1.
Wohin wir gehen
2.
Deine Kraftzentrale Unterbewusstsein
2.1
So arbeitet unser Unterbewusstsein
2.2
Gestalte deine Zukunft selbst
2.3
Was ist Hypnose
2.4
So arbeitest du mit Suggestionen
Dein ganz persönliches Erfolgsprogramm
1.
Übungen zur allgemeinen Sensibilisierung
Körperübungen
Übungen
die deine Imaginationsfähigkeiten schulen
Du
bist ein Genie
Dein
Glaube versetzt Berge
Kosmische
Reise
Übungen
die deine Intuition stärken
Übungen
um das "Jetzt" besser zu erfahren
Partner
und Gruppenübungen
Positives
Denken im Alltag
Die
Kunst, Komplimente zu machen
Lachen
ist gesund
2.
Bring Ordnung in dein Leben
Was
du an einem freien Wochenende tun kannst
Dein
Spruch des Tages
3. Probleme
sind Geschenke
Wir
sind gerne Opfer
Wenn
du einen (Ehe-)Partner suchst
Unglücklich
verliebt
Wenn
du dir ein Kind wünschst
Wenn
ein Kind Schulschwierigkeiten hat
Für
Eltern von schwierigen Kindern
Für
Jugendliche von schwierigen Eltern
In
einer akuten Ehekrise
Bei
einer Scheidung
Einsamkeit
Im
Krankenhaus
Wenn
du jemanden haßt
Wie
du der Negativität anderer begegnest
Wie
du anderen helfen kannst
Vor
Prüfungen
Die Macht der Gedanken
Du willst dich ändern. Der Beweis dafür
ist, daß du dieses Buch gekauft hast. Du möchtest dich entwickeln,
deine Persönlichkeit aufbauen und festigen. Eine wesentliche Voraussetzung
dafür ist, daß du Neues annehmen kannst, daß du Fremdes,
ja sogar dir zunächst Widerstrebendes, akzeptierst.
Wie pflegen wir im allgemeinen mit einer neuen
Situation umzugehen? Hier ein einfaches Beispiel. Wenn du die folgende
Aufgabe gelesen hast, schließe bitte die Augen und löse sie:
Sage laut das Wort NEIN rückwärts ...
Hast du bemerkt, wie du bei der Lösung der
Aufgabe vorgegangen bist? Du hast dir das Wort zuerst einmal richtig geschrieben
vorgestellt -und erst im zweiten Schritt rückwärts gelesen. Genauso
gehen wir mit allem Neuen um, dem wir gegenübergestellt werden. Stehen
wir vor einer noch nie dagewesenen Situation, liefert uns augenblicklich
der perfekteste Computer, den es gibt - unser Gehirn -, Daten aus der Vergangenheit.
Mit Hilfe dieser Daten konstruieren wir das Ergebnis der neuen Situation
sozusagen im Planspiel. Und je nachdem, wie der »output« unseres
Computers aussieht, gehen wir dann in die neue Situation hinein oder weichen
ihr aus.
Das scheint ein effektives Verfahren zu sein.
Doch das ist es nur auf den ersten Blick. Der Haken dabei ist nämlich,
daß die neue Situation meist nur sehr wenig mit deinen vergangenen
Erfahrungen zu tun bat. Natürlich gibt es gewisse Ereignisse, die
durchaus mit dem Verstand berechenbar sind, zum Beispiel kannst du es dir
sparen, die Niagarafälle hinunterzuspringen. Die Wahrscheinlichkeit,
daß du hinterher nicht tot bist, ist einfach zu gering.
Dennoch tust du, sobald du mit etwas Neuem, Unbekanntem
konfrontiert bist, fast immer so, als verlange jemand von dir, die Niagarafälle
hinunterzuspringen! Du zauderst, du ziehst dich zurück in die Sicherheit
der alten Verhaltensmuster, du findest tausend Rechtfertigungen (die Daten
aus der Vergangenheit!), die dir dringend davon abraten, dich ins fremde
Gelände zu wagen.
Nehmen wir ein Baby, das sofort nach der Geburt,
aus welchen Gründen auch immer, von der Mutter getrennt wurde. Es
wird die ersten Jahre seines Lebens von Heim zu Heim gegeben, ist mal bei
Verwandten, mal bei Pflegeeltern. Es hat keinerlei Orientierung, es erfährt
niemals, was »zu Hause« ist. Es entwickelt eine starke Angst
vor »Fremden«, weil diese das Kind, kaum daß es sich
an eine Umgebung gewöhnt hat, wieder woanders hinbringen. Das Kind
fühlt sich ständig hilflos den Aktionen anderer Menschen ausgeliefert.
Dieses Kind wird nun erwachsen, es macht seinen Weg, weil es intelligent
ist -doch es hat ein bestimmtes Programm gespeichert. Dieses Programm heißt:
»Fremde Menschen sind meine Feinde. Fremde Menschen wollen mir Böses.
Ich kann niemandem vertrauen. « Wird nun dieser Mensch vor neue Situationen
gestellt, die mit »Fremden« zu tun haben, weicht er automatisch
davor zurück, weil die Informationen zu diesem Thema, die sich das
Gehirn aus der Vergangenheit hergeholt hat, extrem negativ sind.
Da er sich deshalb aber nie einer Situation aussetzt,
in der er feststellen könnte, daß Fremde auch hilfreich und
liebevoll sein können und dann auch nicht länger Fremde sind,
da er dieser neuen Erfahrung von vornherein ausweicht, bleibt sein altes
Programm wirksam. Und er hat weiterhin Angst vor Fremden...
Bei den meisten Menschen tritt erst mal ein »Fluchtreflex«
ein, wenn sie einer unbekannten Situation gegenüberstehen - »Nur
weg hier«, »Was soll der Blödsinn«, »Aber
nicht mit mir«. Wenn du diesem Fluchtreflex nicht nachgibst, wenn
du standhältst, anstatt zu flüchten, dann wirst du erstaunliche
Erfahrungen machen. Du wirst es nicht nur »überleben«,
nein, du erfährst es auch am eigenen Leib, daß alles ganz anders
sein kann als früher. ja, daß alles ganz anders ist. Die Augenblicke,
in denen du das erkennst, werden zu den größten Glücksmomenten
deines Lebens zählen.
»In der Schöpfung scheint es so, daß
Gott im Gestein schläft, in den Blumen träumt, in den Tieren
erwacht und im Menschen weiß, daß er wach ist.« (Yogananda)
Vereinfacht gesagt, hat sich die Evolution aus
dem Mineralreich entwickelt. Wir sagen von den Steinen, daß dies
unbelebte Materie ist, doch wenn wir einen esoterischen Standpunkt einnehmen,
stellen wir fest, daß auch ein Stein Bewußtsein ist. Er ist
nicht in dem Sinne bewußt, wie wir es sind oder sein sollten, doch
er stellt auch eine Form von Bewußtsein dar. Materie ist die niedrigste
Form von Bewußtsein, und Bewußtsein ist die höchste Form
von Materie, beides ist austauschbar. Ein Stein wird sich weiterentwickeln
vielleicht um eine logische Kette aufzubauen, indem er durch Erosion zerfällt.
Irgendwann einmal kommt etwas hinzu, das eine höhere Form von Bewußtsein
darstellt. Ein Funke springt von irgendwo über, und dieser Funke schafft
vielleicht etwas, das wir mit Mikroorganismus bezeichnen - Einzeller, unendlich
kleine Lebewesen, aber Leben! Da ist schon Organisation, da ist schon Prinzip.
Eine Zwischenstufe ist mit Sicherheit der Kristall.
Ist es nicht faszinierend, in den Juweliergeschäften graue Steine
zu sehen, die in der Mitte aufgeschlagen worden sind und den Blick auf
viele bunte Kristalle freigeben? Wir können uns mit Kristallen nicht
unterhalten, aber sie wachsen. Und Wachsen ist ein Merkmal von Leben. Da
ist schon auf der niedrigsten Ebene so etwas wie Organisation. Vielleicht
ist ein Felsen noch etwas Unorganisiertes (vielleicht aber durchschauen
wir seine Art von Organisation nur nicht), bei einem wachsenden Kristall
jedenfalls ist dieses Prinzip schon sichtbar. Danach kommen die Pflanzen,
von denen wir in unserer Unsensibilität lange angenommen haben, sie
würden nichts anderes sein als zwar wachsende, aber sonst gefühllose
Organismen. Spätestens seit dem hervorragenden Buch Das geheime Seelenleben
der Pflanzen von C. Backster wissen wir, daß Pflanzen Gefühle
haben, daß sie auf Lob und Liebe mit vermehrtem Wachstum reagieren,
daß sie Furcht und sogar Eifersucht empfinden können. jede Hausfrau
sollte wissen, daß ihre Zimmerpflanzen auf sie reagieren, wenn sie
mit ihnen spricht; Pflanzen erkennen sogar, wie ein Haustier, die Person
wieder, die ihnen Wasser gibt! Du kannst Pflanzen mit liebevollen Worten
»hochpäppeln«, du kannst sie zu ungeahnter Blütenpracht
bringen. Sprich mit deinen Blumen, auch wenn andere sagen, daß du
nicht ganz »dicht« seist. Sie sind eingeschränkt in ihrer
Sicht, denn sie erkennen nicht die wahre Natur der Dinge.
Natürlich kannst du auch in der freien Natur Kontakt zu Pflanzen aufnehmen. Geh doch mal auf einen großen, mächtigen Baum zu, der dir auf Anhieb sympathisch ist. Nimm aus einer Entfernung von etwa 5o Metern zum erstenmal Kontakt mit ihm auf. Sag zu ihm: »Hallo Baum, es ist gut, daß es dich gibt. Ich komme jetzt, um mit dir zu sprechen, um innerlich mit dir zu schwingen. « Dann gehst du näher an ihn heran, auf 20 Meter, und versuchst, sein Energiefeld zu fühlen. Vielleicht bist du schon sensitiv genug, daß du es tatsächlich fühlen kannst. Dann geh noch näher heran, auf 10 Meter. Fühle ihn jetzt, halte deine Hände in seine Richtung, benutze sie als Antennen und fühle deinen Baum. Nun gehe noch näher heran, berühre seinen Stamm, setze dich zu seinen Füßen, lehne dich an ihn und schließe die Augen. Gehe ganz sanft und meditativ eine Verbindung mit ihm ein. Wenn du nicht ein Mensch bist, der vollkommen in seinem Kopf gefangen ist, wirst du Wunder erleben. Es werden seltsame Dinge geschehen. Du wirst plötzlich das Gefühl haben zu träumen. Der Verstand sagt: Das war irreal, das war Quatsch, doch deine Intuition wird dir sagen: Mein Gott, ich habe tatsächlich mit diesem Baum gesprochen. Er hat mir etwas gesagt, er hat sich mir mitgeteilt. Ich will jetzt auch zu ihm sprechen, ihm sagen, daß ich ihn wegen seiner Stärke und seiner Anmut bewundere, daß er etwas Wunderbares ist und mir Ruhe und Geborgenheit schenkt.
Nimm Kontakt auf zu dieser Ebene der Evolution.
Sie ist nicht eine niedrigere Stufe im Sinne von minderwertiger. Du kannst
viel von ihr (wieder) lernen, was du lange vergessen hattest, weil dein
Intellekt es so anordnete. Hier, im Pflanzenreich, sind tatsächlich
deine »Wurzeln«.
Danach kommt das Tierreich, eine Stufe der Evolution,
mit der wir noch sehr verwandt sind. Hier findet sich schon sehr viel Individualität,
Charakter, Beziehungsfreiheit. Wir können mit der Seele eines Tieres
eine ganz persönliche Verbindung aufnehmen, wir können es lieben.
Einem Tier aus Gleichgültigkeit oder Bösartigkeit Schmerz zuzufügen,
zeugt von einem hohen Grad an Un-Bewußtsein.
Die ausgeprägten Wesensmerkmale von Tieren
verkörpern auch seelische Aspekte von uns selbst. Die Treue eines
Hundes, die anmutige Gefährlichkeit einer Raubkatze, die Freiheit
eines Vogels, die Triebhaftigkeit eines Pferdes - wir alle tragen diese
Tiere in uns. Achte einmal darauf, wie oft du von Tieren träumst!
Dein Unterbewußtsein liebt es, sich symbolisch in Tieren auszudrücken.
Die Grenze zwischen Tier und Mensch ist nicht
so scharf, wie wir das manchmal gerne hätten. Wann war definitiv das
eine Wesen noch Affe und das andere schon Mensch? Man kann es nicht sagen,
denn die Entwicklung vollzog sich fließend. Es gibt Anzeichen dafür,
daß es jetzt Tiere auf unserem Planeten gibt, die uns in manchen
Gebieten der geistigen Entwicklung sogar überlegen sind. John C. Lilly,
der faszinierende Experimente mit Delphinen machte, fand zum Beispiel heraus,
daß diese Wesen über eine differenziertere Sprache verfügen
als wir!
Zur Zeit, und auf diesem Planeten, betrachten
wir uns als die Krone der Schöpfung. Doch auch wir sind, wie es der
indische Yogi und Philosoph Sri Aurobindo ausgedrückt hat, »Wesen
des Übergangs«, wir sind »ein Ruf, der wächst«.
Wir sind individuelles, spezielles Bewußtsein,
und das, worauf die Evolution hinausläuft, ist universelles, prinzipielles
Bewußtsein. Also gilt es zu sagen, wenn du der Evolution freien Raum
geben willst (tust du es nicht, wirst du durch Leiden dazu gezwungen):
»Ich erkenne, daß ich eine Übergangsstufe bin. Ich gebe
mein Ego zugunsten eines überindividuellen Prinzips auf.« Wenn
du das kannst, geschieht Gottgleiches, Göttliches, denn nichts anderes
ist dieses Prinzipielle, Universelle. Nenne es, wie du willst. Nenne es
Gott, Buddha, Tao, Licht, Geist, Allah, Brahma, es ist gleichgültig.
Jeder Name ist richtig, jeder ist falsch.
Unser enormes Maß an Egoismus, Kampfbereitschaft,
Abgrenzung gegen andere ist ein Relikt aus unserer tierischen Vergangenheit
und aus der Dämmerung der Menschheit. Damals brauchtest du diese Eigenschaften,
um zu überleben, doch heute sind es genau diese Eigenschaften, die
das Überleben der Menschheit gefährden. Der dumpfe Egoismus,
die Rivalität, die Feindseligkeit gegen andere dieses »Steinzeitbewußtsein«
läßt uns heute unsere Umwelt zerstören und ein mörderisches
Wettrüsten fortführen. Doch selbst wenn wir alle Waffen, die
wir haben, auf der Stelle vernichten würden - es wären in kürzester
Zeit neue da. Es gilt nicht, die Waffen abzuschaffen, sondern erst einmal
das Bewußtsein zu verändern, das diese Waffen ersinnt und »notwendig«
macht.
Jede Weisheitslehre, sei es christliche Mystik,
Zen, Taoismus, Yoga, Sufismus, Positives Denken, indianische Naturreligion
oder was auch immer - alle haben nur ein Ziel, seien die Wege dorthin noch
so unterschiedlich: das Ego zugunsten eines böheren, universellen
Prinzips zu überwinden.
Du kannst dich gegen all diese Einsichten sperren,
doch dann bist du ein Dinosaurier, ein Relikt aus der Urzeit, und die Entwicklung
wird über dich hinwegrollen. Denn eines Tages werden wir nicht mehr
singen »We are one« (wir sind eins), sondern wir werden es
sein. Einfach sein.
Wir können nicht darüber reden, wie
diese neue Stufe der Evolution tatsächlich aussehen wird, genausowenig,
wie sich die Affen darüber klar sein konnten, wie ein Mensch beschaffen
sein würde. Aber plötzlich wird die Veränderung da sein.
Der Yogi Satprem beschrieb es so: »Ein ungeheures Gelächter
wird die Brust der Erde erschüttern, und dann haben wir's geschafft!«
Das war ein bißchen Zukunftsmusik, doch
manchmal muß man den Blick zu den Sternen aufheben, um die Orientierung
nicht zu verlieren. Du bist ein Teil dieses gewaltigen Umwandlungsprozesses,
und du bist auf die Erde gekommen, um dein Bestes dafür zu tun. Nicht
das Beste von Klaus und Beate, Hinz und Kunz, sondern dein Bestes. Du wirst
die Welt allein nicht »retten«, aber du bist eine notwendige
Größe im Spiel des Lebens, du bist einer von fünf Milliarden
Wegen zum Ziel. Wenn du dich klein und unbedeutend fühlst, so verleugnest
du den göttlichen Auftrag in dir. Falls du nicht weißt, wo's
langgeht, so streck einfach die Hand aus. Du wirst geführt werden.
»Wenn der Schläfer erwacht«
(so der Titel eines Buches), dann wird er die Wahrheit sehen. Und die Wahrheit
wird ihn, wird dich frei-machen. Alles, was du tun mußt, ist also
aufzuwachen. Aufzuwachen aus dem Schlaf der Unbewußtheit. Balle einmal
deine Hand zu einer Faust, und jetzt öffne sie ganz langsam, bis alle
fünf Finger gerade sind. Das ist ein körperliches Symbol für
dein Aufwachen. Wenn du dich ärgerlich, müde, deprimiert fühlst,
wenn du alles »sinnlos« findest, dann mach diese Geste. Die
wird dir dein Ziel wieder vor Augen führen.
Und nun wollen wir uns mit Spaß und Elan
an die Arbeit begeben. An die schönste und lohnendste Arbeit, die
es überhaupt gibt: die Arbeit an sich selbst. Auf den folgenden Seiten
machen wir dich zunächst ganz kurz mit den theoretischen Grundlagen
des Positiven Denkens vertraut. Doch dann folgt sogleich die Praxis.
Kapitel 2: Deine Kraftzentrale Unterbewußtsein
Du glaubst nicht, was »wahr« ist, sondern was du glaubst, wird dadurch für dich wahr. Dein Irrtellekt wirkt in mehrfacher Funktion, er ist zum Beispiel der Filter, durch den du die Welt erkennst. je nach Machtbefugnis wird der Verstand dir eine verstandesgemäße Darstellung des Lebens anbieten oder, falls deine Intuition, deine Spiritualitit mitangehört werden, kann sich in einigen Grenzbereichen eine transzendente Weltschau einstellen.
Du erfährst von deiner äußeren
Welt nur, was den Filter der Ratio von innen nach außen passieren
konnte und dann als Reflexiop züi
dir zurückkehrt. Du erkennst im Äußeren
an Werten nur, was an geistigen Werten in dir seine Entsprechung hat. Du
kannst also in
der äußeren Welt lediglich jene Dinge
materiali ' sieren, die in dir bereits an geistigen Potentialen vorhanden
sind. Fachlich ausgedrückt heißt das: Du mußt in dir das
geistige Äquivalent zu deinen matelielen Wünscben haben. Gewissermaßen
projizierst du Inneres (Geisti-ges) auf die Leinwand des Raumes (Materiallsation).
Geist ist immer die vorrangige Wirklichkeit. Die Bibel verleiht der Stimme
des Gei-stes das Wort, wenn es heißt: »Es gibt keine Mariifestation
denn durch mich.« Was hingegen letztlich »Geist« ist,
entzieht sich weit-
gehend unserem Verständnis. Wenn er der
letzte Hintergrund, so- zusagen die hintergründigste Ursache ist,
so müssen wir diese An-
nahme einfach akzeptieren. Es ist wohl noch zu
früh, sich über die Beschaffenheit der »Realität«
ein Urteil zu bilden. Wie auch immer
dir die Realität erfaßbar ist, ist
abhängig von den Mitteln, mit dienen du sie zu erfassen suchst. je
weniger du rational suchst, desto besser
lernst du das zunächst Irrationale zu verstehen,
richtiger ausge-drückt, zu erfahren. Lerne intuitiv - nicht über
den Verstand - zu
verstehen. Dein rationales Wissen wird mit seiner
Zunahme auch gleichzeitig dein Nichtwissen vermehren. Und Hindernis zwischen
dir und deinen anderen Dimensionen sein.
Auf der Suche nach Erkenntnis ist der effektivste
Weg, sich leer zu machen. Alles, was sich vor dem Leersein befindet, verstellt
den
Weg, den Blick auf das, was ist. Alles, was an
Informationen vorhanden ist, wird zur Projektion herangezogen und verzerrt
deine Objektivität ins Subjektive.
Ein anderer Begriff, der Verstehen des Geistigen
zur Folge haben kann, ist Bewußtsein. Geist und Bewußtsein
sind miteinander verwandte Größen. Eine Eigenschaft von Bewußtsein
ist, daß es unabhängig von Materie existiert. Es kann wohl mit
ihr in Wechselwirkung treten, dennoch muß es als eigenständige
Realität bezeichnet werden. Materie wird vom Geist-Bewußtsein
benutzt zur Aktion im physikalischen Raum-Zeit-Gefüge. Vielleicht
liegt im Wort »Bewußtsein« die größte Annäherung
an den wahren Hintergrund von allem, was existiert. Vielleicht ist es die
einzige Realität.
So
arbeitet unser Unterbewußtsein
Positives Denken ist eine tief von innen kommende
Lebensanschauung, die sich jeder, der bereit und offen dafür ist,
erarbeiten kann. Nichts in unserem Leben passiert, ohne daß wir dafür
die Weichen gestellt haben. Das bedeutet wiederum, daß wir für
unser Handeln verantwortlich sind. Wie aber entstehen diese Verbindungen?
Wo wir doch so leicht geneigt sind, unsere Mißerfolge »Zufällen«,
»Umständen« oder einfach dem »Schicksal« anzulasten.
Wenn du aber erst einmal erkannt hast, daß alle Probleme von dir
ausgehen und deshalb auch wieder zu dir zurückkehren, so hast du bereits
einen Schritt in Richtung Positives Denken gemacht.
All die Ursachen für unser Verhalten, für
unsere Gewohnheiten, für die »Zufälle« sind in unserem
Unterbewußtsein zu suchen. Direkt beschreiben können wir das
Unterbewußtsein nicht, weil wir vom Verstand her keine vergleichbare
Größe haben. Stell es dir als etwas vor, das nicht räumlich,
nicht zeitlich orientiert ist, das nicht materiell existiert. Stell es
dir vor wie einen Gedanken, der zwar nicht faßbar, greifbar, aber
dennoch vorhanden ist.
Das Unterbewußtsein hat niemals begonnen
zu sein, es wird niemals aufhören zu sein.
Wir alle wollen bewußter, positiver und
dadurch glücklicher und erfolgreicher werden. Mehr dem Sinn der Evolution
entsprechen. Das Unterbewußtsein ist - im übertragenen Sinn
- unter dem Bewußtsein. Das Unterbewußtsein verfügt über
enorme Eigenschaf-ten: Es liebt Unterhaltung, körperliche Sensationen,
wie z. B. Essen, Sex, in der Sonne liegen, und es liebt die Wiederholung
dieser Unterhaltung, der körperlichen Sensationen. Es hat die Eigenschaft
einer Tonbandkassette. Es ist die einzige Aufgabe dieser Kassette, zu speichern,
festzuhalten und auf Abruf das Gespeicherte verstärkt wiederzugeben.
