Titel: Grundlegende Entscheidungen

Autor: Michelle

Deutsche Übersetzung : Markus Hiebaum

Serie: TNG

Teil: REV: 1/1

Alterseinstufung: PG-13

Codes: R/T, P/C

Zusammenfassung: Diese Geschichte spielt unmittelbar nach dem Ende von Star Trek: Der Aufstand. Werden Deanna und Will fortsetzen, was sie begonnen haben oder werden sie auf Nummer sicher gehen und zu ihrer Freundschaft zurückkehren? Wie weit können sie ihre neuen Gefühle füreinander bringen? Und was wird Beverly machen, nachdem Jean Luc sich in eine andere verliebt hat.

Anmerkung der Autorin: Das ist die erste Geschichte, die ich je geschrieben habe. Sie wurde mit Hilfe eines sehr talentierten und lieben Freundes komplett überarbeitet. Falls Sie sich an die erste Version erinnern, werden Sie wenig mehr als das Grundkonzept wiedererkennen. Danke an meinen Mentor für alles. Ian, du wirkst Wunder hier ist eines davon. Für meine Inspiration für alles was Imzadi ausmacht . Du weißt was ich meine.

Disclaimer: Die Rechte an den Charakteren gehören Paramount. Wie auch immer, der Plot und die Storyline sind mein geistiges Eigentum. Ich mache keinen Profit mit dieser Arbeit.

Mai 1999

Star Trek: The Next Generation

Command Decisions

von Michelle

Stark überarbeitet Oktober-November 1999/Februar-März 2000

 

Kapitel 1

 

Persönliches Computerlogbuch des ersten Offiziers, Sternzeit xxxx.xx: Die Enterprise NCC-1701-E hat den Briar Nebel wieder verlassen, nachdem die Mission erfolgreich abgeschlossen wurde. Ich habe Deanna zu einem privaten Abendessen in meinem Quartier eingeladen. Die metaphasische Strahlung hat einige alte Gefühle wieder an die Oberfläche geholt. Ich frage mich, wie sehr es sie verändert hat – wie sehr es unsere Beziehung verändert hat Werden wir einen Schritt nach vorne oder nach hinten machen? Verdammt, ich bin so verwirrt. Ich denke ich weiß, was ich für sie empfinde. Ich habe festgestellt, dass sich meine Gefühle nie verändert haben, sie waren lediglich begraben. Ich muss wissen was im Herz von Deanna vorgeht. Können wir zu unserer Verliebtheit zurückkehren oder werden wir uns als Freunde verabschieden? Ich weiß es noch nicht.

 

Deanna Troi blieb kurz vor Commander Rikers Quartier stehen und versuchte ihre blankliegenden Nerven zu beruhigen. Als sie den Türmelder erreichte, blieb sie stehen und errötete innerlich dafür, dass sie so unsicher war. Sie sah nach unten und glättete einige nichtexistente Falten in ihrem Kleid. Sie fluchte innerlich, weil sie wusste dass sie zu spät gekommen war.

Sie verbrachte übermäßig viel Zeit damit, fast alles was sie in der Gardarobe hatte, anzuprobieren, gab schlussendlich auf und replizierte zwei neue Outfits zur Auswahl aus einem Modekatalog, welchen ihr ihre Mutter gesendet hatte. Sie trug ihr Haar nach hinten gesteckt, in Schichten über ihrem Rücken – die Art wie Will es am meisten mochte. In Gottes Namen, er hat es ihr oft genug gesagt. Sie lächelte als sie daran dachte wie er beschrieb, wie es  sein Gesicht kitzelte wenn er sie am Genick küsste..

Deanna spürte ein Prickeln bei diesem Gedanken, holte tief Luft und dachte  {Du benimmst dich wie ein verliebter Teenager. Reiß dich zusammen, Deanna. Es ist lediglich Will. Warum bist du so aufgeregt deswegen?} Sie wusste die Antworten auf ihre rethorischen Fragen.

Aber das ist genau der Punkt – es war Will. Sie fühlte dass heute Nacht ein wichtiger Schritt für sie beide war. Sie strich ihr rotes Satin-Kleid ein weiteres mal glatt. Es war trägerlos und enganliegend mit einem transparenten Schultertuch lose über ihre Arme liegend. Nachdem sie noch einmal seufzte, betätigte sie den Türmelder.

Will empfing sie an der Türe mit seinem berühmten Lachen. Deannas war sprachlos bei seinem Anblick. Er war so ansehnlich, mehr noch als vor diesen vielen Jahren auf Betazed. Er trug einen silber-blauen Tunika  und eine graue Hose. Der Tunika war vorne gerade weit genug ausgeschnitten um einen sehr sexy Streifen seines Brusthaares zu zeigen.

Will´s Augen leuchteten beim Anblick dieser wunderschönen Frau vor ihm. Sein Puls beschleunigte und er fragte sich, ob sie den Anstieg seines Blutdrucks spüren konnte. Er bemerkte wie die Farbe ihres Kleides ein Glänzen auf ihre Haut zauberte und ihre Augen zum tanzen brachte. Ihr Haar hatte einige goldene Strähnen von ihrer Zeit im Freien auf dem Ba´ku-Planeten. Ihr Lächeln war eingerahmt von ihren zuckersüßen rubinfarbigen Lippen, welche das Blut in Rikers Körper zum Kochen brachten.

 "Deanna, du siehst wundervoll aus. Gerade als ich mir dachte du könntest nicht mehr entzückender werden tauchst du auf und überrascht mich."

Ein warmherziges Lächeln kam über sein Gesicht und er näherte sich ihr für einen zärtlichen Kuss.

"Commander, es gibt ein altes Erdensprichwort das sagt: Schmeichlerei bringt dich überall hin." {Hmmm Du könntest heute Nacht herausfinden wie wahr das ist} (war ihre lautlose Ergänzung). Sie errötete und ihr grinsender Freund übersah nicht das hoffnungsvolle Zwinkern ihres Augenlids.

Er führte sie zum Tisch, welcher mit Kerzen, Blumen und Wein gedeckt war. Grosse Anstrengungen wurden unternommen, um die Details zu beachten, und es funktionierte. Alle ihre Lieblingsspeisen wurden liebevoll zubereitet und entzückend präsentiert. Will rückte ihr den Stuhl zurecht und als sie Platz genommen hatte, legte er ihr die Stoffserviette auf den Schoß.

Sie blickte ihn verwundert an und lächelte. "Bist du heute Nacht der charmante Gentleman?"

"Alles für meine Herzensdame." Ein verspielter Unterton schlich sich in seine Stimme.

"Alles sieht wunderbar aus und duftet herrlich, Will. Ich weiß nicht wo ich beginnen soll."

Er schnappte sich eine Garnele und sagte, "Wie wäre es hiermit?" Er plazierte die Delikatesse in ihren geöffneten Mund und berührte mit dem Finger ihre Lippe – nur ganz kurz.

Sie schloss sinnlich ihre Augen und genoss den Geschmack des Meerestieres. "Ummm, köstlich."

Will setzte sich an das andere Ende des Tisches und hob das Glas für einen Toast. "Auf heute Nacht."

Sie lächelte und hob ihr Glas.

Sie setzten das Mahl in relativer Stille fort, abgesehen vom Austausch von Blicken und Lächeln.  

Als ihr Mahl dem Ende zuging produzierte Will ein sinnliches Schokoladendessert, was Deanna dazu brachte, mit den Augen zu rollen.

"Oh, Will. Es sieht köstlich aus, aber wenn ich auch nur einen weiteren Bissen esse, wird dieses Kleid genau in der Mitte reißen."

"Man kann ja darauf hoffen!" Er hob seine Augenbrauen vielsagend. "Du solltest wissen, dass ich von nun an immer Hintergedanken haben werde, wenn es um dich und Schokolade geht, Counselor."

Deanna schüttelte den Kopf und setzte ein teuflisches Grinsen auf, und konnte es sich nicht verkneifen, eine Serviette nach ihm zu werfen.

Während Will den Tisch abräumte, nahm sie den Rest vom Wein und begab sich zur Couch. Sie suchte seine Aufmerksamkeit und klopfte auf den Platz neben ihr und sagte ihm damit, sich zu ihr zugesellen.

Will setzte sich, reichte zu ihr hinüber und nahm ihr das Glas aus der Hand. Er stellte das Glas auf den Tisch und blickte tief in ihre Augen – auf der Suche in ihrer Seele nach den Antworten, die er so verzweifelt suchte.

Deanna sah die Ernstheit der Lage in sein Gesicht geschrieben. "Will, ich spüre Besorgnis in dir." Sie nahm seine Hand in ihre und streichelte sie sanft, während sie ihre mentale Sondierung fortsetzte. "Was ist los?"

Er saß dort für eine lange Weile – nervös und zögernd. Sie spürte Schweiß an seiner Handfläche.

"Will? .... Bitte sprich mit mir. Was macht dir Sorgen?" ~~Imzadi~~ fügte sie lautlos hinzu.

Will hat sie schon lange nicht mehr laut Imzadi sagen hören, aber er konnte schwören dass er dieses Echo in diesem Moment in seinem Geist hörte. Dieses einzelne Wort beschwor so viele Emotionen in ihm hervor. Es war ein Wort gefüllt mit einem so großen Versprechen, sodass er seine Augen wehmütig schloss und sich nahe an sie schmiegte. Ihr exotischer natürlicher Duft ließ ihn schwindlig werden.

"Deanna, nun, da wir nicht mehr unter dem Einfluss des Briar Nebels stehen, war ich sehr gespannt darauf, herauszufinden was du über uns fühlst – über die Dinge, die vor kurzem zwischen uns passiert sind.

Er fühlte, wie sich der Druck ihrer Hand verstärkte als sie realisierte, dass sie das selbe empfand wie er, und raffte sich auf weiterzusprechen. "Ich denke, nein, ich weiß was ich fühle{dieses eine Mal in meinem Leben} (sagte er zu sich selbst). Ich war nicht ganz sicher bis ich mit Geordi die Oberfläche verließ, um die Botschaft an das Sternenflottenkommando zu senden. Ich fand heraus dass meine Gefühle für dich sogar noch stärker sind, seit wir den Nebel verlassen haben."

Sie fühlte, wie ihr eigenes Herz schneller zu schlagen begann. Konnte das wirklich passieren? Nach der langen Zeit?

Er sprach weiter. "Das war eines der wenigen Dinge, welche mir halfen als die Son´a uns angriffen. Habe ich dir erzählt, dass das Sternenflottenkommando das Manöver nach mir benannt hat?"

Sie schüttelte vergnügt den Kopf.

"Ich weiche vom Thema ab. Das war der Zeitpunkt an dem ich herausfand, dass ich nicht ohne dich leben könnte – dass ich mich jetzt mehr mit dir verbunden fühle als auf Betazed. Heute weiß ich dass nichts ... und ich meine  nichts wichtiger für mich ist als den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen"

"Deanna. Ich   ich muss wissen was du fühlst. Bitte sei ehrlich. Ich kann meine Gefühle kontrollieren und werde immer dein Freund sein wenn das das ist was du willst. Aber "

Seine Stimme verstummte und sie berührte seine glatte Wange sanft, forderte ihn lautlos auf, weiterzusprechen. "Will " Sie gab ihm einen mentalen Schubs und drängte ihn weiter.

Er blickte nach unten. Er konnte ihr nicht in das Gesicht sehen, während er seine Gefühle in Worte fasste. Es war so schon schwer genug ohne dabei in ihr liebenswertes Gesicht, in ihre dunklen Augen zu schauen.

"Ich Ich vermute ich wollte einfach dass du weißt was in meinem Herz vorgeht. Ich weiß, ich habe es viel zu lange vor dir versteckt weil ich Angst hatte. Imzadi . Ich liebe dich."

Da! Er hat es endlich eingestanden. Seufzend sah er nach oben, um zu sehen dass Tränen über ihre zarte Wange ronnen.

Deannas Stimme versagte; sie konnte nichts sagen. Stattdessen hörte Will ihre Worte in seinem Kopf.

~~Oh, IMZADI. Ich hatte solche Angst, dass dies alles enden würde, als wir das System verlassen haben. Ich hatte keine Ahnung wie ich zu unserer einfachen Freundschaft hätte zurückkehren können, nach allem was in den letzten Tagen passiert ist.~~

Deannas Erklärung rüttelte Will auf. Es war schon so lange her, seit sie ihm Gedanken übertragen hatte,  aber er hörte aufmerksam und mit Herz und Seele zu.

Ihre kleinen Hände zitterte vor aufgestauter Emotion. Ihr Herz war voll Freude und Erleichterung . Ihre Stimme kehrte wieder zurück, obwohl sie noch immer etwas zittrig war.

"Will, ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Ich wollte bloß nicht deiner Karriere im Weg sein. Oh, Will. Mein Imzadi!! Ich liebe dich so sehr."

Sie warf ihre schlanken Arme um seinen Nacken und umarmte ihn wild. Alles was er tun konnte, war sich an sie zu lehnen und ihre Umarmung entgegenzunehmen. Ihre Lippen trafen sich zu einem zärtlichen Kuss.

Er löste sich für einen Moment aus ihrer Umarmung, um in ihre dunklen leuchtenden Augen zu sehen. Während er ihre zitternden Augenlider küsste, flüsterte er, "Ich erkenne es jetzt selbst- und es gefällt mir."

Der letzte Kuss, der ihre Entscheidung bestätigte, war tief und leidenschaftlich. Wills Hände strichen durch ihr Haar und hinunter zu ihrem Genick und ihren Schultern, was Deanna dazu brachte, Ihren Kopf vor Vergnügen nach hinten zu werfen. Kein Wort wurde gesprochen, als er sie in seine starken Arme nahm und in das Schlafzimmer trug.

 

Kapitel 2

 

Andernorts auf dem Schiff liefen die Dinge nicht so erfreulich. Beverly Crusher saß alleine an einem fensterseitigen Tisch im Zehn-Vorne, ihre Gedanken verweilten bei Captain Picard. Sie war verärgert, weil er so eingenommen war von der Baku-Frau, Anij. Er sah so glücklich aus, während er mit ihr auf dem Planeten verweilte. Sie hörte drei Herzen zerbrechen, als sie auf das Schiff zurückkehrten - Jean-Lucs, Anijs und ihr eigenes. Sie war überzeugt davon, ihn für immer verloren zu haben – so viel war sicher.

Zuerst hoffte Beverly, dass sie einfach von der Strahlung beeinflusst  war- dass diese ihre Emotionen verwischte. Aber während des Abendessens früher an diesem Abend war er einigermaßen abgelenkt, sogar kühl. Alles worüber er sprach waren die Vorzüge von Anij und ihrem geheimnisvollen Planeten und er bemerkte ihre Verzweiflung überhaupt nicht. Er war so enthusiastisch als er  ihr voller Freude von seinen Plänen erzählte, den Planeten in seinem nächsten Urlaub wieder zu besuchen und trotzdem schien er etwas traurig zu sein, dass er sie zurücklassen musste.

{Diese verdammte Ba’ku-Frau!} Beverly war in einer verzwickten Lage, wie sollte sie mit der Unsterblichkeit konkurrieren? Jean-Luc schien nicht einmal wahrzunehmen, dass sie sich schon vor dem Dessert verabschiedete. Mürrisch nahm sie einen Schluck Synthehol während eine einzelne Träne über ihr Gesicht lief.

 Deanna erwachte in Wills Armen. Sie lachte breit, als sie sich aufsetzte und feststellte, dass das kein Traum war. Trotzdem darüber nachdenkend stellte sie fest, dass sie von den Dingen gestern Abend etwas mitgerissen wurde und dass sie noch viel zu besprechen hatten. Sie kletterte aus dem Bett und zog Wills Bademantel an, als sie zum Replikator ging.

Sie bestellte einen kolumbianischen Kaffe für ihn und einen Clovala-Tee für sich selbst. Will kam gähnend in das Vorzimmer und fand sie am Tisch sitzend ihren heißen Tee trinken. Sie lächelte während sie ihn sanft an der Stirn küsste.

"Guten Morgen, Liebling. Wie fühlst du dich am ersten Tag unseres restlichen gemeinsamen Lebens?"

Sie streckte sich lasziv wie eine Katze und seufzte laut.

"Etwas verkatert und ziemlich müde, aber wundervoll. Wohin wird uns unser Weg von hier führen?"

Will grinste teuflisch und blickte in das Schlafzimmer.

"Will Riker – du bist unverbesserlich. Trink deinen Kaffee. Wir haben heute andere Dinge zu tun, weißt du."

Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und dachte einen Moment nach.

"Tatsächlich glaube ich nicht, dass wir irgendeinen Auftrag haben. Wenn ich mich richtig erinnere, wir haben immer noch einen Tag frei nach Abschluss unserer Mission. Kein Brückendienst für uns beide. Wie sieht es mit deinen Patienten aus?"

Deanna schnappte sich ein PADD und rief ihren Terminplan auf. Sie sah, dass alle ihre Termine aufgrund der Unklarheiten ihrer letzten Mission abgesagt oder verschoben waren. Zusätzlich waren sie für einige Tage unterwegs zur Nathanson Station, um die Schäden reparieren zu lassen, die die Son´a dem Schiff zugefügt hatten. Sie würde nicht in ihr Büro zurückkehren müssen, bis sie wieder unterwegs waren.

"Ich vermute wir werden zur Zeit nicht benötigt, sagte sie.

"Es ist fast wie Urlaub, oder?" sagte Will.

"Ja, und ich weiß noch gar nicht was ich mit der vielen Freizeit anfangen soll. Vielleicht beginne ich zu stricken." Deannas Stimme war voller verspieltem Sarkasmus.

"Wir haben einige Jahre aufzuholen, weißt du."

"Ich weiß, aber ich treffe mich in 45 Minuten mit Beverly zu unserer Gymnastikstunde, um die Verspannungen herauszutrainieren, die du mir heute Nacht verursacht hast." Sie grinste und wurde etwas ernster. " Ich habe so ein Gefühl, dass sie jemanden zum reden braucht, nachdem Jean-Luc mit Anij zusammen war. Sie liebt ihn, weißt du."

"Ich hatte so ein Gefühl."

"Ich muss  verschwinden," sagte sie, während sie sich umdrehte und sich auf seinen Schoß setzte.

Will platzierte einen sanften Kuss auf ihre Lippen und lachte verführerisch.

"Jetzt sofort? Noch in dieser Minute?"

"Gut, ich habe einige Sekunden Zeit."

"Ummm. Dann denke ich dass wir uns besser beeilen sollten."

Er fuhr mit seinen Händen über ihren schlanken Körper und zog sie an seine Brust. Sie küsste gierig seinen Nacken während seine Finger ihren gewölbten Rücken erforschten. Seine Hände wanderten über ihren Bauch und erreichten das Innere ihrer Bluse. Während er zärtlich ihre Brüste berührte küsste er feinfühlig ihren Hals.

Deanna fühlte ein weiteres Mal die Begierde in ihrem Körper und war versucht nachzugeben. Aber sie wusste dass Beverly wartete. Zwanzig Minuten später trennte sich das Paar widerwillig. Sie zitterten beide vor unterdrücktem Verlagen  und Enttäuschung, ihre Körper waren schweißnass und erregt.

Deanna küsste noch einmal Wills Lippen und erhob sich aus seinem Schoß. Sie seufzte laut und zog sich so schnell wie möglich an. Als sie den Raum in Richtung ihres Quartiers verließ, um sich für die Gymnastikstunde umzuziehen, hörte sie Will in ihrem Kopf ~~Sei bald zurück. Ich liebe dich, Imzadi~~. Sie ging mit einem breiten Lachen in Richtung Turnsaal.

 

 

Schon bevor sie den Turnsaal betrat wusste Deanna, dass etwas mit Beverly nicht in Ordnung war. Die Counselor fühlte noch nie so starke Gefühle - Traurigkeit, Verlorenheit, Verzweiflung- von ihrer Freundin ausströmen. Als sich die Türe des Turnsaals öffnete sah sie Beverly, wie sie sich die Tränen abwischte.

Beverly begann zu sprechen, bevor sie auch nur den Mund öffnen konnte.

Beverly Crusher stammelte "Ich bin so töricht, Deanna. Es ist nicht etwa so, dass ich ihn verloren hätte. Ich hoffte nur dass möglicherweise... eines Tages...," und brach in der Umarmung ihrer Freundin zusammen.

Deanna tat was sie tun konnte um sie zu trösten, aber sie wusste was Beverly empfand. Über Jahre hatte sie zugesehen wie Frau um Frau Wills Leben betrat und verließ. Jedes mal fragte sie sich ob diese Frau die war, die ihr ihren Imzadi für immer nehmen würde. Sie und Will waren nun endlich zusammen und sie wusste instinktiv dass er sie diesesmal nicht mehr verlassen würde. Deanna brachte es nicht über das Herz, ihrer Freundin in diesem Moment von ihrem eigenen Glück zu erzählen.

Als Beverly sich zu beruhigen begann, ließ sie Deanna los und entschuldigte sich.

"Deanna, Es tut mir leid dass ich so die Kontrolle verloren habe. Ich vermute dass ich das verarbeiten musste, bevor ich Jean-Luc wieder anblicken kann." sagte sie mit weinerlicher Stimme.

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen! Dafür sind Freunde doch da. Ich bin froh dass ich für dich da sein konnte und wenn das jemand verstehen kann, dann bin ich das."

Ein leichtes Lächeln kehrte in ihr Gesicht zurück.

"Und wie geht es dir und dem Commander? Du schienst auf dem Ba´ku Planeten etwas verliebt gewesen zu sein."

Deanna erschrak und hoffte, dass Beverly nicht dies nicht weiter verfolgen würde.

"Es scheint als ob die Dinge endlich fortschreiten würden! Ich werde es dir bald erzählen."

"Das solltest du besser! Jetzt muss ich diesen STRESS wegtrainieren!!!"

Sie raffte sich auf und fing mit dem Stretching an.

Deanna stellte sich neben ihre Freundin und dachte nach {Sie versucht es gut zu verstecken. Sie möchte nicht dass der Captain von ihren verletzten Gefühlen erfährt. Aber wahre Liebe kann nicht für immer verborgen bleiben}.

Deannas Gedanken glitten ab zu Will. Sogar auf diese Entfernung konnte sie noch große Liebe und  totales Glück von ihm fühlen. Es erwärmte sie innerlich durch und durch.

Deanna trug einen Picknickkorb in beiden Händen als sie Will am Eingang von Holodeck 3 traf. Er hatte gerade die Aktivierung seines Programms abgeschlossen, als er aufblickte und ihren schlanken Körper erblickte. Ein breites Grinsen zeigte sich in seinem glattrasierten Gesicht.

"Genau pünktlich. Sollen wir reingehen?"

"Bitte, ich bin am verhungern. Mein Treffen mit Beverly war erschöpfend – auf mehr als eine Weise."

Er nahm ihr den schweren Korb aus der Hand, nahm ihr die Last ab.

"Sie nimmt es sehr schwer, oder?"

"Ja, ich werde es dir später erzählen. Im Moment möchte ich mich auf dich und die Mahlzeit konzentrieren!" Sie zwinkerte ihn vielsagend an.

"Na gut, ich habe auch eine Überraschung für dich."

Sie schaute auf in sein Gesicht und sah and Vergnügen in seinen Augen.

"Ach wirklich, Commander? Ich kann es nicht erwarten."

Er legte seine freie Hand um sie und eskortierte sie in das Holodeck. Sich ihr nähernd hob der den Korb an seine Nase und roch anerkennend daran.

"Etwas riecht toll! Das Essen ist auch nicht schlecht."

"Oh, du!"

Deanna lächelte nur als sie ihm auf die Schulter schlug. Der Eingangsbogen des Holodecks löste sich eine exotische Szenerie auf. Deanna stand im Herzen des Jalara-Dschungels auf einem moosigen Untergrund gegenüber der Wasserfälle. Sie wurde von den Erinnerungen an ihre gemeinsamen Tage auf Betazed überwältigt, wo sie sich zum ersten Mal ihre gegenseitige Liebe gestanden.

Die Erkenntnis, dass sie damals die Chance verpassten, es richtig zu machen, traf sie hart. Sie wollte es diesmal anders angehen und nichts überstürzen . Es stimmt dass viele Jahre vergeudet wurden, aber sie hatten noch immer alle Zeit des Universums. Nun hatten sie einander. Sie wusste dass Will Riker der Mann war, den sie heiraten wollte und den sie als Vater ihrer Kinder wollte; er ist es immer gewesen. Aber sie wollte auch nicht, dass ihre Verliebtheit nur von kurzer Dauer ist. Sie wollte ihre erneuerte Beziehung langsam genießen.

Deanna wusste, dass Will immer ein romantischer und aufmerksamer Ehemann sein würde, aber das war etwas  besonderes, das einem normalerweise nur einmal passiert, aber es passierte zweimal für sie. Sie wollte jeden Moment genießen, sich an jede Nuance erinnern. Wie konnte sie Will verständlich machen, dass sie sich nicht zurückzieht sondern dass sie diesmal einfach alles auskosten wollte?

Sie bemerkte nicht, dass sie lange stumm war, bis Will ihren Arm schüttelte. "Hey, bist du okay?"

Sie sah hoch und ihr Gesicht zeigte so viele Gefühle, dass es ihm den Atem verschlug.

"Ich fühle mich perfekt, jetzt wo ich dich wiederhabe."

Will nickte und führte sie an der Hand zu einem Ort unter einem großen Baum neben dem Fluss. Sie setzten sich auf moosiges Gras mit dem reißenden Geräusch des Flusses im Hintergrund.

Sie seufzte und suchte nach der richtigen Art, ihm ihre Wünsche vermitteln. Sie begann, während sie auf ihre verflochtenen Finger blickte.

"Will, ich muss mit dir darüber sprechen, wohin wir in dieser Beziehung unterwegs sind. Ich weiß bloß nicht wie ich meine Gefühle in Worte fassen kann."

Er nahm ihre beiden Hände in seine.

"Deanna, seit wir uns wieder so nahe sind wird unsere Verbindung wieder stärker. Ich kann dich fühlen - hier." Er berührte seinen Kopf und sein Herz. "Es sind keine Worte notwendig. Schau mir einfach in die Augen und denke was du fühlst. Ich werde es verstehen."

Deanna bemühte sich, sich zu entspannen. Sie sah tief in seine kristallblauen Augen und ließ ihre Liebe und ihre Bedürfnisse durch die Verbindung fließen.

Als sie fertig war, erklang ein betazoidisches Wort in ihrem Geist, ~~RaBeem~~. Er verstand. Deanna seufzte vor Erleichterung, als sie sich im Schatten auf eine sehr intime Weise küssten.

Ihr Picknickkorb war schon lange vergessen, als sie ihren Hunger auf eine andere Weise stillten.

 

Kapitel 3

 

Die nächsten vier Monate waren – oberflächlich betrachtet - Routine. Die Beziehung des Commanders und der Counselor war eine willkommene Abwechslung für den Kommandostab, welcher meinte, dass es höchste Zeit war. Das Paar verbrachte den Großteil ihrer Freizeit miteinander und wurde fast jede Nacht an ihrem Tisch im Zehn-Vorne gesehen, wo sie sich einen Drink oder ein Dessert teilten.

Außer Dienst wurden sie händchenhaltend oder Arm in Arm durch das Schiff spazierend gesehen. Sie behielten während des Dienstes aber eine gewisse Distanz bei, da das Protokoll das verlangte.

Die Crew fragte sich, wann die große Ankündigung gemacht werden würde, aber Will und Deanna schienen für das erste einfach so glücklich miteinander zu sein . Gerade als sich alle an das neue glattrasierte Erscheinungsbild des Commanders gewöhnten, änderten sich die Dinge wieder.

