Elgard & Klaus auf Weltreise: Von Marrakesch nach Agadir (Marokko)
Hallo Allerseits,
inzwischen sind wir in Agadir angekommen (oder zumindest fast...).
Zuerst aber zurueck nach Marrakesch: Wir haben uns dort in einem kleinen Hotel an der Place Djemaa el Fna einquartiert.
Nach einer langen Siesta haben wir uns in das mittlerweile auf dem Platz entstandene Getuemmel aus zig Garkuechen,
Saftstaenden, Gauklern, etc. gestuerzt. Unzaehlige Foodanbieter schreien ununterbrochen auf Neuankoemmlinge ein,
um sie an ihren Stand zu locken. Ein tolles Treiben. Neben den Brochettes, dem Couscous, grillierten Fischen, die
sich allerseits grosser Beliebtheit erfreuen, werden auch Koestlichkeiten wie versengter oder gekochter Ziegenkopf
und alle Arten von Innereien feilgeboten. Um diese Staende machen alle Touris einen Bogen. Wir nehmen umgeben von
Motorengeknatter (Generatoren), Grillrauchschwaden, Fettgebruzel und lauten Anpreisungen Platz und unser Abschiedsmahl
mit John und Andrew ein.
In den folgenden 3 Tagen ziehen wir wieder stundenlang durch die Souks (Klaus ersteht unter anderem eine Djhelaba
- stellt ihn Euch einfach in einem langen Nachthemd vor). Wir bekommen auch eine ausfuehrliche Einfuehrung in die
Kraeuterapotheke der Berber. Nach ein wenig Sightseeing ist der Hoehepunkt ein Besuch im Hotel Mamounia. Das Hotel
ist schoen, wenn auch nicht so prunkvoll wie erhofft; dennoch bietet es uns ein Highlight: 2 Budweiser und 2 Heineken!
Des Keonigs Tod hat uns auf dem Trockenen sitzen lassen. Noch bis Anfang September dauert die 40taegige Staatstrauer
und selbst in den besseren Restaurants in Marrakesch bleibt das Bier in der Vitrine. Ganz anders in Agadir: Soviel
Alkohol haben wir schon lange nicht mehr gesehen; Bier wird sogar am Kiosk verkauft. Was doch der Massentourismus
so alles moeglich macht!
Marrakesch hat uns sehr gut gefallen, obwohl das Thermometer bei 40 Grad verharrt.
Endlich geht es weiter ans Meer nach Essaouira wo es schoen kuehl sein soll. Es toent so verlockend, dass wir die
190 Kilometer an einem Tag zuruecklegen. Wir finden einen Camping und geniessen ein herrliches "Candle light
dinner" inklusiv einer Flasche marrokanischen Rotweines (welche Ueberraschung!)und muessen zur Feier des Tages
sogar die Pullover auspacken. Essaouira hat ein sehr frisches Klima bedingt durch einen Kaltwasserstrom, der dann
zu den Kanaren weiterzieht.
Essaouira gefaellt uns so richtig gut. Es ist eine unverschandelte, gut erhaltene kleine Fischerstadt (30.000 Einwohner)
mit vielen kleinen Cafés und Restaurants, einer alten Stadtbefestigung, vielen Holzhandwerkern und einem
langen Strand. Am Hafen wird der frisch gefangene Fisch sofort an Bratstaenden fuer hungrige Maeuler zubereitet.
Das Angebot und die Vielfalt sind toll .. in dieser Region ist der Atlantik sehr fischreich. Hier begegnen wir
auch den ersten Kamelen am Strand, was Klaus auf die Idee bringt, sie als Taxi nach Hause zu benutzen. Der Kameltreiber
hat nach den harten Preisverhandlungen mit Klaus wohl beschlossen, den absolut kuerzesten Weg zu nehmen, den durch
die Buesche. Das war nicht immer sehr gemuetlich, da die Kamele einfach zu gross waren fuer die niederen Baeume.
Elgard mit dem groesseren Kamel holte sich dabei ein paar boese Schrammen und hat vorerst keine Lust mehr auf Kamelritte.
Das war so ziemlich das einzige Abenteuer der letzten Tage; ansonsten fuehlen wir uns so richtig wie in den Ferien.
Entsprechend fuhren wir nach 4 Tagen Essaouira gerade mal 20 km weiter nach Sueden,.. nach allem was wir bis jetzt
ueber Agadir gehoert haben zieht es uns nicht gerade magisch an. Sidi Kaouki heisst die naechste Station. Hier
gefaellt es uns schon wieder auf Anhieb sehr gut, ein langer feiner Sandstrand, tolle Wellen, unheimlich viele
Surfer aus ganz Europa da der Wind hier konstant und sehr stark weht. Mit Faulenzen und Lesen vebringen wir den
Geburtstag von Klaus ("Der Sohn ihres Vaters" und "Der politische Harem"; marokkanische Literatur,
die sich speziell mit der Rolle der Frau im Islam auseinandersetzt - ein Trauerspiel!).
Nach einem weiteren Abstecher an die Kueste naehern wir uns Agadir bis auf 10 km. Mittlerweile liegt auch die 5000
Km-Marke hinter uns. In Aourir finden wir ein tolles Hotel, sogar mit Fernseher (es laeuft gerade das LCZ Meeting
und wir sehen Livebilder von Zuerich und vom Letzigrund!!!!).
Heute sind wir aber doch in Agadir, die Infrastruktur macht es leider notwendig (Post restante (danke Kurt - es
ist alles angekommen), Bank, Internet). Ab morgen geht es dann (zuerst durch Agadir mit Zwischenhalt beim McDonalds
Drive-in?) in die Wueste (Klaus uebt sich schon taeglich im Turbanbinden, er ist ein richtiger kleiner Sahaouri),
wo wir in Kuestennaehe noch ein paar sehr interessante Orte erwarten. Per Velo fahren wir nach Laayoune, die restlichen
600 km bis Dakhla werden wir wohl im Bus zuruecklegen (nur Sand und Militaer motivieren uns nicht genug). Danach
folgt die evtl. muehsame Einreise nach Mauretanien, wo wir wohl auch nur wenige Kilometer auf den Velos zuruecklegen
koennen (versandete Strassen und Pisten). Ab Senegal wird dann wieder alles super ...hihi.
Die naechsten News - wahrscheinlich wieder mit mehr Action - erreichen Euch wohl erst aus Dakkar.
Bis dann; drueckt uns die Daumen und denkt bei jedem Schluck Bier an uns!
Gruesse Elgard und Klaus