Du kannst dein Unterbewußtsein auch mit deinem Bankkonto vergleichen.
Alles, was du dort deponierst, bleibt dort, ja, wird sogar mehr. Das gilt
für die Soll- wie für die Habenseite. Kassette und Bankkonto
haben gemeinsam, daß es ihnen egal ist, was du speicherst oder deponierst.
Und ebenso funktioniert dein Unterbewußtsein. Es speichert deine
Gedanken, und es ist ihm egal, was du denkst. Es arbeitet unpersönlich
und neutral, es hat weder die Fähigkeit noch das Recht, darüber
zu urteilen, ob das, was du denkst, gut ist oder nicht. Es versucht lediglich,
dem »oberen« Bewußtsein zu Diensten zu sein. Es arbeitet
wie ein dienstbarer Geist, der die Wünsche seines Herrn erfüllen
möchte; Es führt alle Befehle des Bewußtseins aus, die
ihm in Form von Gedanken, Wünschen, Ideen vorgesetzt werden.
Das bewußte Denken hingegen ist der wesentliche
Kontrollknopf. Das Bewußtsein selbst hat dem Unterbewußtsein
die unreallstische, unwahre Ansicht über die eigene Fähigkeit,
die eigenen Fehler beigebracht. Und nur das Bewußtsein, in klaren
und positiven Gedanken, kann dem Unterbewußtsein auch wieder andere,
bessere Verhaltensweisen eingeben. Und deshalb kann es auch nur durch unseße
Gedanken beeinflußt und geändert werden. Wir sehen also, daß
es nicht unterscheidet, sondern nur aufnimmt, speichert und wiedergibt.
Und jetzt sind wir schon an dem entscheidenden Punkt angelangt, der vielleicht
gerade wegen seiner Einfachheit so schwer zu verstehen ist. Denkst du destruktiv,
so muß das Unterbewußtsein aufgrund seiner einfachen Struktur
annehmen, daß du destruktiv sein willst. Und es beginnt, das Destruktive
zu verstärken, es zu materialisieren. Redest du von Krankheit, so
schließt das Unterbewußtsein daraus, daß es das ist,
was du möchtest. Es ist seine Aufgabe, deine Gedanken zu realisieren.
Sprichst du nun von Gesundheit, so fängt das Unterbewußtsein
mit derselben Intensität an, diesen Gedanken zu materialisieren.
Das Unterbewußtsein hat den Auftrag, dein
Bewußtsein von Informationen freizuhalten, von Informationen, die
du zwar brauchst, aber nicht ständig parat haben mußt. Dadurch
bleibt dein Bewußtsein frei für seine Hauptaufgabe: kreativ
zu sein. Hätten wir alle unser Wissen ständig im Bewußtsein,
dann wäre diese Kreativität, die uns von Tier und Pflanze unterscheidet,
empfindlich beeinträchtigt. Wir wissen, daß das Unterbewußtsein
als Transformator arbeitet. Ein Gedanke ist eine geistige Größe,
eine höhere geistige Dimension, in der weder Raum noch Zeit existieren.
Das Unterbewußtsein formt diese geistige Vorstellung um. Wenn wir
also ein Ziel haben, so sind wir jetzt bereits auf dem Weg, denn nur wer
ein Ziel hat, kann überhaupt ankommen. Es ist also wichtig, daß
du weißt, was du willst. Du kannst deine Wünsche individuell
gestalten oder auch allgemein gültige Ideale für dich in Anspruch
nehmen. So wichtig wie dein Ziel ist das Wissen um die Funktion des Unterbewußtseins.
Die Sprache des Unterbewußtseins ist eine
bildhafte Sprache. Es versteht nämlich nicht ein einziges Wort - es
versteht nur die Bilder, die hinter jedem Wort stehen. Wenn du beispielsweise
einen russischen Satz auswendig lernst, von dem man dir gesagt hat, daß
er bedeutet: »Ich sehne mich von ganzem Herzen nach Gesundheit«
dann speichert das Unterbewußtsein mit diesem Satz die Vorstellung
»Gesundheit« und setzt ihn in eine bildhafte Darstellung von
Gesundheit um.
Die Fähigkeit der kleinen Kinder, in Bildern
zu denken, geht oft im Lauf der Jahre verloren. Wenn wir heute vor die
Aufgabe gestellt werden, bildhaft zu denken, erscheint uns dies schwierig.
Das sollte dich aber nicht beunruhigen, denn jeder Mensch hat diese Fähigkeit,
Bilder vor seinem geistigen Auge entstehen zu lassen. Stell dir deinen
Wunsch vor, z. B. daß du die Fahrprüfung bestehst. Male dir
in Gedanken aus, wie du sicher und ruhig zu dieser Prüfung gehst,
wie du die Aufgaben, die dir der Fahrlehrer gibt, spielend meisterst. Du
siehst, wie du bereits beim ersten Anlauf in die Parklücke kommst,
wie du souverän die Vorfahrtstraßen beachtest. Spürst du
schon deine Gelassenheit und Ruhe? Nun steigst du aus, der Fahrlehrer beglückwünscht
dich und übergibt dir den Führerschein. Das ist die Sprache,
die dein Unterbewußtsein versteht. Und mit einiger Übung kannst
du diese Sprache sprechen.
Schon die Vorstellung einer bestimmten Handlungsweise
ist fast gleichwertig mit der Ausführung selbst. Die gedankliche Übung
ist die wichtigste Hilfe für die Vervollkommnung der Persönlichkeit.
In einem Experiment wurde bewiesen, daß die rein gedankliche Übung
des Bogenschießens - genügend lange durchgeführt - zur
gleichen Vervollkommnung der Treffsicherheit führt wie das tat%ächliche
Bogenschießen selbst. Erfolgreiche Männer und Frauen haben schon
zu allen Zeiten gedankliche Vorstellungen und Rollenspiele zu ihrer Vervollkommnung
benutzt. Napoleon übte jahrelang in Gedanken die Kriegskunst aus,
ehe er die erste Kampfhandlung selbst leitete. Er sah sich als Kommandeur
der Insel Korsika und übte Schlachten mit mathematischer Genauigkeit.
Baron Hilton führte in Gedanken schon eines seiner Riesenhotels, lange
bevor er sich überhaupt ein Hotel kaufen konnte. Als junge spielte
er gern Hoteldirektor. Du sollst natürlich weder Napoleon spielen
noch Mr. Hilton sein, du sollst du selbst sein mit deinen Wünschen
und Zielen.
Du siehst, das Unterbewußtsein funktioniert
ganz einfach. Also, habe eine klare Zielvorstellung. Du mußt die
geistige Entsprechung dessen, das du haben willst, in dir haben. So einfach
dieser Satz auch klingt, so schwierig mag er tatsächlich zu verstehen
sein. Verinnerliche diesen Gedanken in seiner ganzen Bedeutung, denn diese
Erkenntnis ist notwendig für die Arbeit an dir selbst. Es ist der
Boden für die Saat, die du aufgehen läßt.
Man kann das Unterbewußtsein mit einem
Garten vergleichen, bei dem wir als Gärtner entscheiden, was wir daraus
machen: einen Urwald, eine Monokultur oder einen Garten Eden. Wir haben
die Wahl und - zugegeben -, es ist eine schwierige, unbequeme Entscheidung,
die aber für jeden von uns einmal fällig wird. Haben wir gewählt,
dann fangen wir gleich mit den Vorbereitungsarbeiten an. Wir entfernen
die Steine, schaffen Bewässerungsmöglichkeiten oder entwassern.
Ebenso ist es mit der Arbeit an uns selbst. Wenn wir uns entschieden haben
-und du hast das schon getan oder bist zumindest auf dem Weg dazu, wenn
du bis hierher gelesen hast -, dann werden wir anfangen, die Hindernisse
in uns ausfindig zu machen, und versuchen, sie abzubauen. Negative Programmlerungen,
Frustrationen, Ängste und Aggressionen können wir mit gezielter
Arbeit abbauen, und wir können uns eine positive Einstellung zu uns
und zu unserer Umwelt erarbeiten.
Nachdem wir nun etwas über die Entwicklung
und die Funktion des Unterbewußtseins wissen, sollten wir uns jetzt
mit uns selbst beschäftigen. Überprüfe deine Gedanken. Erlebst
du es nicht oft, daß deine Befürchtungen eintreffen? Kaum hustet
jemand in deiner Nähe, schon denkst du: »Hoffentlich bekomme
ich keine Erkältung.« Und du bist dann auch nicht erstaunt,
wenn du tatsächlich hustest, weil du annimmst, der andere habe dich
angesteckt. Aber jetzt bist du schon einen Schritt weiter, denn du hast
erkannt, daß du deinen Husten nicht von deinem Nachbarn hast, sondern
daß deine Gedanken an Erkältung dein Unterbewußtsein auf
Erkältung programmiert haben. Dein Unterbewußtsein hat nur erfolgreich
gearbeitet und deine Befürchtungen realisiert.
Eine Grundvoraussetzung ist der Glaube an die
Erfüllung deiner Wünsche. Solange du Zweifel hast, kein festes
Ziel vor dir siehst und du innerlich schwankst, so lange kann auch deine
Kraft in dir nicht wirksam werden. Innerlich zerrissen und unsicher, bleibst
du auf der Stelle stehen, kommst nicht voran. Der geistige Zwiespalt lähmt
deine Kraft und zermürbt dich. Werde deshalb zu einer geistigen Einheit
und handle danach. Dann wirst du auch einen geraden Weg sehen, einen Weg
auf der Sonnenseite des Lebens, auf dem du die Begleiter findest, in deren
Gesellschaft du dich wohl fühlst. So wie du deinen Partner, deine
Freunde und deinen Beruf aussuchst, so solltest du auch diese Werte aussuchen:
Frieden, Harmonie, Erfüllung und geistigen und materiellen Reichtum.
Triff deine persönliche Wahl - trenne dich
von deinen negativen Weggefährten -, wähle bewußt das Positive,
das Schöne und Beglückende. Sage ja zum Leben, zur Freude, zu
Glück und Erfolg. Denke richtig, dann handelst du auch richtig. Wenn
du eine Fehlentscheidung getroffen hast, dann basiert sie auf falschen
Informationen, Gedanken. Nicht Gott oder eine andere Macht straft dich,
sondern du hast dein Unterwußtsein angewiesen, deine eigenen negativen
Gedanken zu verwirklichen. So ist auch deine heutige Situation ganz einfach
das Ergebnis deiner Gedanken aus der Vergangenheit. Du hattest negative
Gefühle, hast negativ gedacht, und folglich hast du heute diese Probleme.
Was du nun logischerweise heute denkst, wird sich morgen realisieren. Es
ist deshalb nie zu spät, dein Leben aktiv zu verändern.
Machmal kommen enttäuschte Menschen in die
Praxis und berichten, daß sie trotz positiver Suggestionen keinen
Erfolg erzielen konnten. Diese Menschen haben nicht den Boden für
die Suggestionen bereitet. Niemand wird den schönsten Samen auf ein
Feld voller Disteln und Steine werfen und ein üppiges Blumenfeld erwarten.
jeder weiß, daß der Boden für Blumen erst vorbereitet
werden muß, aber nur wenige machen es sich bewußt, daß
für eine positive Lebensveränderung auch erst die Grundlage geschaffen
werden muß. Erst diese wichtige Einsicht in die Zusammenhänge
ermöglicht eine Änderung. Verdeutliche dir Ursache und Wirkung,
setze diese Wahrheit um, und dann kannst du mit der praktischen Arbeit
beginnen. Sorge dafür, daß das kommt, was du liebst, sonst mußt
du lieben, was du bekommst.
Du willst deine Zukunft gestalten, und zwar selbst
gestalten, und nicht darauf warten, was sie bringt. Du mußt nun dein
Unterbewußtsein über deine Wünsche informieren - bildhaft
informieren. Mache dabei nicht den Fehler, dich mit den Dingen zu beschäftigen,
die du loswerden willst. Es ist niemals möglich, Probleme loszuwerden,
indem du dich damit befaßt. Sich mit Problemen befassen, heißt,
sie zu vergrößern. Vergangenes ist vergangen und sollte es bleiben.
Eigentlich wäre ein »Vergeßnis« hilfreicher als
ein Gedächtnis. Wir sollten viel mehr imaginieren, d. h. schöpfen,
schaffen denken. Imaginiere, stell dir vor, daß das, was du möchtest,
automatisch da ist und als logische Folge das, was du nicht willst, auflöst.
Ein gutes Beispiel bietet auch hier wieder die
Krankheit - ein Zustand, den fast) eder von uns kennt. Du bist also krank,
deine Krankheit ist dir unangenehm. Du beschäftigst dich deshalb immer
mehr mit deiner Krankheit, und sie erhält dadurch einen hohen Stellenwert
in deinem Leben - sie wird sich also weiter ausbreiten. Nachdem du aber
jetzt das System durchschaut hast, beschäftigst du dich mit deiner
Gesundheit. Und da alles, womit du dich befaßt, nur größer
werden kann, wird deine Krankheit automatisch kleiner in dem Maß,
in dem deine Gesundheit sich ausbreitet. Befasse dich mit Gesundheit, mit
gesundem Essen und gesundem Trinken, stell dir vor, wie du dich gesund
fühlst, wie du gesund aussiehst, und die Relation wird sich in dir
verschieben: Krankheit zu Gesundheit. Dasselbe gilt natürlich auch
für deine Schulden, für deine Probleme.
Wenn du dir also deine positiven Suggestionen
erarbeitest und sie dir jeden Tag eingibst, dann trifft deine Suggestion
zuerst auf das ganz normale Potential an Negativem, das heute jeder von
uns in sich trägt. Diese negativen Programmierungen haben wir nicht
nur durch unsere Erziehung, wir werden täglich negativ beeinflußt
durch unsere Gesellschaft. Stell den Fernseher an, blättere in der
Zeitung. Was findest du? Ober und über negative Nachrichten. Deine
personliche Suggestion ist also nur ein Tropfen auf dem heißen Stein,
aber der höhlt ja bekanntlich. Es ist eine Frage der Zeit. In einigen
Jahrzehnten, Jahrhunderten hat dieser Tropfen den Stein dann tatsächlich
gehöhlt. Das Ziel ist erreicht.
In mir selbst steckt so viel Widerstand, so viel
Destruktives, das sich der positiven Suggestion widersetzt. Hier gibt es
nun drei Möglichkeiten, diesen Widerstand abzubauen: sukzessives Zurückgeben
durch Regressionstechniken (Hypnose) Generalabsolution: Es ist eine Frage
der seelischen Reife, ob du das kannst. Es ist ein wunderbarer Weg zu sagen,
ich verzeihe allen alles -für den, der es wirklich kann. Dankbarkeit,
daß alles das, was war, das Beste war, was mir geschehen konnte,
denn es hat mir geholfen, das zu sein, was ich heute bin. Es gibt nichts
Negatives, alles hatte seinen Sinn und seine Notwendigkeit, um zu dieser
Erkenntnis zu gelangen.
Wir möchten auf die erste Möglichkeit,
die Hypnose, näher eingehen. Denn gerade hier gibt es so viele falsche
Vorstellungen. Der Sinn der Hypnose ist es, den Patienten durch bestimmte
Techniken in die Kindheit oder in entscheidende Lebenssituationen zurückzuführen.
Wenn beispielsweise jemand schwer verletzt mit Schock einen Autounfall
überlebt, bei dem der Wagen Feuer fing, kann im Rahmen einer Hypnosetherapie
dieser Schock aufgearbeitet werden. Der Patient wird im Trancezustand noch
einmal vorsichtig in diese Situation geführt. Natürlich hat er
Angst vor diesem schrecklichen Gedanken und würde ihn lieber weiter
verdrängen, als ihn aufzuarbeiten. Wir führen ihn deshalb erst
einmal in die Umgebung des Unfalls, lassen ihn vom Hubschrauber aus zuschauen
und gehen so gemeinsam mit ihm immer näher an das Geschehen heran,
bis er selbst im Auto sitzt. Wir helfen ihm in dieser Situation, er kann
sich dadurch von seiner Angst und deren Folgen lösen - er kann dann
wieder ohne Furcht Auto fahren, wird nicht mehr blaß beim Anblick
von Feuer.
Das gleiche geschieht bei Verhaltensstörungen,
deren Ursachen fast alle in der Kindheit zu suchen sind. Wenn einem Kind
ständig gesagt wird, daß es dumm, häßlich oder unfreundlich
ist, dann ist es kein Wunder, wenn sich in diesem Kind die von außen
kommenden Suggestionen festsetzen. Außerdem erscheint ein Kind häßlich,
unfreundlich und dumm, weil es genau dieses Verhalten aus seiner Umwelt
übernommen, gelernt hat. Der Erwachsene bekämpft hier wohl beim
Kind seine Dummheit, seine Häßlichkeit, seine Unfreundlichkeit.
Später erkennt der Mensch zwar die Realität, kann sich aber allein
nicht von den jahrelangen Verhaltensweisen und Gedankenmodellen lösen.
Er braucht deshalb Hilfe von außen.
Im Verlauf der Therapie gehen wir zurück
in die Kindheit, vollziehen die Situation nach und können dann oft
diese tief verwurzelten Programmlerungen auflösen.
Angestrebt wird durch dieses Zurückführen
Bewußtsein um die eigene Natur, frei von Frustrationen, Traumata.
Nur dadurch kann Selbsterkenntnis entstehen.
Der Patient findet zu seiner Mitte, erkennt,
daß er enorm viel positive Energie besitzt, die sich aber erst jetzt
- nach Auflösung dieser hemmenden Meichanismen.-, entfalten kann.
Er lernt loszulassen, kann sich akzeptieren und lieben. Es ist ein wahrhaft
beglückender Augenblick, wenn man die Veränderungen sieht, die
in den nur wenigen Wochen einer Therapie vollzogen werden können.
Unglückliche, im wahrsten Sinne des Wortes gebeugte Menschen verlassen
die Praxis aufrecht, mit elastischem Gang, eine positive Ausstrahlung umgibt
sie -sie haben ihr Selbstbewußtsein gefunden, sind frei und sicher
und wissen, daß sie die Probleme, die sich ihnen stellen, lösen
werden. Sie haben erkannt, daß sie dankbar sein können für
jedes Problem, weil sie gelernt haben, daß in allen ihren Problemen
eine Erkenntnis für sie verborgen lag.
Das Wort Hypnose hat für viele Menschen
etwas Geheimnisvolles. Viele stellen sich darunter einen Zustand ähnlich
einer Narkose vor, bei dem sie weder fühlen noch wissen, was sie tun;
daß sie einfach einschlafen und wieder aufwachen, ohne sich zu erinnern,
was in der Zwischenzeit geschehen ist. Hypnose ist jedoch etwas völlig
anderes -es ist ein Zustand tiefer Entspannung, ein Zwischending zwischen
Wachen und Schlafen; ein Zustand immer tiefer werdenden inneren Friedens.
Notwendig dafür ist allerdings die Bereitschaft, sich zu öffnen,
und das Vertrauen in den Therapeuten.
Es gibt generell drei Tiefen oder Phasen in der
Hypnose: In der oberen bis mittleren Tiefe wird eine Therapie durchgeführt;
wobei der Patient alles um sich herum registriert, das Geschehen aber nicht
mehr verstandesorientiert beeinflussen will. Er kann mechanische Handlungen,
wie die Augen öffnen oder den Arm heben, nicht mehr so leicht durchführen.
Er wird nicht durch seinen Verstand/Intellekt gehemmt; seine seelischen
Kräfte und sein Gedächtnis sind frei und lassen längst vergessene
und verdrängte Bilder und Situationen wieder aufleben. Alle Situationen
seines Lebens können in plastischen Bildern erscheinen. Der Patient
ist deshalb sehr leicht in der Lage, sich in Problemsituationen, egal wie
weit sie zurückliegen, zurückzuversetzen -in Situationen, die
für ihn kritisch waren, die sein Leben beeinflußt und geprägt
haben und die er nicht aufgearbeitet hat. Es tauchen Bilder auf, die er
verdrängt hat, weil sie unangenehme Erinnerungen in ihm wachrufen
oder weil er verletzt wurde. Im Zustand des entspannten Betrachtens ist
er in der Lage, diese Situationen noch einmal nachzuvollziehen, die Situationen
neu zu bearbeiten, das heißt, sie von innen heraus zu erkennen und
aufzuarbeiten, sie sozusagen neu einzuordnen, ihnen einen neuen Stellenwert
beizumessen. Es sind dies Dinge, an die er sich nicht »erinnern«
kann, weil er sie verdrängt hat, weil er diese Erlebnisse nicht mehr
in seiner Erinnerung haben möchte; Gefühle, die in ihm Ängste
auslösen, Komplexe verursachen - Nährboden für Neurosen
oder Ängste.
Es gibt dann noch die dritte und tiefste Phase
der Hypnose - den sogenannten Somnambulbereich. Nur sehr wenige Menschen
überhaupt können aufgrund ihrer Veranlagung in einen so tiefen
Trancezustand kommen, daß sie für ihre Außenwelt nicht
mehr erreichbar sind. Dieser Bereich ist für eine Therapie nicht geeignet,
da der Patient so weit entfernt ist, daß er das Wort des Therapeuten
und damit die positive Suggestion oft nicht mehr aufnehmen kann. Allein
schon deshalb scheidet diese - für viele Menschen mit Unbehagen empfundene
- Phase für eine Therapie aus. Eine veraltete Vorstellung über
Hypnose beruht auf der längst überholten Anschauung, daß
nur dieser Tiefenzustand Hypnose sei. Es hat sich jedoch längst erwiesen
-nur offenbar immer noch nicht herumgesprochen -, daß diese tiefste
Stufe keinen therapeutischen Erfolg bringt.
So arbeitest du mit Suggestionen
Wir wollen uns nun mit den Suggestionen befassen. Voraussetzung für ein gutes Wirken der Suggestion ist ein entspannter Zustand. je mehr du von den alltäglichen Gedanken abschalten kannst, je lockerer, durchlässiger du wirst, desto bereiter ist dein Unterbewußtsein für die Worte, die du ihm jetzt eingibst. Erarbeite dir deine Formel, indem du in positiven Worten deine Wünsche formulierst. Dabei solltest du nicht zu sehr in die Details gehen, sondern darauf vertrauen, daß die unendliche Weisheit deines Unterbewußtseins den richtigen Weg für dich finden wird, wie du dein Ziel erreichen kannst. je häufiger du dann diese Suggestion anwendest, desto tiefer prägt sie sich ein. Die beste Zeit dafür ist die Zeit vor dem Schlafengehen und die Zeit vor dem Aufstehen - es ist die Zeit, in der sich die Tore des Unterbewußtseins öffnen. Aber auch tagsüber solltest du deine Formel so oft wie möglich anwenden. Überprüfe nicht jeden Tag, ob du Fortschritte gemacht hast und wieviel du erreicht hast so wie du täglich auf der Waage dein Gewicht überprüfst. Glaube und vertraue, laß dir etwas Zeit, habe Geduld mit dir selbst. Behalte die gleichen Worte bei und vergiß nicht, daß dein Unterbewußtsein die Bildersprache am besten versteht. Stell dir die Erfüllung deiner Wünsche vor. Du wirst merken, daß du dich positiv veränderst und daß sich dadurch natürlich auch dein Leben wandelt.