Eines Morgens, als Will sich rasierte entschied Deanna, Beverlys Rat anzunehmen und ein Experiment zu wagen und bat ihn, seinen Bart wieder wachsen zu lassen. Nach ihrer ersten Begegnung mit Bart fand sie es doch recht nett.

 "Kein Kratzen mehr?"

"Halte den Mund und küsse mich, Riker!"

 

 

Beverly schien mit der Verzauberung von Jean-Luc mit Anij zurecht zu kommen. Es schien als ob nur Deanna ihre verborgene Traurigkeit spüren konnte, wenn sie in der Nähe war.

Deanna war auch besorgt um den Captain. Er wurde mehr und mehr schwankend, kühl und reserviert. Er war ungewöhnlich hart zu seiner Crew, insbesondere zum Kommandostab. Die Counselor stellte fest, dass er seit der Begegnung mit den Ba´ku nicht mehr er selbst war.

Sie versuchte zu verschiedenen Anlässen mit ihm über sein Verhalten zu sprechen, aber er wimmelte sie jedes Mal ab. Eines Tages, 4 Monate nach ihrer Mission war er während des Stabstreffens noch schlimmer gelaunt. Deanna fühlte seine Uninteressiertheit an der ermüdenden Aufgabe, die ihnen unlängst zugeteilt wurde. Sie war sich nicht sicher, ob er in seiner gegenwärtigen geistigen Verfassung eine Krise bewältigen könnte, sollte eine entstehen. Sie musste schlussendlich darauf bestehen, dass er in ihr Büro kam.

Deanna überließ ihm am Anfang der Sitzung die Führung. Sie wollte, dass er sich ihr gegenüber öffnet, wie er das bisher immer getan hat.

Stattdessen sah sie ihn durch ihr Büro schreiten und an seiner Uniform zerren, während er bestritt, dass etwas nicht in Ordnung war. Schließlich wurde sie müde und frustriert, ihm nur zuzusehen. Letztendlich musste sie die Kontrolle über die Situation übernehmen und sprach selbst.

"Captain, Ich spüre tiefes Unglück in Ihnen. Es scheint sich zu verstärken wenn sie Will und mich zusammen sehen. Haben sie ein Problem mit unserer Beziehung?"

Der Captain setzte sich und sah sie an, als sein Gesicht von plötzlicher Selbstvergegenwärtigung erleuchtet wurde. Es war einfach er vermisste Anij.

"Counselor, ich fühle mich im Inneren dieses Schiffs erdrückt. Ich habe den Aufenthalt am Planeten mit Anij wirklich genossen. Sie und Will zusammen zu sehen ... Ich weiß nicht. Es scheint diese Gefühle zu verstärken."

"Captain, das ist absolut verständlich. Sie sehnen sich danach, mit ihr zusammen zu sein. Sie sind schlussendlich auch nur ein Mensch, und ein Mann noch dazu. Diese Emotionen sind zu erwarten."

"Counselor ... Deanna. Ich freue mich aufrichtig für Sie und Will und sie beide verdienen jedes Glück, aber ich vermute ich bin etwas neidisch. Ich stelle fest, dass ich es an der Crew ausgelassen habe. Ich muss mich für meine letzten Handlungen entschuldigen."

Deanna legte ihre Hand auf seine und sah ihn nachdenklich an.

"Captain, sie müssen sich für nichts entschuldigen. Sie können aber diese Gefühle nicht weiter ignorieren. Sie beeinflussen Ihre Fähigkeit zu kommandieren. Es scheint mir als ob Sie einige sehr wichtige persönliche Entscheidungen zu treffen hätten."

"Ich habe eine Menge zu überdenken. Danke, Counselor. Ich denke ich sollte in mein Quartier zurückkehren und einige ernsthafte Überlegungen anstellen."

"Ich werde da sein falls sie mich brauchen, Captain."

Als ungewöhnliche Geste der Freundschaft berührte er kurz ihre Schulter, bevor er ihr Büro verließ.

Die nächsten Tage waren schwierig für Jean-Luc, aber trotzdem produktiv, da er sich für eine Vorgehensweise entschied.

 Er kontaktierte das Sternenflottenkommando und beantragte den gesamten Landurlaub, den er in den letzten Jahren angesammelt hatte, 318 Tage, um es genau zu nehmen. Er arrangierte, das Will das Kommando der Enterprise als amtierender Captain übernehmen würde, bis er bezüglich seiner zukünftigen Pläne sicher war.

 Die Enterprise sollte sich bald mit der Excalibur treffen, deren nächste Mission es sein sollte, ihn in den Briar-Nebel zurückzubringen. Picard war sich sicher dass Captain Calhoun in diesem Gebiet problemlos navigieren konnte. Es wäre sinnlos gewesen, Anij eine Nachricht zu senden, da in diesem Gebiet keine Kommunikation gesendet oder empfangen werden konnte. Das war einer der Gründe, warum die Sternenflotte gezögert hatte, sein Ansuchen zu genehmigen. Picard wäre fast ein Jahr außer Reichweite. Wie auch immer, am Ende entschieden sie, dass es seine eigene Wahl sei. Der Urlaub war fällig und es war seine Entscheidung, wo und wann er ihn verbringen wollte. Picards Stellung in der Sternenflotte erlaubte ihm den Luxus, Flottenschiffe zu benutzen, um seine Wünsche zu erfüllen, solange es sich in Grenzen hielt.

Er hatte sich für eine spezielle Zeremonie entschieden, in der er das Kommando über die Enterprise an Will übergeben würde, welche für morgen geplant war. Der Stab bestand auf eine Abschiedsparty, die unmittelbar nach der Kommandoübergabe stattfinden sollte. Sie sollten sich dann am nächsten Tag mit der Excalibur treffen.

Alles schien in Ordnung sein bis auf eine Sache - Beverly.

Jean-Luc war sich unsicher, was er für sie fühlte. Er wusste, dass er ihre Anwesenheit vermissen würde, wie auch ihre gemeinsamen Mahlzeiten und die ruhigen Zeiten, die sie miteinander verbrachten.. Aber seit dem Baku-Zwischenfall zog sie sich von ihm zurück. Er fragte sich schlussendlich, ob sie wegen seiner Beziehung mit Anij ihre Gefühle für ihn geändert hatten.

Er würde sein letztes Abendessen mit ihr heute Abend haben, und obwohl er sich darauf freute, fürchtete er es andererseits auch.

Das Schweigen während des Essens war spannungsgeladen, und als sie schließlich fertig waren, rückte er ihren Stuhl nach, um sie aufstehen zu lassen. Er holte die Getränke und folgte ihr in das Wohnzimmer, blieb hinter ihr stehen und bewunderte das Glänzen ihrer wunderschönen Haare, während sie vor dem Fenster stand und die vorbeiziehenden Sterne betrachtete. Er konnte nicht wissen, dass sie um Kontrolle über ihre Gefühle kämpfte, während sie verzweifelt versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Sie fühlte seine Wärme als er sich hinter sie stellte. Sein Atem, den sie in ihrem Nacken spürte verursachte ein Beben in ihren Körper.

Ihre Leisen Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. {Ich kann das nicht machen Ich kann ihn nicht zusehen lassen wie ich weine und ich kann ihm nicht sagen was ich fühle. Ich muss raus hier JETZT!}

Beverly drehte sich in seine Richtung und blickte ihm in die Augen, während sie ihre Tränen kaum noch zurückdrängen konnte.

"Jean-Luc, Ich werde immer für dich da sein und ich bin froh dass du eine besondere Person gefunden hast. Pass gut auf dich auf und komme bald wieder, okay?"

Bevor er antworten konnte umarmte sie ihn und gab ihm einen Abschiedskuss. Sie hatte die Türe durchschritten bevor er wusste was vorging, was einen sehr verwirrten Captain zurückließ.

Sobald sie im Korridor in Sicherheit war, drohten die Tränen sie zu überwältigen. Sie lief sprichwörtlich in ihr Quartier zurück. Die Emotionen, die sie monatelang unterdrückt hatte, waren dabei, freizuwerden.

Beverly erreichte ihr Quartier gerade noch bevor sie den Kampf verlor. Sie warf sich auf das Bett und weinte fürchterlich. Wie sollte sie den morgigen Tag überstehen?

In Rikers Kabine waren er und Deanna dabei, sich zärtlich zu streicheln, während sie über all die Änderungen sprachen, die in naher Zukunft stattfinden sollten. Will würde endlich Kommandant der Enterprise sein. Mit der Zustimmung der Sternenflotte würde seine Beförderung zum Captain permanent sein.

Auch wenn Jean-Luc zurückkehren würde könnte Will seinen Rang behalten, so wie Spock den Rang eines Captain hatte und trotzdem Kirks erster Offizier war. Will lachte über den Vergleich.

Früher war es sein einziges Ziel, Kirks Rekord als jüngsten Sternenflottencaptain aller Zeiten zu brechen. Nun könnte er als ältester Erster Offizier aller Zeiten enden.

Sie waren noch am Kichern, als Deanna sich plötzlich aufsetzte.

"Deanna, was ist? Was ist los?"

"Es geht um Beverly, Ich fühle dass sie völlig verstört ist. Ich muss zu ihr gehen, Will."

Will nickte. "Sollte sie heute nicht ihr Essen mit dem Captain haben?"

Noch nicht fertig angezogen berührte Deanna Wills Kommunikator, welchen er am Revers seiner Kleidung angebracht hatte und befahl, "Computer, lokalisiere Dr. Crusher".

<Doktor Crusher ist in ihrem Quartier>

"Praktische Sache – du bist immer bereit. Will, sie braucht mich. Ich werde so bald wie möglich zurück sein. Ich liebe dich"

Riker lächelte, während sie sich widerwillig von ihm entfernte und in Richtung Badezimmer ging um sich anzuziehen.

 Deanna wartete endlos lange Minuten bevor Beverly endlich die Türe öffnete. Sie bemerkte sofort ihre verschwollenen Augen und ihre bleiche Gesichtsfarbe. Deanna musste sich beherrschen um den Schwall von Gefühlen zu kontrollieren, den ihre Freundin abstrahlte..

Keine Worte waren nötig. Beverly wurde schon von der Tatsache getröstet dass Deanna hier war und sie verstand.

Sie ging in das Badezimmer und wusch ihr Gesicht, während Deanna ihr Kamillentee und ein leichtes Betäubungsmittel replizierte.

Deanna fragte vorsichtig, "Beverly, willst du mir sagen was heute Nacht passiert ist?"

"Deanna, ich habe ihn aufgegeben. Ich sagte ihm dass ich mich für ihn freue und ging, bevor er antworten konnte. Ich konnte ihn nicht ansehen und meine Gefühle für mich behalten"

Deanna wusste genau, welche Gefühle Beverly für den Captain hatte, aber sie wusste dass es wichtig für Beverly war, sie sich selbst einzugestehen.

"Und was empfindest du, Beverly?"

Beverly blieb kurz die Stimme weg und ihre untere Lippe zitterte, als sich die Worte flossen.

"Ich ::schnief:: .. Ich ..liebe .. ihn, Deanna. ::schluchz:: Ich liebe ihn so sehr."

Deanna verstand, was ihre Freundin durchmachte da auch sie fast ihr ganzes erwachsenes Leben mit der versteckten Liebe für Will zu kämpfen hatte. Sie nahm Beverly in ihre schlanken Arme  und zog sie an sich in eine tröstende Umarmung.

 Deanna blieb bei ihr und sie redeten stundenlang. Als Beverly schlussendlich von den Gefühlen erschöpft war, die sie quälten, legte sie sich auf die Couch. Das Medikament und der Tee wirkten, und so war sie bald eingeschlafen.

Deanna deckte sie mit einer Steppdecke aus ihrem Bett zu und verdunkelte den Raum. Sie ging und verschloss die Tür. Als Deanna Rikers Quartier betrat überlegte sie, wie ihre Freundin den nächsten Tag überstehen konnte.

 

Kapitel 4

 

Will Riker sah in seiner Galauniform, mit frisch getrimmtem Bart und einem neuen Haarschnitt so hübsch aus wie nie zuvor. In den Ganzkörperspiegel blickend musste er eingestehen dass er ein recht flottes Erscheinungsbild hatte. Die neue Uniform war schmeichelnd wenn auch unbequem. Er hatte seit seiner Wiedervereinigung mit Deanna einige Pfunde verloren. Sie hatte sie ihm wegtrainiert. Er lachte innerlich während des Gedankens an sie.

Heute war ein sehr wichtiger Tag für ihn, da er zwei seiner größten Wünsche erfüllt bekommen würde – Das Kommando über die Enterprise (wenn auch höchstwahrscheinlich vorübergehend) und Deanna Troi als seine Verlobte.

Einmal mehr lachend bemerkte er, dass er wenn er es geheim halten wollte, seine Absichten sorgfältig vor ihr abschirmen musste. Das würde nicht einfach sein, da ihre fast telepatische Verbindung wieder sehr stark geworden war. Er streckte die Fühler seiner Gedanken nach ihr aus und fand sie in ihrem Quartier mit Beverly.

Er ging in sein Büro zurück und holte die kleine samtene Box hervor, die er früher in dieser Woche aus dem Lager geholt hatte. Er öffnete den Deckel und nahm vorsichtig den antiken Ring heraus. Es war ein zweikarätiger smaragd-geschliffener Diamant, der in Platin eingefasst war. Dieser Ring war genauso einzigartig und besonders wie die Frau die in bald tragen sollte. Er wanderte durch einige Generationen und wurde zuletzt von Wills Mutter getragen bevor sie starb. Sein Vater, Kyle Riker gab ihm den Ring vor vielen Jahren in der Hoffnung, dass ihn eines Tages auch Deanna tragen würde.

Betazoidische Traditionen verlangten kein sichtbares Zeichen für Verlobung und Heirat. Deanna war nur zur Hälfte Betazoid, so beschloss er, in dieser Sache seinem eigenen Brauchtum zu folgen, wohlwissend dass Deanna zustimmen und die Geste schätzen würde. Data inspizierte und reinigte ihn gründlich und nun glänzte er wieder so wie vor vielen Jahren. Diese Nacht würde ganz bestimmt eine ganz besondere sein.

 "Deanna, mir kommt vor wir sind schon seit Stunden hier ."

"Ich weiß, Beverly. Es ist aber Wills große Nacht und ich will angemessen aussehen."

Die beiden Damen arbeiteten an ihrem Outfits, Haaren, Makeup und Schmuckstücken, bis alles akzeptabel für die Zeremonie war.

Deanna stand vor ihrem ovalen Spiegel und stellte fest, dass sie wie sie gehofft hatte ein verführerischer Anblick war. Sie hatte für die Zeremonie ein wallendes rot/silbernes Kleid in einem Farbton gewählt, von dem sie wusste dass Will ihn mochte. Das ärmellose Kleid hatte einen  Oberteil, der knapp unter der Taille V-förmig wurde und in rotem Samt gearbeitet war, welcher mit hunderten Kristallen und silbernen Perlen verziert wurde. Von hinten betrachtet war vom Kleid nur ein mit Edelsteinen geschmückter Halsteil sichtbar, der Rest vom Rücken war frei bis zur Taille. Schichten von rotem Chiffon wallten von ihrer Hüfte bis knapp über ihrem Knöchel und formten ein vollständiges Ballkleid. Sie hielt das für angemessen, da sie sich fühlte als ob sie auf Wolken tanzen würde.

Diesmal trug sie ihr Haar hochgesteckt um den Rückenteil ihres Kleides (oder das Fehlen desselben) zu zeigen. Sie befestigten ihre dunklen Locken mit einem antiken Silberkristall-Haarspange, welche funkelte wenn sie ihren Kopf bewegte. Sie ließ mehrere Strähnen über ihr Gesicht und ihrem Nacken hängen.

Beverly versuchte ihr eigenes Kleid zuzumachen, entschied aber, dass der Versuch vergebens war.

"Deanna, kannst du bitte kommen und meinen Reißverschluss zumachen? Ich schaffe es nicht ganz!

"Okay, halte die Luft an . Das wars."

"Danke. Es ist etwas enger und tja .. offener als ich ursprünglich annahm."

Beverly machte eine Pirouette als sie sich vor Deanna präsentierte.

"Beverly, dieses Kleid ist jedenfalls verführerisch." neckte Deanna sie mit gehobener Augenbraue.

"Warum sollte ich hart arbeiten um meine Figur zu bewahren und sie dann nie zeigen? Ich kann vielleicht nicht verhindern, dass Jean-Luc geht,  aber ich werde ihm sicher eine angemessene Erinnerung an mich mitgeben!!!"

Sie lachten zusammen, als sie die Reaktion des Captains voraussahen. Keine Frage, genauso wie die gesamte männliche Crew des Schiffes würde er den Anblick des Doktors würdigen. Sie verabschiedete sich damit von ihrer üblichen Kleidungskonvention.

Sie sah umwerfend aus in in saphirblau, die Farbe betonte ihre Augen und ihr Haar. Das Kleid war einfach gehalten, ein eleganter Schnitt mit einem langen Schlitz an der rechten Seite, der ihre wohlgeformten Beine betonte. Der Oberteil war trägerlos und recht tief ausgeschnitten, was einen guten Blick auf ihre Ausstattung erlaubte.

Deanna sah ihrer Freundin beim Anlegen der letzten Accessoires zu und stellte fest, dass Beverly immer noch etwas reserviert war aber entschied sich weiterzumachen. Beverly machte die Bemerkung Was sein muss, muss sein, und Deanna wusste, dass die Worte aufrichtig waren.

Abgesehen davon würde dieser ein ganz besonderer Tag für zwei der besten Freunde von Beverly werden. Will wird befördert und erhält ein Kommando. Er hatte ihr davor auch seine geheimen Pläne anvertraut. Sie war so aufgeregt, hielt ihre Emotionen aber unter Kontrolle, um die Überraschung vor Deanna zu verbergen.

 Gerade als die Damen die letzten Korrekturen vornahmen erklang der Türmelder.

Deanna drehte sich um, blickte ihrer Freundin in die Augen und versuchte ihre unterdrückten Gedanken zu lesen.

"Beverly, es ist Will. Er ist hier, um ums zur Zeremonie zu begleiten. Bist du dir sicher dass du bereit dafür bist? Wirst du OK sein?"

Beverly klopfte ihrer Freundin auf die Schulter und seufzte tief.

"Ich bin so bereit wie ich nur sein kann. Deanna, wir müssen uns beeilen. Mach dir keine Sorgen, mir wird es gut gehen."

"Bist du sicher? Ich weiß wie schwer das für dich ist."

"Deanna, vergiss mich für einen Moment kümmere dich um Will. Es ist sein Tag, weißt du."

Sie umarmten sich herzlich, nahmen ihre Handtaschen und gingen zur Türe.

 Will Riker war sprachlos wegen der beiden Damen als sich die Türe zu Deannas Quartier öffnete. Als sie Will sah, hob Beverly eine Augenbraue, worauf Will auf die Tasche klopfte, in der die samtene Box war. Diese Aktion blieb nicht unbemerkt und Deanna sah sie verwundert an.

"Geht hier etwas vor was ich wissen sollte?"

"Alles was du wissen musst ist dass du die schönste Frau bist die ich je gesehen habe und dass ich der glücklichste Mann des Universums bin, weil ich dich an meiner Seite habe. "

Seine Augen reisten von oben nach unten und wieder nach oben, als er jeden Zentimeter ihres gutgekleideten Körpers betrachtete. Als er wieder in ihr Gesicht blickte und ihre Blicke sich trafen sah sie tiefe Liebe, Entschlossenheit und Leidenschaft, was sie überwältigte. Sie lächelte verliebt.

Er bot beiden Damen einen Arm und sagte, "Alle Männer im Raum werden mich beneiden wenn ich mit zwei so wundervollen Geschöpfen erscheine."

Deanna und Beverly lachten vor Vergnügen als sie beide einen Arm ergriffen und den Korridor entlanggingen..

Beverly lachte zum ersten Mal an diesem Tag.

"Sie wussten schon immer, wie man einer Frau schmeichelt, Will Riker! Abgesehen davon siehst du heute auch verdammt gut aus !!!"

"Ich danke ihnen, gnädige Frau."

Er beugte sich leicht zu Beverly, grinste breit und wand sich an Deanna.

"Nun, meinst du, meine wunderschöne Imzadi?"

"Will, du warst noch nie ansehnlicher und ich liebe dich sehr."

Dabei lehnte sie sich an ihn und gab ihm einen zarten Kuss. Danach führte er seine beiden wundervollen Damen in den Turbolift.

Das Trio wurde mit einer Reihe von oooohs and aaaahhs von der Menge begrüßt, als sie das Zehn-Vorne betraten. Die Crew war es nicht gewöhnt, den Doktor und die Counselor topmodisch gekleidet zu sehen und sie zeigten ihre Anerkennung. Dies führte dazu, dass die beiden Damen vor Freude erröteten.

Riker war ungeheuer stolz, dass er seine wunderschöne Imzadi an seinem wichtigsten Abend an seiner Seite hatte. Er legte einen Arm um ihre schlanke Taille, lächelte sie an und küsste sie verspielt auf ihre Nasenspitze. Deanna sah sich um und stellte fest, wie hübsch alle gekleidet waren. Data, Geordi und Barclay sahen auch sehr schnittig aus in ihrer Galauniform. Alle Männer hatten ihre Galauniform zu tragen, aber nicht die Frauen.

Der Captain und der Commander hielten es angemessen, es den Frauen freizustellen, für diesen Anlass entweder Uniform oder Zivilkleidung ihrer Wahl zu tragen. Sie verstanden beide, dass Frauen es genießen, sich für besondere Anlässe zu schmücken. Es schien als ob die meisten auf die Uniform verzichteten und die Leistungsfähigkeit der Kleiderreplikatoren bis auf das letzte ausnutzten.

Captain Picard war verblüfft von dem wunderschönen Kleid, das Beverly gewählt hatte.

{Merde! Es erinnert mich daran, welch außergewöhnlich schöne Frau sie ist. Ich muss heute Nacht Zeit mit ihr verbringen.} dachte er, während er überlegte, wie oft sie die Grenze zur wirklichen Intimität erreicht, aber nie überschritten haben.

Sein Gedankengang wurde unterbrochen als Data ihn auf das Podium rief, da die Zeremonie beginnen sollte. 

 Die Kommandoübergabe folgte dem Protokoll der Sternenflotte, was hieß dass alles nach Plan ablief. Zumindest tat es dies bis zum emotionalen Moment, als Jean-Luc einen vierten Stern an Wills Kragen heftete, wobei Deanna vor Freude strahlte, und ihm dann offiziell das Kommando über das Schiff übergab. Captain Will Riker akzeptierte.

Die Zeremonie wurde fortgesetzt und Gratulationen von der versammelten Menge wurden laut, als er das Podium betrat und um Stille bat. Captain Picard schritt nach hinten, was Will zum Mittelpunkt der Gruppe machte. Es wurde leise im Raum.

Die Menge ansprechend sagte er:

"Hier spricht ihr Captain."

Die Menge brach in Jubel und Lachen aus.

"Okay. Bitte Ruhe.". "Sie können sich nicht vorstellen wie lange ich mir schon gewünscht habe das zu sagen. Aber zuerst folgt ein anderer Teil der Zeremonie. Schiffscounselor Deanna Troi, antreten!"

Deanna überraschte der Befehl aber sie befolgte ihn und stellte sich graziös in den freien Bereich vor dem Podium.

"Viele von Ihnen werden bemerkt haben, dass die  Counselor und ich vor kurzem ein Paar wurden. Was viele von Ihnen jedoch nicht wissen ist dass wir schon vor vielen Jahren heiraten wollten. "

Man hörte die Crew leise murmeln. Verlegen grinsend setzte er fort.

"Aber, überflüssig zu sagen ... Ich war der, der es versaut hat. Ich dachte zu dieser Zeit, dass meine Karriere wichtiger wäre. Fortuna wollte, dass sich unsere Pfade hier an Bord der Enterprise zum zweiten Mal kreuzen, aber dumm wie ich war, konnte ich immer noch nicht meine Gefühle ausdrücken und hatte ich nicht die richtigen Prioritäten gesetzt. Ich – Wir begnügten uns für viele Jahre mit einer Freundschaft"

Deanna wusste, dass er auf etwas hinauswollte und sah ihn mit einem Blick der Liebe und Bewunderung an. Sie wusste wie schwer es für ihn war, sich seinen Fehler einzugestehen, noch dazu vor der gesamten Crew.

Will zwinkerte ihr zu, als er ihre Emotionen fühlte.

"Wie auch immer all das hat sich geändert. Ich bin glücklich und erleichtert, sagen zu können, dass mir das Schicksal eine dritte Chance gegeben hat, die ich nicht vergeben kann – nicht vergeben werde. Ich weiß dass nichts im Universum wichtiger ist, als mein Leben mit Deanna Troi zu verbringen. Ich habe festgestellt, dass ich ohne sie kein Leben haben würde. Sie ist meine Grundlage, der Grund meines Lebens, mein Schicksal, meine Zukunft. Ich hoffe, dass ich heute Nacht meine Fehler, die ich in jugendlichem Umwissen und aus Stolz begangen hatte, wieder gutmachen kann."

In diesem Augenblick hörte er auf zu sprechen, ging um das Podium herum und stellte sich vor Deanna. Er nahm etwas aus seiner rechten Tasche, kniete sich auf einem Knie vor sie und hielt die offene Box vor sich.

"Deanna ... Ich liebe dich mehr als ich es je für möglich gehalten hätte. Ich bin nichts ohne dich zu meiner Vervollständigung. Du bist meine seelenverwandte ... meine Imzadi. Wirst du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden? Deanna Troi, möchtest du mich heiraten?"

Während er auf seinem Knie wartete brachte Deanna kein Wort heraus. Sie bedeckte ihren offenen Mund mit einer zitternden Hand, während Tränen reiner unverfälschter Freude über ihre Wangen liefen. Ihr Imzadi hat ihr einen Antrag gemacht. Sie wagte nicht einmal davon zu träumen, dass dieser Tag kommen würde.

Sie brachte zwischen ihren Tränen ein leises Ja heraus, hob ihre linke Hand und erlaubte ihm, den Ring auf ihren schlanken Finger zu stecken.

Will hob seinen Kopf hob um sie anzusehen, nahm sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich, während ihre Freunde in tumultartigen Applaus ausbrachen.

Keiner bemerkte die eine Träne, die sich von Beverlys Auge löste   oder die von Jean-Lucs ... oder die Tatsache, dass sie eifrig versuchten zu vermeiden sich gegenseitig anzusehen.

 

Kapitel 5

 

Auf der anschließenden Party war es für  Deanna unklar, welche Ankündigung die meiste Beachtung fand, Wills Beförderung oder ihre Verlobung.

Nachdem sie sich von der Aufregung des Augenblicks erholt hatte, drehte sie sich um und fragte ihre lachende Freundin neben ihr.

"Beverly Crusher! Wie lange hast du das schon gewusst und wie konntest du es vor mir verbergen?"

"Ich erfuhr es erst heute morgen. Und glaube mir – es war nicht leicht ein solches Geheimnis vor einer Empathin zu verbergen!"

"Oh du "

"Jetzt zeige mir das Gestein! Will wollte es keinem vorher zeigen."

Jean-Luc stand auf und läutete die Zeremonienglocke des Schiffs auf dem Tisch vor ihm, erhob sein Glas um einen Toast auszusprechen und übergab die Glocke an Will.

"Ladies und Gentlemen Ich möchte einige Dinge über Will und Deanna sagen, wenn ich darf."

Die Gruppe nickte zustimmend.

"Ich bin sehr erfreut, Zeuge der Ereignisse dieses Abends gewesen zu sein. Ich habe volles Vertrauen in Ihre Fähigkeit, die Enterprise in meiner Abwesenheit zu kommandieren, Will. Lassen sie ihre Verlobte nicht an das Steuer und alles sollte gut gehen."

Er blickte Deanna neckend an, als die Menge über den Witz bezüglich dem Anteil der Counselor am Untergang der vorigen Enterprise kicherte.

Picard fuhr fort, "Ich bin sicher, sie werden sie mit starker und fürsorglicher Hand führen. Was ihre Verlobung betrifft, denke ich dass ein Satz die Gefühle aller Anwesenden auf den Punkt bringt . Es wurde verdammt noch mal Zeit!!"

Alle erhoben ihr Glas in Zustimmung. "Zum Wohl!" "Auf das glückliche Paar!" "Viel Glück!!" "Auf Will und Deanna!!" wurde laut gewunschen.

Jean-Luc gratulierte Will mit einer väterlichen Umarmung und küsste Deanna sanft auf die Wange.

 Anschließend warteten er und Beverly bis Will und Deanna den Tanzboden betraten und den Tanz eröffneten. Als abreisender Captain war er verpflichtet, als zweites die Tanzfläche zu betreten und daher begleitete er Beverly auf die Tanzfläche und führte sie im Takt der Musik in seine Arme. Dies signalisierte den restlichen Partybesuchern, sich zu den beiden Paaren auf der Tanzfläche zu gesellen. Beverly und Jean-Luc tanzten für einige Songs eng miteinander ohne Will und Deanna zu beobachten.

Niemand bemerkte dass der  Mann der Stunde und seine liebenswerte zukünftige Braut sich früh davongemacht hatten. Oder, wenn es jemand bemerkte, wurde nichts erwähnt. Schlussendlich hatten sie ja noch eine private Feier zu feiern.

Beverly konnte die Anspannung nicht mehr länger ertragen und sagte  Jean-Luc dass sie von dem aufregenden Tag erschöpft war. Schlussendlich tanzten sie noch einen emotionalen Abschiedstanz, nach welchem er ihr anbot, sie in ihr Quartier zurückzubringen. Beverly sah sich um und stellte fest, dass Will und Deanna weg waren und lehnte ab. Jeder zusehende hätte gemeint dass Jean-Luc und Beverly die besten Freunde wären als sie sich kurz zum Abschied küssten. Sie sagte ihm dass es unwahrscheinlich wäre dass sie zu seinem Abschied kommen könnte und führte einen vollen Terminplan als Grund an. Jeder bis auf einen verwunderten Jean-Luc, der Beverlys Hinterseite sah, als sie von ihm wegging.

Wie auch immer, niemand – einschließlich Jean-Luc selbst konnte die Tränen über ihr Gesicht rinnen sehen, die ihr Makeup ruinierten als sie den Raum verließ.

 Will und Deanna kehrten in ihr Quartier zurück, um zu beginnen ihre Zukunft zu planen. Deanna ließ es sich nicht nehmen auf ihren Ring zu starren, der nun ihre linke Hand zierte.

"Er ist so schön, Imzadi. Ich habe noch nie etwas derartiges gesehen. So einfach und doch so elegant, wo hast du ihn gefunden?"

"Eigentlich, na ja, das ist eine lange Geschichte Eine sehr lange Geschichte."

Will begann die Geschichte mit dem Heiratsantrag seines Großvaters. Als er mit der Erzählung der besonderen Geschichte des Rings fertig war, war Deanna einmal mehr in Tränen ausgebrochen.

"Du meinst er gehörte deiner Mutter? Oh, Will. Ich fühle mich geehrt. Du wusstest, wie sehr ich ihn mögen würde, oder?"

"Meine Mutter wäre stolz wenn sie wüsste, dass ich eine Frau heiraten werde die ich vom Herzen liebe, Imzadi. Du erinnerst mich so sehr an sie – Deine Sanftheit und deine Sensibilität. Ich fühle dass mein Herz bei dir sicher ist."

Sie kuschelte sich an ihn, als er fortfuhr.

"Niemand liebte mich so sehr als sie bis du in mein Leben gekommen bist. Du hast nicht nur meine Seele vervollständigt, sondern auch den leeren Bereich in meinem Herz erfüllt. Deanna, Ich werde dich für immer lieben, da du mein Imzadi bist. Ich kann es nicht erwarten, dass du meine Frau wirst."

Deanna sah ihm in die Augen und sah, dass sich in diesem Augenblick Tränen über seine blauen Augen ergossen.

Sie küssten sich sanft und sonnten sich in der Wärme dieses Moments.

Einige Zeit später erhob sich Deanna plötzlich, da feststellte, dass sie sich um eine dringende Sache kümmern mussten.

"Will! Wir müssen HEUTE NACHT ein Datum festlegen! Der Captain, oops...Jean-Luc (Sie sah Wills Augen aufleuchten, als sie sich selbst verbesserte) muss dabei sein, und er ist im Briar-Nebel außer Reichweite, also muss er es vorher erfahren." Sie sagte das am Stück, ohne Luft zu holen.

Will seufzte. "Du hast natürlich Recht. Die Dinge entwickelten sich in den letzten Tagen so schnell dass ich mich um die große Frage nicht kümmern konnte. Es scheint so, als ob wir bis morgen früh einige Pläne machen müssten."

Deannas atemloses Flüstern erreichte die Ohren ihres Imzadi.

"Ja, wir werden ... aber das wird noch kurz warten müssen."

Sie knabberte an seinem linken Ohr, bewegte ihre Hände über seine breiten Schultern  und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Als sie ihn mit ihrer leidenschaftlichen Umarmung einschloss, hob er sie in seine Arme und schritt mit ihr zum Bett. Die ganze Zeit über blickte sie über seine Schulter auf ihre Hand. Als die Lichtstrahlen im Stein ihres Verlobungsringes tanzten, tropften Glückstränen langsam über ihr Gesicht.

Sie wusste, dass sie heute Nacht keinen Schlaf haben würde. Abgesehen davon, was alles bis zum Morgen erledigt sein musste, hatte sie Angst davor schlafen zu gehen. Wenn das ein Traum wäre wollte sie nie mehr aufwachen.

 Deanna und Will zeichneten immer noch Entscheidungen und Pläne auf einem PADD für Jean-Luc auf, als das Computerchronometer 0600 Uhr ankündigte. Sie sollten sich mit  Captain Calhoun und der  Excalibur in nur vier Stunden treffen.

Das grundlegende Framework ihrer Hochzeitszeremonie war festgelegt. Sie entschieden sich für eine traditionelle irdische Zeremonie mit einigen betazoidischen Touches.

Deanna grinste, "Mutter wird froh sein, dass wir eine Zeremonie gewählt haben, bei der die Gäste gekleidet sind."

"Jean Luc wird auch froh sein. Ich kann ihn mir nicht ruhig und gesammelt vorstellen, während er völlig nackt ist zumindest in der Öffentlichkeit."

Sie kicherten über die mentalen Bilder, die ihnen erschienen.

Alle schwierigen Entscheidungen waren getroffen. Sie wählten ein Datum in drei Monaten. Lwaxana würde diese Zeit brauchen, um alles mit den Häusern von Betazed zu arrangieren. Sie wollten auch nicht, dass Jean-Luc (wenn auch nur für einen Kurzbesuch) zu knapp nach seiner Abreise zurückkehren müsste. Drei Monate klang nach einer vernünftigen Zeitspanne.

Der einfachste Teil war das Auswählen der Beistände - Beverly und Jean-Luc.

Deanna runzelte die Stirn und sah Will an, eine Frage stand in ihr Gesicht geschrieben.

"Will, ich überlegte gerade etwas. Wenn der Captain eines Schiffes die Berechtigung hat, eine Eheschließung durchzuführen, was passiert wenn der Captain selbst heiratet?"

Er rieb an seinem bärtigen Kinn und da er sich diese Frage noch nie gestellt hatte, entschied er, das mit Data zu diskutieren. Er würde die Antwort schnell finden.

Als er seinen Kaffee austrank, wandte er sich an Deanna und küsste sie sanft.

"Ich muss gehen um mit Data und Jean-Luc über diese Dinge zu sprechen. Ich weiß dass du es nicht erwarten kannst, eine Nachricht nach Betazed zu senden. Sag Mutter, dass ich sie grüßen lasse. Es wird ihr gefallen."

"Nachdem sie mich schon so lange verheiratet sehen wollte, könntest du derzeit damit davonkommen, sie einen klingonischen Tarq zu nennen. Ihr ist alles recht solange wir sie bald zur Großmutter machen."

Er sah einen schadenfrohen Grinser auf ihrem Gesicht, als er sie zum Abschied küsste.

"Halte dich zurück! Das sollte nach der Hochzeit kommen. Auf jeden Fall treffen wir uns um  10:00 Uhr für den Transfer zur Excalibur. Wir sehen uns dort."

Beide hörten in ihren Köpfen ~~Ich liebe dich~~ als sich die Türe schloss.

 Data fand einen Unterabsatz zu einer Vorschrift, die besagte, dass ein Führungsoffizier vom Captain berechtigt werden konnte, die Eheschließung durchzuführen und Will bat Data, dies zu tun. Datas Emotionschip war aktiv, da er ziemlich wehmütig war, als er akzeptierte.

 Will informierte  Jean-Luc über das Datum der Hochzeit und bat ihn, sein Beistand zu sein.

"Sie wissen, dass ich stolz wäre, ihr Beistand zu sein. Nichts könnte mich davon abhalten. Ich werde den Zeitplan mit Captain Calhoun erarbeiten. Er kann einen Transport zu dieser Zeit für mich arrangieren. Sehr gut, Nummer Eins..." sagte Jean-Luc. "Ah, Verzeihung, Captain."

Die beiden umarmten sich als ein Zeichen ihrer Freundschaft.

"Machen sie sich keine Sorgen, ich werde mich gut um sie kümmern, bis sie zurückkehren."

"Ich bin sicher dass sie das werden, Will. Kümmern sie sich auch um die Enterprise." sagte er lächelnd.

"Sie werden sehr vermisst werden, Sir." sagte Deanna, als Jean Luc sie auf die Wange küsste. Riker trat einen Schritt zurück und salutierte vor Picard, als sich der frühere Kommandant auf die Transporterplattform stellte. Jean-Luc erwiderte die Geste und gab seinen letzten Befehl, "Energie."

 

Kapitel 6

 

Es war der Morgen des zweiten Tages nach seiner Abholung, als Captain Picard die Messe der Excalibur betrat. Er genoss diese Tage mit seinem alten Freund MacKenzie Calhoun unterwegs zum Planeten Baku. Jean-Luc fand Mac schon dort zusammen mit Commander Elizabeth Shelby.

"Setzen sie sich, Jean-Luc, ich habe eine Überraschung für Sie. Aber das Frühstück zuerst." Er deutete einem Steward, der servierte und fragte, "Kaffe, Sir?"

"Nein, Earl Gray wenn sie einen haben."

"Natürlich, Sir."

"Sie haben hier eine gute Messe, Captain."

"Danke, wir bemühen uns. Es ist wichtig für die Moral."

Jean-Luc aß den Rest des Frühstücks und lehnte sich zurück.

"Okay Mac, was ist die Überraschung, die sie für mich haben?"

"Sie wissen welchen Einfluss die metaphysische Strahlung auf kleine Schiffe hat. Die Sternenflotte erlaubte mir ein Shuttle bei ihnen zu lassen, daher beauftragte ich Burgy, eines für Sie zu redesignen, sodass es gegen die Strahlung des Briar Nebels immun ist."

"Mein eigenes Shuttle?" Jean-Luc lehnte sich zurück und kicherte. "Es scheint als ob ich nicht davon loskomme, Captain von irgendwas zu sein."

Calhoun lachte herzlich.

"Vielleicht liegt es daran, dass ich so viel Zeit als Freiheitskämpfer auf Xenex verbracht habe, aber ich habe die Abneigung dagegen beibehalten, auf einem Planeten festzusitzen, ohne fortzukönnen."

"Wahr, Mac. Auf einem Planeten ohne Fluchtmöglichkeit festzusitzen ist auch nicht mein Stil, obwohl ich in diesem Fall nicht glaube, ein Problem zu haben."

"Ich hörte davon,  Jean-Luc. Gratulation. Jedenfalls dachte ich, dass sie die Option trotzdem schätzen würden, mein Freund."

"Seien sie bloß pünktlich hier, wenn es Zeit wird, für die Hochzeit von Will und Deanna zurückzukehren. Aber danke, Mac. Man weiß nie, ob ich einen Transport zurück zur Enterprise brauchen könnte. Sie könnten sich verspäten und ich will diese Hochzeit nicht verpassen. Es hat lange gedauert. Oh.. und ich werde später zu Mr. Burgoyen gehen und mich bedanken."

Calhoun korrigierte Jean-Luc neckend, "In Wirklichkeit würden Sie sich bei ihrm bedanken Beachten Sie, Burgy ist ein Hermat. Er/Sie bevorzugt es mit den speziellen Pronomen angesprochen zu werden, die für diese Zwitterrasse geschaffen wurden. Sie haben noch nie mit einem Hermaten gedient, oder?"

"Nein. Ich könnte auch nicht sagen, jemals einen getroffen zu haben."

Mac klopfte ihm auf den Rücken und sah ihm mit einem sehr schadenfrohen Gesicht an.

"Dann erwartet sie ein teuflisches Vergnügen, mein Freund."

Jean-Luc rutschte etwas nervös in seinem Stuhl hin und her und fragte sich, was Mac mit diesem Kommentar meinte. Dann wandte er sich an Commander Elizabeth Shelby, Calhouns ersten Offizier.

"Ich erinnere mich, dass sie und Captain Riker vor einiger Zeit auf der Excalibur gedient haben. Ich vermute, dass es interessant war?"

Shelby lachte. "Das ist ein Understatement. Ich dachte Riker wäre ein talentierter Heißläufer, der sich davor fürchtete, ein Kommando zu übernehmen. Ich irrte mich. Jetzt kommandiert er die Enterprise?"

"Ja, ich übergab sie ihm vor zwei Tagen."

"Ich dachte er würde nie ein Kommando übernehmen. Es zeigt sich, dass ich mich diesbezüglich irrte. Ich dachte er würde der älteste erste Offizier in der Flotte werden."

"Ich auch. Ich war knapp davor, ihn deswegen von der Enterprise zu werfen. Seine anstehende Hochzeit überrascht sie nicht?"

"Nicht wirklich. Da war immer etwas, das er tief in seiner Seele verschlossen hielt. Nun weiß ich wer es war. Übermitteln sie bitte meine Gratulation wenn sie ihn treffen."

"Werde ich machen."

Shelby stand auf und sagte sowohl zu sich als auch zu den anderen im Raum. "Verdammt, ich dachte nicht, das zu erleben. CAPTAIN Will Riker. Der Hundesohn hat mich im Rennen um ein Kommando doch noch geschlagen." Sie grinste. "Dafür erhalten Sie keinen Dank, Jean-Luc."

Shelby schnaufte und schlich sich übertrieben leise aus dem Raum. Das brachte die verbleibenden Offiziere dazu, in Lachen auszubrechen.

"Sie haben hier eine ziemliche Kanone, Mac. Passen sie auf – Ich habe mit ihr schon zusammengearbeitet, wissen Sie. Es war während unseres Zusammentreffens mit den Borg, als ich in Locutus assimiliert wurde."

Picards Stimme verlor sich in den schrecklichen Gedanken aus dieser Zeit und er spürte Calhouns Hand auf seiner Schulter.

Er holte sich aus der Vergangenheit zurück und fuhr fort.

"Sie war an meiner Rettung beteiligt, obwohl ich glaubte, sie und Commander Riker würden sich gegenseitig töten, bevor es vorbei ist. "

"Riker scheint sich ihren – widerwilligen – Respekt verdient zu haben. Kein einfaches Ding."

"Mac, Sie sollten sie eng am Zügel halten. Sie ist ein Stück Dynamit, dass vor ihrer Nase losgehen könnte.", warnte ihn Picard mit einem Grinsen.

"Das ist mir  voll bewusst, Jean-Luc. Erinnern sie sich, sie und ich waren für einige Zeit verlobt. Ich denke ich komme klar mit Eppy." Mackenzie Calhoun trank den verbleibenden Kaffe in seiner Tasse aus und blinzelte verschmitzt zu  Picard.

 Nachdem sie ihre heutigen Termine erledigt hatte, saß Deanna an ihrem Schreibtisch und kehrte zu den Millionen Details ihrer Hochzeitspläne zurück. Sie hatte gerade ein PADD fertig und griff nach einem anderen als ihr Kommunikationsterminal eine eingehende Subraumverbindung ankündigte.

Deanna berührte den Sockel des Displays.

"Hallo Mutter." sagte sie als das vertraute Gesicht erschien. Sie hatte diesen Ruf erwartet, da sie wusste, dass ihre Mutter die Botschaft, die sie zuvor sandte, erhalten hatte.

"Deanna! Wie kommst du dazu, deine Heirat zu planen, ohne mich vorher zu konsultieren? Zumindest ist es nicht dieser furchtbare Woof. Ich meine"

"MUTTER!" schrie Deanna und unterbrach sie.

Lwaxana reagierte überrascht.

"Mutter, die Hochzeit ist nicht in den nächsten Monaten und ja, ich heirate Will. Du kannst dich schon daran gewöhnen."

Das Bild ihrer Mutter lachte und weinte zugleich. "Oh, Kleines, Ich will doch nur das beste für dich."

"Mutter, Will ist das beste für mich. Er ist mein Imzadi in jedem Sinne des Wortes."

"Ich spürte das von Anfang an, wurde aber von meinem Zwang, dich zu beschützen geblendet. Nur die Götter wissen dass ich es versucht habe."

"Ich wusste dass du es getan hast, aber vielleicht hättest du nicht sollen."

"Aber du warst so jung und er war so ein typischer Macho-Mann. Ich sorgte mich um dich – um deine Verpflichtungen dem fünften Haus gegenüber."

"Mutter, das ist lange her. Abgesehen davon kann sich das fünfte Haus an meine erste Cousine Lorinna über Larani wenden. Sie ist eine volle Betazoidin und das Haus wird in der Familie bleiben. Du weißt dass sie gut vorbereitet ist."

Ihre Mutter seufzte. "Ich weiß aber ich hatte Träume."

"Gut, du könntest mir helfen, einige der betazoidischen Traditionen für die öffentliche Verwendung zu adaptieren, Mutter. Du weißt dass ich deinen Rat immer geschätzt habe."

Deanna kicherte als ihre Mutter verschmitzt mit den Augen rollte.

"Gut, vielleicht ist etwas Rat angebracht. " Lwaxana machte eine nachdenkliche Pause und seufzte. "Ich schätze, deinen süßen Captain Picard nackt kommen zu lassen wäre ein wenig zuviel."

Deanna schrie auf.

"Mutter!"

"Nun gut, Kleines, Es ist nicht so als ob ich wieder dreißig währe. Du wirst verstehen was ich meine wenn du in mein Alter kommst. Folgendes schlage ich vor."

Damit nannte sie ihr eine endlose Liste von Dingen, die sie zu tun hatte. Deanna war ihrerseits froh, dass die Liste in ihr persönliches Logbuch aufgenommen wurde, so dass sie auswählen konnte. Ihre einzigen Kommentare waren "Ah?" and "Oh oh" was die typische Form der Unterhaltung mit ihrer Mutter war.

"Gut, das wars für das Erste. Sag meinem Liebling Will dass ich ihm seinen Kopf und andere spezielle Körperteile nehmen würde, wenn er dich verletzt. Bist du sicher, dass du die Hochzeit nicht in der traditionellen betazoidischen Form möchtest? Mir wird es fehlen, Jean-Luc nackt zu sehen!"

"Oh, Mutter! Du bist einfach unverbesserlich!" rief Deanna aus als sie Lwaxana auf diese Weise ansah.

"Alles gute, Kleines. Ich muss jetzt die Nachricht verbreiten."

"Oh, bitte sag Chandra noch nichts. Ich möchte sie heute im Laufe des Tages überraschen. Du weißt wie lange wir schon befreundet sind, und ich möchte sie als Brautjungfer bei der Hochzeit."

"Ich weiß dass sie begeistert sein wird. Chandra war immer schon fasziniert von deinem Will Riker und sie wusste von Anfang an, dass ihr IMZADI wart. Ich muss jetzt gehen, kleines, es gibt so viel zu tun ... die Führer der Häuser kontaktieren, den Kelch aus dem Lager holen, mein Kleid planen - OH! Ich habe das schon lange nicht mehr gemacht. Ach Gott, womit werde ich beginnen?"

Deanna kicherte als der Bildschirm schwarz wurde, wissend dass Lwaxana eine To Do-Liste machen würde, die drei mal so lang war wie ihre eigene.

 Anij war kaum überrascht als Jean-Luc an diesem Abend an ihrer Tür ankam.

"Du bist zurückgekehrt."

"Ich sagte dir, dass ich würde. Hast du je daran gezweifelt?"

"Niemals. Nicht für einen Augenblick."

Darauf nahm er sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich, als sie sich in ihr Haus begaben.

Anij hüllte sich in einen Bademantel und suchte ihren Gast. Als sie das zerwühlte Bett betrachtete, die zurückgeworfene Decke auf seiner Seite sah, konnte sie nur lachen.

Sie fand Jean-Luc in ihrer Küche, in einen Mantel gewickelt, die Strahlen der morgendlichen Sonne strömten durch die Fenster im Osten. Sie lehnte sich gegen die Tür und beobachtete seine zurückhaltenden, effizienten Bewegungen, als er gekonnt die Töpfe schwang.

Er blickte auf. "Guten Morgen. Du siehst hübsch aus."

Sie lachte herzlich und sprach ihn an. "Ich begann zu denken, dass es Einbildung war, das du hier warst, als ich dich heute Morgen vermisste." Sie umarmte ihn, küsste seinen Nacken und fühlte ihn zittern.

"Sorry, ich schlafe normalerweise nicht lange. Ich vermute alte Gewohnheiten sterben langsam."

"Was machst du?"

"Frühstück." Er drehte sich um und küsste sie flüchtig. "Setz dich, ich serviere."

Anij lächelte. {Du bist definitiv ein begehrenswerter Mann, Jean-Luc Picard.}

Während sie aßen genossen sie beide die Präsenz des anderen.

"Wie geht es den anderen?" fragte er.

Anij klärte ihn über die Bemühungen auf, die Son´a-Flüchtlinge wieder in ihre Gesellschaft zu integrieren. Es war schwierig, aber Fortschritte wurden erzielt. Sie installierten einige Bürgerforen, um darüber zu beraten, einige Arten von Technologie aufzugreifen um zu sehen, wie es ihr Leben beeinflussen würde. Es gab nun eine große Debatte darüber, was angemessen und was korrumpierend wäre.

"Warum sprichst du nicht mit ihnen darüber. Ich bin sicher dass man dir zuhören würde, wenn man bedenkt was du schon alles für uns getan hast."

"Ich denke ich würde wenn du meinst dass es helfen würde."

"Deine Einblicke wären wertvoll. Aber zuerst, nach dem Frühstück, gehen wir raus – Ich möchte dir die Art zeigen, in der wir hier leben." fuhr Anij fort. Sie lachte noch mehr, wissend dass die Dinge zwischen ihnen klappen würden.

 Tief im Weltraum patrouillierte die Enterprise das Turnem-System. Riker kam gut mit dem Kommando über das Schiff zurecht. Das war keine Überraschung da er darauf trainiert war und auch motiviert war es zu tun.

Er könnte nicht glücklicher sein. Ein Kommando und Deanna noch dazu. Sie waren so glücklich wie sie es sich nur vorstellen konnten. Obwohl beide mit ihren täglichen Verantwortungen beschäftigt waren fanden sie ausreichend Zeit füreinander.

Data war nun sein erster Offizier. Er ließ die Position des zweiten Offiziers, dem dritten in der Kommandokette, absichtlich frei, bis Captain Picards Zukunftspläne sicher waren, da es vorgesehen war, dass er nach seiner verlängerten Abwesenheit wieder das Kommando übernimmt.

Im bereits vergangenen Monat mussten sich Will und die Enterprise lediglich mit einigen Scharmützeln während ihrer Grenzpatrouille auseinandersetzen. Abgesehen davon war es sehr ruhig, wofür er dankbar war.

Er war allerdings besorgt um Beverly da sie nicht sie selbst zu sein schien. Deanna sagte ihm dass nicht einmal sie die mentalen Barrieren durchdringen konnte, die der leitende medizinische Offizier um sich errichtet hatte.

 Es war eine Vollmondnacht, die zweite seit er ankam. Jean-Luc saß in einem komfortablen Stuhl auf Anij´s Terrasse und blickte zu den Sternen. Er liebte Anij und genoss seinen Urlaub mit allem was diese Gesellschaft und dieser Planet zu bieten hatten. Es war wirklich ein entzückender Ort. Die Schönheit dieses Orts kombiniert  mit der Friedfertigkeit der Menschen berührte seine Seele. Er konnte sich nicht erinnern, wann er je zufriedener war.

Seine Liebesbeziehung mit Anij erreichte den Punkt, an dem er die Idee in Betracht zog, für immer hier zu bleiben. Trotzdem hatte er bohrende Zweifel daran, lange auf einem Planeten bleiben zu können. Der Weltraum war in seinem Blut und er rief jede Nacht nach ihm, wenn er zu den Millionen Sternen aufsah, die den Nachthimmel füllten.

Zusätzlich war da noch ein weiteres Bedürfnis, dass ihn belastete Eines, das auch an seinem Herz zog eines das ihm überraschte. Trotz seiner Liebe für Anij konnte er seine Gedanken nicht davon abbringen, zu Beverly Crusher zurückzukehren.

Anij beobachtete ihn von der Terrassentür aus und wusste instinktiv, dass er nicht bleiben würde. Dass er nicht bleiben konnte, da er an eine andere Art des Daseins gebunden war. Sie liebte diesen Mann ohne Vorbehalte, wusste aber dass er auf die Oberfläche eines Planeten gezwungen für immer unglücklich sein würde. Sie wusste dass er nicht bereit war, all das aufzugeben, was er in seiner Lebenszeit aufgebaut hatte und noch zu tun hatte.

 

Kapitel 7

 

Als Der Tag  sich näherte, baten Deanna und Will Geordi ihre nebeneinanderliegenden Quartiere in ein gemeinsames Quartier umzubauen. Deanna entschied, dass ihr früheres Schlafzimmer das Kinderzimmer werden würde, da sie sich beide entschieden, ihre Fruchtbarkeitsumkehrer nach der Zeremonie umkehren zu lassen. Deanna witzte, dass sie beide nicht jünger würden was Will dazu brachte, aufbrausend zu sagen dass er nicht glaube dass es damit Probleme geben würde.

Während ihre alten Quartiere zerlegt und das neue aufgebaut wurde, akzeptierte Deanna Beverlys Angebot für ein Zusatzbett bei ihr. Beverly war erfreut über diese Möglichkeit, zusätzliche Zeit mit Beverly verbringen zu können.

Obwohl Beverly voll mit ihren Planungen für die Hochzeit beschäftigt war, konnte Deanna spüren wie einsam sie ohne Jean-Luc um sich war. In der Öffentlichkeit hielt sie sich wacker, aber in der Nacht konnte sie Deanna gelegentlich weinen hören. Am Morgen beim Frühstück versuchte sie sanft zu sondieren aber wurde genauso sanft von ihrer Freundin zurückgewiesen, die mit gespielter Freude sagte, dass dies die glücklichste Zeit in ihrem Leben war, weil ihre beste Freundin endlich heiratete.

Am Ende seufzte Deanna und bezog Beverly voll in die Hochzeitsplanung mit ein. Beverly warf sich mit erstaunlichem Einsatz in die Arbeit. Deanna könnte fast glauben, dass die Wunden von Beverly heiltendass sie über Jean-Luc hinwegkam. Fast aber nicht ganz.

 Will und Deanna wählten das Holodeck um die Umgebung für ihre Hochzeit zu kreieren. Will arbeitete mit Geordi an einem Programm, welches die Wasserfälle von Janaran auf Betazed erzeugte, ein Ort an den Deanna viele spezielle Erinnerungen hatte. Als sie Will um eine Vorschau fragte, verweigerte er mit der Aussage dass es eine Überraschung wäre.

Deanna vereinbarte mit ihrer Mutter, dass sie Blumen direkt von Betazed auf dem selben Schiff importierten würden, welches auch Lwaxana und Chandra und andere betazoidische Gäste bringen würde. Deanna und Beverly versuchten verzweifelt, Gastquartiere zu vertauschen, um die Erwartungen dieses und jenes Gastes zu erfüllen. Kyle Riker wurde informiert dass er besser teilnehmen sollte. Er antwortete dass er da sein würde und auch Dr. Kate Pulaski mitbringen würde. Andere Freunde aus dem Sternenflottenkommando wollten kommen, aber aufgrund der Dominionsituation konnten sie nicht weg und viele schickten daher eine Nachricht ihres Bedauerns zusammen mit einem anwachsenden Stapel von Geschenken.

Data und Geordi planten den Junggesellenabschied für William T Riker, der bekannt war als der älteste Junggeselle in der Sternenflotte. Diese Umstände verpflichteten sie dazu gegenüber der Sternenflotte, sicherzustellen, dass dieser Junggeselle ordentlich verabschiedet wurde.

Es war unmöglich geheimzuhalten. Will erwischte Geordi als er aus dem Turbolift auf die Brücke kam.

"Geordi?"

"Captain?"

"Bezüglich dem Junggesellenabschied..."

"Ich würde mir darum keine Sorgen machen. Es läuft bestens."

"Das ist es wovor ich mich fürchte. " grinste er. "Bringen sie mich nicht in Schwierigkeiten mit Deanna. Glauben sie mir wenn ich ihnen sage, dass sie weder sie noch ihre Mutter gegen sich haben wollen."

"Ach kommen sie schon, Will. Sie wissen, dass wir nichts tun würden was sie in Schwierigkeiten einer von ihnen bringen würde."

"Gut.  Und sollten sie es doch tun, werde ich dafür sorgen, dass sie Antimateriebehälter putzen dürfen, solange sie in der Sternenflotte sind." Will kicherte, klopfte seinem Freund auf die Schulter und begab sich zum Shuttledeck.

 

 

Es war schon spät, als Beverly in ihrem Büro saß, sich durch verschiedene PADDS wühlte und sich um die Millionen Details kümmerte, die Deannas Hochzeit vorangingen als eine Erinnerung an einen Anruf sie unterbrach. Sie fragte die Uhrzeit in der Hauptstadt ab und befahl ihrer Konsole sie mit Betazed zu verbinden. Der Schirm erhellte sich mit dem lachenden Gesicht von Chandra, das nachmittägliche Sonnenlicht schien durch ein Fenster im Hintergrund.

Chandra begann sofort schnell zu sprechen. "Beverly! Wie stehen die Dinge bezüglich der Hochzeit? Wie geht es Deanna? Ich kann es nicht erwarten , herzukommen und die beiden endlich verheiratet zu sehen."

"Whoa! Etwas langsamer bitte."

"Ich bin doch bloß so aufgeregt."

"Ich weiß, Chandra. Sie brauchten definitive lange genug um es hinzubekommen. Sie sind beide gerade sehr beschäftigt mit den Hochzeitsplänen und wegen des verlängerten Urlaubs von Jean-Luc. Du weißt dass sie für die nächste Zeit nicht einmal eine richtige Hochzeitsreise haben werden ich meine außerhalb des Schiffes."

Chandra kicherte. "So wie ich die beiden kenne werden sie es hinbekommen." Sie zwinkerte Beverly zu.

Sie lachte zurück. "Ich weiß. Ich möchte nur, dass alles perfekt für sie wird. Deanna hat ihr ganzes Leben lang darauf gewartet. Nun zum eigentlichen Grund meines Anrufes. Ich fragte mich ob du arrangieren könntest, dass du und Lwaxana etwas früher ankommt da wir planen, Deanna mit einer Party zu überraschen."

Die Betazoidin kicherte vor Freude. "Oh ja! Das wäre perfekt! Lass mich nachsehen."

Sie hielt einen Moment inne und Beverly sah ihren Blick weit entfernt., stellte dann fest dass sie mit jemanden kommunizierte. Chandra meldete sich dann zurück.

"Lwaxana ist erfreut. Wir werden unsere Pläne ändern und zwei Tage früher als geplant kommen. Du wirst vorsichtig sein müssen, oder Deanna wird es erfahren und die Überraschung auffliegen lassen."

Beverly wischte den Gedanken beiseite . " Ich habe mehr als genug Übung darin, mich vor Frau Troi abzuschirmen. Sorge dich nicht um mich."

"Ist sonst noch etwas?"

"Ja. Ich fragte mich ob du noch etwas mitbringen könntest..." Sie besprachen noch einige Details.

Als Beverly die Verbindung beendete, saß sie im gedimmten Licht ihres Büros und dachte über die kommende Hochzeit nach. Als ihre Gedanken abschweifte, lief eine einzelne Träne über ihr Gesicht. Sie wischte sie wütend weg und murmelte, "Fahr zur Hölle, Jean-Luc Picard."

 Deanna hatte Beverlys Büro in dem Moment betreten, als sie eine Subraumverbindung mit Chandra beendete.

"Was ist los, Bev?"

"Oh, nichts. Ich habe bloß einige Dinge für den Beginn der Zeremonie arrangiert."

Sie setzte ihr bestes Lachen auf, um nicht nur ihre geheimen Pläne zu verbergen sondern auch den Schmerz, der sie umhüllte und nicht lockerließ. 

 Tief im Briar-Nebel wurde es Zeit. Am Abend vor seiner Abreise war es die Stunde der Wahrheit, als Anij zu ihm kam. Sie legte ihre Arme über seine Schulter, er zog sie an sich und küsste sie wild. Als sich ihre Lippen trennten sah sie zu ihm auf.

"Du reist morgen ab?"

"Ja. Die Hochzeit ist in einigen Tagen und ich muss jetzt gehen um rechtzeitig zurück zu sein."

Sie sah tief in seine Augen und sah, was in ihm vorging.

"Jean-Luc. Ich weiß dass du danach nicht zurückkommen wirst. Ich kann es spüren. Dein Platz ist dort draußen"

Er begann zu sprechen um es zu verneinen als sie mit ihrem Finger seine Lippen berührte und ihn zum Schweigen brachte.

"Höre mir gut zu mein Liebster. Es gibt eine andere in deinem Leben und dein Platz ist dort draußen mit ihr, Jean-Luc. Sie ist wie ein Geist zwischen uns gestanden seit du ankamst. Ich fühlte sie in jedem Kuss, in jeder Umarmung und jedes Mal, wenn wir "

Anijs Stimme verstummte und zarte Tränen kullerten über ihre Wangen.

Jean-Luc versuchte erneut es abzustreiten, versuchte einen Weg zu finden, ihr zu erklären wie verwirrt er sich fühlte. Aber er wusste tief in seinem Inneren dass sie Recht hatte. Er vermisste die Sterne und er hatte sich schon eingestanden, dass er Beverly liebte seit er vor so vielen Jahren ein Auge auf sie geworfen hatte.

Er legte seine Hände um Anij und umarmte sie sanft, während sie ihren Tunika nassweinte. Er drückte sie an sich und streichelte ihr Haar, während er verzweifelt versuchte, einen Weg zu finden, ihr Good-bye zu sagen.

Er fand keinen Weg.

 

 

Deanna gab der Ausstattung ihres neuen Quartiers den letzten Schliff, als Will hinter ihr auftauchte und seine Arme um ihre Taille schlang.

"Meine Liebe, die letzten Nachzügler sind an Bord. Calhoun lieferte Jean-Luc heute ab."

"Das ist wundervoll, Will, mein Imzadi."

"Mein ImzadiDas gefällt mir. Überlege doch, in zwei Tagen wirst du Frau William T. Riker sein."

"Ich weiß, Liebling. Und du wirst Herr Troi sein," witzelte sie. "Weißt du, ich gestattete mir nie auch nur davon zu träumen, dass dieser Tag kommen würde."

"Ich weiß nicht wie ein Mann so gesegnet sein kann. Zwei schöne Frauen – Du und die Enterprise. Trotzdem, mein Stolz sie zu kommandieren verbleicht im Vergleich dazu, dass du von diesem Moment an an meiner Seite sein wirst," sagte Will, während er sie fest umarmte.

Sie konnte sich an keine Zeit erinnern, in der sie so viel Spaß, Freude, Gemütlichkeit und Sicherheit hatte. Das herzliche Ich liebe dich, das er ihr übermittelte, war alles was erforderlich war, um es auszudrücken. Ihr Geist wurde überwältigt von der Tiefe seiner Emotionen und alles was sie wollte war, ihn fest zu drücken und das warme Bad der Fürsorge und Liebe genießen, das ihr Herz füllte und umgab.

 

Kapitel 8

 

Der Junggesellenabschied war voll im Gange, als sich die Türen zu Zehn-Vorne öffneten und einen attraktiven, jungendlicher wirkenden Jean-Luc enthüllten.

Will sah auf und rief. "Hey Leute! Er ist da. Nun kann die Party wirklich losgehen."

Jean-Luc lachte breit als er Will zuwinkte und zu ihm ging. Will umarmte den früheren Captain der Enterprise. "Gut, sie wieder an Bord zu haben, Captain. Der Briar Nebel scheint Wunder an ihnen gewirkt zu haben, aber ich habe eine merkwürdige FrageHatten Sie jemals Haare?"

Wills Gesichtsausdruck ging in ein breites Grinsen über als er Jean-Luc´s Kopf mit beiden Händen abrieb. Ja, mit seinem Beistand an Bord war die Party komplett.

Picard duckte sich vor Wills verspielter Attacke. {Morgen, mein Junge } dachte er sich {ist der wichtigste Tag in deinem Leben, Mr. William T. Riker. Versaue es jetzt nicht.}

Er nahm einen Drink von Guinan entgegen und suchte nach Geordi, um herauszufinden, ob die Enterprise pfleglich behandelt wurde.

 

 

Gleichzeitig fand im Hauptkonferenzraum die Brautparty statt. Der Raum war für die Party zu Ehren der angehenden Braut liebevoll geschmückt. Deanna war zutiefst erfreut, als ihre Freunde sie mit Geschenken bedachten, einige davon unanständig, aber alle schön und alle begleitet von einer Umarmung.

 Beverly hatte scheinbar etwas spezielles im Sinn, als sie wartete, bis fast alle Deanna ihre Geschenke gegeben hatten. In der farbenfrohen Verpackung befand sich ein kleineres, liebevoll verpacktes Paket, das ein einzelnes, fein gesticktes hellblaues Taschentuch enthielt.

"Deanna, Ich trug es auf meiner Hochzeit vor so vielen Jahren bei mir. Es gibt auf der Erde ein altes Sprichwort über Bräute etwas altes, etwas neues, etwas geliehenes, etwas blaues. Dieses ist blau und ich wollte dass du es hast, um es morgen bei dir zu tragen."

Deanna wischte Tränen aus ihren Augen, als Beverly sagte, "Warte – da ist noch eines von mir."

Sie stöberte herum und reichte ihr ein weiteres kleines Paket, welches Deanna auspackte, um ein sehr sehr knappes String-Unterwäscheset zu finden.. Deanna wurde knallrot, als Beverly mit einem Zwinkern sagte, "Tatsächlich könnte man sagen dass dies mehr ein Geschenk für den Captain als für dich ist."

Dies führte zu tosendem Gelächter. Als es endlich abbrach, griff Deanna nach dem letzten verpackten Geschenk auf dem Tisch. Sie las die angefügte Karte; Es war von ihrer Mutter. Lwaxana saß still und beobachtete ihre Tochter, ein sehr ungewöhnlicher Zustand für sie. Deanna entfernte vorsichtig die Verpackung und fand eine wundervolle antike Elfenbeinporzellanbox. Sie öffnete sie und fand ein wunderschönes Schmückstück, das ihr nicht bekannt war, obwohl sie dachte dass es ihr bekannt sein sollte. Sie hob es hoch und ließ die exquisit gearbeitete Halskette über ihre Finger hängen. Sie stellte fest, dass sie aus hunderten dünner Glieder bestand, die lose verflochten waren. Zwischen den Gliedern der Kette waren abwechselnd Metallteile angebracht, die wiederum abwechselnd mit seltenen Michelonen - einem Edelstein, der aus den tiefen Ozeanen Betazeds kam – und Diamanten besetzt waren

Deanna war sprachlos, projizierte ihren Aufschrei der Freude aber an ihre Mutter ~~sie ist wunderschön, Mutter, ich weiß nicht was ich sagen soll~~.

"Es gibt nichts zu sagen, Kleines. Ich wollte einfach dass du sie hast. Meine Mutter gab sie mir an dem Tag, an dem ich deinen Vater heiratete. Ich möchte dass du sie trägst wenn du endlich deinen Imzadi heiratest."

Mutter und Tochter umarmten sich herzlich, was Deanna als Ausdruck der Akzeptanz für ihre Liebe zu Will betrachtete.

"Ich liebe dich, Mutter. Ich danke dir so sehr."

„Also gut. Wir haben durchaus genügend Spaß für den Abend gehabt. Wir müssen meiner Kleinen ..ah... Deanna etwas Rast gönnen. Morgen wird ein sehr anstrengender Tag sein."

 Der Raum leerte sich Schritt für Schritt.  Als Deanna und Beverly die verbleibenden Geschenke zusammenpackten fragte Beverly "Bist du nervös, hast du kalte Füße bekommen?"

"In der Tat - Nein. Dies ist, was ich wollte, seit ich Will vor 20 Jahren auf Chandras Hochzeit zum ersten mal traf. Ich heirate den Mann den ich liebe, der mir Sicherheit bietet und mich vervollständigt. Es gibt kein Bedauern, keine Wünsche, keine was-wäre-wenn- und keine was-könnte-sein Gedanken in mir. Er ist meine bessere Hälfte."

"Ich freue mich so sehr für dich, Deanna. Sehr wenige Leute können das ehrlich behaupten und ich weiß dass du es ehrlich meinst. Ich mag euch und wünsche euch das allerbeste. Nun lass uns etwas Schönheitsschlaf kriegen, wir müssen morgen betörend sein."

Beverly half Deanna, die Geschenke in ihr Quartier zu tragen.

 Als der Junggesellenabschied sich dem Ende näherte, nahmen Will und Jean-Luc einen letzten Drink in der Nähe des Fensters. Will lehnte sich gegen einen Fensterrahmen während Jean-Luc auf dem Vorsprung des gegenüberliegenden Fensters saß.

"Wenn man einmal durch den Weltraum reist, kann man es sich kaum abgewöhnen." sagte Picard und nahm einen Schluck von seinem Drink.

"Ich vermute das stimmt. Wie erging es ihnen mit Anij? Werden sie zurückkehren und ihren Urlaub nach all dem verbrauchen?"

Jean-Luc war für einige Zeit sehr nachdenklich und still.

"Will, um ehrlich zu ihnen zu sein, ich denke nicht dass ich auf den Ba´ku-Planeten zurückkehren werde. Anij ist eine bemerkenswerte Frau und ich weiß dass ich sie liebe, aber als wir zusammen waren, war es wie wenn eine besondere unsichtbare Wand zwischen uns wäre. Wir kommen aus so unterschiedlichen Kulturen. Sie ist an ihren Planeten gebunden. Ich bin im Weltraum zuhause. Noch dazu stellte ich fest, dass ich nicht so einfach die Sichtweise ihrer Zivilisation bezüglich der Beschränkung von Technologie und Fortschritt akzeptieren kann."

Will hörte Picard seufzten als ob er unfreiwillig etwas schönes verloren hätte.

"Es sollte nicht funktionieren und als ich zurückkehrte wussten wir es beide. Ich vermute dass sie und Sojef ihre Pläne, sich zu verbinden, finalisieren werden, zumindest fühlte ich das als ich abreiste. Sie sagte in der Nacht vor meiner Abreise etwas lustiges. Sie sagte, dass sie nicht ganz in meinem Herzen sein könne, da ein Teil von meinem Herz bereits mit einer anderen gefüllt sei."

"Anij fühlte das?"

"Ja, und sie wusste es auch."

"Beverly?"

"Ja, Beverly. Obwohl ich bei Anij war und sie liebte konnte ich Beverly nicht aus meinem Geist verdrängen. Ich meine, wir waren immer gute Freunde – na ja, vielleicht ein bisschen mehr als das Ich meine ... Will, es ist sehr sehr schwer für mich, das einzugestehen, aber ich denke ich war nicht ehrlich zu mir selbst bezüglich meiner Gefühle für sie. Seit ich weg war fühlte ich einen leeren Platz in mir...  Hier."

Er berührte seine Brust mit zwei Fingern. "Es ist ob als ein Teil von mir fehlen würde. Verstehen sie was ich meine?"

"Ich verstehe es wahrscheinlich besser als alle anderen, Jean- Luc. Was sie mit Beverly gemacht haben ist das was ich mit Deanna während all den Jahren tat, während sie auf der Enterprise war. Ich erlaubte meinen wahren Gefühlen nicht, die Oberfläche der Freundschaft zu durchbrechen, obwohl ich sie wollte."

Picard seufzte. "Das ist nicht einfach, oder?"

"Das ist es nie, Jean-Luc. Ich empfehle ihnen, diese Gefühle zu erforschen und dann mit Beverly darüber zu sprechen. Deanna und ich stellten fest dass, nachdem wir unsere Masken zur Seite legten, unser gemeinsames Leben um so viel schöner wurde. Ich stelle fest, dass ich eine Vollständigkeit erreicht habe, von der ich nie annahm, dass ich sie brauchen würde. Ich kann nicht ausdrücken wie es sich anfühlt."

"Ich weiß dass sie Recht haben, aber ich habe noch so viel zu klären."

"Warten sie nicht zu lange. Das Leben schnappt einem üblicherweise solche Gelegenheiten weg. Abgesehen davon, bedeutet, dass sie nicht in den Briar-Nebel zurückkehren, dass sie auf der Enterprise bleiben werden? Ihr Quartier ist noch intakt." Will grinste.

"Nein, sie müssen sich keine Sorgen machen, Will. Ich stand während meiner Rückreise zur Enterprise mehrfach in Kontakt mit Admiral Nechayev vom Sternenflottenkommando. Nechayev hat eine Position im Kommandostab für mich im Sinn, bevor ich wieder einen Auftrag im Weltraum bekomme."

"Sie verkürzen ihren Urlaub?"

"Ich vermute ich werde meiner Sammlung einige Tage hinzufügen. Mit dem Dominion, den Klingonen, den Romulanern und Borg – suchen sie es sich aus. Es gibt eine Krise sowohl im Kommando als auch in der diplomatischen Abteilung der Sternenflotte. Es gibt auch einiges internes Gezänk in den höheren Rängen des Kommandos. Sie wissen, dass ich es genoss, hier draußen zu sein, die Erforschung des Weltraums ist mein Leben – es liegt mir im Blut, aber ich denke dass ich zur Zeit auf der Erde mehr gebraucht werde. Dort kann ich der Sternenflotte am meisten nützen."

"Ich glaube dass sie Recht haben, aber wir werden sie vermissen."

"Ich würde mich deswegen nicht sorgen. Ich weiß dass das Schiff in guten Händen ist. Sie haben sie noch nicht zum Absturz gebracht."

"Nach dem letzen haben wir Deanna auf die Kommandantenschule geschickt. Sollte nicht wieder vorkommen."

"Argh! Sie meinen sie hat nun zwei Captains?" Jean-Luc lächelte seinen Freund schadenfroh an.

"Ach nein, Sir. Deanna stimmte zu, ihre Finger davon zu lassen."

Picards Stimme wurde ernster.

"Wissen sie, Will, dies waren einige der Gründe, wegen denen ich zögerte, eine Beziehung mit Beverly aufzunehmen. Als erstes die Sache mit der Befehlsgewalt und dann der Fakt, dass unsere Karrieren unterschiedlich verlaufen würden. Ihr Leben und ihre Karriere ist hier draußen, auf diesem Schiff oder anderen. Ich wusste dass ich einen Auftrag im Kommandostab annehmen würde müssen und ich könnte sie nicht bitten, ihre Karriere aufzugeben um mir auf die Erde zu folgen."

"Ich sagte nie dass es leicht sein würde, aber lohnend. Abgesehen davon fragten sie sie nie und gaben ihr nie die Möglichkeit, ihre eigene Entscheidung zu treffen. Verdammt! Sprechen sie mit ihr. Wenn sie es tun werden sich die Dinge schnell klären." Will zuckte. "Verschwenden sie nur nicht zwanzig Jahre."

Riker leerte seinen Drink.

"Oh, ich werde nicht warten, Nummer Eins - Verzeihung - Will. Ich kann von den Fehlern anderer Leute lernen zumindest manchmal." Neckte Picard den jüngeren Mann.

Will grinsten. "Und ich machte einige schlimme, die ich morgen korrigieren werde."

Picard erhob sein Glas auf seinen früheren ersten Offizier und nunmehrigen Captain der Enterprise und trank es aus.

Sie sagten nichts mehr als sich ihre Wege trennten.

 Es war knapp vor 01:30, als Will in sein vorübergehendes Quartier zurückkehrte. Er und Deanna hatten beschlossen, dass sie zumindest diese Nacht nicht miteinander verbringen würden. Er nahm sich ein freies Quartier.

Früher an diesem Tag trug er alles, das er an Kleidung für morgen benötigte, herein. Als er seine Sachen einsammelte stellte er fest, dass mysteriöse Pakete über ihr gesamtes Quartier verteilt waren. Will respektierte das Geheimnis und versuchte nicht, etwas festzustellen, obwohl er sehr neugierig war. Er wusste dass sowohl Beverly als auch Chandra heute Nacht bei Deanna blieben.

Er legte seine Kleidung auf die Seite, zog sich aus, nahm eine Schalldusche und legte sich auf das ungewohnte Bett. Morgen würde sehr anstrengend werden und der Morgen würde früh genug kommen. Nur noch ein paar Stunden sagte Will zu sich selbst, als er in seine Träume glitt.

 

Kapitel 9

 

"Der große Tag" *** Dieses Kapitel ist einer ganz besonderen Person gewidmet, die mich einerseits inspirierte und andererseits bei der Erstellung mitmachte. Danke Du weißt wer du bist. ***

Der folgende Morgen begann mit emsigen Vorbereitungen im Zehn Vorne für den Hochzeitsempfang. Data perfektionierte seine Hochzeitsrede. Mr. Homn war angekommen und baute den antiken Dankesgong und den geheiligten Kelch im Zehn Vorne auf, wo der Empfang stattfinden würde. Lwaxana und ihre Begleitung kamen an, und begannen den Raum mit Blumen von Betazed zu dekorieren – exotisch duftenden Blumen direkt aus dem Jalara-Dschungel.

Auf Holodeck 3 stellte Geordi sicher, dass das Holoprogramm perfekt funktionierte und trieb die Ingenieurscrew in den Wahnsinn, indem er verlangte dass sie alles dreifach prüften. Sein leitender Ingenieur warf ihn schlussendlich raus, in dem er sagte, dass er sich fertig machen müsse.

Später, als er seiner Galauniform den letzten Schliff verpasste, pfiff er vor sich hin. Er würde Chandra als Begleiter durch den Durchgang eskortieren. Sein Lächeln hob sich von seiner dunkelbraunen Haut ab. Er heftete sich die lavendelfährbige Rose, die Lwaxana gebracht hatte, an seinen Revers. An die Zeit denkend inspizierte er sich noch einmal und kehrte dann zum Holodeck zurück.

 Bereits angezogen war Will schon dabei, seine persönlichen Vorbereitungen für die Zeremonie abzuschließen. Er hatte einen kleinen Tisch neben den Bereich gestellt, an dem die Verbindung stattfinden sollte. Auf diesen legte er eine lange Erinnerungskerze, zwei langstielige weiße Rosen, eine kleine Rosenknospe und drei kleine Hologramme – Je eines für seine Mutter, Deannas Vater und Deannas Schwester Kestra. Deanna merkte an, dass es in der Zeremonie eine Stelle geben würde, die dem Gedenken an sie gewidmet ist. Will fand es rührend und sagte, er würde es arrangieren.

Als Jean-Luc kam um sich mit Data zu besprechen, stoppte ihn Will und gab ihm Deannas platinenen Hochzeitsring zur Aufbewahrung.

Als er die Schönheit des Ortes sah, seufzte er. Der Klang der kaskadenartig herunterstürzenden Wasserfälle in der Nähe war eine ruhige Erinnerung an die Vergangenheit und an die Zukunft. Die Sonne leuchtete hell am wolkenlosen violetten Himmel und tropische Vögel flatterten herum. Weiße Stühle verschönerten den grasbewachsenen Bereich am Flussufer, vor dem sich ein gewölbter Garten befand. Er war mit diesen wunderbaren Blumen geschmückt, die von Betazed importiert wurden. Die Luft war warm und roch süß, genau wie im echten Jalara-Dschungel.

Will atmete tief ein und seufzte. Alle Details wurden umgesetzt. Es war perfekt. Es gab nichts mehr für ihn zu tun außer nervös auf den großen Moment zu warten.

Er verbrachte die verbleibende Zeit  damit herumzuwandern bis er alle um sich – Data, Geordi, Jean-Luc und seinen Vater, Kyle nervös machte. Sie sagten ihm, er solle sich entspannen.

Er erklärte, er wäre nicht nervös – lediglich sehnsüchtig. Sie versuchten ihn zu beruhigen indem sie ihm sagten, dass er in einigen Minuten die Vollendung eines lebenslangen Traums sehen würde – Er und Deanna würden durch die Ehe verbunden werden. Er fragte nach der Uhrzeit und wanderte weiter herum.

In ihrem Quartier verlieh Deanna ihrer Frisur den letzten Schliff. Sie sah atemberaubend aus. Ihr Kleid war aus weißem Satin und hatte ein trägerloses Oberteil mit einem tief geschnittenem Rücken, das an einem langen Rock aus seidenem Tuch angebracht war. Das Kleid war geschmückt mit silberner Perlenarbeit und mit Kristallen und Perlen überzogen.. Die Schleppe war kurz und wallend. Der Halsausschnitt ihres Kleides hob das Schmuckstück hervor, dass ihr ihre Mutter in der Nacht zuvor gegeben hatte. Sie trug Seidenstrümpfe und weiße Satin-Pumps. Statt für einen Schleier entschied sie sich für ein Haarband aus weißer Gaze, das traditionell von betazoidischen Bräuten getragen wurde. Es war das selbe Haarband, das sie vor so vielen Jahren anfertigte, als sie Will zum ersten Mal heiraten wollte.

Als sie mit ihren Fingern über das feine Material des Haarbandes fuhr, wanderten ihre Gedanken ab zu den vielen Dingen, die sie seit damals gemeinsam gemacht hatten. Sie war verblüfft, dass sich so vieles geändert hatte und ihre Liebe trotzdem stärker und tiefer wurde. Die jetzigen Gefühle ähnelten nicht einmal denen von damals. Sie waren reichhältiger – enthielten mehr Tiefe und Klarheit. Das, so entschied sie, war eine immerwährende Liebe.

