Volkmann und ...

  • Astronomie: “In Maroth [nach der Rückkehr nach Budapest 1858] hatte er ausserdem Gelegenheit, seinen anderen Liebhabereien nachzugehen. Diese bestanden einmal aus astronomischen Beobachtungen, für die er seit der Leipziger Zeit reges Interesse besass, sodann aus dem Studium klassischer Ton- und Litteraturwerke. In Leizpig mochte seine Teilnahme fuer Sternkunde im Hause des Astronomen Professor Möbius, wo er verkehrte, geweckt worden sein.” Hans Volkmann, 1903

    “Als die rauhen Wintertage den wärmeren Märztagen weichen mussten, lud mich Volkmann jedesmal nach 2-3 stündiger Arbeit zu Spaziergängen ein. Auf diesen Ausfluegen lernte ich in ihm einen in allen Wissenschaftszweigen bewanderten Mann kennen. Wenn wir im Ofner Gebirge an den Steinbrüchen vorbeigingen, erkundigte er sich nach meinen geologischen Kenntnissen. Im Walde, auf dem Felde konnte ich mit meinem botanischen Wissen ihm höchstens ein nachsichtiges Lächeln abgewinnen. Meine Irrtümer verbessernd, schloss er jedesmal mit dem Wort “Nachholen!”. Am schlimmsten erging es mir später an den sommerabendlichen Spaziergängen, an denen er auf den bestirnten Himmel weisend nach diesem oder jenem Stern fragte. In meiner Bedrängnis liess ich mir ein damals eben erschienenes Werk “Durch die Sternenwelt” kommen. Aus diesem Buche entnahm ich das, was ich zur Komplettierung meiner astronomischen Kenntnisse nötig hatte, um mir Volkmanns Gunst zu erhalten.“ Julius Major, "Der Merker" 1915

    “Auf die Dauer wollte Volkmann Unter-Ungarn gar nicht behagen. Er hatte sein Plösselisches Fernrohr mitgebracht und fand keine Gelegenheit, dasselbe zu gebrauchen. Da sass er nun stundenlang im Garten und erprobte die Kraft seines Fernrohres an einer Silbermünze, die er auf die Erde gelegt hatte.” Geza Zichy

  • Frauen: "Ausser dem Genuss kameradschaftlicher Geselligkeit ward ihm in Freiberg auch das Glück junger Liebe zu teil. Er hatte zur Tochter einer Pfarrerswitwe tiefe Zuneigung gefasst, die, wie der Brief eines Klassengenossen schliessen lässt, auch erwidert wurde. die Erinnerung an diese holde Jugendschwärmerei leuchtete freundlich durch sein Leben fort."

    "Ja, ja, die Melodie! Diese Weichheit hätten Sie mir wohl niemals zugetraut, nicht wahr? Ich bin ja der steife Theoretiker! Aber damals, als das Blumenstück entstand, da war ich jung und verliebt, und sie - sie war schön und blond - wie ein Sonnenstrahl! Das war Melodie - reine Melodie! - Heute bin ich ein einsamer, alter Mann -- das ist der Kontrapunkt!"


    Volkmann über das "Blumenstück" aus "Visegrad", laut Ilka Horovitz-Barnay in "Berühmte Musiker" (Berlin 1901)

    Im Kreise seiner Freunde lernte er manche schöne junge Ungarin kennen. Eine davon fesselte ihn so, dass er, zumal da er seine Existenz für gesichert ansah, ernstlich daran dachte, sie zu heiraten. Im Jahre 1844 war er nahe daran, seinen Heiratsplan auszuführen: einzelne Freunde gratulierten ihm schon zur Vermählung; da zerfloss das Projekt plötzlich in nichts.

    Hans Volkmann, in: Musiker-Biographien: Robert Volkmann, Reclam Universal-Bibliothek

  • Mozart: