ihr ein Quartier neben ihrem zugeteilten.
Die Tage kommen
und gingen während Deanna ihr Baby austrug. Deanna schlief als die erste Wehe
kam. Überrascht wachte sie sofort auf, gleich wie ein irgendwie verwirrter
Will, der die selbe starke Empfindung spürte, die sie ihm unachtsamerweise
übermittelt hatte. Sie setzten sich zur gleichen Zeit im Bett auf. Sie sahen
sich in die Augen.
"Es ist Zeit,
oder?" sagte Will.
"Scheint so,
mein Lieber." antwortete sie, während sie so viel Stärke und Liebe durch
ihre Verbindung schickte wie sie nur konnte.
Er konnte sie
zusammenzucken spüren als sie eine weitere Kontraktion hatte. Deanna war sich
nun nicht mehr so sicher ob sie das wollte, da es wohl schmerzhafter war als
sie angenommen hatte.
"Uff!" ächzte
Will als eine weitere Kontraktion kam und ging. ~~Das ist nicht lustig.~~ übermittelte
er ihr versehentlich als er versuchte, Deannas Sorge und Angst vor der
anstehenden Geburt zu lindern. Er konnte spüren wie ihre Furcht zunahm, während
Deanna zunehmend unsicher wurde ob sie die Wehen aushalten konnte.
"Ich denke wir
sollten besser gehen... Jetzt!" sagte Deanna.
Will kletterte aus
dem Bett und brachte Deanna ihren Bademantel und Patschen, nachdem er selbst
eine Hose angezogen hatte.
Deanna sah etwas
amüsiert zu, wie Will durch ihr Quartier eilte, Schmutzwäsche wegräumte,
diverse Dinge in den Abfallverwerter warf und andere nebensächliche Dinge tat.
Deanna zuckte zusammen und Will schwankte etwas als das intensive Gefühl einer
weiteren Kontraktion durch den Körper der beiden fuhr.
"Will, was
machst du? Diese Dinge können warten! Wir müssen gehen da dieses Baby nicht
lange auf sich warten lassen wird. Du musst Beverly und Calli holen - JETZT!"
Will blieb rutschend stehen und sah Deanna an. Sie konnte sehen dass er nun endlich
erkannte, dass er wie ein Idiot herumlief.
Er berührte seinen
Kommunikator. "Riker an Crusher … Melden. Medizinischer
Notfall."
<Crusher hier> Eine irgendwie verschlafen
klingende Stimme, die sich in eine hellwache verwandelte, antwortete. <WILL!
Sind sie
das? Ist Deanna okay?>
Gerade als er
antworten wollte fuhr eine weitere noch stärkere Kontraktion durch sie beide.
Will stöhnte laut aus sie durch ihre Verbindung schwappte.
"Oowwwww….
Umph .. Beverly… es ist SOWEIT" war seine mühsame
Antwort an die Ärztin.
<Ich werde
sofort mit einer medizinischen Einheit dort sein. Soll ich zwei mitbringen?>
Er hörte den
stichelnden Unterton in ihrer Stimme, war aber nicht in der richtigen Stimmung
um ihren Versuch, ihn aufzumuntern zu schätzen.
"Ach... Ich
denke eine wird ausreichen, Doktor. Vielen Dank." Seine Stimme tropfte vor
Sarkasmus.
Deanna saß auf
ihrer Bettkante, hielt ihren Bauch und versuchte sich zu beruhigen. Sie öffnete
ihre Augen und sah Riker mit nacktem Oberkörper und barfuss mit ihrem Koffer an
der Türe stehen.
"Du könntest ein
Shirt und Schuhe brauchen, Liebling."
Er sah nach unten und
lachte verlegen über seine Unachtsamkeit.
"Ich vermute ich
bin etwas nervös, oder?"
"Nur ein Wenig…"
Fähnrich Callista
Tharen war mehr als nur ein wenig überrascht aufgewacht, als ihre Sinne Deannas
Schmerzen und ihre Emotionen während der ersten Wehe empfingen. Sie spürte dass
es soweit war, kämmte ihr Haar und verließ ihr Quartier in Richtung jenes der
Rikers. Ihr eigener Kommunikator piepste gerade als sie nach dem Türmelder
griff. <Fähnrich Tharen, Ich brauche sie im Quartier des Captains>
hörte sie Riker mit etwas scharfer Stimme.
Will war schockiert
als sich die Türe öffnete bevor er seine Hand vom Kommunikator nehmen konnte.
"Fähnrich Tharen
meldet sich wie befohlen, Sir."
Deanna sah sie und
lachte. "Calli … Ich wusste dass du bald hier
sein würdest … uhhhhhhh…"
Callista ging sofort
zu Deanna und versuchte es ihr gemütlich zu machen bis Doktor Crusher
eintreffen würde. Sie massierte Deannas Bauch als die nächste Wehe ihren
Höhepunkt erreichte. Deanna zuckte bei dem unnatürlichen Stress zusammen und es
schien als ob sich jeder Muskel in ihrem Unterkörper zusammenzog.
"Atme, konzentriere
dich. Es ist fast vorbei. Es bewegt sich jetzt nach unten. Halte dich fest. Atme
….. okay, gut."
Deanna seufzte sowohl
vor Erleichterung als auch vor Angst. Sie hätte sich nie auch nur träumen
lassen dass es so schwer sein würde, den Schmerz zu ertragen. Sie sah zu Will
hinüber und sah dass sein Gesicht unter seinem dunklen Bart sehr hell geworden
war. Sie wusste sofort dass er durch ihre Verbindung jede Empfindung fühlte,
die auch sie empfand.
~~Tut mir leid,
Imzadi … Ich ... Ich kann sie nicht
aufhalten.~~
~~Deanna, Ich bin
hier um alles mit dir zu teilen. Mir geht es gut. Geteiltes Leid ist halbes
Leid, erinnerst du dich?~~
~~Ich liebe dich.~~
Er lächelte sie
liebevoll an während eine weitere intensive Wehe eine Welle der Qual in beiden
von ihnen auslöste. Einen Moment später prallte Will Riker am Boden auf, war
plötzlich in Ohnmacht gefallen.
Eine zerzauste,
halbherzig angezogene Beverly führte den Antigrav-Transporter der medizinischen
Einheit durch die Türe und fuhr ihn gegen den Türrahmen. Als sie ihn neben das
Bett stellte, in dem Deanna lag, starrte sie den gefallenen Captain an. Sie
schüttelte den Kopf und schien festzustellen, dass diese Situation irgendwie
typisch war.
"Männer. Ich
wusste dass es einen Grund hat dass die Frauen die Kinder bekommen." Sagte
sie als sie sich bückte und Will ein Hypospray in den Nacken drückte.
"Calli, ich
brauche hier etwas Hilfe."
Sekunden später
öffnete er seine Augen und realisierte was passiert war. Er war gedemütigt.
Beverly und Callista halfen dem noch sehr wackeligen Captain auf die Beine.
Er sah dass Deanna
ihn liebevoll anlächelte. Sie verstand ihn. Sie verstand ihn immer. ~~’RaBeem’~~
Beverly drückte
irgendetwas auf seinen Nacken. "Will, das ist vorübergehend und sollte sie
zumindest davon abhalten, wieder zu fallen. Ich werde ihnen einen neuralen
Transmitter-Hemmer verabreichen wenn wir auf die Krankenstation kommen."
Will begann zu
protestieren aber Beverly unterbrach ihn.
"Ich weiß, dass
sie es mit Deanna teilen wollen aber sie werden ihr keine Hilfe sein wenn sie
bei jeder Wehe zusammenbrechen. Wenn sie soweit ist wären sie ein Nervenbündel."
{und ich auch!} fügte Beverly leise an.
Er verzog sein
Gesicht, sah die Zustimmung in Deannas Augen und kapitulierte widerwillig.
Als Callista, Beverly
und Will den Transporter der medizinischen Einheit zur Krankenstation führten,
durchfuhr ein weiterer Schmerz die beiden. Will knirschte mit den Zähnen und
kämpfte gegen den Schmerz, der ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen drohte. Sie
überstanden es aber Will spürte Deannas Befürchtung dass sie es nicht bis zum
Schluss ertragen würde.
~~Will, die Schmerzen...~~~
~~Beverly und ich
werden beide hier sein.~~ versicherte er ihr. ~~Wir werden tun was wir
können und wir werden dir es so leicht wie möglich machen. Es ist keine leichte
Sache aber du KANNST es schaffen. Ich weiß das. Ich bin bei dir.~~
Deanna entspannte
sich nur ein wenig.
Als sie die
Krankenstation betraten wurde Deanna schnell und ruhig in einen Geburtsraum
gebracht. Um sie zu beruhigen aktivierte Beverly die Monitore des Bio-Betts und
brachte mehrere Sensoren an strategischen Stellen an ihr an. Sie hielt ihr Wort
und verabreichte Will auch den neuralen Transmitter-Hemmer und zeigte ihm wie
er die Stärke regulieren konnte. Er spürte keine weiteren Schmerzen sondern nur
mehr ihre Sorge und ihre Qualen bei jeder Wehe. Er fühlte sich etwas schuldig
und änderte die Einstellung um mehr Empfinden durchzulassen – Er konnte es
trotz der Schmerzen nicht ertragen, keine Verbindung zu Deanna zu haben.
~~Ich bin noch
hier, Liebling~~
~~Ich weiß. Ich
kann dich spüren ~~
sagte sie, während sie Wills Gegenwart genoss, was ihr Kraft gab. {Ich habe
es so weit geschafft} dachte sie.
Ihre Wehen gingen
schnell und stark voran. Deanna wurde viel abverlangt, da die Schmerzen nun
fast ununterbrochen zu spüren waren.
Will hörte ihre
Erschöpfung in seinem Geist ~~müde, so müde …
so schmerzhaft.~~
Er streichelte ihr
Haar und flüsterte ihr in das Ohr, "Ich weiß, mein Liebling. Aber wir
haben es fast geschafft. Jeder Schmerz bringt uns dem ersten Treffen mit
unserer Tochter näher. Vergiss nicht dass ich hier bei dir bin. Ich gehe nicht
weg…. Niemals."
Sie war zu erschöpft
um laut zu sprechen. ~~Ich liebe dich, Imzadi.~~
Bevor er antworten
konnte war es wieder Zeit zu pressen. Deannas Augen waren eng zusammengepresst
und Tränen des Schmerzes kamen aus ihren Augen.
Will hielt sie fest
und unterstützte sie während sie all ihre Kräfte sammelte, um ihr Baby zur Welt
zu bringen. Deannas Gesicht und Körper waren schweißgebadet. Sie hatte eine
unglaubliche Menge Anstrengung aufgebracht. Will hielt ihre Hand und wischte
ihre Stirn mit einem kühlen Tuch ab. Er atmete ihr neben ihr vor, öffnete sich
ihr und versuchte – trotz des Hemmers – so viel des Schmerzes wie möglich zu
absorbieren.
"Okay, Deanna, sie
kommt. Nur noch einmal pressen und dann hat dein kleines Mädchen ihren ersten
Auftritt! Okay, los geht´s! PRESSEN!" befahl Beverly.
Deanna fühlte sich
als ob es ihre Hüften zerreißen würde als Beverly das kleine Mädchen auf die
Welt holte. Dr. Crusher saugte ihren Mund ab, wischte ihr Gesicht ab und hob
das Mädchen hoch als sie ihren ersten kräftigen Schrei losließ um sich damit
über die gesamte Prozedur zu beschweren.
"Es ist
eindeutig ein Mädchen," sagte Beverly als sie das Baby auf Deannas Brust
legte. Will sah erstaunt zu dem noch blutigen, irgendwie faltigen Baby hinunter
und streckte dann seinen Finger aus, um die winzige Hand der Kleinen zu
berühren, die versuchte, den Finger zu umgreifen.
"Sie ist hier, Liebling."
Er beugte sich hinunter und küsste Deanna auf die Stirn während sie stolze,
anerkennende und liebevolle Worte austauschten. Deanna hielt die kleine Gestalt
gegen ihre Brust, während Will eine Hand auf den Rücken seiner Tochter legte. Tränen
der Erleichterung und Freude fluteten ihre Augen.
Auf einmal weiteten
sich Deannas Augen, als sie nach Beverly rief.
"Beverly, Wir
sind noch nicht fertig."
Beverly sah
erschrocken auf und verstand.
"Was ist los?"
Die Sorge in Wills Stimme war unüberhörbar.
"Nun, du wirst
noch einmal Vater. Es ist noch ein Baby unterwegs."
"Noch eines..."
Beverly sah nach
unten. "Ja." Ein zweiter Kopf erschien, und während sie ungläubig den
Kopf schüttelte brachte sie einen wunderschönen Jungen zur Welt! "Ich
denke dass wir mit Sicherheit sagen können dass sie Eltern von Zwillingen sind!“
Kapitel 18
*** Dieses Kapitel
ist meinem Sohn – Bailey – gewidmet, - meinem ‚Kleinen’ ***
Die Dinge ergaben
plötzlich Sinn – die starke Verbindung, die Deanna zu dem ungeborenen Baby
(Babies) hatte, die ungewöhnliche Gewichtszunahme, der Umfang - Alles. Will
hielt seinen Sohn sanft während sie ihre Tochter streichelte. Sie fühlten sich
so komplett. Sie waren eine Familie.
Beverly kam an die
Bettkante und berührte Bailey´s winzigen Kopf. "Dieser kleine Kerl spielte
mir einen Streich. Da er und seine Schwester zweieiige Zwillinge sind, hatten
sie beide eine eigene Plazenta und er war hinter ihr versteckt. Darum stellten
unsere Tests seine Anwesenheit nicht fest."
Will fragte sie,
"Aber warum hörten wir immer nur einen Herzschlag?"
Deanna beantwortete
die Frage nachdem sie ihre Augen schloss und nach ihren Kindern griff. Sie
sagte sanft, "Das liegt daran, dass sie einen Takt, einen Rhythmus teilen.
Sie schlagen perfekt synchronisiert. Ich hätte es wissen müssen." Sagte
sie etwas enttäuscht.
Beverly und Will grinsten
erstaunt. Die Ärztin fuhr fort, "Nun, ich denke wir haben die Antwort auf
dieses Rätsel. Wie auch immer, er ist hier. Und wie werden wir unseren kleinen
Überraschungsgast nennen? Ich habe gerade Morgans Urkunde fertiggestellt."
Deanna sah sie an und
lachte.
"Wir haben
gerade darüber gesprochen. Will gefällt Jean-Luc und ich verstehe warum. Aber
Jean-Luc RIKER? Irgendwie hört sich das für mich nicht richtig an. Da Morgan
nach Will´s Mutter benannt ist, dachte ich an den Familiennamen meiner
Großmutter - Bailey. Imzadi, was hältst du von Bailey Lucas Riker – Er enthält
immer noch einen Teil vom Namen des Captains?"
Will überdachte es
für eine Minute, "Bailey Lucas Riker. Mir gefällt der Klang. Okay, Doktor,
Bailey ist der Name!"
Beverly schrieb es nieder
und brachte die Geburtsurkunden der Zwillinge. Morgan wog 3,7 Kilo und ihr
Bruder 2,8 Kilo. Morgan’s Haar war tiefschwarz und
gelockt wie das ihrer Mutter aber ihre Augen waren wunderbar blau wie die ihres
Vaters. Bailey hatte eher hellbraunes Haar und es war genauso voll und glatt
wie das von Will. Er hatte schon diese großen Onyx-färbigen Augen, eine
typische Eigenschaft von Betazoiden. Deanna fragte sich ob sie ihre Fähigkeiten
haben würden. Sie war sich dessen ziemlich sicher, da Will ein Mensch war und
gut mit ihr kommunizieren konnte. Außerdem floss Lwaxanas Blut durch ihre
winzigen Äderchen. Das Leben im Heim der Rikers würde nie mehr langweilig sein
– so viel war sicher!
Sie
kontaktierten Lwaxana nachdem Deanna in einen persönlichen Raum gebracht wurde.
Lwaxana’s Gesicht füllte den Schirm. "Kleines!
Sie ist da! Ich wusste es! Ich fühlte es! Warte …"
Dann verfinsterte sich ihr Gesicht fragend.
"Ja, Mutter. Zwillinge. Du bist zweifache Großmutter."
Will kam mit den
Babys in das Blickfeld. Sein Gesicht war stolzerfüllt als er sprach.
"Lwaxana, Dies sind Morgan UND Bailey. Leute, sagt Hallo zu eurer
Großmutter."
Lwaxana griff in
Richtung des Bildschirms als ob sie versuchen würde, ihre Enkelkinder von der
anderen Seite der Galaxie aus zu berühren. Tränen liefen über ihr Gesicht, da
sie aufgeregt war, endlich Großmutter zu sein. Gleich zwei! Sie sagte dass das
zweifacher Segen war.
"Deanna, ich bin
so stolz auf dich. Sie sind einfach süß. Bist du ok?"
"Ja Mutter, mir
geht es bestens. Uns allen geht es jetzt bestens."
Das Gespräch ging
weiter und weiter, da Lwaxana eine Schritt-für-Schritt-Erläuterung des ganzen
Ereignisses wollte. Schlussendlich sagte Beverly dass Deanna sich erholen müsse
und Lwaxana beendete die Übertragung mit ihrem Versprechen, hier zu sein sobald
sie den Transport arrangieren könne.
Deanna war sehr
erfreut über den verlängerten Besuch ihrer Mutter und über ihre Unterstützung,
obwohl sie sich gegenseitig in den Wahnsinn trieben – wie immer. Aber Deanna
war ihre Gegenwart trotzdem willkommen, da sich der Gedanke in ihren Geist und
in ihr Herz schlich, dass Beverly bald abreisen würde.
Deanna stand
hinter Will und rieb sanft seine Schultern als er über das Terminal am Tisch
mit Jean-Luc sprach. Nachdem ihr früherer Captain ihr gratuliert und Glück
gewunschen hatte, ging sie zur Couch und genoss einen der wenigen Momente der
Ruhe während Will die Unterhaltung.
Die letzten Wochen
waren sehr emotional für sie. Ihre Mutter war wieder zu ihrer Heimat auf
Betazed zurückgekehrt. Lwaxana war eine unschätzbare Hilfe während dieser
ersten paar Wochen aber Deanna hatte die Grundlagen gelernt. Beverly war mit
den letzten Details ihrer Hochzeitsplanung beschäftigt, packte dann und reiste
zur Erde. Deanna wischte eine Träne weg, die ihren dunklen Augen entwich.
Der Gedanke daran,
dass Beverly heiraten würde machte sie sowohl glücklich als auch unglücklich. Sie
wusste wie glücklich ihre Freundin war aber sie konnte sich die Enterprise
nicht ohne Dr. Crusher vorstellen. Sie würde sie fürchterlich vermissen. .Deanna
hörte ein leises Gurgeln aus dem Kinderzimmer und sah nach den Zwillingen.
Trotz der Sehnsucht
die sie fühlte stellte sie winzigen
Gesichter der Kinder ansehend fest, dass es ihr gut gehen würde. Ihr Leben
hatte sich für immer verändert, nun, da sie eine ‚Mutter’ war. Es war ein
Gefühl, das sie zuvor nicht kannte.
Als Will die
Verbindung zu Jean-Luc beendete, fühlte er die Emotionen seiner Frau und
lächelte. Er stellte sich hinter Deanna, die die Zwillinge hielt und legte
einen schützenden Arm um seine Familie. Er fügte ihren Gefühlen seine hinzu. Die
Vereinigung ihrer Liebe wurde zum Segen für sie. Will Riker spürte tief in
sich, dass er der glücklichste Mann in der ganzen Galaxie war.
Kapitel 19
Während die
majestätische USS Enterprise sich im Erdorbit befand war Deanna Troi Riker
damit beschäftigt, Koffer für sich, ihren Ehemann und zwei 3-Monatigen Babys zu
packen – Eine durch und durch
erschreckende Aufgabe. Aber sie war auch durch und durch in Gedanken versunken
- Sie dachte über ihre Zukunft nach. Sie
würden sich bald zu Beverlys und Jean-Luc´s Hochzeit auf die Oberfläche beamen.
Nach ihrer Rückkehr auf das Schiff würde sie ihre Vollzeitstelle als Counselor
und minimalen Brückendienst wieder aufnehmen.
Der neue leitende
medizinische Offizier, der ihnen zugeteilt wurde, arbeitete sich gut ein. So
erging es auch Fähnrich Tharen – Calli, wie die Rikers sie nannten. Sie war
wundervoll zu den Babies und Deanna wusste dass sie in guten Händen waren.
Deanna trainierte in
ihrer Freizeit und erreichte schon bald wieder ihre ursprüngliche Figur. Sie
wollte in das Kleid der ersten Brautjungfer passen, das Beverly ihr geschickt
hatte.
Will kam herein
als ein Crewmitglied ihr Gepäck holte.
"Ich werde diese
zum Transporterraum 4 bringen, Sir."
"Bestens. Sagen
sie Ihnen dass wir bald dort sein werden."
Das Crewmitglied
nickte und ging niedergedrückt durch das Gepäck in Richtung der Türe.
Will ging zu seiner
Frau und nahm sie in die Arme. Sie kuschelte sich an seine Brust und seufzte.
Er flüsterte ihr
leise in das Ohr. "Fertig, Liebling? Calli ist mit unseren Kindern schon
dort. Ich bin mir sicher dass die anderen schon auf uns warten. Und ich weiß
dass Beverly deine Ankunft kaum erwarten kann."
Sie wandte sich an
ihn. "Ich weiß. Ich bin bereit, nun, fast." Dabei lachte sie ihn
breit an, küsste ihn intensiv und ließ ihre Liebe für ihn durch ihre gemeinsame
Verbindung fließen. Es war ein Moment von reiner seelischer Intimität.
Der Transporterchef
salutierte, bat sie, schöne Grüße
auszurichten und beamte die gesamte neue Riker-Familie sowie Data, Geordi und
mehrere weitere hochrangige Offiziere zum großen Ereignis auf die Oberfläche.
Sowohl Beverly als
auch Jean-Luc begrüßten sie, als sie sich auf dem Landgut materialisierten. Alle
strahlten vor Freude und Aufregung als sie sich gegenseitig per Umarmung und
Handschlag herzlich begrüßten.
Die Braut zeigte
Deanna und Will den Weg zu dem Raum, der für sie reserviert und vorbereitet war.
Das ließ Jean-Luc alleine unten mit den Zwillingen zurück, die zusammen auf
einer Couch in der Mitte des Raumes lagen. Jean-Luc kniete neben den beiden
Kleinen nieder und beobachtete sie staunend. Zuerst sah er nur als zufälliger
Beobachter zu wie sie sich windeten und lächelten, versuchten, ihre Augen auf
ihn zu fokussieren und dabei nach oben sahen. Instinktiv, da er wusste dass es
ihm peinlich wäre wenn jemand zusehen würde, begann er in Babysprache zu den
Zwillingen zu sprechen. Sie glucksten und lachten zu seiner widerhallenden
Stimme, was ihn sehr erfreute, da sie auf seinen sanften Tonfall und sein
freundliches Gesicht reagierten. Hätten Deanna oder Beverly zugesehen, hätten
sie es sehr unterhaltsam gefunden, wie er sich mit jedem der Babys beschäftigte,
gurrende Geräusche machte und staunte, wie sie lachten und mit den Händen beim
Versuch ihn zu berühren in die Luft tappten. Er berührte ihre kleinen Hände und
sie umschlossen seinen Finger und lallten. Es kam ihm in den Sinn, dass diese
beiden seine Meinung über Kinder ändern könnten. Er fand sie entzückend.
Oben erzählte Beverly
Deanna alles über die Ereignisse in ihrem Leben. Sie und Jean-Luc hatten sich
ein schönes Appartement in San Francisco genommen, von dem aus sie ihre
Sternenflotten-Büros zu Fuß erreichen konnten. Sie würde sich in ihre
Forschungsstelle in der medizinischen Abteilung der Sternenflotte einarbeiten
sobald sie von ihrer Hochzeitsreise zurückkehren werden.
Sie war eindeutig
begeistert, da sie fortgeschrittene Forschungsarbeit leisten würde, was sie
nicht einmal als leitender medizinischer Offizier der Enterprise tun konnte,
und sich damit einen großen Wunsch erfüllte. Sie strahlte vor Freude. Trotzdem
war ihre Freude vermischt mit etwas Melancholie, da sie ihre beste Freundin
schrecklich vermisste. Deanna versicherte ihr dass sie in engem Kontakt bleiben
würden.
Die
Hochzeitszeremonie fand im Freien auf Jean-Luc´s Familiensitz in Frankreich
statt. Sie schworen sich ihre Eide Seite an Seite stehend auf einem Hügel mit
den Weinplantagen im Hintergrund. Die warme Sonne schien über einem blauen
Himmel mit nur einigen weißen Wolken, die gelegentlich Schatten über die
Versammlung warfen.
Deanna bewunderte die
Tatsache, dass sich Beverly für ein elfenbeinfarbiges, mittellanges Kleid
entschieden hatte. Es war in viktorianischem Stil gerade geschnitten und hatte
kleine Streifen von Goldstickerei eingewebt. Ihr Haar war mit einem
Blumengebinde aus cremeweißen und hellgelben Blumen geschmückt.
Will stellte fest,
dass Jean-Luc in seiner Uniform flott aussah und dass sie, vielleicht bis auf
ihn und Deanna, das perfekte Paar waren.
Das brachte Will
dazu, seine Frau anzublicken. Sie war so schön, wie sie hier im Sonnenlicht
stand. Sie trug ein hellgelbes seidenes Sommerkleid, das von winzigen Trägern
gehalten wurde, und der Unterteil wirbelte vom Wind berührt um ihre Beine. Auch
auf ihrem Kopf saß einer Krone ähnlich ein Blumengebilde aus gelben
Gänseblümchen und Blumenschleier. Ihr Haar hing lose und gelockt herunter und
bewegte sich, als der Wind in die dunklen Strähnen um ihr Gesicht blies. Ihr
Gesichtsausdruck leuchtete vor Freude als sie den Augenblick genoss.
Sie spürte Will und
sah ihren Ehemann an. Er war ins einer Galauniform sehr stattlich aus. Er
lachte und seine blauen Augen funkelten in der Sonne. Sie liebte ihn so sehr,
dass es sie völlig ausfüllte. Sie blickte zu der überdachten Kutsche hinüber
und sah dort ihre beiden schlafenden Engel. Sie erinnerten sie so sehr an Will.
Sie sah ihn jedes Mal in ihren Gesichtern, wenn sie sie ansah.. Sie fühlte sich
als ob ihr Herz zerplatzen würde weil es so erfüllt war.
Ihre Aufmerksamkeit
wandte sich wieder an das Brautpaar. Sie würden bald auch diesen Grad der
Glücklichkeit kennen. Sie wusste dass Beverly sich nach einem weiteren Kind
sehnte. Und nachdem sie Picard mit den Zwillingen sah, spürte sie, dass es nicht
schwierig sein würde, den mürrischen alten Captain zu überzeugen. Es gab noch
eine weitere treibende Kraft, an die sich Deanna erinnerte. Er kam vor einigen
Jahren zu ihr und drückte Besorgnis darüber aus, dass niemand den Namen Picard
weitertragen würde. Das geschah kurz nachdem sein Bruder und sein Neffe in
einem tragischen Feuer ums Leben kamen. Deanna wusste dass er das Wissen um
eine Nachkommenschaft brauchte. Beverly würde diesbezüglich ihren Weg gehen,
dessen war sich Deanna sicher.
Nachdem sie mit ihren
Freunden gefeiert und diese besondere Zeit zusammen verbracht hatten, kehrten
Will und Deanna mit den Babys zu ihrem Leben an Bord der Enterprise zurück.
Einige Monate später
am Abend saßen sie in ihrem Quartier und verbrachten einen der wenigen ruhigen
Momente zusammen. Ihre Zeiteinteilung war noch alles andere als normal aber
zumindest waren die Dinge einigermaßen geordnet. Ihr anstrengender Dienst war
beendet, die Babys waren gebadet und schliefen nun, das Abendessen war gegessen.
Als sie sich aneianderkuschelten und sich gegenseitig mit ihrem Körper
umschlungen, erfüllte sie ein Gefühl des Friedens und der Freude, während
sie über ihre Leben nachdachten.
Er flüsterte zu ihr.
"Deanna, mein Imzadi. Hast du schon einmal darüber nachgedacht wie reich
wir beschenkt wurden?"
Sie lächelte und er
spürte, sie sie leicht mit ihren Kopf an seinen Nacken nickte.
Er fuhr fort, "Ich
weiß, dass wir eine lange Reise hinter uns haben um dort hinzukommen wo wir
jetzt sind. Es war nicht immer leicht und wer weiß was die Zukunft bringt, aber
trotzdem, hier sind wir."
Sie griff nach ihm,
nahm seine Hand und verflocht ihre Finger als Zeichen der Einhit, Liebe und
Bestätigung mit seinen.
"Ich weiß,
Liebling. Wir haben eine Menge durchgemacht, gute und schlechte Zeiten erlebt. Was
das beste ist, wir haben es gemeinsam gemacht. Ich weiß dass wir noch einige
schwierige Dinge vor uns haben. Aber auch so viele Dinge auf die wir uns freuen
können."
Er lächelte herzlich
und zeigte zum Kinderzimmer, "Wie die beiden aufwachsen zu sehen?"
"Ja, genau. Lohnende
Dinge sind nie einfach."
"Ist das der
Grund dafür, dass wir so lange gebraucht haben, uns zu finden?" neckte er
sie.
"Will Riker. Nun
weißt du dass du nicht etwas ändern würdest, selbst wenn du könntest. Alles was
wir durchmachten machte uns zu den Personen, die wir jetzt sind. Wir waren
immer auf die eine oder andere Weise zusammen, seit wir uns zum ersten Mal
getroffen haben. Nun werden wir für immer im eigentlichen Sinn zusammen sein. Man
kann nicht zurückblicken sondern nur nach vorne schreiten."
Er küsste liebevoll
ihr Haar und sprach sanft. "Ja, mein Liebling. Ich erinnere mich an das,
das du mich gelehrt hast … Lebe
in der Gegenwart, nicht in der Vergangenheit." Sie wandte sich in Richtung
seines Gesichts und sie küssten sich. Es war ein Kuss erfüllt mit Unendlichkeit.
Sie hatten einander. Sie hatten eine Familie mit zwei perfekten Kindern, einen
Sohn und eine Tochter. Sie waren ganz, vollständig und erfüllt. Ihre Verbindung
war unendlich und immerwährend.
Sie waren IMZADI.
*** Danke dafür,
G, dass ich mir dein Zitat leihen durfte.***
EPILOG
Fünf Jahre später...
An Bord der
Enterprise wurde ein doppeltes Jubiläum für Captain Will Riker und seine Frau,
Counselor Deanna Troi sowie für Admiral Jean-Luc Picard und Doktor Beverly
Picard gefeiert.
In seiner neuen
Position als Admiral der 6. Flotte konnte sich Jean-Luc wieder an den Weltraum
gewöhnen. Sie waren unterwegs zu der Utopia Schiffswerft, um das erste Schiff
der neuen Majesty-Klasse als sein neues Flaggschiff zu übernehmen. Er hatte
sich noch nicht für einen Captain entschieden, aber er zog Elisabeth Shelby für
die Position in Betracht, obwohl Calhoun einen Anfall bekommen würde. Sie würde
auf den Namen USS Unity getauft werden. Sein erster Auftrag würde es sein, als
leitender Verhandler bei den fortwährenden Friedensgesprächen mit den
Romulanern zu agieren. Beverly würde selbstverständlich als medizinischer
Wissenschaftsoffizier an Bord sein und sowohl der leitende medizinische
Offizier als auch das medizinische Forschungsteam würden ihr unterstehen.
Die Vier standen
wieder einmal in einem engen Kreis in der Mitte von Zehn-Vorne und schwelgten
in den Erinnerungen an die früheren Jahre und was sie alles erlebt hatten. "Kannst
du dich an damals erinnern…..?"
"Ich kann nicht glauben dass Q ….."
"Was hatte das zu bedeuten als du ….?"
Dies waren
die Sätze, aus denen ihre Gespräche bestanden.
Sie wurden ruhig als
ihre Gesichter wehmütige Züge annehmen. Über die Vergangenheit und über die
Zukunft nachzudenken war wichtig. Aber am wichtigsten war die Freundschaft, die
sie sich seit Jahren aufgebaut hatten und die kommende Generation. Diese Dinge
banden sie aneinander. Nichts war vergleichbar mit der Liebe und Loyalität
zwischen ihnen allen.
Sie sahen sich im
Raum um und lachten. So viele ihrer Freunde – alte und neue – waren hier um
sich den Feierlichkeiten zu ihrer Vereinigung anzuschließen.
Will legte einen Arm
auf die Schulter von Jean-Luc und der ältere Mann klopfte ihm auf den Rücken. Deanna
und Beverly umarmten sich fest, während Tränen in schimmernden Spuren über ihre
Gesichter ronnen.
"Freundschaft
ist schön zu haben und zu teilen." Sagte Jean-Luc.
Will antwortete,
"Das stimmt."
"Ich liebe euch,
Leute…" schloss sich Beverly an.
Deanna’s Stimme bebte, "Immer und für
alle Ewigkeit."
Eine kleine Gruppe in
der Ecke erregte die Aufmerksamkeit der Erwachsenen und unterbrach ihre
tränenreiche Feier. Die Kinder spielten gemeinsam unter der gewissenhaften
Aufsicht von Lt. Callista Tharen. Jacque René Picard war ein sehr weit
entwickelter Junge für sein Alter von nur 3 Jahren. Er und Bailey Lucas Riker
bauten leise gemeinsam einen Turm aus Klötzen. Morgan kommandierte das
Nachspeisenbuffet.
"Oh oh! Er ist
umgefallen," klagte Jacque.
Bailey munterte ihn
auf. "Es ist okay, Jacq. Wir können es wieder richten. Nimm diesen und
lege ihn hier hin und ich werde den Boden stabil halten."
Guinan warf ein
Auge auf Morgan, während sie die Konfekte durchsuchte.
"Frau Guinan? Aus
was ist dieses hier? Es sieht lecker aus. Ich hatte vorher nur ein ‚kleines’
Stück der großen phantastischen Torte und ich habe mein ganzes Gemüse gegessen …" Sie lächelte schüchtern.
Die Zwillinge
waren 5 Jahre alt und ihren Eltern wie aus dem Gesicht geschnitten.
Morgan war groß und
athletisch. Sie hatte langes dunkles und gelocktes Haar sowie leuchtend blaue
Augen. Sie war das Ebenbild von Will Riker. Ihr Vorschullehrer sagte, dass
Morgan die Ambition ihres Vaters übernehmen und der jüngste Captain in der
Geschichte der Sternenflotte werden würde. Sie hatte die Persönlichkeit eines
Kommandanten und war ein geborener Führer.
Bailey war das
Idealbild von Deanna´s Sohn. Er hatte kurzes, braunes Haar und ihre großen,
dunklen Augen. Er war klein für einen Jungen und hatte feine Gesichtszüge. Er
hatte einen ruhigen, milden, empfindlichen Charakter genau wie seine Mutter. Jeder
sagt, dass er prädestiniert dafür ist, ein Counselor zu werden. Er war immer
der erste an der Seite eines jeden Kindes in seiner Spielgruppe, wenn er spürte
dass es verletzt oder besorgt war. Er würde sie immer trösten und sie dazu
bringen sich besser zu fühlen.
Jacque hatte den Manierismus
seines Vaters und das Erscheinungsbild seiner Mutter. Sein sanfte, nette
Erscheinung hob sein kastanienbraunes Haar und seine grau-blauen Augen hervor.
Jean-Luc legte freundlich seine Hand auf Wills Schulter und deutete Deanna und
Beverly, in die gezeigte Richtung zu blicken.
"Will, Deanna ... Morgan
ist definitiv das Kind von euch zwei. Seht ihr nur zu. Sie steckt gerade mitten
in einer Verhandlung mit Guinan um eine Extraportion SCHOKOLADENTORTE!"
Bailey und Jacque
entschlossen sich zu ihnen zu kommen und sich an den Beinen ihrer Mütter
festzuhalten. Sie griffen nach unten und nahmen ihre Söhne hoch als Morgan mit
dem Mund voll Eisddessert auftauchte.
Will nahm auch ihre
Tochter nach oben in seine starken Arme. Während die vier Freunde hier so
versammelt standen und ihre Nachkommen hielten, sonnten sie sich mit dem
Wissen, dass für ihre Zukunft gesorgt war. Sie würden in den Herzen dieser
Kinder für immer leben.
Das Ende
27.01.99/08.03.00
Micaela
Ich hoffe Ihnen hat
meine Geschichte gefallen. Vergessen Sie nicht, sich in mein Gästebuch
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