Deannas Tagtraum wurde unterbrochen, als Beverly sie um Hilfe bei ihrem Reißverschluss bat.. Als sie sich an sie wandte stellte sie fest, dass die Farben jenen von Betazeds bekanntesten Blumen entsprachen.

Beverlys ärmelloses Kleid war aus exquisitem Satin und hatte einem facettierten, perlengeschmückten Halsausschnitt, dessen Diamanten im Licht funkelten.

Chandras Kleid war identisch geschnitten aber war dunkel lavenderfärbig. Der Pastellton betonte Chandras helles Haar und ihre makellose Hautfarbe während die dunklere Farbe von Beverlys Kleid ihre Gesichtszüge betonte.

Lwaxana beugte sich Deannas Wunsch und entschied sich für ein einfaches dunkelviolettes Abendkleid. Sie hatte beschlossen, dass es nicht der richtige Zeitpunkt für eines ihrer merkwürdigen knallbunten Outfits war. Deanna küsste sie und sagte ihr, dass sie heute geschmackvoll und elegant aussah. Lwaxana sah ihre Tochter gequält an, aber die Farben brachten ihre Haut zum strahlen, und auch sie strahlte vor Freude über das Glück ihrer Tochter.

Kate Pulaski klopfte leise an und kündigte an dass es Zeit war.

Sie rafften sich auf, holten ihre Blumensträuße bestehend aus weißen Lilien, roten Rosen und Lavendel und nahmen die letzten Korrekturen an ihrer Kleidung und ihrer Frisur vor.

Deanna platzierte das Taschentuch, dass ihr ihre Freundin gegeben hatte, unter den Blumen in ihrer Hand.

Als sie sich vor Holodeck 3 versammelten, umarmten sie sich alle noch einmal.

Deanna bat  ihre Mutter, den Platz ihres verstorbenen Vaters einzunehmen und sie durch den Gang zu begleiten. Da sie die Aufgabe übernahm, ihre Tochter zu verabschieden, war sie damit beschäftigt, alles in perfekte Ordnung zu bringen.

Als sie endlich fertig war, übermittelte sie ihrer Tochter:

~~Dein Vater wäre so stolz wenn er hier bei dir sein könnte. Bist du bereit, kleines?~~

~~Ich war noch nie in meinem Leben so bereit für etwas, Mutter. Können wir?~~

~~Ich kann fühlen dass dein William etwas nervös  ist. Und du?~~

~~Unglaublich glücklich, Mutter.~~

Sie umarmten sich noch einmal, bevor sie durch den Gang gingen.

 Als sich die Türe öffnete um Deanna und die anderen in die holografische Simulation der Jalara-Wasserfälle zu lassen rutschte Will das Herz fast in die Hose, da Deanna, seine Imzadi ein atemberaubender Anblick war. Sekundenlang konnte er nur auf ihre Augen und ihre wundervollen Lippen schauen. Er ging in ihnen unter als Lwaxana ihre Tochter zu dem Mann führte, der bald ihrer sein würde.

Deanna fühlte die Welle von Gefühlen die er abstrahlte. Ihr blieb der Atem stehen, als auch sie in seine blauen Augen sah, auf denen Tränen schimmerten. Mit jedem Schritt verblasste die Welt um sie und sie sah nur ihn.

Deanna war überrascht von Lwaxanas letztem Kuss auf die Wange, den sie bekam während Lwaxana ihre Hand in seine legte. Sie schritt dann zur Seite.

Das Paar vergaß alles um sich herum und wurde von diesem wirklich perfekten Moment eingenommen. Ihre Herzen sprachen miteinander als Data mit seinem kurzen Diskurs über die Bedeutung des Hochzeitsschwurs fortfuhr.

Es wurde Zeit, die ‘Erinnerungskerze’ anzuzünden und eine Schweigeminute für die verstorbenen Angehörigen abzuhalten.

Endlich war es soweit. Genau wie geplant schwor Will formell seine ewige Liebe für Deanna, bevor er Deanna den Ehering ansteckte.

Er nahm ihre zarten Hände, blickte in ihre dunklen Augen, und begann im vertrauten Tonfall mit seiner liebsten zu sprechen.

 "Als wir uns trafen wussten wir nichts voneinander und trotzdem, so bald danach kannten wir uns vollständig. Wie lange ist das her? Spielt es eine Rolle? Nein. Die Zeit hörte für uns zu diesem Zeitpunkt zu existieren auf, wurde bedeutungslos. Und nun werden wir vor unseren Freuden und Familien verbunden. Ich schwöre dir ewige Treue, für immer. Keine andere kann deinen Platz in meinem Herz einnehmen. Ich gebe dir alles was mich ausmacht, freiwillig und ohne Verpflichtung. Ich umarme alles was dich ausmacht mit offenen Armen und offenen Augen, akzeptiere dich so wie du bist. Ich werde den Rest meines Lebens an deiner Seite verbringen, dich unterstützen, schützen, mich um dich kümmern, dich ehren, respektieren und lieben. Ich werde alles mit dir teilen und immer ehrlich zu dir sein. Ich schwöre dir dies und gebe dir dein Wort, dass ich den Schwur einhalten werde. Ich gehöre ganz dir, ich habe nichts zu geben außer mein Wort. Ich liebe dich und werde den Rest meines Lebens mit dir verbringen."

Die Stärke und Sicherheit in seiner Stimme erzeugte Tränen in ihr, die langsam über ihr Gesicht herunterliefen.

Data wandte sich an Deanna, die mit sanfter Stimme Will ihre Treue schwor und zitterte, als sie Will einen gleichartigen Ring auf den Finger steckte.

Sie sah ihn an und sprach.

"Ich habe mein ganzes Leben auf diesen Tag gewartet. Du bist meine bessere Hälfte – mein Seelenverwandter, meine Liebe, mein Imzadi. Wir gingen gemeinsam durch Dick und Dünn – als Freunde oder als Liebende. Du bist mein Herz und meine Seele. Du bist der EINE für mich, daran bestehen keine Zweifel. Ohne dich bin ich nichts. Du gibst mir die Stärke, ohne Angst oder Vorbehalt ich selbst zu sein. Du bist der eine, mit dem ich jeden Moment verbringen will, der eine mit dem ich die langen Tage teilen will. Du bist perfekt in meinen Augen und du bis zuallererst mein bester Freund. Du kennst mich wie mich kein anderer kennt und du liebst mich ohne Vorbehalte. Unsere Verbindung ist tief in uns begründet und ich stehe heute hier vor allen Personen und verspreche mich dir. Ich bringe dir meinen größten Respekt entgegen, gebe dir  meine unsterbliche Hingabe, meine volle Unterstützung und meine ganze Liebe. Ich werde jeden Tag meines Lebens dafür leben, dass du Liebe und Freude fühlen kannst. Ich gehöre dir und nur dir, von nun an bis in alle Ewigkeit."

Als sie damit fertig waren, die Schwüre, die sie in ihren Herzen schon lange geschworen hatten, auszusprechen, lachten sie sich an und besiegelten ihre Liebe damit.

Data trat zurück und überließ seine Position Lwaxana vor dem Paar für einen abschließenden symbolischen Akt. Lwaxana trat vor und hielt eine feste seidene Schnur in ihren Händen.

"Dies ist der betazoidische Akt der Vereinigung," sagte sie. "Er wird nur durchgeführt, wenn zwei wahre Imzadi einander heiraten. Diese Schnur verkörpert die endgültige Fixierung ihrer Imzadi-Verbindung, einer Verbindung die sie für alle Ewigkeit komplett verbindet."

Die beiden hatten sich nicht bewegt und auch nicht die Hand des anderen losgelassen. Sie waren vollständig auf die Seele des anderen fixiert und darin verloren.

Lwaxana sagte "Meine Kinder," als sie die Schnur lose einmal um ihre Hände wickelte. "Schließt eure Augen und befreit euren Geist. Lasst nichts zwischen eurem Geist und eurer Seele sein."

Will und Deanna spürten die Energie, die in ihnen wirbelte, als Lwaxana ihre Verbindung durchführte.

"Öffnet euch vollständig einander wie ihr es als Imzadi könnt..." Will konnte Deannas Geist in sich spüren und Deanna seinen – das Gefühl der Verbindung war herrlich. Lwaxana zog sich aus ihren Gedanken zurück und ließ dies zurück

~~Ihr werdet für immer Imzadi sein, für immer miteinander verschmolzen sein.~~

Ein Zittern durchlief ihr Rückgrat als sie sich tief in die Augen sahen und eins mit dem anderen wurden. Das Gefühl, wieder Teil des Wesens des anderen zu sein, war überwältigend.

"Ihr seid eins." Fuhr sie für die anderen Teilnehmer fort.

Will und Deanna öffneten ihre Augen, sahen sich gegenseitig an, Lwaxana legte als Symbol für die Vereinigung der Seelen eine weitere Schleife des Bandes um ihre verflochtenen Arme und nickte in Richtung Data.

Data sah sie an und sagte, "Auf Basis der Autorität, die mir von der Vereinten Föderation der Planeten übertragen wurde erkläre ich sie hiermit zu Mann und Frau. Sie können die Braut nun küssen."

Deannas Gesicht trug ein breites Lachen während Wills eigene Freude von seinen blauen Augen zum Ausdruck gebracht wurde, die vor Freude strahlten.

Er ließ eine ihrer Hände los – die zweite war noch mit der Schnur der Verbindung an ihre gebunden, zog sie an sich, umschloss sie mit seinen Armen und gab ihr einen immer tiefer werdenden Kuss.

Es gab noch nie einen perfekteren Kuss - so süß, so reich besetzt mit Ewigkeit. Der Kuss dauerte länger und länger, die anderen Teilnehmer unterdrückten ihr Kichern aber Will und Deanna hielten den Kuss weiter aufrecht – sie waren so erfreut über den Moment und über den jeweils anderen, dass die Zeit für sie stillstand.

Als sie sich endlich trennten brach die versammelte Menge in Jubelrufe und Applaus aus.

Das glückliche Paar wurde auf dem Weg zum Zehn Vorne mit Blumenblättern übersäht, die die Menge bestehend aus ihren Freunden und Familienmitgliedern hochwarf..

 

Kapitel 10

 

Der Empfang war wirklich eine Feier, an die man sich erinnern sollte. Guinan hatte sich selbst übertroffen.

Champagner floss aus einer schönen Kristallfontäne. Die Hochzeitstorte war eine sinnliche Schokoladekreation, die mit frischen Blumen aus Betazed geschmückt war – winzigen Dschungelblumen..

Eine edle Auswahl von Delikatessen aus der ganzen Galaxie wurde am Buffett serviert. Jeder hatte eine wirklich herrliche Zeit.

Nachdem Will und Deanna den ersten Tanz zu einer gefühlvollen Version von "Nightbird" tanzten beruhigte Jean-Luc die Menge, als er sich auf eine Plattform stellte um seinen Toast auszusprechen.

"Ich habe noch nie jemanden wie William und Deanna Troi Riker gekannt. Sie teilen eine spezielle Verbindung, die ich  nie auch nur ansatzweise verstehen würde. Sie fanden nach all den Jahren eine Flamme unsterblicher Liebe ineinander. Es zeigt ihnen dass es nie zu spät ist."

Dabei sah er Beverly direkt an und lächelte.

"Sie sind zwei der feinsten Menschen die ich kenne und von denen ich das Privileg bekam, sie meine Freunde zu nennen. Ich wünsche ihnen ewige Freude – Zum Wohl!!!"

Als er das Glas hob wiederholte die Menge "Auf Will und Deanna".

"Ich habe auch ein spezielles Hochzeitsgeschenk, dass ich dem glücklichen Paar nun präsentieren möchte, wenn ich darf. Ich weiß dass sie erwartet hatten, eine verkürzte Hochzeitsreise am Schiff zu verbringen, aber ich habe mit dem Sternenflottenkommando gesprochen und ihren Fall vorgetragen. Sie erlaubten mir als Ersatzcaptain einzuspringen, während sie ein ganzes Monat wohlverdienten Hochzeitsurlaub an Land verbringen werden. Nun zu der anderen Überraschung. Ich erlaubte mir, ein abgelegenes Haus auf Risa als mein Hochzeitsgeschenk an sie beide zu reservieren. Von jetzt an können sie gemeinsam entscheiden, was sie tun wollen."

Leises Lachen war im Raum zu hören.

"Ich meinte, sie haben VIEL zu lange auf diesen Moment warten müssen und sollten eine richtige Hochzeitsreise haben. Abgesehen davon braucht jedes Schiff mal einen Captain oder eine Counselor, die zu Fuß unterwegs sind – daher dachte ich, dass sie die Möglichkeit haben sollten, ordentlich loslegen zu können."

Noch mehr Lachen war zusammen mit Rufen der Zustimmung zu hören, während Deanna rot anlief und Will in Dankbarkeit Picards Hand schüttelte.

 Es wurde Zeit für einige der lustigen und doofen irdischen Traditionen. Will hob Deanna auf die Bar. Er hob ihr voluminöses Kleid an, um das winzige Strumpfband auf ihrem seidenen Bein zugänglich zu machen. Als sexy Musik im Hintergrund erklang, bewegte Will beide Händen ihr Bein hoch und schnappte sich das Strumpfband mit den Zähnen.. Die Menge jubelte als er sich wieder nach unten zu ihrem Knöchel bewegte, bis das Band frei war. Er wandte seinen Rücken zur Menge und warf es mit einem teuflischen Grinsen nach hinten.

Die Gruppe der Junggesellen löste sich auf, um einen verlegen dreinschauenden Picard zu zeigen, auf dessen Glatze ein weißes Strumpfband lag. Er sah Will skeptisch an und setzte ein schüchternes Lächeln auf.

"Danke, Captain Riker. Das ist genau das was ich brauche."

Daraufhin lachte er die erschrocken wirkende Dr. Crusher an, welche erwiderte.

Deanna stand nun auf der Bar und Will stützte sie. Sie nahm langsam das weiße Gaze-Haarband aus ihren schwarzen Locken. Sie wandte sich ab und warf es über ihre Schulter genau in die wartenden Hände ihrer besten Freundin Beverly.

Deanna drehte sich um und sah wer es gefangen hatte. Sie hob ihre Arme und es wurde sofort still im Raum.

"Sie wissen alle was das bedeutet, oder? ... Die betazoidische Tradition sagt, dass wer immer das Haarband der Braut fängt, die Liebe seines Lebens unter den hier heute Anwesenden finden wird. Ich kann das bestätigen, da Will und ich uns so kennen gelernt hatten?" Sie sah Will direkt an." Oder nicht, Liebling?"

Ihr neuer Ehemann sah sie mit einem Funkeln in seinen Augen an und nickte.

Die Menge applaudierte, als Will ihr herunterhalf und sie intensiv küsste. Deanna unterbrach den Kuss, sah in die Richtung von Captain Picard und zwinkerte dann Beverly zu, die zu ihr kam.

"Das Haarband zu fangen könnte etwas bedeuten aber schau wie lange ihr beide bebraucht habt," meckerte Beverly.

"Vielleicht, Beverly. Aber nun bin ich endlich Frau Captain William Riker, man kann also nie wissen!"

"Aber Deanna, du weißt wo Jean-Luc war und warum."

"Du hast fast ein Monat Zeit bevor er zurückkehrt, du solltest also das beste daraus machen" ermahnte sie sie.

"Ich versuche es. Okay, aber..."

"Kein Aber!"

Sie lachten, als sie abzogen um einen Mann für einen Tanz zu finden.

Nach fast zwei Stunden Feiern, Tortenessen und Party beschlossen Will und Deanna, dass es Zeit für ‘private’ Vergnügen wurde. Will nahm ihre Hand und führte sie auf das Podium.

"Meine Damen und Herren, bitte, wenn sie gestatten. Meine Frau und ich .. Oh, das klingt so schön." Er umarmte sie und lachte breit vor Stolz. "Wie gesagt, meine Frau und ich möchten ihnen dafür danken, dass sie diesen wichtigen Tag gemeinsam mit uns verbracht haben. Sich umzusehen und die Gesichter unserer Familien und Freunde zu sehen war eines der schönsten Dinge dieses Tages. Die Nacht ist noch jung und Guinan hat noch ausreichend Speisen und Getränke. Bleiben sie bitte alle und genießen sie die Party. Deanna und ich müssen uns um einige Dinge kümmern, die unsere unverzügliche Aufmerksamkeit benötigen."

Er sah sie mit einem boshaften Grinsen an und sie boxte ihm zum Spaß in die Seite. Unbekümmertes gackerndes Lachen erfüllte den Raum.

"Bitte, Leute. Bleiben sie hier und genießen sie die Zeit, und danke noch einmal dafür dass sie heute bei uns waren," fügte Deanna hinzu bevor sie ihren Ehemann an der Hand nahm und ihn aus dem Raum zog, bevor er sie erneut in Verlegenheit bringen konnte.

 

Kapitel 11

 

Die Rikers hatten eigene Pläne zu machen, als sie in ihr Quartier zurückkehrten. Das spezielle Geschenk von Jean Luc eines richtigen Urlaubs bedenkend hatten sie einiges zu tun. Dinge mussten in Ordnung gebracht werden und Gepäck musste gepackt werden. Sie wurden schon in zwei Tagen auf Risa erwartet.

Während sie durch die Korridore schlenderten, erzählte Will ihr von Jean-Luc´s Erfahrung auf dem Ba´ku-Planeten und von seinem Abschied von Anij. Seine Pläne, zur Erde zurückzukehren und eine Stelle im Kommando anzunehmen, überraschten sie ziemlich. Sie konnte sich Jean-Luc Picard nie hinter einem Schreibtisch vorstellen.

"Es ist der Ort, von dem er glaubt, dass er dort  jetzt am meisten Gutes tun kann. Er scheint sich damit angefreundet zu haben dass ich das Kommando über die Enterprise habe und ich glaube er hat die Idee, sich für einige Zeit auf der Erde niederzulassen." Erzählte ihr Will.

Sie hob ihre Augenbrauen und fragte, "Beverly?"

Will nickte.

"Ich sagte ihm dass er ihr sagen sollte was er fühlt. Sie haben schon zu viel Zeit verschwendet. Man kann nie wissen, die Liebe könnte schon blühen wenn wir zum Schiff zurückkehren."

Deanna umarmte ihren Ehemann fest.

"Ich kann es nicht erwarten, ihr Gesicht zu sehen wenn sie es rausfindet. Ich weiß dass sie ihn sehr liebt und ihn so sehr vermisst hat. Ich hoffe, dass sie es nicht damit versauen, einfach nur Freunde zu sein."

"Nun, das ist eine Überlegung wert."

Sie boxte ihm in die Seite und begann den restlichen Weg zu ihrer neuen Eingangstür zu laufen. Will heftete sich an ihre Fersen. Als sie nach dem Türöffner griff, rief er, "Nein, das wirst du nicht tun! Ich werde meine Frau über die Schwelle tragen!"

Sie kicherte und warf ihre Arme um seinen Hals, als er sie sie hochnahm und den Raum betrat.

Deanna kuschelte sich an ihn als er sie durch die geöffnete Tür trug. Als sie hineinspähte, schnappte sie nach Luft, die Veränderungen in ihrem Quartier verschlugen ihr den Atem. Dieser Tag war unglaublich und ohne Zweifel der romantischste Tag ihres Lebens, aber es verschlug ihr erneut den Atem. Will hatte es irgendwie geschafft, das Quartier dekoriert zu bekommen während sie auf dem Empfang waren. Dschungelblumen in Vasen und Schalen füllten fast jeden freien Platz des Raumes aus und erfüllten den Raum mit dem exotischen Duft, der sie sofort an den Ort ihrer ersten Verbindung zurückversetzte. Der Raum wurde von Kerzen jeder Form, Größe und Farbe beleuchtet. Sie setzten alles in ein himmlisches Leuchten. Das Bett war mit Seidentüchern geschmückt und mit Rosenblütenblättern bedeckt. Sanfte, sinnliche Musik spielte im Hintergrund.

~~IMZADI –hast du das gemacht? Es ist so schön. Ich ... Ich denke ... ~~. Ihre Gedanken verloren sich als Tränen aus ihren leuchtenden Augen hervortraten.

"Vergiss nicht, ich weiß nun was du denkst," sagte Will als er sie sanft küsste und sie wieder herunterließ. Ihre Arme umarmten immer noch seinen Nacken.

~~Ich weiß das, Liebling.~~

 Beverly Crushers Emotionen führten den ganzen Abend über ein Duell in ihr. Sie freute sich so sehr über Jean-Luc´s Rückkehr und seinen spielerischen Umgang mit ihr. Nun beobachtete sie ihn von der anderen Seite des Raums, stellte fest wie hübsch und glücklich er war und musste sich schlussendlich eingestehen dass sie ihn wahrlich liebte..

{Ich vermute es ist einfach wenn man weiß dass er verliebt ist und nicht in mich },dachte sie sich.

Er war ihr gegenüber den ganzen Tag sehr aufmerksam gewesen  und sie vermutete dass er ihr damit seine endgültige Abreise erleichtern wollte... andererseits könnte er – Ihr kam die Idee – vielleicht ... Sie wischte den Gedanken als den Gedanken einer alten Jungfrau schnell auf die Seite. {Verdammt, Mädchen! Gedanken wie diese verletzen dich lediglich noch einmal. Sie öffnen lediglich dein Herz für noch mehr Leiden! Es war viel Arbeit, diesen Punkt zu erreichen Versaue es jetzt nicht.}

Sie konnte es nicht verhindern, dass ihre Gedanken zu der Stunde ihres ersten gemeinsamen Tanzes zurückkehrten.

Während sie in seinen Armen war und sie zu einer gefühlvollen Melodie tanzten, legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und er konnte ihren warmen Atem auf seinem Nacken spüren. Sie dachte sie spürte, dass er sie noch sanfter aber trotzdem noch entschlossener hielt – aber das konnte auch Einbildung gewesen sein.. Als der Tanz endete küsste er sie sogar zart auf die Wange. Sie blickte mit unausgesprochenem Verlangen und Fragen in seine Augen.

"Aber, aber, Captain. Was ist heute Nacht in dich gefahren?" sagte sie verspielt. "Bitte sage es mir damit ich sicherstellen kann dass es wieder passiert." Beverlys Stimme war tief, vergnügt und mit einem verschmitzten Grinsen betont.

"Vielleicht vermisste ich dich, Beverly."

Der einfache Satz erschütterte sie durch und durch, da sie ihn nicht erwartete. Sie sprach sich dafür aus, sich zu setzen statt den nächsten Tanz zu tanzen. Der Captain führte sie zu ihrem Tisch und entschuldigte sich dann, um sich mit den anderen zu unterhalten.

Das war es. Nun versuchte sie diese albernen romantischen Ideen zu verbannen, die ihren Kopf füllten. Sie wusste es besser. Sie hatte ihn für immer verloren und sie hatte dies akzeptiert. Oder zumindest versuchte ihr Verstand ihr Herz davon zu überzeugen.

Sie blickte auf und sah dass sich Picard setzte, als Geordi und Data aufstanden und gingen. Er sah ihren nachdenklichen Blick und deutete ihr, zu ihm zu kommen.

 

Deanna zog sich in das Badezimmer zurück um die schwarzen Dessous anzuziehen die Beverly ihr in der Nacht zuvor gegeben hatte. Will zog seine Galauniform aus und warf sie in einen Wandschrank. Er stand nackt am Nachttisch und schenkte zwei Gläser Champagner ein als Deanna erschien.

Ihr Herz rutschte ihr in die Hose als sie ihren Ehemann anblickte. Er musste der schönste Mann aller Zeiten sein. Sie labte sich an seinem Anblick. Seine breiten Schultern, seine starken Oberschenkel, seine sanften Hände, der sexy Haarwuchs auf seinem Bauch, der unter seiner Taille in ein V überging... Sie sah in sein Gesicht. So viel Liebe war in seinen prächtigen blauen Augen zu sehen.. Sein Lachen, das sich so hell von seinem dunklen Bart abzeichnete, konnte ihr den Atem rauben. Sie sehnte sich danach, sein weiches dichtes Haar zu streicheln. Und die wahre Schönheit kam von innen – die Qualitäten seines Herzens und seiner Seele ... Loyalität, Hingabe, Pflichtbewusstsein, Zärtlichkeit, Leidenschaft, tiefe Liebe und Stolz für seine geliebte Frau.

Keine weiteren Worte waren notwendig als er zu ihr kam und ihr ein Glas anbot. Sie nahm es und hob es auf einen stillen toast – und sie ließen ihre Augen dabei nie voneinander abschweifen. Will stellte sein Glas auf die Seite und legte Deanna in das blumengeschmückte Bett. Er zog ihr langsam die Dessous aus.

Während sie nackt auf diesem Bett lag und ihm ihre Seele komplett offenbarte, berührte er jeden Zentimeter ihres Körpers mit seinen Augen, seinen Händen und seinem Mund. Ihre Haut erwärmte sich durch seine Berührung und begann zu glühen, als das Verlangen in ihr hochkam wie Lava aus einem aktiven Vulkan. Nun, da ihre Imzadi-Verbindung vollständig war, fühlten sie was der jeweils andere fühlte. Ihre Leidenschaft verschmolz wie noch nie zuvor. Als ihre Körper sich in Liebe vereinigten verschmolzen auch ihre Seelen nahtlos miteinander. Ihre Leben wurden zu ‚einem’. Die Gefühle die entstanden, als ihr inneres wie auch ihr äußeres Vergnügen zum Höhepunkt kamen, waren unbeschreiblich.

Sie lagen völlig erschöpft und sich gegenseitig völlig geöffnet nebeneinander. Es würde keine Geheimnisse, keine Einsamkeit und keinen freien Platz mehr in ihnen geben. Sie erfüllten sich gegenseitig und könnten nie mehr wieder getrennte Wesen sein.

 

Kapitel 12

 

Beverly und Jean-Luc saßen an einem Ecktisch getrennt von den anderen. Sie ertrugen eine Menge gutgemeintes Necken, nachdem er das Strumpfband und sie das Haarband gefangen hatten. Nun war Jean-Luc aber wieder ernst. Beverly war sich sicher dass ihm etwas am Herzen lag und sie hatte Angst davor was es genau ist. Sie schlussfolgerte, dass er ihr sagen würde dass er Anij heiraten wird und für immer auf den Ba´ku-Planeten geht. Ohne dass sie es bemerkte formten sich Tränen in ihren smaragdfärbigen Augen.

Picard sah sie nun besorgt an.

"Beverly, was ist los? Kann ich etwas für dich tun?"

Sie versuchte den Grund für die Tränen zu ignorieren, wischte sie einfach weg und zuckte als Reaktion.

"Es war einfach ein emotionaler Tag. Will und Deanna sind so glücklich. Und es ist großartig dich wiederzusehen. Ich habe unsere gemeinsamen Mahlzeiten und unsere Treffen vermisst, Jean-Luc."

Es war der Anfang auf den er gehofft hatte. Er reichte über den Tisch, nahm ihre Hand und streichelte sie sanft mit dem Daumen.

Als er seinen Mund öffnete um zu sprechen war er zumindest leicht überrascht als Beverly reagierte, indem sie ihre Hand wegzog als ob sie verbrannt wurde.

Sie nahm eine defensive Stellung ein und verschränkte ihre Arme trotzig vor ihrer Brust, da sie dachte zu wissen was kommen würde. Sie konnte ihm nicht die Genugtuung gönnen, ihre Freundschaft noch einmal zu benutzen und zu missbrauchen. Sie konnte es niemals wieder.

