Elgard & Klaus auf Weltreise: Flucht von Abidjan nach Accra (Ghana)

Liebe hoffentlich nicht Sturmopfer

Diesmal kein Bericht, sondern nur ein schneller Gruss aus Ghanas Hauptstadt Accra, um die Aengstlichen unter Euch zu beruhigen: Wir sind aus der Cote d Ivoire raus - 2 Tage vor dem Putsch. Zum Glueck, denn die Grenzen auf dem Landweg scheinen geschlossen worden zu sein.
Ansonsten finden wir den Putsch eigentlich gut, da Bedie anscheinend keinen Raum fuer Demokratie gelassen hat. Da muss man sich halt selber helfen. Uebrigens war er gestern auch in Accra, aber er hat keinen sehr warmen Empfang erhalten, seine Mission scheint nicht von Erfolg gekroent.
Wir wuenschen Euch noch einen guten Rutsch ins neue Jahrtausend. Wir feiern hier in Accra, einer sehr angenehmen Stadt mit aeusserst netten Menschen!

Und noch etwas fuer die aengstlichen Gemueter: Es kann evtl. lange dauern, bis Ihr etwas von uns hoert, da wir nun wieder weniger den grossen Staedten folgen.

Elgard und Klaus

Elgard & Klaus auf Weltreise: von Accra (Ghana) nach Kara (Togo)

Liebe Leute
Da seit dem letzten Bericht nicht allzu viel passiert ist (rund 1000 km in 40 Tagen!), haben wir viel Zeit gefunden, um uns auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren, naemlich Zahlen und Fakten. Daher beginnen wir unseren Bericht mit einer kleinen Statistik:

Reisetage: 267
davon Tage ohne Velofahren: 119!
Zeltnaechte: 73
Reisekilometer: 13'000
davon Velokilometer: 11'300
davon Pistenkilometer: 1'700
Platten: 6
Speichenbrueche: 3
verbrauchte Pneus: 5

Die Strecke seit Abidjan: Accra, Akosombo, Schifffahrt auf dem Lake Volta, Yeji, Tamalé, Yendi, Bassar, Sokodé, Kara.

Nachdem wir in Abidjan so alles erledit hatten, sind wir gleich beide krank geworden: Grippe. Da wir einen Schutzengel hatten, haben wir uns wegen der aus der Grippe resultierenden Verspaetung entschlossen, auf dem kuerzesten Weg aus Cote d'Ivoire auszureisen. Auch so waren unsere Visas aber schon abgelaufen, was jedoch unbemerkt blieb. So fanden wir aber doch noch rechtzeitig vor dem Putsch aus dem Land heraus, danach waren die Grenzen auf dem Landweg geschlossen.
Weihnachten haben wir in einem Bungalow im Pamlenhain am Meer bei stroemendem Regen verbracht. Dank einem Stromausfall gab es Kerzenstimmung in unserer Huette und das Ganze wurde gekroent durch die Weihanchtssendung auf der Deutschen Welle. Wir hoerten Weihanchtsmusik und -geschichten, so richtig schoeoeoen.
In Accra haben wir Neujahr verbracht und ein tolles Feuerwerk bestaunt, wie Ihr alle wohl auch.
In Accra haben wir viel Zeit mit dem Planen des weiteren Reiseverlaufes verbracht und entsprechend Buecher ueber Ostafrika bestellt - auf die warten wir jetzt noch immer. Sie sind verantwortlich fuer unser traeges Vorankommen in letzter Zeit.
Zum Ende des Ramadan haben wir Accra verlassen und sind kurz darauf per Frachtschiff den groessten Stausee der Welt hochgefahren. Es ist wieder heiss, die Temperaturen klettern gegen 40 Grad. Die Luft ist durch den Wuestenwind Harmattan extrem trocken, das ist zwar unangenehm, macht aber die Temperaturen ertraeglich.
Vor 2 Wochen sind wir aus Ghana ausgereist. Highlights, ueber die zu berichten es sich lohnen wuerde hat es zwar nicht gegeben, dafuer waren die Leute eigentlich ein Hoehepunkt: sie sind  unheimlich nett, man muss sie einfach gerne haben. Der einzige, aber schwergewichtige Minuspunkt Ghanas war das Essen.
Hier in Kara angekommen, wollten wir unsere Post abholen, aber die 2 Paktete, die wir erwarteten waren noch nicht hier. Daher haben wir uns entschlossen, einen Abstecher ohne Velos nach Lomé zu machen. Also wieder ab in den Sueden, in die Feuchtigkeit und ans Meer. Die Kueste scheint uns magnetisch anzuziehen. In Lomé haben wir die ersten 3 Naechte im deutschen Seemannsheim verbracht und einmal auch gleich daneben im Restaurant Alt Muenchen gegessen: Linsen mit Speck, Kasseler und Frankfurter!!! Ein anderes Mal haben wir im Seemannsheim Frankfurter Kranz und deutschen Filterkaffee genossen!! Und schon war das Essen in Ghana vergessen.
Danach ging es weiter zu Alice, die fuer alle Afrikafahrer eine Institution ist. Bei ihr gibt es einen Schweizer Stammtisch, Birchermuesli, Eistee, Fondue, Zuerigeschnetzeltes etc. Und ganz viele Geschichten ueber ihre Zeit in Afrika mit Voodoo, Feticheuren und Hexen.
Togo ist ueberigens in vielerlei Hinsicht noch sehr deutsch: obwohl nur kurze Zeit deutsche Kolonie, gibt es in Lomé eine Franz Josef Strauss Avenue (Gruss an J.R. aus Ober-U. uebrigens ein dicker Freund von Diktator Eyadema!!) und es wird EKU-Bier gebraut und viele Togolesen sprechen deutsch.
Hier in Westafrika fahren wir noch weiter nach Kano in Nigeria, von wo aus wir via Cairo nach Addis Ababa fliegen. Von dort geht es dann wieder zuegiger mit dem Velo nach Kapstadt weiter.

Hier nun die angepassten Briefadressen fuer die weitere Route:
Stadt                 Absendedatum bis                Ankunft von uns ca.
Cairo                 7. Februar 00                        29. Februar 00
Addis Ababa     20. Februar 00                      12. Maerz 00
Nairobi              3. April 00                              24. April 00

So, nun hoffen wir, dass heute Nachmittag das fehlende Paket ankommt. Denn wir fahren so oder so morgen weiter.
Viele liebe Gruesse
Elgard und Klaus