Elgard & Klaus auf Weltreise: Von der Schweiz nach Barcelona (Spanien)
Hallo zusammen!
Endlich ist es geschafft: nein, nein, nicht was Ihr denkt, wir sind noch nicht in Gibraltar. Aber wir haben in
Barçelona endlich einen Internet-Anschluss gefunden. Unsere Vorstellungen von der Verbreitung von Internet
v.a. in Frankreich mussten wir arg revidieren. Zwar stehen in vielen Postbueros bereits erste Bildschirme dafuer
bereit. Doch meist guckt dann irgendwo noch ein Kabel heraus oder ein Zettel weist darauf hin, dass es in einigen
Wochen soweit sein sollte. Aber bei unserer Durchfahrt halt noch nicht. Mit etwas Neid stellen wir fest, dass in
Australien und USA sowie Kanada die Situation diesbezueglich wesentlich besser ist.
Doch jetzt zu unserer Reise:
Am 10. Mai gings mittags um 12.00 puenktlich los; die vielen Winkenden und Heulenden haben uns sehr gefreut. Bedanken
wollen wir uns auch bei unseren Freunden, die uns auf den ersten Etappen beherbergt und bekocht haben.
Wettermaessig gings super los: Sonnenschein und angenehme Temperaturen bis nach Olten. Dann wurden wir schon bald
mit der harten Realitaet des Radlerdaseins konfrontiert: heftiger Westwind und Regen - Ihr habt beides ja auch
mitbekommen - wurden fuer einige Tage zu unseren staendigen Begleitern; ein erster Test fuer Psyche und Material.
Im franzoesischen Jura gesellten sich zu Wind und Regen dann noch gar steile Huegel, die uns zum ersten Mal das
Gewicht unserer Eselchen richtig spueren liessen. Natuerlich liess auch der Hagel nicht auf sich warten und die
Temperaturen fielen auf 8-9 Grad. Umso willkommener waren dann die Genuesse der franzoesischen Kueche von Jura
bis Auvergne.
Mit der herrlichen Vulkanlandschaft der Auvergne liessen dann auch zumindest die Niederschlaege nach und die Temperaturen
wurden schon etwas angenehmer. Der Wind legte dann aber nochmals tuechtig zu und zeigte uns, dass man manchmal
auch bergab treten muss, um vorwaerts zu kommen! Die Wetterverbesserung ermoeglichte uns die ersten Naechte im
Freien (1. Mal Camping in Aurillac). Der starke Wind liess aber schon bald die erste Zeltstange bersten, so dass
wir schon auf unser Ersatzmaterial zurueckgreifen mussten. Zudem war der Wind so laut, dass wir nur mit Ohrenpropfen
schlafen konnten!
Wind, Wetter und Gewicht der Eselchen forderten aber noch weitere Opfer: Thiemy wurde ganz schwindlig, so dass
wir in Ambert (beruehmt fuer seinen Kaese FOURME) einen ersten Ruhetag einlegen mussten. Klaus und sein Velostaender
machten als naechstes schlapp: beide brachen unter der Last des Velos zusammen. Im Falle von Klaus war wiederum
ein Ruhetag noetig (mehr wurde ihm von seinen Begleitern nicht gegoennt, obwohl der Pfupf nicht mehr in den Beinen,
sondern nur noch sonst wo war!). Einzig Elgard laeuft rund wie eine Schweizer Uhr. Und das, obwohl auch wegen ihres
starken Heuschnupfens ihre Nase ebenfalls rund um die Uhr laeuft. Der Staender sowie weitere Ersatzstangen fuer
das Zelt sowie Heuschnupfentabletten wurden uns persoenlich von Cristina und Torsten nach Barçelona geliefert.
Vielen Dank!
Zur Zeit sind wir wieder alle fit. Morgen werden wir aber unser gesamtes Material auf Uebergewicht pruefen und
dann evtl. mit einem Satz Unterhosen weniger weiterfahren muessen.
Trotz aller Strapazen waren die bisherigen 1'700 km doch sehr beeindruckend: die landschaftliche Vielfalt Frankreichs,
verkehrsarme, gut ausgeschilderte kleine Strassen durch Schluchten, Taeler, Huegellandschaften, Gebirge bis zur
mediterranen Landschaft des Midi. Das Wetter wurde natuerlich auch viel besser, das erste Bad im Meer haben wir
dann in Collioure, 14 km vor der spanischen Grenze genossen. Dort war dann auch der erste Haarschnitt bei Elgard
noetig, den Maestro Klaus gleich selber vorgenommen hat (das Resultat ist ganz ok).
Immer wieder toll waren die mittaeglichen Picknicks im Freien mit anschliessendem Nickerchen im Gras.
Bevor es nun wohl richtig heiss und trocken wird und auch die Kueche nicht mehr so viel bietet, schlagen wir uns
in Barçelona nochmals taeglich in diversen Tapas-Bars die Maegen voll und kuehlen unsere Kehlen gleich auf
Vorrat.
Am Mittwoch, dem 9. Juni gehts dann weiter Richtung Valencia und dann wohl ueber Granada und Cordoba nach Gibraltar.
Spaetestens dann suchen wir wieder ein Internet-Cafe und berichten hoffentlich Interessantes aus dem Glutofen Andalusiens.
Vielen Dank fuer all die mails, die wir bereits bekommen haben - weiter so! Es freut uns sehr.
Viele Gruesse und bis bald wieder
Elgard und Klaus