Picard sah sie stirnrunzelnd und verwundert an. "Beverly, was ist los? Ich habe einige Sachen zu sagen… dir zu erzählen… "

Sie stoppte ihn, indem sie ihn mit einem sehr wütenden Blick ansah. "Wie kannst du es wagen. Ich meine, WIE KANNST DU DAS TUN?"

Er starrte sie komplett verwirrt an, als sie getrieben vom Schmerz, der Sehnsucht und der unerfüllten Leidenschaft eine Tirade startete.

"Du hast mich jahrelang jeden Tag benutzt. Du machtest mich zu einer perfekten ‘Freundin’, einer ‘Gefährtin’ und sogar zur idealen ‘Begleitung’, wenn du einen eleganten Auftritt machen wolltest. Du hast das alles gemacht obwohl du die ganze Zeit wusstest was ich für dich empfinde, sogar schon bevor Jack starb! Und ich habe all diese Jahre gewartet während du den ‘braven kleinen Sternenflottenkapitän’ gespielt und dich an die gottverdammten Vorschriften gehalten hast." Sie spie die Worte förmlich aus. "Du hast mit mir gespielt und mich nicht in dein Herz gelassen "

Jean-Luc versuchte etwas zu sagen. Sie brachte ihn mit einem grimmigen Blick zum Schweigen und durchbohrte die Luft vor ihm mit ihrem Finger als ob sie ihn davor warnen wollte etwas zu sagen. Ihre verärgerte Stimme wurde lauter.

"Und was passiert dann, Herr Captain Picard?" sagte sie sarkastisch. "Du triffst diese perfekte kleine Frau auf irgendeinem magischen Planeten und auf einmal heißt es ‘Sternenflotte fahr zur Hölle’! Du gibst deine Karriere auf, dein Schiff und das Universum selbst, nur um mit dieser Person in der Mitte von nirgendwo zusammen zu sein. Du hast mich wieder zurückgelassen um die Scherben meines gebrochenen Herzens aufzusammeln. Diesmal habe ich GENUG davon!"

Er wollte ihr sagen dass sie Unrecht hatte, dass er jetzt wusste was er fühlte und dass alles ok war, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.

Beverly Crusher kochte vor Wut. Hauptsächlich deswegen, weil sie diesen Gefühlen erlaubte, an die Oberfläche zu treten, aber auch wegen diesem Mann, den sie liebte und brauchte.

Als er antworten wollte brachte sie ihn wieder zum Schweigen. Die Wut loderte in ihr, ihr Gesicht wurde purpurrot und sie stand auf -  und schlug ihn in das Gesicht. Ihre Stimme toste nun, als sie weitersprach

"Nein! Sage es nicht! Sag kein einziges verdammtes Wort! Ich will es nicht hören. Ich will nicht hören, dass du zu ihr zurückkehrst. Gehe, heirate sie und kriege deine perfekten kleinen unsterblichen Braten mit ihr. Ich möchte nicht die Lüge von dir hören, dass du immer mein Freund sein wirst und so weiter. Ich habe mehr als genug von dir und ich will nichts mehr von dir, Jean-Luc Picard! Nun gehe zurück zu Anij! Gehe zurück zu deiner unsterblichen Göttin und halte dich zur Hölle aus MEINEM LEBEN raus!"

Während sie ihm die letzte Beschimpfung an den Kopf warf, stand Beverly auf, wischte mit der Hand über den Tisch und warf Champagnerflöten, Punschgläser und Kuchenplatten auf den Boden. Als die Dinge auf dem Deck aufschlugen, verließ sie den Tisch. Als Jean-Luc sich erhob um ihr zu folgen, drehte sie sich um, nagelte ihn mit einem Blick fest und rief „ES REICHT“, drehte sich erneut um und stürmte hinaus.

Jeder im Raum blickte an die Stelle der Unruhe und sah stattdessen Picard alleine stehen, der in Richtung der wieder geschlossenen Türen von Zehn vorne blickte. Sein Gesichtsausdruck zeigte Verlegenheit und Demütigung. Als einer von Guinans Assistenten kam und begann, die zerbrochenen Gläser zu entfernen, konnten jene in Rufweite ihn murmeln hören, "Du weißt was über das Temperament von Rothaarigen gesagt wird."

Schlussendlich zog er am Oberteil seiner Galauniform und schlich so würdevoll wie möglich aus dem Raum.

Als er den Korridor erreicht hatte und alleine war, blieb er stehen, lehnte sich gegen den Korridor und fragte sich, was zur Hölle los war. Er wusste dass er das ausbügeln musste bevor es endgültig war. Er berührte seinen Kommunikator.

"Computer, lokalisiere Dr. Crusher"

<Doktor Crusher ist in Holodeck 3>.

Er ging langsam zum Turbolift und machte sich auf den Weg zum Holodeck. Er wusste dass er ihr folgen und versuchen musste, das auszubügeln. Aber er wollte ihr auch einige Minuten geben um abzukühlen. Er hatte die Ärztin noch nie in solcher Aufregung gesehen und er wollte es nicht noch weiter verschlimmern zu seiner eigenen Sicherheit.

Im neu gestalteten Quartier der frischvermählten erwachte Deanna aus einem ruhigen Schlaf, als ein Gefühl der Angst, der Einsamkeit und Wut von Beverly zu ihr überschwappte. Sie befürchtete das schlimmste, Panik ergriff sie und sie befreite sich strampelnd aus der Umarmung ihres schlafenden Ehemannes. Will, der aufgrund ihrer Bemühungen vollkommen wach war, setzte sich neben ihr auf und entwirrte ihre Körperteile.

"Deanna, was ist los?"

Tränen flossen über ihr Gesicht als sie sprach.

"Es geht um Beverly. Oh, Will Etwas schreckliches ist passiert, ich weiß es."

Als Deanna aus dem Bett aufstand und begann, ihre Kleidung anzuziehen, griff Will nach dem Kommunikationspanel. Die bekannten Worte erklangen erneut.

"Computer, lokalisiere Dr. Crusher."

<Doktor Crusher ist in Holodeck 3>

Er runzelte seine Stirn als ihm eine Frage in den Sinn kam.

Deannas Stimme erklang als nächstes, als sie begann zu verstehen.

"Computer, lokalisiere Captain Picard."

<Jean-Luc Picard ist knapp außerhalb von Holodeck 3>

 Picard erreichte den Eingang des Holodecks und stellte fest, dass sowohl die Tür als auch das Programm gesichert waren. Er fragte sich ob seine Autorisationen zurückgezogen wurden.

"Computer. Umgehe Sicherheitsprotokoll, Code: Picard Alpha Gamma Alpha 5."

<Autorisation akzeptiert>

Sie wurden nicht. Die Türe zum Holodeck öffnete sich und enthüllte die Szene von Deannas Hochzeit.

 <Korrektur.  Jean-Luc Picard hat Holodeck 3 betreten>

Deanna lachte ihren Imzadi an als es ihm endlich dämmerte, dass Beverly in guten Händen war.

Er nahm seine Braut an der Hand, zog sie zurück in das Bett und zog das Kleid von ihrem Körper. Ihre Körper verschmolzen miteinander, als sie in einen friedlichen Schlaf zurückkehrten.

 Jean-Luc fand Beverly am Fluss, nicht weit von dem Ort, an dem früher die Hochzeit stattfand. Sie saß am Boden, hatte ihr Kinn auf ihre Knie gelegt und ihre Arme umschlungen ihre Beine. Sie hörte ihn nicht eintreten, da die Wasserfälle in der Nähe waren und das Rauschen des Wassers das Geräusch seines Eintretens übertönte.

Er stand viele Minuten lang dort und sah sich ihre zusammengerollte Form an. Als er sich näherte konnte er erkennen, dass ihre Augen geschlossen waren während reichlich Tränen aus den Augenwinkeln über ihre Wangen flossen. Er sah zu, wie ihr schlanker Körper von ihrem Schluchzen geschüttelt wurde, als der Kummer sie zu übermannen drohte.

Er näherte sich und kniete sich neben sie.

Als sie feststellte dass er hier war, zuckte sie zur Seite und versuchte sofort, aufzustehen und wegzulaufen, aber sie war zu schwach und stürzte. Als sie zu Boden fiel, fing Jean-Luc sie auf und sie brach in seinen Armen zusammen.

Er hielt sie fest und streichelte ihr Haar, während sie schluchzte.

Nach einer unbestimmten Zeit sah sie ihn endlich an und wandte sich sofort wieder von seinem durchdringenden Blick ab.

"Warum?" fragte sie. Diesmal legte er einen Finger auf ihre Lippen und brachte sie zum Schweigen.

"Pssst Mein Zug. Lass es mich bitte erklären oder mich zumindest für die Schmerzen entschuldigen, die ich dir zugefügt habe. Lässt du mich das tun?"

Durch ihre Tränen hindurch nickte sie widerwillig in schweigender Zustimmung.

"Beverly. Es tut mir leid, dass ich so ein Dummkopf war und dachte, dass ein Captain kein guter Captain sein könnte, wenn er seine Loyalität zwischen seinem Schiff und einem Lebensgefährten teilt. Du hast jedes Recht, böse auf mich zu sein. Es tut mir leid, dass du gedacht hast, ich hätte dich verlassen um einen verdammten Traum eines Dummkopfes zu verfolgen. Auf eine gewisse Weise habe ich das gemacht, aber dabei habe ich festgestellt, dass da jemand anders in mir war, der mich zurückzog.. Anij wusste es und dann wusste es auch ich. Es tut mir leid, dass ich dich nicht wissen ließ, was für eine schöne und lebenssprühende Frau du bist und was du mir bedeutest. Es tut mir leid, dass du mich nicht akzeptieren kannst, oder die Tatsache, dass ich Gefühle für dich habe, dass ich ... mm ... dich liebe."

Nun war sie sprachlos. Ihre Augen wurden groß aber die Tränen brachen nicht ab. Was hatte er gerade gesagt? Sie konnte nicht verstehen was er gerade gesagt hatte. Endlich sprach ihr Herz und sagte, {er liebt micher LIEBT mich!}

"Du … liebst … mich" fragte sie mit zitternder Stimme.

Sie spürte ihn nervös zittern. Er nickte und sah sie dabei direkt an.

Sie lehnte sich an ihn. Er nahm sie in die Arme als ob sie da schon ihr Leben lang hingehörte. Als sich ihre Lippen endlich berührten, stand die Zeit still.

Beverlys erwachte durch den Kuss zu neuem Leben. Sie wurde wiedergeboren und die Wunden ihres Herzens wurden unmittelbar geheilt. Ein Gefühl des vollständigen Friedens und der völligen Zufriedenheit überkam sie, als sie gegenseitig ihre Wärme genossen.

Jean-Luc hatte bis zu diesem Augenblick nie verstanden, was ihm diese Frau bedeutet. Seine Seele füllte sich mit absoluter Fröhlichkeit, als sich ihre Herzen nach dem Kuss verbanden. Er wusste nicht, wohin sie die Reise führen würde, aber er wusste dass es eine Reise war die sie gemeinsam erleben würden.

Als sie sich dann voneinander abließen, fiel sie einfach gegen seine Brust und er warf seine Arme um sie und drückte sie an sich. Sie lagen nun in den Armen des Partners in der nachgebildeten Umgebung des Jalara-Dschungels vor so langer Zeit. Sie lagen dort und genossen zum ersten Mal die Nähe des Partners. Sie lagen dort und überlegten leise, was sie nun tun sollten. Irgendwie konnten sie die Gedanken des anderen spüren. Sie rollte sich in seine Arme und er zog sie erneut an sich. Erneut flossen ihre Gefühle zum jeweiligen anderen, als sich ihre Lippen berührten. Sie wussten noch nichts von der Imzadi-Liebe, aber sie würden es bald lernen.

 

Kapitel 13

 

Nachdem was Will ihr über Jean-Luc erzählt hatte und nach ihren Empfindungen über die Ereignisse der letzten Nacht wusste Deanna nicht was sie erwarten würde, als sie und Will die Krankenstation betraten, um ihre Fruchtbarkeitsumkehrer neutralisieren zu lassen.

Als sie eintraten spürte Deanna Wellen von Glück und Freude, die Beverly abstrahlte. Der Gesichtsausdruck ihrer Freundin leuchtete.

Sie zwinkerte Deanna zu und begann mit der einfachen Prozedur der Neutralisierung. Deanna blieb noch einen Moment, nachdem alle Hyposprays verabreicht waren und erlaubte Will, sich mit einem schnellen Kuss zu verabschieden, um die letzten Vorbereitungen für ihren Transport zu treffen.

Sobald Will außer Rufweite war wandte sich Deanna an Beverly. "Okay Beverly, raus damit! So wie du aussiehst könnte man vermuten dass er dir einen Heiratsantrag gemacht hat!"

"Nein, nichts derartiges. Er war nur so anders, so offen zu mir. Die letzte Nacht war eine Offenbarung für uns beide. Wir teilen nun unsere wahren Gefühle, die viel zu lange eingeschlossen waren. Ich denke es könnte nach allem für uns doch noch eine Chance geben. Ich werde versuchen es hinzubekommen."

"Schau dass du es schaffst diesmal!" kneifte sie. Deanna war erleichtert, dass sich die Dinge von selbst geklärt haben und umarmte ihre beste Freundin herzlich.

"Deanna, ich wünsche dir eine wunderschöne Hochzeitsreise. Risa ist ein Ort für Liebende, erinnerst du dich?"

"Vielleicht müssen Will und ich den Gefallen Jean-Luc und dir eines Tages erwidern und euch dorthin schicken."

"Oh, du…. Raus hier.... Will wartet am Shuttledeck auf dich. Viel Vergnügen."

Beverly umarmte sie noch einmal zum Abschied, bevor Deanna die Krankenstation in Richtung Shuttledeck verließ.

Captain Picard war dort um sie zu verabschieden. Nachdem die Rikers unterwegs waren, berührte Captain Picard seinen Kommunikator.

"Picard an Crusher"

<Crusher hier. Was kann ich für sie tun, Captain?>

"Ich dachte, wir könnten heute Abend zusammen Abendessen."

<Ein Date, Jean-Luc?>

Er konnte ihr zärtliches Necken hören. "Ja. Ein Date. In meinem Quartier um 20:00.  Ist das akze... okay?"

<Du kannst mich um 19:45 abholen, Sir.>

Jean-Luc lächelte. {Du wirst es mir nicht leicht machen, oder?} sagte er zu sich selbst.

Auf diese Weise vergingen die nächsten Wochen. Picard gewöhnte sich schnell daran, dieses feine Schiff wieder zu kommandieren. Die Dinge blieben auf der Routine-Vermessungsmission ruhig, die ihnen zugeteilt wurde. Außer Dienst verbrachten er und Beverly die meiste Zeit zusammen. Sie aßen zusammen und machten lange Spaziergänge durch das Arboretum. Sie erforschten ihre Seelen und teilten viele ihrer Hoffnungen und Träume.

Eines Nachts, einige Tage vor der erwarteten Rückkehr von Deanna und Will genossen sie eine liebliche Zeit vor einem offenen Feuer auf Holodeck 6. Sie hatten einige der Gefühle füreinander an die Oberfläche gelassen aber sie waren bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht mutig genug gewesen, sie laut auszusprechen. Sie saßen dort, Beverlys Kopf ruhte auf Jean-Luc´s Brust und seine Arme umschlungen ihren Oberkörper.

Er sprach in einem beruhigenden Ton mit ihr.

"Weißt du, Beverly. Mein früherer erster Offizier gab  mir einige wertvolle Lektionen. Er sagte mir, dass ich in der Lage sein müsse, in meinem Privatleben etwas zu riskieren und Entscheidungen zu treffen. Du und ich haben in den Jahren seit ich Jack´s kommandierender Offizier war so viele Dinge gemeinsam erlebt. Sie waren nicht alle schön aber wir haben sie alle zusammen überstanden. Ich verstehe das betazoidische Imzadi-Konzept oder die Verbindung von Will und Deanna nicht einmal ansatzweise. Aber ich glaube dass jeder von uns einen Seelenverwandten hat – jemanden, der uns vervollständigt. Ich glaube auch, dass du diejenige bist, die mich vervollständigt. Beverly, Ich liebe dich und habe dich schon seit langem geliebt. Ich war bloß noch nicht soweit es mir gegenüber oder dir gegenüber einzugestehen bis jetzt. Aber die Rikers lehrten mich, dass es nie zu spät ist."

Beverly wandte sich an ihn und konnte es fast nicht glauben. Als sie in seine durchdringenden Augen sah, flossen Tränen von ihren.

"Oh, Jean-Luc. Ich habe dich von Beginn an geliebt. Seit Jacks Tod war ein Teil von mir so leer und ich wusste dass nur du diesen leeren Platz in meinem Herz füllen könntest. Ich hatte solche Angst als du weggingst um bei Anij zu sein. Ich war sicher, ich hätte dich für immer verloren. Ich war so dumm, zu verneinen was ich für dich fühle – so dumm, es wegzuschieben und durch einfache Freundschaft zu ersetzen. Oh, Jean-Luc Ich liebe dich auch."

Sie warf erfreut ihre Arme um seinen Nacken. Sie ließ ihm gerade genug Freiraum, um seinen Mund für einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss zu erreichen. Als die Flammen im Kamin ausgingen, wurden die Flammen der Liebe und des Verlangens in den beiden Liebenden angeheizt und sie wurden vom Feuer der endlich freigelassenen Leidenschaft verzehrt.

 

Kapitel 14

 

Deanna Troi Riker strahlte vor Freude als sie und ihr Ehemann das Shuttle verließen. Sie hatten eine schöne Zeit und konnten ihre neue Beziehung als verheiratetes Paar erforschen. Trotzdem waren beide dazu bereit, auf die Enterprise zurückzukehren und ihr gemeinsames Leben an Bord zu beginnen.

Nach mehr als zwei wundervollen Wochen auf Risa entschieden sich Will und Deanna dafür, für eine Woche nach Betazed weiterzufliegen, bevor sie auf die Enterprise zurückkehrten. Wie Deanna erwartete, wollte ihre Mutter einen Empfang zu ihrer Ehre abhalten. Eine Tochter des fünften Hauses zu sein war ohnehin schon ein besonderer Status, aber wenn diese Tochter gerade geheiratet hat und mit ihrem Imzadi verbunden wurde war das ein Ereignis, das außergewöhnliche Anerkennung verdiente. Keiner konnte bestreiten dass Lwaxana Pomp und besondere Anlässe liebte. Deanna wehrte sich nicht zu sehr, da es Will auch die Möglichkeit gab, seine schöne Braut auf ihrem Heimatplaneten zu präsentieren. Trotzdem schafften sie es, sich für einige Tage davonzuschleichen und die Vergangenheit bei den echten Janaran-Wasserfällen noch einmal zu erleben..

Beverly war unter jenen, die bei ihrer Ankunft dort waren um sie zu begrüßen. Deanna brauchte kein Empath zu sein um zu wissen, dass die Dinge bezüglich Beverly und Jean-Luc Fortschritte gemacht haben. Sie konnte es daran erkennen, dass sie vor Freude strahlte.

Als sie ihre Freundin umarmte, flüsterte Deanna, "Ich sehe wir haben eine Menge zu besprechen."

Beverlys breites Lachen gab ihr eine bejahende Antwort.

"Wo ist Jean-Luc?" fragte Will.

"Was glauben sie?"

"Auf der Brücke" seufzte Will.

"Warum gehen sie nicht rauf? Deanna und ich und diese starken Mannschaftsmitglieder werden eure Sachen in euer Quartier bringen. Abgesehen davon haben Deanna und ich ein Frauengespräch zu führen."

“Verdammt! Nun werdet ihr eure Notizen vergleichen. Jean-Luc und ich sind dem Untergang geweiht."

Will küsste Deanna leidenschaftlich. "Wir sehen uns später, Liebling." Sie beobachteten ihn, bis sich die Türe des Turbolifts hinter ihm schloss.

"Er ist ein veränderter Mann." kommentierte Beverly.

"Zum Glück nicht so sehr wie du denkst." Deanna grinste.

Beverly half Deanna, die Dinge auszupacken und zu verstauen, die sie mit zurück gebracht hatten. Sie hielt das kleine schwarze Nachthemd hoch und grinste.

"Wo kommt das hin?"

"Natürlich unter mein Kopfkissen, obwohl Will es mich scheinbar nicht allzu lange tragen lässt.“ neckte sie sie. "Wirst du mir jetzt erzählen was zwischen euch beiden vorgegangen ist?"

Beverly begann detailliert über die Entwicklung der neuen Beziehung zwischen ihr und Jean-Luc zu berichten, über ihre Höhen und Tiefen und schließlich über den speziellen Durchbruch aus der Nacht zuvor.

"Deanna, es ist als ob ein Traum wahr würde. Ich beginne zu verstehen wie du dich gefühlt hast als du und Will schlussendlich zusammengekommen seid. Es ist wunderbar Als ob mir ein großer Stein vom Herzen gefallen wäre. Ich habe mich nicht mehr so gefühlt seit Jack und ich ...".

Deanna legte beruhigend ihren Arm um die schlanken Schultern ihrer Freundin um sie zu ermutigen.

"Beverly, fühle dich nicht schuldig, weil du einen anderen Mann in dein Herz lässt, und noch dazu nicht bei Jean-Luc. Jack wusste was für ein wundervoller Mann Jean-Luc ist und du weißt dass er gewollt hätte, dass du wieder eine Liebe findest. Du warst schon viel zu lange alleine."

"Ich weiß, aber."

"Kein Aber! Jack hätte gewollt, dass du wieder glücklich wirst. Macht Jean-Luc dich glücklich?"

"Oh Deanna, Er macht mich definitiv glücklich. Ich habe mich nicht mehr so gefühlt seit...  ach schon so lange."

Deanna packte nun eine kleine Kiste von Lwaxana mit Dingen aus, von denen sie meinte, dass sie essenziell für einen betazoidischen Haushalt wären. Sie hielt ein kleines verpacktes Geschenk hoch.

"Dieses ist für dich, aber öffne es noch nicht. Nun, wie sieht es mit  Jean-Lucs Auftrag im Hauptquartier aus? Führt das nicht zu Problemen in eurer neuen Beziehung?"

"Ich habe fast so viel Urlaub wie Jean-Luc, daher beschloss ich einigen davon anzutreten und mit Jean-Luc für einige Zeit zur Erde zurückzukehren. Ich habe veranlasst, dass Commander Robertson mich vertritt, bis ich zurück bin. Jean-Luc und ich haben so viele Dinge aufzuholen und brauchen einige Zeit, um Pläne  für die Zukunft zu schmieden."

Deanna war aufgeregt bezüglich ihrer Freundin. Beverly war für Deanna der einzige dunkle Fleck in den letzten Monaten. Deanna fühlte sich so schuldig Will zu haben als Beverly so einsam war, aber das hat sich scheinbar nun auch erledigt. Ihr Glücksgefühl war nun vollständig und Deanna Riker Troi konnte sich vorstellen dass es noch besser werden würde.

Diesmal waren es Will und Deanna, die Beverly und Jean-Luc verabschiedeten als sie sich zum Sternenflottenhauptquartier auf der Erde herunterbeamten. Sie standen im Transporterraum und versuchten die richtigen Worte zu finden um sich zu verabschieden, kriegten es aber nicht so recht hin.

"Werden sie Zeit mit ihrer Familie und auf der Weinplantage verbringen?" fragte Will.

"Ja, Beverly und ich haben vor, Frankreich für eine Woche zu besuchen bevor sie zurückkehren. Wann werden sie wieder hier sein?"

"Die Flotte hat uns auf eine einmonatige Patrouillenmission gesandt, und dann werden wir zurückerwartet. Glauben sie, dass sie und Beverly bis dorthin die Dinge rund um Ihr Leben geklärt haben?"

Picard seufzte. "Ich weiß es nicht, es ist Krieg und alles ist so verworren. Will, es ist so viel zu klären. Unsere Karrieren, unser Leben, unsere Liebe sie wissen dass ich sie liebe, oder?"

"Ich hörte es von einer verlässlichen Quelle. Ich bin sicher dass sie es in irgendeiner Form hinkriegen werden."

In der Zwischenzeit drängten sich Beverly und Deanna eng aneinander und flüsterten leise.

"Beverly, ist ein Monat genug Zeit?"

"Ich weiß es nicht, Deanna. Aber ich denke es wird reichen müssen. Jean-Luc wird zumindest die nächsten neun bis zwölf Monate hier im Sternenflottenkommando sein. Ich weiß nicht was ich machen werde."

"Ich bin sicher dass euch was einfallen wird. Beverly, es ist Zeit zu gehen. Der Transporteroffizier ruft nach dir."

"Ach Deanna. Ich liebe dich und ich danke dir für alles."

Sie umarmten sich und Beverly nahm ihren Platz auf der Transporterplattform ein. Will schüttelte zum letzten Mal Picard´s Hand. Dann, als Jean-Luc sich auf die Transporterplattform stellte sagte er, "Kümmern sie sich um sie beide, Will, sie verdienen sie."

Will stand still und salutierte, als Beverly und Jean-Luc sich auflösten.

Deanna merkte dass nicht nur sie Tränen in den Augen hatte sondern auch das Gesicht ihres Ehemanns tränennass war. Sie wusste dass es genauso schwer für ihn war sich von seinem alten Freund zu verabschieden als für sie.

Es war in der Tat sogar schwerer für Will Riker als er sich das vorgestellt hatte. Dieses Mal schien es so endgültig zu sein, da Jean-Luc Picard nicht mehr länger Kommandant der Enterprise war. Das Schiff war nun seines. Es gehörte nun wirklich Captain William T. Riker, und Jean-Luc übergab ihm sprichwörtlich die Schlüssel.

Es würde hier ohne Picard schwierig werden aber Riker wusste dass er bereit war. Er fand es etwas seltsam, sich gleichzeitig an sein Leben als Ehemann zu gewöhnen und eines der stärksten Schiffe der Flotte zu kommandieren. Merkwürdig war auch, dass Deanna sich danach sehnte zu ihrer Arbeit zurückzukehren, es schien als sei die Beratung anderer auch eine Art von Therapie für sich selbst. Sie brillierte in ihrem Job und genoss es immens. Als er über Deanna nachdachte, schwoll seine Brust vor Stolz darüber dass er Captain des Flaggschiffes der Föderation war. Er kommandierte die beste Crew der Flotte. Und, das beste von allem, er war mit der unglaublichsten Frau des Universums verheiratet. Er konnte sich nicht vorstellen wie sein Leben noch besser werden könnte aber es sollte.

 

Kapitel 15

 

Es war fünf Wochen später und in einem System weit entfernt von der Erde, als sie sich mit einem Transport trafen, der Beverly Crusher an Bord hatte, die auf die Enterprise zurückkehrte.

Sobald sich Beverly auf der Transporterplattform materialisiert hatte, life Deanna zu ihr, umarmte sie und gratulierte ihrer Freundin. Deanna entging auch nicht der funkelnde Ring an ihrer linken Hand.

"Du siehst wundervoll aus, Beverly."

"Ich fühle mich auch wundervoll," sagte sie und hob die Hand mit dem Verlobungsring, nur für den Fall dass Deanna ihn nicht bemerkt hätte.

Deanna grinste. "Ich sah ihn. Offensichtlich habt ihr die Dinge geregelt. Nun wirst du mir alle Details erzählen müssen.."

"Whow, Deanna. Lass mich zuerst Luft holen."

Sie sah dann, dass Will hinter Deanna stand und ihren Empfang interessiert beobachtete.

"Nur eine Sekunde Deanna, da braucht noch jemand eine Umarmung." Beverly warf ihre Arme um ihn und küsste Will auf die Wange. "Und, Will. Hätten sie sich gedacht, dass er bezüglich mir das Richtige macht?" neckte sie ihn.

Will umarmte sie herzlich. "Ich hatte nie Zweifel daran."

Deanna nahm seinen Arm und schob ihn in Richtung Ausgang.

"Will, mein Liebling, sie gehört für eine Weile mir. Warum gehst du nicht mit deinem Schiff spielen?"

Will zeigte ihr auf unprofessionellste Art die Zunge. "Ich weiß wann ich nicht gebraucht werde." Meckerte er.

Deanna stellte sich vor ihren Ehemann und küsste ihn leidenschaftlich. "Geliebter Imzadi, ich brauche dich immer, aber nur nicht in diesem Moment."

Er grinste und gab Beverly ein Küsschen auf die Wange. "Viel Spaß, Mädchen," sagte er und war weg.

"Hungrig, Beverly?"

"Ausgehungert."

 Im Zehn-Vorne bestellte Deanna eine Fruchtplatte, einen Hühnersandwich, einen grünen Salat und ein Fruchteisdessert.

"Die Hochzeit muss dir gut tun. Ich habe dich noch nie mit einem solchen Appetit gesehen." Sobald die Worte ihre Lippen verlassen hatten, wurden Beverlys Augen größer und ihr Mund stand offen. "Deanna, fühlst du dich gut?"

"Ja, bestens. Na gut, ich war etwas müde. Es war viel zu tun und ich musste mich erst wieder eingewöhnen. Weißt du, obwohl wir schon ein Monat zurück sind habe ich mich noch immer nicht an den Weltraum gewöhnt. Das scheint länger zu dauern als ich es erwartet hatte Ich war nur für ein Monat auf dem Planeten. Manchmal kann ich nicht mal aus dem Fenster in unserem Schlafzimmer sehen ohne dass ich mich etwas unwohl fühle."

Beverly nahm Deanna am Arm und zog sie sprichwörtlich aus Zehn-Vorne raus.

"Komm mit."

"Beverly!!! Was ist mit dir? Wohin gehen wir so eilig? Ich habe noch nicht einmal mit meiner Schokolade begonnen. Wo gehen wir hin?"

"Wir gehen zur Krankenstation und ich werde einen Schwangerschaftstest vornehmen!"

Deannas Augen leuchteten vor Hoffnung. "So schnell?"

"Es ist möglich. Die Schokolade wird warten." Für den unbeteiligten Zuseher war es fraglich ob sie den Korridor langsam durchliefen oder schnell hinunter gingen.

Es war etwa zwanzig Minuten später als Beverly das medizinische Info-PADD hochhob nachdem sie die Resultate studiert hatte.

"Tja, Deanna, meine Freundin, du bist exakt seit 4 Wochen schwanger. Du und der liebe Captain habt wohl keine Zeit verschwendet, oder?"

"Aber du sagtest es würde mehrere Monate dauern, bis die Wirkung des Fruchtbarkeitsunterdrückers vollständig abgeklungen ist?" sagte Deanna während sie ihre Hände als unbewusste schützende Geste ihre Hände auf den Bauch legte, als ob sie das neue Leben in ihr wiegen würde.

"Ich sagte dass es normalerweise einige Monate dauert. Vielleicht ist es eine noch vorhandene Wirkung des Briar-Nebels."

Tränen liefen über Deannas Wangen als sie tief in sich sondierte und versuchte, einen Hinweis auf eine Präsenz in ihr zu finden. Da war es! Ein winziges Funkeln einer Existenz tief in ihr. Wie konnte sie das übersehen? Das Gefühl war nicht zu verleugnen. Sie HATTE es zuvor gespürt aber hatte es der verstärkten Bindung zwischen ihr und Will zugeschrieben. Nun würden sie drei sein. Eine Familie. Deanna freute sich über die Aussicht. Sie hatte gedacht ihr Leben war schon zuvor perfekt,  und nun war es … noch mehr perfekt, wenn so etwas noch möglich ist. Sie trug das Kind, das aus der Liebe zwischen ihr und  ihrem Ehemann entstand.

~~WILL!~~

Sie musste sofort zu ihm gehen. Er spürte ihr instabiles Gemüt als sich die Chemie ihres Körpers änderte aber hatte keine Idee was das bedeutete. Sie wusste dass er es spürte da er fortwährend besorgt und neugierig war, was zu ihrem veränderten Gemüt führte. Sie war selbst verwundert, aber nun wusste sie den Grund. Sie umarmte Beverly, bedankte sich, lief los und fand Will mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck doppelt so schnell in die Gegenrichtung laufend..

Sie fiel in seine Arme und flüsterte gleichzeitig in sein Ohr und in seinen Geist.

~~Ich bin schwanger~~

Sein besorgter Gesichtsausdruck wurde zu einem großen Lachen. "Ein Baby!" rief er als er seine Frau umarmte und küsste, während sie sich im Korridor des Schiffes im Kreis drehten.

Nicht ein weiteres Wort entkam ihren Lippen, aber ihre Gedanken tauschten weiterhin den Gedanken aus ~~ Ein BABY!~~.

 

Kapitel 16

 

Will ließ Deanna wieder runter, aber ließ sie nicht aus seinen Armen. Sie war noch immer überglücklich und hatte keine Stimme. Sie sah ihm einfach in die Augen und öffnete ihren Geist für ihn. Sie wusste dass er sie verstand, als er sie an sich zog und sie wieder herumwirbelte und rief, "Vater? Ich werde Vater?

~~Nein! Du bist schon jetzt ein Vater!~~

Er lachte und wirbelte sie noch immer herum als sie ihn stoppte.

"Ja, und du wirst sowohl Vater als auch ein sehr schmutziger Captain sein wenn du mich nicht wieder runterlässt. Mein Magen verträgt solche plötzlichen Bewegungen derzeit nicht sehr gut."

Sie fühlte ihn nie so viel Liebe und Stolz ausstrahlen. Seine blauen Augen glänzten vor Stolz und Aufregung.

"Bist du sicher? Wir sind wirklich schwanger?"

"Naja, ich bin sicher dass ich schwanger bin, aber ich glaube nicht dass du es bist. Du kannst die gute Ärztin fragen wenn du sicher sein willst," sagte sie, als sie Beverly sah, die sich von hinten Will näherte.

Will stellte seine Frau wieder auf die Füße, drehte sich um, lief los und wirbelte Beverly auf die gleiche Weise herum wie Deanna vor einigen Minuten.

"Danke Beverly, ich danke dir so sehr."

"Gerne, Captain, aber ich hatte wirklich nichts damit zu tun. Es scheint dass sie und die Counselor das ganz alleine geschafft hätten."

"Ist sie okay?" Will trat einen Schritt zurück. Beverly konnte eine Spur von Panik in seinen Augen erkennen und begann zu lachen.

"Alle neuen Väter scheinen die gleiche Reaktion zu zeigen. Ja, sie ist okay – nur eine leichte räumliche Desorientierung. Es ist wirklich alles ganz normal. Gehen sie doch dorthin zurück wo sie vorher waren. Ich muss mit Deanna zurück auf die Krankenstation damit ich meine ‚Neue Mutter-Predigt’ abschließen kann. Also, tschüß!" sagte sie lachend.

Will küsste Deanna erneut und umarmte sie. "Bist du sicher ok?"

"Will!" erwiderte sie etwas ärgerlich. "Es geht mir bestens. Ich bin nicht krank, ich bin nur schwanger. Und jetzt gehe!" sagte sie und bekräftigte damit Beverlys Ermahnung.

Will ließ die beiden auf die Krankenstation zurückkehren, ging selbst in Richtung Brücke und grinste dabei von einem Ohr bis zum anderen. Wenn jemand solche Dinge bemerken würde, dann könnte er feststellen dass seine Füße dabei kaum das Deck berührten.

Die Nachricht verbreitete sich schnell durch das Schiff. Am Abend sandte Deanna eine Subraumnachricht an ihre Mutter. Als sie hörte dass ein Enkelkind unterwegs ist, ließ sie einen Freudenschrei los und Momente später wusste es der ganze Planet Betazed, da sie die Nachricht, dass sie Großmutter wurde per Gedanken übertrug

Will fand am nächsten Morgen Zeit, Jean-Luc an seinem Schreibtisch im Sternenflottenkommando zu kontaktieren. Er konnte die Bucht von San Francisco, die vom Morgenlicht ausgeleuchtet wurde, durch das Fenster hinter Jean-Luc sehen.

"Scheint ein schooner Tag zu sein, Jean-Luc"

Picard lächelte und sah hinaus. "Ja, ich denke, obwohl ich schon vor Sonnenaufgang reingekommen bin. Das ist etwas anders als an Bord eines Schiffes zu sein. Mein Gott,  wie sehr ich es hasse einen Schreibtisch zu fliegen." Seufzte er. "Ein kleiner Vorteil ist die kleine Bäckerei mit angeschlossener Konditorei, die zu dieser Uhrzeit offen ist. Kaffee! Sie wissen, dass ich das verdammte Zeug mittlerweile sogar als ein am Rande akzeptables Getränk halte."

Riker lachte. "Sie haben sich nicht zu sehr verändert."

"Was bereitet mir die zweifelhafte Ehre, eine solche Kleinigkeit so früh am Morgen zu diskutieren?"

"Nun, zuerst dachte ich, dass ich ihnen dazu gratulieren sollte, dass Sie Beverly davon überzeugt haben, sie als einen möglichen Partner zu akzeptieren. Nicht schlecht für einen glatzköpfigen alten Bussard wie sie."

"Ich bin nicht alt!" zwinkerte Picard mit den Augen.

"Ach so, sie geben den Rest also zu…."

"Kein Kommentar. Und wie geht es meinem rothaarigen Flächenbrand?"

"Stellt Unfug mit Deanna an und vermisst sie. Sie wissen dass ich mit den beiden vor Ort im Nachteil bin."

"Ich kann es mir vorstellen. Wie geht es ihnen beiden?"

"Das ist die andere Sache. Sie werden Patenonkel."

"So schnell!" Picards Augenbrauen hoben sich in Verwunderung. "Ich nahm an dass sie ohne den verpflichtenden Fruchtbarkeitsunterdrücker die halbe Galaxie schwängern könnten. Nun weiß ich dass ich mit der Annahme knapp dran war."

"Um ihre Aussage zu benutzen, Kein Kommentar. Und wann werden sie und Beverly sich binden?"

Riker konnte den Stolz im Gesicht seines Freundes erkennen obwohl sie Lichtjahre voneinander entfernt waren.

"Keine Sorge. Wir werden nicht früher als in einem Jahr heiraten. Beverly wartet auf eine Antwort von der medizinischen Abteilung der Sternenflotte bezüglich einer medizinischen Forschungsstelle. Es dauert meist so lange bis eine gute frei wird. Übrigens, wenn wir heiraten würde es mich freuen, wenn sie mein Beistand wären."

"Es wäre mir eine Ehre, Jean-Luc."

"Werden sie und Deanna auch den neuen kleinen Riker zur Hochzeit mitbringen? Ich muss den zukünftigen Captain der Enterprise treffen."

"Ich glaube nicht dass irgend etwas Deanna davon abhalten könnte."

 Picard begann, PADDs über den Schreibtisch zu schieben und sah dann auf.

"Richten Sie Beverly aus, dass ich sie liebe und sie später diese Woche kontakten werde. Umarmen sie Deanna und geben sie ihr auch einen Kuss von mir."

"Werde ich machen. Riker Ende."

 Picard sah aufgeregt auf, grinste  und berührte seine Kommunikationskonsole.

Nachdem Wills eigene Konsole dunkel wurde stand er auf und verließ seinen Bereitschaftsraum um sich mit Deanna zu treffen.

Als er Zehn-Vorne betrat erklang Applaus von vielen der Crewmitglieder, die sich versammelt hatten um ihrem Captain und der Counselor zu gratulieren. Deanna strahlte, da sie mit ihrem Zustand die Aufmerksamkeit auf sich zog. Will war der Abriss eines stolzen Papa und errötete zu diesem Anlass.

 

Kapitel 17

 

*** Ein spezielles Dankeschön an  Zlanna für den zweiten Vornamen des Babys. ***

 

Als Deanna das zweite Drittel passierte war sie rund genug geworden, dass sie glaubte, ein wenig zu watscheln zu beginnen. Glücklicherweise reduzierte ihre gute Fitness die Rückenschmerzen auf ein Minimum. Beverly führte die Tests durch, die zeigten dass sie eine Tochter haben würden. Deanna fühlte das instinktiv und meinte dass das der wahrscheinliche Grund dafür war, dass ihre empathische Verbindung mit dem Baby so stark war. Die telepathischen Kräfte der Töchter des fünften Hauses waren in der ganzen Galaxie wohlbekannt. Obwohl ihr Kind nur zu einem Viertel betazoidisch sein würde fühlte sie dass das Baby, dass in ihr heranwuchs außergewöhnlich sein würde.

Sie lachte und klopfte auf ihren vergrößerten Bauch.

"Du wirst ganz schön kompliziert sein, oder, Kleines? Ich kann das schon spüren."

Sie deutete Will, zu ihr zu kommen und plazierte seine Hand auf ihrem Bauch. Als er sich setzte nahm sie seine Hand und ersetzte ihre damit.

"Spürst du das? Sie sagt Hallo zu ihrem Vater."

Will lachte breit, als sie gegen seine Hand schlug.

"Sie, er, es, das Baby wann werden wir unserem Kind einen Namen geben, Liebling?" sage Will als er sich hinunterbeugte und den angeschwollenen Bauch seiner Frau küsste.

"Ich habe nachgedacht. Erinnerst du dich, als wir auf Betazed vor all den Jahren zum ersten Mal über eine Familie gesprochen haben?"

"Wie könnte ich es vergessen? Ich sagte ich wolle ein wunderschönes Mädchen namens Alyssa, die genau wie ihre Mutter aussehen sollte."

Deanna errötete bei dem Gedanken und dem Kompliment.

"Ja, du hast genau das gesagt. Dein Wunsch hat sich nun endlich erfüllt. Zumindest der Teil mit dem kleinen Mädchen." Zwinkerte Deanna ihm schadenfroh zu und fuhr fort. "Ich denke es wäre schön, wenn sie auch einen Teil von deiner Mutter erben würde."

"Naja, du wirst das nicht wissen, aber wenn ich ein Mädchen gewesen wäre – Man sagte mir dass man mich Morgan genannt hätte, nach der Mutter meiner Mutter."

"Morgan? Hmmmm.. Morgan Alyssia Riker. Das gefällt mir."

"Ich denke das ist ein wunderschöner Name für ein wunderschönes Mädchen."

Sie lachten und Deanna legte ihre Hand auf die von Will, die noch immer auf ihrem Bauch und dem Baby in ihr lag.

Sie sahen sich an und sagten, "Morgan."

 

Beverly warf während der Schwangerschaft ihrer Freundin das Auge einer brütenden Henne auf sie und überwachte kontinuierlich ihren Zustand. Deannas wachsender Umfang machte ihr Sorgen, da er etwas exzessiv für eine normale Schwangerschaft zu sein schien. Sie hatte ihre Resultate doppelt überprüft und bestätigt, dass nur ein fötaler Herzschlag vorlag, obwohl er ziemlich stark war. Alle Testresultate waren bestens aber sie ärgerte sich trotzdem. Sie konzentrierte sich auch auf ihre Pläne für die Zukunft. In der medizinischen Abteilung der Sternenflotte wurde im Herbst eine rennomierte Forschungs- und Lehrstelle frei und sie wurde ihr angeboten. Sie besprach sich mit Jean-Luc, nahm sie an und sagte ihnen, dass sie in sechs Monaten bereit sein könnte.

Ihre Hochzeitspläne wurden ebenso finalisiert. Jean-Luc hatte sich an seine Kommandoposition gewähnt und schien sie zu genießen – soweit man es genießen kann, in der Mitte des Chaos zu stehen. Trotzdem schien er die Zeit zu haben, sich im die größeren Details des anstehenden Ereignisses selbst zu kümmern. Will nahm an dass er die normalen Aspekte delegierte und nur seine Wünsche bekannt gab. Das würde dem Picard ähnlich sehen den er kannte. Scheinbar hatten er und Beverly beschlossen, dass die Hochzeit eine eher einfache, kleine Feier in der Nähe der Weinplantage am Picard-Grundstück in Frankreich werden würde.

 Während einer Routineuntersuchung einige Wochen später diskutierte Deanna ihre Hochzeitspläne mit ihr. Plötzlich stoppte sie und zählte schnell mit den Fingern.

"Beverly! Wirst du vor der Geburt weggehen?" fragte sie etwas in Panik.

"Deanna, wie kannst du nur so etwas fragen. Glaubst du wirklich, dass ich jemand anderen dieses Kind zur Welt holen lassen würde? – Du weißt dass ich es nie jemand anderen tun lassen würde"

Deanna war erleichtert und legte ihre Hände auf ihren geschwollenen Bauch. "Beverly, Ich fühle mich wie ein Walross, ich bin ungeheuer rund!"

"Hattest du Probleme, für längere Zeit zu gehen?"

"Nur mein Rücken und etwas meine Füße. Ich fühle mich meistens als ob ich nach vorne umkippen würde. Du weißt dass ich nicht vorhatte, schon so früh Mutterschaftsurlaub bezüglich meines Counselorpostens und des Brückendienstes zu nehmen aber..."

"...du beginnst dich unbehaglich zu fühlen. Deanna, du hast noch drei Monate vor dir. Ich denke dass es Zeit wird, einen anderen Counselor an Bord zu holen, der sich für die nächsten sechs Monate um deine Patienten kümmert."

Deanna seufzte. {Veränderungen im Leben bringen unerwartete Dinge mit sich.}Sie lachte innerlich {aber sie sind nicht alle schlecht.}

Will und Deanna erkannten auch noch ein anderes Problem um das sie sich kümmern mussten. Beide Elternteile waren Brückenoffiziere und man weiß nie, ob ein Notfall mitten in der Nacht die Anwesenheit beider erforderte. Sie beschlossen dass sie jemanden als Bereitschafts-Tagesmutter für das Kind brauchen würden, jemanden, der jederzeit rufbereit war. Sie befragten einige Kandidaten und wählten Fähnrich Tharen.

 Fähnrich Callista Tharen war eine talentierte und eher einzigartige Person, da sie sowohl einen Abschluss in Kinderpsychologie als auch in Kindermedizin hatte. Sie war an Bord der Enterprise um unter Dr. Crusher ihre Diplomarbeit über die genetische Struktur menschlicher Hybriden zu erarbeiten. Callista war selbst ein Hybrid, da ihre Mutter eine anerkannte vulkanische Wissenschafterin und ihr Vater ein betazoidischer Botschafter war.

Deanna fand sie strahlend, intelligent und stellte fest dass sie eine ziemlich starke Telepathin war – sie hatte diese Fähigkeit von beiden Elternteilen geerbt. Noch dazu schien sie überraschend gut emotional balanciert zu sein, wenn man ihre diametral entgegengesetzten Abstammungen berücksichtigt – Vulkanier unterdrücken ihre Gefühle während Betazoiden sich mit ihren beschäftigten und generell extrovertiert sind. Deanna fand, dass diese Kombination für sie in ihrer Stelle als Nanny der Rikers vorteilhaft wäre. Sie könnte sich in die vermischte Abstammung der Kinder hineinversetzen, da sie sie selbst lebte. Sie würde sich auch leicht tun, die empathischen Fähigkeiten zu kontrollieren, die die Kinder entwickeln könnten.

Will und Deanna waren zufrieden mit ihrer Wahl und Fähnrich Tharen zog in die ‘Nanny-Suite’, die sie bereitgestellt hatten, indem sie ihr ein Quartier neben ihrem zugeteilten.

 Die Tage kommen und gingen während Deanna ihr Baby austrug. Deanna schlief als die erste Wehe kam. Überrascht wachte sie sofort auf, gleich wie ein irgendwie verwirrter Will, der die selbe starke Empfindung spürte, die sie ihm unachtsamerweise übermittelt hatte. Sie setzten sich zur gleichen Zeit im Bett auf. Sie sahen sich in die Augen.

"Es ist Zeit, oder?" sagte Will.

"Scheint so, mein Lieber." antwortete sie, während sie so viel Stärke und Liebe durch ihre Verbindung schickte wie sie nur konnte.

Er konnte sie zusammenzucken spüren als sie eine weitere Kontraktion hatte. Deanna war sich nun nicht mehr so sicher ob sie das wollte, da es wohl schmerzhafter war als sie angenommen hatte.

"Uff!" ächzte Will als eine weitere Kontraktion kam und ging. ~~Das ist nicht lustig.~~ übermittelte er ihr versehentlich als er versuchte, Deannas Sorge und Angst vor der anstehenden Geburt zu lindern. Er konnte spüren wie ihre Furcht zunahm, während Deanna zunehmend unsicher wurde ob sie die Wehen aushalten konnte.

"Ich denke wir sollten besser gehen... Jetzt!" sagte Deanna.

Will kletterte aus dem Bett und brachte Deanna ihren Bademantel und Patschen, nachdem er selbst eine Hose angezogen hatte.

Deanna sah etwas amüsiert zu, wie Will durch ihr Quartier eilte, Schmutzwäsche wegräumte, diverse Dinge in den Abfallverwerter warf und andere nebensächliche Dinge tat. Deanna zuckte zusammen und Will schwankte etwas als das intensive Gefühl einer weiteren Kontraktion durch den Körper der beiden fuhr.

"Will, was machst du? Diese Dinge können warten! Wir müssen gehen da dieses Baby nicht lange auf sich warten lassen wird. Du musst Beverly und Calli holen - JETZT!"

Will blieb rutschend stehen und sah Deanna an. Sie konnte sehen dass er nun endlich erkannte, dass er wie ein Idiot herumlief.

Er berührte seinen Kommunikator. "Riker an Crusher Melden. Medizinischer Notfall."

<Crusher hier> Eine irgendwie verschlafen klingende Stimme, die sich in eine hellwache verwandelte, antwortete. <WILL! Sind sie das? Ist Deanna okay?>

Gerade als er antworten wollte fuhr eine weitere noch stärkere Kontraktion durch sie beide. Will stöhnte laut aus sie durch ihre Verbindung schwappte.

"Oowwwww. Umph .. Beverly es ist SOWEIT" war seine mühsame Antwort an die Ärztin.

<Ich werde sofort mit einer medizinischen Einheit dort sein. Soll ich zwei mitbringen?>

Er hörte den stichelnden Unterton in ihrer Stimme, war aber nicht in der richtigen Stimmung um ihren Versuch, ihn aufzumuntern zu schätzen.

"Ach... Ich denke eine wird ausreichen, Doktor. Vielen Dank." Seine Stimme tropfte vor Sarkasmus.

 Deanna saß auf ihrer Bettkante, hielt ihren Bauch und versuchte sich zu beruhigen. Sie öffnete ihre Augen und sah Riker mit nacktem Oberkörper und barfuss mit ihrem Koffer an der Türe stehen.

"Du könntest ein Shirt und Schuhe brauchen, Liebling."

Er sah nach unten und lachte verlegen über seine Unachtsamkeit.

"Ich vermute ich bin etwas nervös, oder?"

"Nur ein Wenig"

 Fähnrich Callista Tharen war mehr als nur ein wenig überrascht aufgewacht, als ihre Sinne Deannas Schmerzen und ihre Emotionen während der ersten Wehe empfingen. Sie spürte dass es soweit war, kämmte ihr Haar und verließ ihr Quartier in Richtung jenes der Rikers. Ihr eigener Kommunikator piepste gerade als sie nach dem Türmelder griff. <Fähnrich Tharen, Ich brauche sie im Quartier des Captains> hörte sie Riker mit etwas scharfer Stimme.

Will war schockiert als sich die Türe öffnete bevor er seine Hand vom Kommunikator nehmen konnte.

"Fähnrich Tharen meldet sich wie befohlen, Sir."

Deanna sah sie und lachte. "Calli Ich wusste dass du bald hier sein würdest uhhhhhhh"

Callista ging sofort zu Deanna und versuchte es ihr gemütlich zu machen bis Doktor Crusher eintreffen würde. Sie massierte Deannas Bauch als die nächste Wehe ihren Höhepunkt erreichte. Deanna zuckte bei dem unnatürlichen Stress zusammen und es schien als ob sich jeder Muskel in ihrem Unterkörper zusammenzog.

"Atme, konzentriere dich. Es ist fast vorbei. Es bewegt sich jetzt nach unten. Halte dich fest. Atme .. okay, gut."

Deanna seufzte sowohl vor Erleichterung als auch vor Angst. Sie hätte sich nie auch nur träumen lassen dass es so schwer sein würde, den Schmerz zu ertragen. Sie sah zu Will hinüber und sah dass sein Gesicht unter seinem dunklen Bart sehr hell geworden war. Sie wusste sofort dass er durch ihre Verbindung jede Empfindung fühlte, die auch sie empfand.

~~Tut mir leid, Imzadi Ich ... Ich kann sie nicht aufhalten.~~

~~Deanna, Ich bin hier um alles mit dir zu teilen. Mir geht es gut. Geteiltes Leid ist halbes Leid, erinnerst du dich?~~

~~Ich liebe dich.~~

Er lächelte sie liebevoll an während eine weitere intensive Wehe eine Welle der Qual in beiden von ihnen auslöste. Einen Moment später prallte Will Riker am Boden auf, war plötzlich in Ohnmacht gefallen.

Eine zerzauste, halbherzig angezogene Beverly führte den Antigrav-Transporter der medizinischen Einheit durch die Türe und fuhr ihn gegen den Türrahmen. Als sie ihn neben das Bett stellte, in dem Deanna lag, starrte sie den gefallenen Captain an. Sie schüttelte den Kopf und schien festzustellen, dass diese Situation irgendwie typisch war.

"Männer. Ich wusste dass es einen Grund hat dass die Frauen die Kinder bekommen." Sagte sie als sie sich bückte und Will ein Hypospray in den Nacken drückte.

"Calli, ich brauche hier etwas Hilfe."

Sekunden später öffnete er seine Augen und realisierte was passiert war. Er war gedemütigt. Beverly und Callista halfen dem noch sehr wackeligen Captain auf die Beine.

Er sah dass Deanna ihn liebevoll anlächelte. Sie verstand ihn. Sie verstand ihn immer. ~~RaBeem~~

Beverly drückte irgendetwas auf seinen Nacken. "Will, das ist vorübergehend und sollte sie zumindest davon abhalten, wieder zu fallen. Ich werde ihnen einen neuralen Transmitter-Hemmer verabreichen wenn wir auf die Krankenstation kommen."

Will begann zu protestieren aber Beverly unterbrach ihn.

"Ich weiß, dass sie es mit Deanna teilen wollen aber sie werden ihr keine Hilfe sein wenn sie bei jeder Wehe zusammenbrechen. Wenn sie soweit ist wären sie ein Nervenbündel." {und ich auch!} fügte Beverly leise an.

Er verzog sein Gesicht, sah die Zustimmung in Deannas Augen und kapitulierte widerwillig.

Als Callista, Beverly und Will den Transporter der medizinischen Einheit zur Krankenstation führten, durchfuhr ein weiterer Schmerz die beiden. Will knirschte mit den Zähnen und kämpfte gegen den Schmerz, der ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen drohte. Sie überstanden es aber Will spürte Deannas Befürchtung dass sie es nicht bis zum Schluss ertragen würde.

~~Will, die Schmerzen...~~~

~~Beverly und ich werden beide hier sein.~~ versicherte er ihr. ~~Wir werden tun was wir können und wir werden dir es so leicht wie möglich machen. Es ist keine leichte Sache aber du KANNST es schaffen. Ich weiß das. Ich bin bei dir.~~

Deanna entspannte sich nur ein wenig.

Als sie die Krankenstation betraten wurde Deanna schnell und ruhig in einen Geburtsraum gebracht. Um sie zu beruhigen aktivierte Beverly die Monitore des Bio-Betts und brachte mehrere Sensoren an strategischen Stellen an ihr an. Sie hielt ihr Wort und verabreichte Will auch den neuralen Transmitter-Hemmer und zeigte ihm wie er die Stärke regulieren konnte. Er spürte keine weiteren Schmerzen sondern nur mehr ihre Sorge und ihre Qualen bei jeder Wehe. Er fühlte sich etwas schuldig und änderte die Einstellung um mehr Empfinden durchzulassen – Er konnte es trotz der Schmerzen nicht ertragen, keine Verbindung zu Deanna zu haben.

~~Ich bin noch hier, Liebling~~

~~Ich weiß. Ich kann dich spüren ~~ sagte sie, während sie Wills Gegenwart genoss, was ihr Kraft gab. {Ich habe es so weit geschafft} dachte sie.

 

Ihre Wehen gingen schnell und stark voran. Deanna wurde viel abverlangt, da die Schmerzen nun fast ununterbrochen zu spüren waren.

Will hörte ihre Erschöpfung in seinem Geist ~~müde, so müde so schmerzhaft.~~

Er streichelte ihr Haar und flüsterte ihr in das Ohr, "Ich weiß, mein Liebling. Aber wir haben es fast geschafft. Jeder Schmerz bringt uns dem ersten Treffen mit unserer Tochter näher. Vergiss nicht dass ich hier bei dir bin. Ich gehe nicht weg. Niemals."

Sie war zu erschöpft um laut zu sprechen. ~~Ich liebe dich, Imzadi.~~

Bevor er antworten konnte war es wieder Zeit zu pressen. Deannas Augen waren eng zusammengepresst und Tränen des Schmerzes kamen aus ihren Augen.

Will hielt sie fest und unterstützte sie während sie all ihre Kräfte sammelte, um ihr Baby zur Welt zu bringen. Deannas Gesicht und Körper waren schweißgebadet. Sie hatte eine unglaubliche Menge Anstrengung aufgebracht. Will hielt ihre Hand und wischte ihre Stirn mit einem kühlen Tuch ab. Er atmete ihr neben ihr vor, öffnete sich ihr und versuchte – trotz des Hemmers – so viel des Schmerzes wie möglich zu absorbieren.

"Okay, Deanna, sie kommt. Nur noch einmal pressen und dann hat dein kleines Mädchen ihren ersten Auftritt! Okay, los geht´s! PRESSEN!" befahl Beverly.

Deanna fühlte sich als ob es ihre Hüften zerreißen würde als Beverly das kleine Mädchen auf die Welt holte. Dr. Crusher saugte ihren Mund ab, wischte ihr Gesicht ab und hob das Mädchen hoch als sie ihren ersten kräftigen Schrei losließ um sich damit über die gesamte Prozedur zu beschweren.

"Es ist eindeutig ein Mädchen," sagte Beverly als sie das Baby auf Deannas Brust legte. Will sah erstaunt zu dem noch blutigen, irgendwie faltigen Baby hinunter und streckte dann seinen Finger aus, um die winzige Hand der Kleinen zu berühren, die versuchte, den Finger zu umgreifen.

"Sie ist hier, Liebling." Er beugte sich hinunter und küsste Deanna auf die Stirn während sie stolze, anerkennende und liebevolle Worte austauschten. Deanna hielt die kleine Gestalt gegen ihre Brust, während Will eine Hand auf den Rücken seiner Tochter legte. Tränen der Erleichterung und Freude fluteten ihre Augen.

Auf einmal weiteten sich Deannas Augen, als sie nach Beverly rief.

"Beverly, Wir sind noch nicht fertig."

Beverly sah erschrocken auf und verstand.

"Was ist los?" Die Sorge in Wills Stimme war unüberhörbar.

"Nun, du wirst noch einmal Vater. Es ist noch ein Baby unterwegs."

"Noch eines..."

Beverly sah nach unten. "Ja." Ein zweiter Kopf erschien, und während sie ungläubig den Kopf schüttelte brachte sie einen wunderschönen Jungen zur Welt! "Ich denke dass wir mit Sicherheit sagen können dass sie Eltern von Zwillingen sind!“

 

Kapitel 18

*** Dieses Kapitel ist meinem Sohn – Bailey – gewidmet, - meinem ‚Kleinen ***

 

Die Dinge ergaben plötzlich Sinn – die starke Verbindung, die Deanna zu dem ungeborenen Baby (Babies) hatte, die ungewöhnliche Gewichtszunahme, der Umfang - Alles. Will hielt seinen Sohn sanft während sie ihre Tochter streichelte. Sie fühlten sich so komplett. Sie waren eine Familie.

Beverly kam an die Bettkante und berührte Bailey´s winzigen Kopf. "Dieser kleine Kerl spielte mir einen Streich. Da er und seine Schwester zweieiige Zwillinge sind, hatten sie beide eine eigene Plazenta und er war hinter ihr versteckt. Darum stellten unsere Tests seine Anwesenheit nicht fest."

Will fragte sie, "Aber warum hörten wir immer nur einen Herzschlag?"

Deanna beantwortete die Frage nachdem sie ihre Augen schloss und nach ihren Kindern griff. Sie sagte sanft, "Das liegt daran, dass sie einen Takt, einen Rhythmus teilen. Sie schlagen perfekt synchronisiert. Ich hätte es wissen müssen." Sagte sie etwas enttäuscht.

Beverly und Will grinsten erstaunt. Die Ärztin fuhr fort, "Nun, ich denke wir haben die Antwort auf dieses Rätsel. Wie auch immer, er ist hier. Und wie werden wir unseren kleinen Überraschungsgast nennen? Ich habe gerade Morgans Urkunde fertiggestellt."

Deanna sah sie an und lachte.

"Wir haben gerade darüber gesprochen. Will gefällt Jean-Luc und ich verstehe warum. Aber Jean-Luc RIKER? Irgendwie hört sich das für mich nicht richtig an. Da Morgan nach Will´s Mutter benannt ist, dachte ich an den Familiennamen meiner Großmutter - Bailey. Imzadi, was hältst du von Bailey Lucas Riker – Er enthält immer noch einen Teil vom Namen des Captains?"

Will überdachte es für eine Minute, "Bailey Lucas Riker. Mir gefällt der Klang. Okay, Doktor, Bailey ist der Name!"

Beverly schrieb es nieder und brachte die Geburtsurkunden der Zwillinge. Morgan wog 3,7 Kilo und ihr Bruder 2,8 Kilo. Morgans Haar war tiefschwarz und gelockt wie das ihrer Mutter aber ihre Augen waren wunderbar blau wie die ihres Vaters. Bailey hatte eher hellbraunes Haar und es war genauso voll und glatt wie das von Will. Er hatte schon diese großen Onyx-färbigen Augen, eine typische Eigenschaft von Betazoiden. Deanna fragte sich ob sie ihre Fähigkeiten haben würden. Sie war sich dessen ziemlich sicher, da Will ein Mensch war und gut mit ihr kommunizieren konnte. Außerdem floss Lwaxanas Blut durch ihre winzigen Äderchen. Das Leben im Heim der Rikers würde nie mehr langweilig sein – so viel war sicher!

 Sie kontaktierten Lwaxana nachdem Deanna in einen persönlichen Raum gebracht wurde.

Lwaxanas Gesicht füllte den Schirm. "Kleines! Sie ist da! Ich wusste es! Ich fühlte es! Warte " Dann verfinsterte sich ihr Gesicht fragend.

"Ja, Mutter. Zwillinge. Du bist zweifache Großmutter."

Will kam mit den Babys in das Blickfeld. Sein Gesicht war stolzerfüllt als er sprach. "Lwaxana, Dies sind Morgan UND Bailey. Leute, sagt Hallo zu eurer Großmutter."

Lwaxana griff in Richtung des Bildschirms als ob sie versuchen würde, ihre Enkelkinder von der anderen Seite der Galaxie aus zu berühren. Tränen liefen über ihr Gesicht, da sie aufgeregt war, endlich Großmutter zu sein. Gleich zwei! Sie sagte dass das zweifacher Segen war.

"Deanna, ich bin so stolz auf dich. Sie sind einfach süß. Bist du ok?"

"Ja Mutter, mir geht es bestens. Uns allen geht es jetzt bestens."

Das Gespräch ging weiter und weiter, da Lwaxana eine Schritt-für-Schritt-Erläuterung des ganzen Ereignisses wollte. Schlussendlich sagte Beverly dass Deanna sich erholen müsse und Lwaxana beendete die Übertragung mit ihrem Versprechen, hier zu sein sobald sie den Transport arrangieren könne.

Deanna war sehr erfreut über den verlängerten Besuch ihrer Mutter und über ihre Unterstützung, obwohl sie sich gegenseitig in den Wahnsinn trieben – wie immer. Aber Deanna war ihre Gegenwart trotzdem willkommen, da sich der Gedanke in ihren Geist und in ihr Herz schlich, dass Beverly bald abreisen würde.

 Deanna stand hinter Will und rieb sanft seine Schultern als er über das Terminal am Tisch mit Jean-Luc sprach. Nachdem ihr früherer Captain ihr gratuliert und Glück gewunschen hatte, ging sie zur Couch und genoss einen der wenigen Momente der Ruhe während Will die Unterhaltung.

Die letzten Wochen waren sehr emotional für sie. Ihre Mutter war wieder zu ihrer Heimat auf Betazed zurückgekehrt. Lwaxana war eine unschätzbare Hilfe während dieser ersten paar Wochen aber Deanna hatte die Grundlagen gelernt. Beverly war mit den letzten Details ihrer Hochzeitsplanung beschäftigt, packte dann und reiste zur Erde. Deanna wischte eine Träne weg, die ihren dunklen Augen entwich.

Der Gedanke daran, dass Beverly heiraten würde machte sie sowohl glücklich als auch unglücklich. Sie wusste wie glücklich ihre Freundin war aber sie konnte sich die Enterprise nicht ohne Dr. Crusher vorstellen. Sie würde sie fürchterlich vermissen. .Deanna hörte ein leises Gurgeln aus dem Kinderzimmer und sah nach den Zwillingen.

Trotz der Sehnsucht die sie fühlte stellte sie  winzigen Gesichter der Kinder ansehend fest, dass es ihr gut gehen würde. Ihr Leben hatte sich für immer verändert, nun, da sie eine ‚Mutter’ war. Es war ein Gefühl, das sie zuvor nicht kannte.

Als Will die Verbindung zu Jean-Luc beendete, fühlte er die Emotionen seiner Frau und lächelte. Er stellte sich hinter Deanna, die die Zwillinge hielt und legte einen schützenden Arm um seine Familie. Er fügte ihren Gefühlen seine hinzu. Die Vereinigung ihrer Liebe wurde zum Segen für sie. Will Riker spürte tief in sich, dass er der glücklichste Mann in der ganzen Galaxie war.

Kapitel 19

 

Während die majestätische USS Enterprise sich im Erdorbit befand war Deanna Troi Riker damit beschäftigt, Koffer für sich, ihren Ehemann und zwei 3-Monatigen Babys zu packen Eine durch und durch erschreckende Aufgabe. Aber sie war auch durch und durch in Gedanken versunken -  Sie dachte über ihre Zukunft nach. Sie würden sich bald zu Beverlys und Jean-Luc´s Hochzeit auf die Oberfläche beamen. Nach ihrer Rückkehr auf das Schiff würde sie ihre Vollzeitstelle als Counselor und minimalen Brückendienst wieder aufnehmen.

Der neue leitende medizinische Offizier, der ihnen zugeteilt wurde, arbeitete sich gut ein. So erging es auch Fähnrich Tharen – Calli, wie die Rikers sie nannten. Sie war wundervoll zu den Babies und Deanna wusste dass sie in guten Händen waren.

Deanna trainierte in ihrer Freizeit und erreichte schon bald wieder ihre ursprüngliche Figur. Sie wollte in das Kleid der ersten Brautjungfer passen, das Beverly ihr geschickt hatte.

 Will kam herein als ein Crewmitglied ihr Gepäck holte.

"Ich werde diese zum Transporterraum 4 bringen, Sir."

"Bestens. Sagen sie Ihnen dass wir bald dort sein werden."

Das Crewmitglied nickte und ging niedergedrückt durch das Gepäck in Richtung der Türe.

Will ging zu seiner Frau und nahm sie in die Arme. Sie kuschelte sich an seine Brust und seufzte.

Er flüsterte ihr leise in das Ohr. "Fertig, Liebling? Calli ist mit unseren Kindern schon dort. Ich bin mir sicher dass die anderen schon auf uns warten. Und ich weiß dass Beverly deine Ankunft kaum erwarten kann."

Sie wandte sich an ihn. "Ich weiß. Ich bin bereit, nun, fast." Dabei lachte sie ihn breit an, küsste ihn intensiv und ließ ihre Liebe für ihn durch ihre gemeinsame Verbindung fließen. Es war ein Moment von reiner seelischer Intimität.

 

Der Transporterchef salutierte, bat sie,  schöne Grüße auszurichten und beamte die gesamte neue Riker-Familie sowie Data, Geordi und mehrere weitere hochrangige Offiziere zum großen Ereignis auf die Oberfläche.

Sowohl Beverly als auch Jean-Luc begrüßten sie, als sie sich auf dem Landgut materialisierten. Alle strahlten vor Freude und Aufregung als sie sich gegenseitig per Umarmung und Handschlag herzlich begrüßten.

Die Braut zeigte Deanna und Will den Weg zu dem Raum, der für sie reserviert und vorbereitet war. Das ließ Jean-Luc alleine unten mit den Zwillingen zurück, die zusammen auf einer Couch in der Mitte des Raumes lagen. Jean-Luc kniete neben den beiden Kleinen nieder und beobachtete sie staunend. Zuerst sah er nur als zufälliger Beobachter zu wie sie sich windeten und lächelten, versuchten, ihre Augen auf ihn zu fokussieren und dabei nach oben sahen. Instinktiv, da er wusste dass es ihm peinlich wäre wenn jemand zusehen würde, begann er in Babysprache zu den Zwillingen zu sprechen. Sie glucksten und lachten zu seiner widerhallenden Stimme, was ihn sehr erfreute, da sie auf seinen sanften Tonfall und sein freundliches Gesicht reagierten. Hätten Deanna oder Beverly zugesehen, hätten sie es sehr unterhaltsam gefunden, wie er sich mit jedem der Babys beschäftigte, gurrende Geräusche machte und staunte, wie sie lachten und mit den Händen beim Versuch ihn zu berühren in die Luft tappten. Er berührte ihre kleinen Hände und sie umschlossen seinen Finger und lallten. Es kam ihm in den Sinn, dass diese beiden seine Meinung über Kinder ändern könnten. Er fand sie entzückend.

Oben erzählte Beverly Deanna alles über die Ereignisse in ihrem Leben. Sie und Jean-Luc hatten sich ein schönes Appartement in San Francisco genommen, von dem aus sie ihre Sternenflotten-Büros zu Fuß erreichen konnten. Sie würde sich in ihre Forschungsstelle in der medizinischen Abteilung der Sternenflotte einarbeiten sobald sie von ihrer Hochzeitsreise zurückkehren werden.

Sie war eindeutig begeistert, da sie fortgeschrittene Forschungsarbeit leisten würde, was sie nicht einmal als leitender medizinischer Offizier der Enterprise tun konnte, und sich damit einen großen Wunsch erfüllte. Sie strahlte vor Freude. Trotzdem war ihre Freude vermischt mit etwas Melancholie, da sie ihre beste Freundin schrecklich vermisste. Deanna versicherte ihr dass sie in engem Kontakt bleiben würden.

Die Hochzeitszeremonie fand im Freien auf Jean-Luc´s Familiensitz in Frankreich statt. Sie schworen sich ihre Eide Seite an Seite stehend auf einem Hügel mit den Weinplantagen im Hintergrund. Die warme Sonne schien über einem blauen Himmel mit nur einigen weißen Wolken, die gelegentlich Schatten über die Versammlung warfen.

Deanna bewunderte die Tatsache, dass sich Beverly für ein elfenbeinfarbiges, mittellanges Kleid entschieden hatte. Es war in viktorianischem Stil gerade geschnitten und hatte kleine Streifen von Goldstickerei eingewebt. Ihr Haar war mit einem Blumengebinde aus cremeweißen und hellgelben Blumen geschmückt.

Will stellte fest, dass Jean-Luc in seiner Uniform flott aussah und dass sie, vielleicht bis auf ihn und Deanna, das perfekte Paar waren.

Das brachte Will dazu, seine Frau anzublicken. Sie war so schön, wie sie hier im Sonnenlicht stand. Sie trug ein hellgelbes seidenes Sommerkleid, das von winzigen Trägern gehalten wurde, und der Unterteil wirbelte vom Wind berührt um ihre Beine. Auch auf ihrem Kopf saß einer Krone ähnlich ein Blumengebilde aus gelben Gänseblümchen und Blumenschleier. Ihr Haar hing lose und gelockt herunter und bewegte sich, als der Wind in die dunklen Strähnen um ihr Gesicht blies. Ihr Gesichtsausdruck leuchtete vor Freude als sie den Augenblick genoss.

Sie spürte Will und sah ihren Ehemann an. Er war ins einer Galauniform sehr stattlich aus. Er lachte und seine blauen Augen funkelten in der Sonne. Sie liebte ihn so sehr, dass es sie völlig ausfüllte. Sie blickte zu der überdachten Kutsche hinüber und sah dort ihre beiden schlafenden Engel. Sie erinnerten sie so sehr an Will. Sie sah ihn jedes Mal in ihren Gesichtern, wenn sie sie ansah.. Sie fühlte sich als ob ihr Herz zerplatzen würde weil es so erfüllt war.

Ihre Aufmerksamkeit wandte sich wieder an das Brautpaar. Sie würden bald auch diesen Grad der Glücklichkeit kennen. Sie wusste dass Beverly sich nach einem weiteren Kind sehnte. Und nachdem sie Picard mit den Zwillingen sah, spürte sie, dass es nicht schwierig sein würde, den mürrischen alten Captain zu überzeugen. Es gab noch eine weitere treibende Kraft, an die sich Deanna erinnerte. Er kam vor einigen Jahren zu ihr und drückte Besorgnis darüber aus, dass niemand den Namen Picard weitertragen würde. Das geschah kurz nachdem sein Bruder und sein Neffe in einem tragischen Feuer ums Leben kamen. Deanna wusste dass er das Wissen um eine Nachkommenschaft brauchte. Beverly würde diesbezüglich ihren Weg gehen, dessen war sich Deanna sicher.

Nachdem sie mit ihren Freunden gefeiert und diese besondere Zeit zusammen verbracht hatten, kehrten Will und Deanna mit den Babys zu ihrem Leben an Bord der Enterprise zurück.

Einige Monate später am Abend saßen sie in ihrem Quartier und verbrachten einen der wenigen ruhigen Momente zusammen. Ihre Zeiteinteilung war noch alles andere als normal aber zumindest waren die Dinge einigermaßen geordnet. Ihr anstrengender Dienst war beendet, die Babys waren gebadet und schliefen nun, das Abendessen war gegessen. Als sie sich aneianderkuschelten und sich gegenseitig mit ihrem Körper umschlungen, erfüllte sie ein Gefühl des Friedens und der Freude, während sie  über ihre Leben nachdachten.

Er flüsterte zu ihr. "Deanna, mein Imzadi. Hast du schon einmal darüber nachgedacht wie reich wir beschenkt wurden?"

Sie lächelte und er spürte, sie sie leicht mit ihren Kopf an seinen Nacken nickte.

Er fuhr fort, "Ich weiß, dass wir eine lange Reise hinter uns haben um dort hinzukommen wo wir jetzt sind. Es war nicht immer leicht und wer weiß was die Zukunft bringt, aber trotzdem, hier sind wir."

Sie griff nach ihm, nahm seine Hand und verflocht ihre Finger als Zeichen der Einhit, Liebe und Bestätigung mit seinen.

"Ich weiß, Liebling. Wir haben eine Menge durchgemacht, gute und schlechte Zeiten erlebt. Was das beste ist, wir haben es gemeinsam gemacht. Ich weiß dass wir noch einige schwierige Dinge vor uns haben. Aber auch so viele Dinge auf die wir uns freuen können."

 

Er lächelte herzlich und zeigte zum Kinderzimmer, "Wie die beiden aufwachsen zu sehen?"

"Ja, genau. Lohnende Dinge sind nie einfach."

"Ist das der Grund dafür, dass wir so lange gebraucht haben, uns zu finden?" neckte er sie.

"Will Riker. Nun weißt du dass du nicht etwas ändern würdest, selbst wenn du könntest. Alles was wir durchmachten machte uns zu den Personen, die wir jetzt sind. Wir waren immer auf die eine oder andere Weise zusammen, seit wir uns zum ersten Mal getroffen haben. Nun werden wir für immer im eigentlichen Sinn zusammen sein. Man kann nicht zurückblicken sondern nur nach vorne schreiten."

Er küsste liebevoll ihr Haar und sprach sanft. "Ja, mein Liebling. Ich erinnere mich an das, das du mich gelehrt hast Lebe in der Gegenwart, nicht in der Vergangenheit." Sie wandte sich in Richtung seines Gesichts und sie küssten sich. Es war ein Kuss erfüllt mit Unendlichkeit. Sie hatten einander. Sie hatten eine Familie mit zwei perfekten Kindern, einen Sohn und eine Tochter. Sie waren ganz, vollständig und erfüllt. Ihre Verbindung war unendlich und immerwährend.

Sie waren IMZADI.

 

*** Danke dafür, G, dass ich mir dein Zitat leihen durfte.***

EPILOG

Fünf Jahre später...

An Bord der Enterprise wurde ein doppeltes Jubiläum für Captain Will Riker und seine Frau, Counselor Deanna Troi sowie für Admiral Jean-Luc Picard und Doktor Beverly Picard gefeiert.

In seiner neuen Position als Admiral der 6. Flotte konnte sich Jean-Luc wieder an den Weltraum gewöhnen. Sie waren unterwegs zu der Utopia Schiffswerft, um das erste Schiff der neuen Majesty-Klasse als sein neues Flaggschiff zu übernehmen. Er hatte sich noch nicht für einen Captain entschieden, aber er zog Elisabeth Shelby für die Position in Betracht, obwohl Calhoun einen Anfall bekommen würde. Sie würde auf den Namen USS Unity getauft werden. Sein erster Auftrag würde es sein, als leitender Verhandler bei den fortwährenden Friedensgesprächen mit den Romulanern zu agieren. Beverly würde selbstverständlich als medizinischer Wissenschaftsoffizier an Bord sein und sowohl der leitende medizinische Offizier als auch das medizinische Forschungsteam würden ihr unterstehen.

 

Die Vier standen wieder einmal in einem engen Kreis in der Mitte von Zehn-Vorne und schwelgten in den Erinnerungen an die früheren Jahre und was sie alles erlebt hatten. "Kannst du dich an damals erinnern..?" "Ich kann nicht glauben dass Q .." "Was hatte das zu bedeuten als du .?" Dies waren die Sätze, aus denen ihre Gespräche bestanden.

Sie wurden ruhig als ihre Gesichter wehmütige Züge annehmen. Über die Vergangenheit und über die Zukunft nachzudenken war wichtig. Aber am wichtigsten war die Freundschaft, die sie sich seit Jahren aufgebaut hatten und die kommende Generation. Diese Dinge banden sie aneinander. Nichts war vergleichbar mit der Liebe und Loyalität zwischen ihnen allen.

Sie sahen sich im Raum um und lachten. So viele ihrer Freunde – alte und neue – waren hier um sich den Feierlichkeiten zu ihrer Vereinigung anzuschließen.

Will legte einen Arm auf die Schulter von Jean-Luc und der ältere Mann klopfte ihm auf den Rücken. Deanna und Beverly umarmten sich fest, während Tränen in schimmernden Spuren über ihre Gesichter ronnen.

"Freundschaft ist schön zu haben und zu teilen." Sagte Jean-Luc.

Will antwortete, "Das stimmt."

"Ich liebe euch, Leute" schloss sich Beverly an.

Deannas Stimme bebte, "Immer und für alle Ewigkeit."

 

Eine kleine Gruppe in der Ecke erregte die Aufmerksamkeit der Erwachsenen und unterbrach ihre tränenreiche Feier. Die Kinder spielten gemeinsam unter der gewissenhaften Aufsicht von Lt. Callista Tharen. Jacque René Picard war ein sehr weit entwickelter Junge für sein Alter von nur 3 Jahren. Er und Bailey Lucas Riker bauten leise gemeinsam einen Turm aus Klötzen. Morgan kommandierte das Nachspeisenbuffet.

"Oh oh! Er ist umgefallen," klagte Jacque.

Bailey munterte ihn auf. "Es ist okay, Jacq. Wir können es wieder richten. Nimm diesen und lege ihn hier hin und ich werde den Boden stabil halten."

 Guinan warf ein Auge auf Morgan, während sie die Konfekte durchsuchte.

"Frau Guinan? Aus was ist dieses hier? Es sieht lecker aus. Ich hatte vorher nur ein ‚kleines’ Stück der großen phantastischen Torte und ich habe mein ganzes Gemüse gegessen " Sie lächelte schüchtern.

 Die Zwillinge waren 5 Jahre alt und ihren Eltern wie aus dem Gesicht geschnitten.

Morgan war groß und athletisch. Sie hatte langes dunkles und gelocktes Haar sowie leuchtend blaue Augen. Sie war das Ebenbild von Will Riker. Ihr Vorschullehrer sagte, dass Morgan die Ambition ihres Vaters übernehmen und der jüngste Captain in der Geschichte der Sternenflotte werden würde. Sie hatte die Persönlichkeit eines Kommandanten und war ein geborener Führer.

Bailey war das Idealbild von Deanna´s Sohn. Er hatte kurzes, braunes Haar und ihre großen, dunklen Augen. Er war klein für einen Jungen und hatte feine Gesichtszüge. Er hatte einen ruhigen, milden, empfindlichen Charakter genau wie seine Mutter. Jeder sagt, dass er prädestiniert dafür ist, ein Counselor zu werden. Er war immer der erste an der Seite eines jeden Kindes in seiner Spielgruppe, wenn er spürte dass es verletzt oder besorgt war. Er würde sie immer trösten und sie dazu bringen sich besser zu fühlen.

Jacque hatte den Manierismus seines Vaters und das Erscheinungsbild seiner Mutter. Sein sanfte, nette Erscheinung hob sein kastanienbraunes Haar und seine grau-blauen Augen hervor. Jean-Luc legte freundlich seine Hand auf Wills Schulter und deutete Deanna und Beverly, in die gezeigte Richtung zu blicken.

"Will, Deanna ... Morgan ist definitiv das Kind von euch zwei. Seht ihr nur zu. Sie steckt gerade mitten in einer Verhandlung mit Guinan um eine Extraportion SCHOKOLADENTORTE!"

Bailey und Jacque entschlossen sich zu ihnen zu kommen und sich an den Beinen ihrer Mütter festzuhalten. Sie griffen nach unten und nahmen ihre Söhne hoch als Morgan mit dem Mund voll Eisddessert auftauchte.

Will nahm auch ihre Tochter nach oben in seine starken Arme. Während die vier Freunde hier so versammelt standen und ihre Nachkommen hielten, sonnten sie sich mit dem Wissen, dass für ihre Zukunft gesorgt war. Sie würden in den Herzen dieser Kinder für immer leben.

 

Das Ende

27.01.99/08.03.00

Micaela


 
 
 

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