Du bist nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere dich haben wollen.
An der Veränderung in deiner Umwelt kannst
du dann deine eigene Veränderung erkennen. Stell dich auf die positive
Seite - laß dich nicht verunsichern von Zweiflern, Negativdenkern.
Betrachte vielmehr deine Wünsche als Realität, und sie werden
zur Realität werden. jedem geschieht nach seinem Glauben - wenn du
also davon überzeugt bist, daß du dein Ziel erreichst, dann
wird das dafür Notwendige geschehen.
Suggerieren bedeutet Denken. Es ist eine besondere
Form des Denkens, ein Schaffen, ein Kreieren. Es ist ein Herbeischaffen
- niemals ein Wegschaffen. Wenn wir dir sagen - » Stelle dir den
Eiffelturm nicht vor« - was siehst du dann vor deinem geistigen Auge?
Den Eiffelturm natürlich! Und je lauter wir schreien: »Stell
ihn dir nicht vor«, desto deutlicher steht er vor dir. Also wirst
du ihn ganz tief und fest dir einprägen. Du kannst ihn nicht wegsuggerieren.
Deshalb ist gerade für die Suggestionsarbeit sowohl Disziplin wie
auch einige Übung notwendig. Aber der Aufwand lohnt. Einige Menschen
machen den Fehler, daß sie Worte wie »keine« oder »nicht«
verwenden. Das Unterbewußtsein versteht diese Worte nicht und negiert
sie. Der Sinn des Satzes verkehrt sich dann sehr leicht in das Gegenteil.
Wenn du sagst: »Ich habe keinen Hunger« - sieht das Unterbewußtsein:
»Ich habe Hunger.« Die Folgen kannst du dir ausmalen. Also
keine Verneinungssätze. Suggestionstechnik heißt auch Affirmation,
Bejahung!
Hier eine Erfahrung, die Erhard machte:
»Vor ein paar Tagen hielt ich einen Vortrag vor meinen Patienten und sprach etwa 10 Minuten davon, wie wichtig es ist, nichts zu verneinen. Ich sagte also in verschiedenen Variationen, daß wir jetzt nur davon reden werden, was wir wollen, daß es ist, daß jede Form des Problemdenkens Probleme schafft und nicht sie beseitigt. Ich warnte deshalb eindringlich davor, jetzt oder auch später Problemlösung betreiben zu wollen. Ich sagte, daß die meisten Menschen Probleme haben, weil sie von kaum etwas anderem als ihren Problemen reden. Da geschah etwas für mich wieder einmal sehr Lehrreiches. In meinem zweiten Buch schilderte ich die junge Heilpraktikerin, die bei der Prüfung durchfiel, weit sie sich suggerierte: ~Ich lerne und behalte alles<, was dann auch tatsächlich geschah, nämlich daß sie das Erlernte für sich behielt. Genauso wie damals gab es auch an diesem Tag für mich wieder eine neue Erfahrung, etwas Wichtiges zu lernen, als nämlich eine junge Frau aufstand und den Raum verließ. Im Flur wurde sie von einer Mitarbeiterin angesprochen und gefragt, warum sie denn ginge. Die Antwort verblüffte mich außerordentlich und bestätigte mir doch zum hundertsten Male die einfache, simple Arbeitsweise des Unterbewußtseins aufs neue. Frau X sagte: ~Ich muß jetzt da raus, denn die reden jetzt gleich von Problemen, und davon habe ich weiß Gott selbst genug.< Sie hatte - ich hätte es wissen müssen - nicht gehört, daß ich sehr oft sagte, wir reden jetzt nicht von Problemen. Vom Wort nicht hatte sie nichts gehört!«
Das Negative wird sich in dem gleichen Maße verkleinern, wie das Positive sich in dir ausbreitet. Du brauchst also nichts wegzusuggerieren, denn es verschwindet von selbst. Außerdem müßtest du unweigerlich negative Worte benutzen, und die Konsequenzen wären dann fatal. Wende dich also nicht mit deinem Problem an das Unterbewußtsein, sondern mit der Lösung - das ist ja dein Ziel.
Werde der, der du bist!
Wir wollen hier einmal den Begriff »Ego« ein wenig durchleuchten. je weniger du ego-zentrisch, egoistisch denkst, desto mehr wird dein Denken auf das Allgemeinwohl gerichtet sein. je intensiver du egoistisch denkst, desto mehr werden die anderen dich beneiden und versuchen, dir das, was du erreicht hast, wegzunehmen. Es gibt zwei Arten von Egoisten. Der dumme Egoist sammelt soviel wie möglich an. Er wird von seinen Mitmenschen zwar bewundert, schafft aber eine negative Resonanz. Im Gegensatz dazu steht der kluge Egoist. Er wirkt im Interesse aller, gibt von dem, was er durch sein Denken geschaffen hat. Seine Umwelt hilft ihm, denn sie weiß, daß sie wiederum durch ihn weiterkommt. Laß einfach das Wort Ego weg - laß es dir zur Freude werden, anderen zu helfen, sie teilhaben zu lassen an deinen Gedanken und den Folgen dieser Gedanken. Es ist nicht deine Aufgabe, für andere dazusein, aber es ist sehr wohl deine Aufgabe, dafür zu sorgen, daß die anderen dich an deinen Früchten erkennen können und du als Beispiel für sie dienst. Dies ist für dich die beste Möglichkeit, für andere etwas zu tun, beispielhaft zu sein.
Wir wollen gar nicht verschweigen, daß es sehr schwer ist, Beispiel zu sein. Es ist so schwer, daß die meisten Menschen es nicht sein wollen. Sie setzen lieber andere auf dieses Schemelchen, auf die sie dann ihre eigenen Erwartungen projizieren können. Du bist du -individuell, so wie du bist. Also höre auf, auf die anderen zu schauen und zu versuchen, so ZU sein, wie sie wollen, daß du sein sollst. Du bist derjenige, um den es in deinem Leben geht - der andere ist derjenige, um den es in seinem Leben geht. Und irgendwann einmal wirst du zum Vorbild werden - so daß die anderen dich an der Arbeit, die du an dir getan hast, erkennen können. Damit hast du dann auch etwas für die anderen getan. Arbeite an dir und an deinem Weg, der dich zu neuen Erkenntnissen führen wird und in dir ein Licht entzündet, ein Licht, das mit zunehmender Erkenntnis heller und strahlender wird - bis du eines Tages ganz von diesem Licht durchdrungen bist und keinen Schatten mehr hast.
Alles, was du in deinem Leben erreichen kannst,
ist ein Ausdruck göttlicher Schöpferkraft. Wenn du deinen Blick
schulst, dann wirst du bemerken, daß das Gute, das du äußerlich
an einem Menschen siehst, auch innerlich vorhanden ist. Innere Harmonie
zeigt sich auch in äußerer Harmonie. Deshalb behaupten wir auch,
daß materieller Mangel ein Mangel an geistiger Fähigkeit ist.
Es fehlt nämlich die Fähigkeit, das eigene Potential zu ergründen
und einzusetzen. Wenn du erfolgreich sein willst, dann solltest du bewußt
sein, dir selbst bewußt sein. Das bedeutet Vertrauen - ein unbeirrbares,
tiefes Vertrauen in dich und deine eigenen Fähigkeiten, denn du kennst
dich, du kennst deine Talente, deine Wünsche und Bedürfnisse.
Du hast dich selbst erfahren, und mit dieser Erfahrung gibt es kein unüberwindliches
Hindernis auf deinem Weg zum Gipfel. Du hast die Verantwortung für
dich und dein Leben akzeptiert, es ist dir etwas ganz Selbstverständliches
geworden. Du hast dich entschieden für dein Ziel. Du wirst Erfolg
haben auf den Gebieten, die für dich wichtig sind. Für den einen
mag es eine harmonische Partnerschaft sein, eine glückliche Familie;
dem anderen liegt daran, seine Zeit für sich zu nutzen, für seine
Hobbys, die Freuden des Lebens; und der dritte will Karriere machen.
Erfolgreich sein bedeutet, ein glückliches
Leben zu führen, ein Leben mit wahren Freunden, ein Leben ohne Zwang
- ohne den Zwang, den du dir oft unbewußt selbst gesetzt hast. Denn
du weißt nun, daß dir niemand anderer Grenzen setzen kann -
nur du selbst. Du wirst spüren, wie beflügelt und leicht du deine
täglichen Auf gaben angehst und sie meisterst, wenn du erst einmal
gelernt hast, loszulassen von den Vorstellungen, was du noch tun mußt.
Loslassen von den täglichen Zwängen, die nur du dir auferlegst.
Dich kann )a niemand zwingen -du alleine errichtest dir deine Grenzen.
Deshalb ist das Loslassen von althergebrachten Vorstellungen, von fixen
Ideen ein Baustein zu deinem Erfolg. Du kannst deine Stärke spüren,
deine Kräfte fließen frei, und Harmonie durchströrnt dich,
wenn du loslassen kannst - und das ist lernbar. Eine tiefere innere Ruhe
umgibt dich - der Gedanke, daß du es selbst in der Hand hast, wie
dein Leben verlaufen wird, wie groß dein Erfolg sein wird, macht
dich frei und sicher. Du vertraust auf deine Kraft, auf die unerschöpfliche
Energiequelle in deinem Inneren, die du durch ständige Arbeit an dir
freigesetzt hast.
Du wirst mit dieser Arbeit an dir selbst in deine Tiefen steigen, dich finden - aber du wirst auch Gott in dir finden, denn du und Gott bist eines. Der Glaube basiert auf der Erkenntnis, daß alles, was du bist und sein wirst, gottgewollt ist; deine ganze Kraft und Energie dir von Gott gegeben ist. Es ist eine Kraft, die aus dir heraus wächst, und es ist ein Glaube, der in dir wohnt - also nichts, was von außen kommt, etwas, das eine Religion oder eine Institution dir vorschreibt, das nach genauen Regeln und Gesetzen funktionieren soll; es ist eine dir im Augenblick noch unbewußte Energiequelle, die du in dir trägst. Wenn sich die Erkenntnis dir eingeprägt hat, dann siehst du deinen Weg klar vor dir, und du hast übergewechselt von der Schattenseite des Lebens auf die positive Seite.
Bevor wir jetzt zu den praktischen Übungen
kommen, die dir diese Arbeit erleichtern und die dir neue Impulse und Anregungen
geben, sollst du die Schritte, die wir bisher gemeinsam zurückgelegt
haben, überdenken, auf dich wirken lassen. Leg alles ab, was dich
belastet, was dich kränkt, was dich verletzt, dir Sorgen und Kummer
bereitet - mach dich frei von allen negativen Gedanken. Du kannst es, wenn
du es willst. Es ist dies ein Prozeß, der notwendig ist, damit du
zum Positiven finden kannst. Diese Arbeit an dir selbst mußt du auch
selbst machen - keiner kann sie dir abnehmen. Wir können dir aber
helfen, indem wir dir Hilfestellung geben, dir unsere Erfahrung und unsere
Erkenntnis vermitteln, dich unterstützen. Wir sind für dich da,
wenn du Probleme hast, wenn du auf der Stelle stehenbleibst, wenn du Fragen
hast oder Hilfe brauchst - aber die Arbeit und das soll dir ganz klar sein
-, die mußt du selbst tun.
Du gehst in die richtige Richtung und hast bereits
die ersten Schritte getan, und nun folgen die nächsten Schritte, bei
denen wir dich auch begleiten werden. Und vielleicht siehst du es dann
schon vor dir - zwar noch weit entfernt und ganz klein -, das helle Licht,
das nur für dich leuchtet. Dieses Licht wird jeden Tag ein bißchen
näher kommen, es wird immer strahlender werden und dich bis zu deinem
Ziel begleiten. Du hast durch deine eigene Arbeit das erreicht, was du
dir gewünscht hast. Du denkst positiv. Für einen positiv denkenden
Menschen ist nichts unmöglich auf dieser Weit, und das weißt
du. Dieses Wissen macht dich froh und sicher, es macht dich stark. Du weißt,
daß du deine positiven Kräfte einsetzen kannst für deine
Wünsche. Und du wirst immer finden, was du suchst. Für jeden
von uns wird es etwas anderes sein in den kleinen Dingen. Gemeinsam aber
ist uns allen das große Ziel: Ein Leben in Harmonie, voller Freude,
Erfüllung und Erfolg. Nimm deshalb diesen Leitsatz mit auf deinen
Weg:
»Wer aber auf das Glücklichsein verzichtet,
erfüllt sein Dasein nicht.« (Ludwig Marcuse)
Dein
ganz persönliches
Erfolgsprogramm
Kapitel 1:
Übungen zur allgemeinen Sensibilisierung
Wenn du glaubst, daß das Leben ein Kampf ist, dann wird es genau das für dich sein: ein mühevoller, anstrengender Kampf gegen alles und jeden. Du genießt einige Glücksmomente, in denen du dich als Sieger fühlst, doch im großen und ganzen wirst du dich als Verlierer gegen »das Schicksal« empfinden. Doch das Schicksal gibt es nicht. Da ist kein Schicksal, das dich in eine Situation hineinsteuert und dich da gefangenhält. Es ist nur deine Meinung über die Dinge, deine Beurteilung der Situationen, die deine Erfahrungen formt. Wenn du dich entschließt, das Leben nicht als Kampf, sondern als Spiel zu sehen, wird dich in einem einzigen Augenblick ungeheure Erleichterung überkommen.
Die Schriftstellerin Florence Shinn hat mehrere kleine Bücher geschrieben mit dem Thema: Das Lebensspiel und seine Regeln. Sie legt darin dar, daß es keinen Lebenskampf gibt, nur ein Spiel und seine Regeln. Das ist eine sehr konstruktive Einstellung: Ein Spiel mal zu verlieren, das tut nicht so weh, wie einen Kampf zu verlieren. Außerdem haben wir von vornherein viel mehr Möglichkeiten, ein Spiel zu gewinnen, wenn wir es auch für ein Spiel halten. Wenn wir dagegen meinen, einen erbitterten Kampf zu führen, gehen wir mit Angst in diesen Kampf hinein, und es kommt zu Blockierungen, die unsere Chance, zu gewinnen, verringern.
Merkwürdigerweise sind wir der Meinung, daß Spielen nur etwas für Kinder sei und daß wir Erwachsene uns gefälligst dem Ernst des Lebens zu widmen hätten. Aber vielleicht ist der Ernst des Lebens gerade das Spiel? Schauen wir uns doch um: Die ganze Natur ist in ein wundervolles, höchst aufregendes Spiel vertieft. Dieser ungeheure Reichtum an Formen und Farben! Warum gleicht keine Schneeflocke der anderen? Warum haben die Känguruhs Beutel? Warum legen die Menschen keine Eier? Warum ist die Banane krumm? Alles hat seinen Sinn, aber alles könnte sich auch ganz und gar anders entwickelt haben. Alles ist, wie es ist, und erschafft sich spielerisch ständig neu.
Auch das, was wir nicht mehr sehen können, spielt. Die Physiker haben entdeckt, daß die Bestandteile der Atome, die subatomaren Teilchen, ohne Unterlaß in spielerischer Bewegung sind, ja, die Bewegung ist ihr Wesen. Das, was aller Materie zugrunde liegt, ist also kein fester, »seriöser« Grundbaustein, es ist Tanz. Und das ganze Universium ist damit ein einziger kosmischer Tanz von Energie.
Alle Energie will frei fließen, strömen,
sich ausgeben. Eine Rose kämpft nicht ums Blühen, voller Angst,
daß ihr das vielleicht nicht gelingen wird. Sie blüht einfach,
weil das ihr Beitrag zum Spiel der Schöpfung ist. Alles geschieht,
weil es geschieht. jedes Wesen bekommt, was es braucht, sonst würde
es nicht existieren. Nur wir Menschen meinen, wir müßten Gewalt
anwenden, um zu unserem Recht zu kommen. Wir beißen die Zähne
zusammen und gehen mit dem Kopf durch die Wand. Dabei gibt es diese Wand
überhaupt nur, weil wir glauben, daß da eine Wand steht...
Laß los, laß zu, laß geschehen.
Sag ja zum Leben. Sei eine weiße Wolke. Es ist vollkommen gleichgültig,
wohin eine Wolke geweht wird, denn sie weiß, daß, wo immer
sie ist, das Ziel ist.
Man könnte sagen, daß alle Probleme,
die wir haben, das Resultat von Widerstand sind. Widerstand erzeugt Reibung,
und durch Reibung kann etwas zerbrechen, zerstört werden. In der fernöstlichen
Verteidigungstechnik wird diese Erkenntnis praktisch angewandt. Wir im
Westen üben, einer Faust, die auf uns zukommt, in irgendeiner Weise
Widerstand zu leisten. Der fernöstliche Mensch reagiert ganz anders:
Da kommt eine Faust auf ihn zu, er ergreift die Faust und zieht noch an
ihr. Damit wendet sich die Aggression des Aggressors gegen ihn selber -
er fliegt über den, den er angreift, hinweg. Dieses Gesetz der Widerstandslosigkeit
beherrschen wir nicht. Aber wir können es lernen.
Verlerne zu kämpfen. je mehr Energie du
einsetzt, um ein Ziel zu erreichen, desto mehr Hindernisse wirst du auf
dem Weg zu deinem Ziel antreffen. Gestatte - das ist keine Ironie -, daß
deine Wünsche in Erfüllung gehen. jede willentliche, angestrengte
Aktivität, die Hindernisse auf dem Weg zum Ziel beseitigen will, erschafft
die Hindernisse gerade durch diese Aktivität.
Du brauchst nicht zu kämpfen. Sei dir einfach
deiner Schöpferkraft bewußt. Gott hat bestimmt keine Überstunden
gemacht und wie verrückt gearbeitet, um das Universum zu erschaffen.
Er hat gedacht, und das Universum war da. Materie ist manifestierter Geist.
Hör auf, Gedanken als etwas Irreales zu betrachten. Es gibt keine
Realität, außer der, die sich in Gedanken ausdrückt und
sich dann auf der materiellen Ebene manifestiert. Ein Gedanke ist etwas
Geistiges. Wenn er überhaupt etwas Materielles an sich hat, dann ist
es sein Streben, aus der geistigen Dimension in die materielle Ebene zu
transformieren. Daß er das kann, ist eine Frage von Energie. Aber
Energie eben nicht im Sinne von willentlicher Aktivität und Kampf,
sondern Energie im Sinne von Glauben. Oder anders ausgedrückt: Energie,
die dem meta-physikalischen Universum zuzuordnen ist.
Wenn du an einen Gedanken glaubst, wenn du weißt,
daß er sich verwirklicht, dann hast du ihm Energie gegeben - genau
die Energie, die er braucht, um sich zu verwirklichen. Da wir aber daran
zweifeln, daß sich Gedanken durch reines Denken verwirklichen, müssen
wir auch auf der körperlichen Ebene aktiv werden. Wenn du glaubst,
daß du arbeiten mußt, um Geld zu verdienen, dann wirst du eben
arbeiten müssen. Es gibt allerdings eine Menge Leute, die glauben,
daß sie auch ohne zu arbeiten Geld verdienen, und genau in dieser
angenehmen Lage sind sie dann auch.
Wenn es heißt »ohne zu arbeiten«,
so ist damit jedoch keineswegs Nichtstun gemeint. Weder auf geistiger noch
auf köperlicher Ebene aktiv zu sein, führt selbstverständlich
zu einem nicht wünschenswerten Zustand. Nicht arbeiten in unserem
Sinne bedeutet, nicht von einem Termin zum anderen eilen zu müssen;
meint, weder Schwielen an den Händen noch einen gekrümmten Rücken
zu haben; meint, nicht so sehr den Körper einsetzen zu müssen,
um Resultate zu erzielen. Der höchste Wirkungsgrad von Kreation spielt
sich auf der geistigen Ebene ab. Hier also wird das neue Betätigungsfeld,
die erforderliche Präsenz des geistig erwachenden Menschen sein. Vieles
in uns will uns auffordern, auf körperlicher Ebene zu wirken, anderes
in uns sagt zugleich, daß der Effekt dabei wohl nur gering ist, und
hinterläßt oft ein Gefühl des Unbefriedigtseins.
Kahlil Gibran sagt dazu: Vieles an dir ist noch Mensch, und vieles an dir ist noch nicht Mensch, sondern gestaltloser Geis, der durch den Nebel schlafwandelt auf der Suche nach dem geistigen Erwachen. In Relation zu diesem Erwachen verlagert sich die Aktivität von der grobstofflichen (körperlichen) Ebene zur feinstofflichen (geistigen). Von der Arbeit im Steinbruch zum reinen Bewußtsein.
Spielen kann man (wieder) lernen
Und nun, da du deine Kräfte nicht mehr für einen sinnlosen Kampf ausgeben mußt, lenke deine Aufmerksamkeit doch einmal auf dich selbst:
Du bist weich, durchlässig, offen. Du bist da, einfach nur da. Fühl dich als Geist, als Seele, als Energie. Ein Teil deines Selbst drückt sich durch deinen Körper aus, aber identifiziere dich nicht mit deinem Körper. Nicht du bist es, der handelt. Entschließe dich, ab jetzt zu gestatten, daß es geschieht. Denke: Gott handelt durch mich. Versuche, diesen Standpunkt einfach einmal zu akzeptieren, habe keine Vorbehalte. Laß ihn auf dich wirken. Sag jetzt, laut oder tonlos: Es geschieht durch mich.
Laß von jetzt an das, was du als deine Individualität bezeichnest, etwas zur Seite treten. Damit Es, Gott, wirken kann. Halt! Zieh nicht wieder Boxhandschuhe an, um gegen deine »Individualität« oder gar dein »Ego« zu kämpfen, möglichst noch mit K.-o.-Sieg. Es genügt vollkommen, wenn du das, was du für dein individuelles Sein hältst, freundlich bittest, etwas zur Seite zu treten. Und sag ihm, daß es reichlich dafür belohnt wird. Denn wenn du lernst, geschehen zu lassen, zu gestatten, daß Gott in dir die Werke tut, werden sich wunderbar5 Dinge ereignen. Du wirst lachen, wo du vorher traurig warst. Du wirst tanzen, wo du früher versteinert verharrtest. Du wirst Freude haben und Freude weitergeben - und du wirst dich so sehr als Individualität, nämlich als einzigartiges Wesen, empfinden, wie nie zuvor.
Stell dir vor, daß du ein Energiefeld bist, daß du es siehst, daß es weit leuchtet. Stell dir vor, daß es etwa einen halben Meter größer ist als dein Körper, die Konturen deines Körpers nach- zeichnet. Du kannst dieses Energiefeld jederzeit mit deinem Willen ausdehnen, bis in die Unendlichkeit. Du kannst es aber auch zu einem kleinen Punkt zusammenziehen, zu einem kleinen Lichtpunkt inmitten deiner Stirn. Sieh jetzt aus einer Entfernung von drei, vier Metern von oben auf dich herab. Sieh deine körperliche Gestalt in diesem leuchtenden Energiefeld. Erhöhe diese Leuchtkraft zum strahlenden, goldenen Licht. Goldenes, gleißendes, weißes, wunderschönes Licht. Das bist du. Das ist deine wahre Natur.
Wir haben schon gesagt, Energie und Geist sind identisch, Energie und Materie sind austauschbar. Materie ist die niedrigste Form von Geist, Geist ist die höchste Form von Materie. Wenn du dich in der kleinen Übung, die gerade geschildert wurde, als Energiefeld wahrnimmst, wirst du schnell feststellen, daß auch alles andere aus derselben Energie besteht. Die Menschen, die sich neben dir befinden, die Pflanze auf dem Fensterbrett, die Katze auf dem Sofa. In geringerem Maße, vielleicht so gering, daß du es nicht wahrnehmen kannst, die Möbel deiner Wohnung. Aus dieser Perspektive werden die Grenzen der einzelnen Individuen und Dinge gegeneinander aufgehoben, alles verschmilzt mit jedem. Trennung, Vereinzelung ist die Illusion, verursacht von einem zu engen Bewußtseinszustand. Sobald du die Perspektive wechselst, einen höheren Bewußtseinszustand erreichst, erkennst du, daß alles eins ist, alles sich gegenseitig durchdringt und einander bedingt.
Du meditierst, seit du auf der Welt bist
Vielleicht gelingt es dir noch nicht, dich auf diese wunderbare Weise als Energiefeld zu fühlen. Das macht nichts, bemühe dich nicht darum. Du machst jede Erfahrung dann, wenn die Zeit dafür reif ist. Vielleicht hast du auch keine Lust, jeden Tag eine Übung namens »Meditation« zu absolvieren, in der dir nur deine Einkaufsliste und die noch offenstehenden Rechnungen durch den Kopf spuken. Warum quälst du dich dann? Laß es einfach sein. Wie es Emerson ausdrückte, soll Meditation »die Betrachtung Gottes vom höchsten
Standpunkt« sein. Meditation ist ein Reinigungs- und Entflechtungsvorgang. Du reinigst und befreist dich von deinen gewohnten Beurteilungen der Dinge, du läßt dich und deine Probleme los. Um diesen Prozeß in Gang zu bringen, gibt es einige jahrhundertealte Praktiken, wie Zen und Yoga. Doch du kannst auch dein tägliches Leben zu einer Meditation machen. Das tust du, indem du auf die rechte Art denkst. Sobald du dich dabei ertappst - und das ist öfter, als du meinst -, daß du anklagend und voller Selbstmitleid über ein Problem nachdenkst, stoppe sofort diesen Gedankenfluß. Stell nicht das Problem vor dein geistiges Auge, sondern die Lösung. Denk nicht nach, sondern voraus. Du wirst feststellen, daß du mit der Zeit immer weniger im gewöhnlichen Sinne denkst, im Sinne von grübeln, kritisieren, analysieren. Dein Denken wird frei, locker, konstruktiv, leicht. Du bist in einem Zustand der Harmonie, gleichgültig, ob du bügelst, dein Auto reparierst oder im Verkehrsstau steckenbleibst.
An der Zahl der Stunden, die du damit verbringst, angestrengt an »Nichts« zu denken, keuchend deine Atemzüge zu zählen oder deine eingeschlafenen Füße zu bedauern, ist nicht unbedingt dein spiritueller Fortschritt abzulesen. Dagegen ist es ein Hinweis für deine geistige Entwicklung, wenn du dich nicht länger bemühen mußt, zu meditieren. Denn, um es mit dem Titel eines Buches von Thaddeus Golas zu sagen: »Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst.« Vielmehr wird es schwierig, die Meditation zu unterbrechen, nicht mehr an das Göttliche zu denken. Erst wenn du dich ohne Unterlaß, Tag und Nacht, mit dem Urgrund alles Lebens verbunden fühlst, dann meditierst du richtig. Dann bist du die Meditation: die Meditation Gottes.
Tu es doch einfach
Wenn du dieses Buch in der Hand hältst, hast
du wahrscheinlich schon mehrere Bücher gelesen, die dir Hinweise für
ein glückliches Leben geben wollten. Einige davon haben dir gefallen,
und du hast vielleicht kleine Bleistiftkreuze an Übungen gemacht,
die du auf jeden Fall einmal ausprobieren wolltest. Doch dann hattest du
das Buch ausgelesen, es beiseite gelegt - und später wußtest
du nicht
mehr genau, wo welche Übung zu finden Ist,
und zum Suchen, zum Herausschreiben der Übungen, hattest du keine
Lust. Mit diesem
Buch wollen wir es dir ein bißchen erleichtern,
deine guten Vorsätze auch durchzuführen. Wir haben die verschiedenen
Übungen und
Suggestionen so geordnet, daß du eine klare
Übersicht hast und so-fort findest, was für dich persönlich
gerade passend ist. Du kannst
mit diesem Buch vollkommen allein arbeiten.
Streng dich beim Lesen dieses Buches und bei
den Übungen aber nicht an. je mehr Mühe du dir gibst, aufmerksam
zu sein, desto we-niger bist du entspannt - und desto weniger wirst du
in dich hinein-lassen. Ein Schwamm muß weich sein, um viel Wasser
in sich aufnehmen zu können, ist er hart, perlt das Wasser an ihm
ab. Du solltest ein gewisses Interesse an dem haben, was du liest, aber
im Hinterkopf wissen, daß es überhaupt nichts Neues ist. Es
ist ein Wissen, das schon immer in dir war. Das, was dir gesagt wird, ist
eigentlich dein eigenes Wissen, zu dem du vielleicht vorübergehend
keinen Zugang hattest. Alles, was wir tun können, ist, dir zu helfen,
dich zu er-innern ...
Deshalb laß uns also jetzt davon reden,
was in diesem Augenblick deine Seele bewegt. Was vorher war, ist völlig
unwichtig, was mor-gen ist, ist jetzt nicht wichtig. Laß uns das
jetzt, diesen Augenblick, erleben.
Wie entspannst du dich? Indem du die Füße
auf den Tisch legst, ein kühles Helles zischst und eine Zeitschrift
durchblätterst? Warum nicht. Was dir Spaß macht, ist in Ordnung.
Aber wenn das alles ist, was du zu deiner Entspannung tust, ist es zu wenig.
Denn die wichtigste Voraussetzung für ein erfülltes, glückliches
Leben ist die Fähigkeit zur Tiefenentspannung. Du kannst dich noch
so sehr bemühen, frei, leicht und offen durchs Leben zu gehen - wenn
du es mit hochgezogenen Schultern, verkniffenem Mund, gepreßter Atmung,
verkrampfter Magengegend tust, wird nie etwas daraus. Der Weg in deinen
persönlichen Himmel führt nicht am Körper vorbei, sondern
durch den Körper hindurch. Liebe deinen Körper. Akzeptiere deinen
Körper, so wie er ist. Danke deinem Körper. Er ist ein wunderbares,
göttliches Instrument, er ermöglicht dir das Leben auf dieser
Erde. Mach dir deinen Körper nicht zum Gegner, zum Feind, den es zu
besiegen, zu überwinden gilt. Besonders Männer neigen dazu, ihren
Körper gänzlich zu mißachten und mit Genußgiften
zu quälen. Oder sie betrachten ihn als eine Art Maschine, die erbarmungslos
auf sportliche Höchstleistungen getrimmt werden muß. Frauen
haben durch ihren Zyklus, durch das Kindergebären meist ein direkteres,
»weicheres« Verhältnis zu ihrem Körper, sind aber
durch negative Suggestionen aus ihrer Kindheit (»So etwas tut ein
Mädchen nicht!«) häufig verkrampft.
Damit die Übungen, die wir in diesem Buch
beschreiben, ihre volle Wirkung entfalten können, ist es außerordentlich
wichtig, daß du die Technik der Tiefenentspannung beherrschst.
Viele haben irgendwann einmal das Autogene Training
erlernt. Doch fragt man sie, wie lange sie brauchen, um in den Tiefenzustand
der Selbsthypnose zu kommen und Autogenes Training ist ja nichts anderes
als Selbsthypnose sagen sie: fünf, zehn, fünfzehn Minuten. Es
ist eine frustrierende Angelegenheit, fünfzehn Minuten lang zu versuchen,
in Trance zu gehen. In der Hypnosetherapie kann man lernen, in zehn Sekunden
in den tiefsten Keller zu kommen. Du schaust eine Couch an, auf die du
dich legen willst, und du mußt dich beeilen, auf die Couch zu kommen,
weil du sonst schon »weg« bist. So schnell kann das gehen.
Es ist im Grunde außerordentlich einfach, in tiefe Zustände
von Trance zu gehen, durch Selbsthypnose, bis in den somnambulen Bereich
hinein, der allerdings für Suggestionsarbeit nicht geeignet ist. Ein
Laie glaubt, er muß alles vergessen, er darf nicht mehr wissen, wo
er ist. Das ist falsch. In Wirklichkeit ist ein mittlerer Bereich am besten
geeignet, sogar ein oberer mittlerer Bereich.
Bei der folgenden Grundübung zur Entspannung
ist es also wichtig, daß du lernst, schnell, automatisch in Trance
zu kommen und dich nicht ewig lang abzumühen - sonst wirst du bald
tausend Gründe finden, dich vor dieser »Arbeit« zu drücken...
Zieh dich in einen ruhigen, abgedunkelten Raum zurück. Leg dich flach hin, möglichst ohne Kopferhöhung. Die Beine sind leicht gespreizt, so daß die Fußspitzen nach außen fallen, die Arme liegen locker neben dem Körper. Einengende Kleidung ist gelockert. Schließe die Augen und atme ruhig in deinen Bauch. Bei jedem Einatmen atmest du Entspannung ein, bei jedem Ausatmen atmest du Spannung aus. Denk dir: Es atmet mich. Die Arme sind warm und leicht. Die Beine sind warm und leicht. Die Füße sind ganz locker. Das Becken ist entspannt. Der Bauch ist ganz locker und wölbt sich leicht bei jedem Einatmen. Der Brustbereich, die Schultern sind ganz weich und locker. Das Gesicht ist entspannt, die Stirn ist glatt, der Mund ist entspannt, der Unterkiefer ist locker. Die Kopfhaut ist entspannt. Der Atem ist ruhig und gleichmäßig. Etwa fünf Zentimeter oberhalb des Bauchnabels liegt das Sonnengeflecht, der Solar-Plexus. Stell dir im Sonnengeflecht strömende Wärme vor. Du fühlst dich sehr wohl...
Auch das Herausgehen aus der Entspannung will gelernt sein. Spring keinesfalls plötzlich auf, sonst wird dir schwindelig. Der Kreislauf muß langsam wieder in Schwung gebracht werden. Das geschieht in vier Schritten:
1.die Hände werden geballt, die Arme gestreckt,
2. dann die Beine angespannt und gestreckt.
3. Die Arme werden über den Kopf gestreckt, der ganze Körper gereckt und gedehnt.
4. jetzt tief Atem holen und die Augen öffnen.
Du kannst dir auch eine Kassette mit der Entspannungsübung besprechen oder dir Kassetten mit Entspannungsanweisungen kaufen. Achte beim Kauf darauf, daß dir die Stimme gefällt, sonst baust du womöglich einen Widerstand gegen das Gesagte auf.
Von der Entspannung zur Trance
Nun eine geistige Reinigungsübung, die deinen Körper erfrischt und stärkt. Um körperliche Beschwerden zu lindern oder gar ganz zum Verschwinden zu bringen, mache diese Übung täglich.
Du liegst in tiefer Entspannung, dein Sonnengeflecht ist stromend warm. In deiner Vorstellung verdichtest du zu einem kleinen Lichtpunkt, der voller Empfindung nach allen Seiten seine Umgebung betrachten kann. Als dieser Lichtpunkt wanderst du nun durch deinen Körper, wobei du die strömende Wärme mitnimmst. Du bewegst dich von Organ zu Organ, zu Magen, Darm, Leber, Galle, Nieren und so weiter. An jedes dieser Organe verströmst du dabei Lebensenergie bringst Licht an jede dunkle Stelle - und zu jedem Organ sagst du »Danke«, für seine Arbeit, für sein harmonisches Zusammenspiel im Körperganzen. Als Beendigung dieser Übung muß du genau den gleichen Weg zurückgehen, den du gekommen bist. Dann komm in der beschriebenen vierstufigen Weise wieder aus der Entspannung heraus.
Die vertiefte Entspannung führt in die Trance.
In diesem Zustand ist dein Unterbewußtsein am empfänglichsten
für bildhafte Vorstellungen und Suggestionen. An der Trance ist nichts
Geheimnisvolles oder Kompliziertes. Hier eine einfache Methode, sich selbst
in Trance zu versetzen.
Du liegst ganz entspannt da. Nun stell dir ein
kleines, leeres Notizbuch vor. Du schlägst es auf und schreibst mit
einem Stift auf die erste Zeile der linken Seite deinen Vornamen. Auf die
erste Zeile der rechten Seite schreibst du das Wort »Trance«.
Nun schreibst du auf die zweite Zeile der linken Seite deinen Namen und
auf die zweite Zeile der rechten Seite das Wort »Trance«. Nun
gehst du wieder zur linken Seite und wiederholst diesen Vorgang. Fahre
damit fort. Wenn die Seite vollgeschrieben ist, blättere um. Schreibe
so lange auf die linke Seite des Notizbuchs deinen Namen und auf die rechte
das Wort »Trance«, bis dir beinahe der Stift aus der Hand zu
fallen scheint. Nun schreib auf die linke Seite deines Büchleins das
Wort »tiefer«. Und auf die rechte Seite das Wort »tiefer«.
Und auf die linke Seite wieder »tiefer«. Fahre damit dort,
bis du das Gefühl hast, den Stift nicht mehr heben zu können.
Nun bist du in Trance, und dein Unterbewußtsein ist aufnahmebereit
für alles, was du ihm eingeben möchtest.
Richtige Atmung ist die halbe Entspannung. Achte einmal darauf, wie du gewöhnlich atmest. Ziehst du die Schultern hoch und atmest flach im oberen Lungenbereich? Hältst du die Luft an, sobald ein Gefühl dir Angst macht? Dabei kannst du dir gerade in unangenehmen Situationen eine »Erste Hilfe« über die Atmung geben. Wenn du das nächstemal Panik ober Wut in dir hochsteigen fühlst, dann hebe den Kopf, laß die Schultern sinken und atrne tief bis in den Bauchraum durch. Du wirst dich mit Sicherheit danach besser fühlen. Und vielleicht ganz anders handeln, als du es eben noch vorhattest!
Hier eine Atemübung, die im Yoga zum täglichen Programm gehört. Die wechselseitige Nasenatmung beeinflußt den Geist über den Körper. Sie löst energetische Blockierungen und entspannt.
Setz dich mit aufrechtem Oberkörper in den Schneidersitz oder auf die Fersen. Schließe die Augen und konzentriere dich auf den Punkt zwischen den Augenbrauen (das Dritte Auge). Hebe die rechte Hand und verschließe mit dem Ringfinger dein linkes Nasenloch. Atme tief durch das rechte Nasenloch ein und zähle dabei im Sekundenrhythmus bis'4 (also »eins und zwei und drei und vier«). Verschließe jetzt mit dem Daumen das rechte Nasenloch und halte den Atem vier Sekunden lang an. Öffne das linke Nasenloch und atme 8 Sekunden lang aus. Atme durch das gleiche, also das linke, Nasenloch ein und zähle dabei im Sekundenrhythmus bis 4. Verschließe jetzt mit dem Ringfinger das linke Nasenloch und halte den Atem 4 Sekunden lang an. jetzt atme durch das rechte Nasenloch 8 Sekunden aus... Wiederhole diesen Turnus einige Minuten lang.
Das hört sich kompliziert an, ist es aber gar nicht, wenn du es einmal ausprobiert hast. Diese Atemübung, etwa 10 Minuten lang durchgeführt, ist auch ein ausgezeichnetes Mittel gegen Depressionen. Probiere sie einmal aus, wenn du dich so richtig »down« fühlst - sie macht dich wieder »high«!
Übungen, die deine Imaginationsfähigkeit schulen
Frage verschiedene Menschen, welche Bilder in ihnen hochsteigen, wenn sie das Wort »Glück« hören. Die Antworten werden sich erheblich voneinander unterscheiden. Der eine sieht sich faul in der Sonne am Strand liegen, der andere in einer Liebesumarmung, der dritte läßt sich gerade einen Lottogewinn auszahlen. »Glück« bleibt so lange ein leeres Wort, bis ihm bildhafte Vorstellungen einen Sinn geben.
Als Kinder haben wir alle lebhafte Vorstellungen gehabt, wir haben Geschichten erlebt, wir haben alles mögliche gesehen. Einiges davon war auch irrational, und wenn wir das der Mutter, dem Vater gesagt haben, dann wurde es uns aberzogen: Ach hör doch auf mit dem Unsinn! Die Phantasie, das, was wir bildhaft erlebt haben, wurde uns einfach weggenommen durch intellektuelle Erwachsene, deren logischer Verstand unsere Bilder und Geschichten als wirres, unrealistisches Zeug abgetan haben. So wurden wir langsam nüchtern gemacht, sozusagen versachlicht. Aus einem kleinen Menschen voller Phantasie wurde ein nüchternes, erwachsenes Kopfwesen.
Hier eine einfache Übung, die deine Imaginationsfähigkeit, also die Fähigkeit, Bilder zu sehen, anregt-.
Lege eine Blüte, die dir besonders gefällt, vor dich auf den
Tisch. Schau sie genau an. Schließe die
Augen. Nun wirst du die Blüte vor deinem inneren Auge sehen. Vielleicht
nur eine halbe Sekunde, vielleicht zwei, das ist nicht wichtig. Wenn du
sie nicht mehr siehst, dann öffne kurz die Augen und schließe
sie sofort wieder. Laß also ganz kurz das Bild der Blüte wie-der
hinein und imaginiere sie wieder, wie eine Kamera, die kurz den Verschluß
aufmacht, um das Bild aufzunehmen. Wiederhole das immer wieder, fünf
Minuten lang. Dann nimm einen Apfel, eine Blumenvase - was du willst. Schau
den Gegenstand kurz an, schließe die Augen und imaginiere, visualisiere
ihn, das heißt, sieh ihn innerlich, ohne deine körperlichen
Augen.
Wenn du diese Übung an vier oder fünf
Abenden, jeweils nicht länger als zehn Minuten lang, machst, dann
kannst du es ein für allemal. Sag nicht, daß du mit der Imagination
Probleme hast. Das ist etwas kinderleicht (wieder) zu Lernendes, es sei
denn, du machst eine Problematik daraus. Wenn du dir immer wieder sagst,
daß du es nicht kannst, dann ist es natürlich auch so. Es gibt
Menschen, die sagen, sie können nicht rechnen, obwohl sie es doch
gelernt haben, und natürlich lösen sie dann auch die einfachsten
Aufgaben nicht. Wenn du dir nur lange genug einredest, daß Schnürsenkelbinden
eine höchst komplizierte Sache ist, dann mußt du bald wie ein
kleines Kind um Hilfe bitten...
Visuallsieren, Bilder erschaffen ist also außerordentlich
wichtig, denn dein Unterbewußtsein nimmt aus einem Bild mehr Informationen
als aus tausend Worten.
Wenn du etwas erreichen willst, kommt es darauf
an, klare innere Bilder von einer Situation zu erschaffen, die nicht mit
deiner gegenwärtigen körperlichen Realität übereinstimmt.
Um diese beiden Erlebniswelten gleich plastisch nebeneinander bestehen
lassen zu können, gibt es einige lustige Übungen.
Stell dich hin, schließe die Augen, hebe
den rechten Arm so, als ob du einen Regenschirm hältst. Strecke den
linken Arm waagerecht nach vorne aus. Singe laut ein Kinderlied. Und nun
stell dir vor, daß du ein kleines Kind bist, das auf dem Geländer
einer Wendeltreppe herunterrutscht und dabei ein Schokoladeneis schleckt.
Oder:
Tanze einen Wiener Walzer und stell dir dabei vor, daß du einen Tango tanzt.
Oder: Stell dich hin, hebe das rechte Bein etwas an, strecke den linken Arm waagerecht zur Seite und schließe das rechte Auge. Stell dir vor, du hebst das linke Bein, du streckst den rechten Arm waagerecht nach vorne, und du hast beide Augen geschlossen.
Mit einiger Phantasie kann man sich selbst viele Übungen dieser Art ausdenken. Noch besser funktioniert es, wenn du dir von einem anderen die Befehle geben läßt, was du tun sollst und was du dir vorzustellen hast. Und dieser andere hat garantiert auch seinen Spaß dabei...
August Kekulé hatte sich lange bemüht,
die chemische Formel für Benzol zu finden. Doch alles Grübeln
half nichts. Da träumte er von Schlangen, die ihre Schwänze fraßen
- der Benzolring war gefunden! Dieses Beispiel zeigt auf beeindruckende
Art, was unser Unterbewußtsein alles leisten kann: Es schenkt uns
wunderschöne, symbolstarke Bilder. Es springt völlig unerwartet
ein, wenn der Verstand versagt. Und es hat tatsächlich die perfekte
Lösung parat.
Schauen wir uns unsere zwei Arten zu denken doch
einmal genauer an. Sicherlich hat August Kekulé auf der Suche nach
seiner Formel lange sein Gehirn strapaziert. Aber was für ein Gehirn?
Es war die Seite des Gehirns, die in Worten denkt und logische Verknüpfungen
herstellt (man hat herausgefunden, daß es die linke ist). Wir haben
einige Zeit in der Evolutionsgeschichte gebraucht, um diese Fähigkeit
zu entwickeln; man sollte sie wahrhaftig nicht geringschätzen. Die
logische Art zu denken hat nur einen Haken: Sie glaubt, sie wäre die
einzige. Unser Verstand hält tatsächlich immer das, was er tut,
für perfekt. Ein Problem, das er nicht lösen kann, ist eben nicht
zu lösen -und schon gar nicht von einer so »minderbemittelten«
Einrichtung wie dem Unterbewußtsein.
Deine rechte Gehirnhälfte - übrigens
bei weitem nicht so rechthaberisch wie die andere - hat eine ganz andere
Arbeitsweise. Sie denkt
in Bildern, sie ist dein visuelles Gedächtnis.
Hier ist der Ort deiner unfaßbar herrlichen Möglichkeiten, denn
das visuelle Gedächtnis hat keine Grenzen.
Vergiß bitte nie: Nur dein visuelles Gedächtnis
ist das wirklich schöpferische. Das trifft selbst auf Menschen zu,
deren Lebensinhalt Abstraktion und Logik ist! Eine Untersuchung bei hervorragenden
Mathematikern - darunter Albert Einstein - hat nämlich ergeben, daß
praktisch alle den innerlichen Gebrauch von Wörtern oder Zahlen vermeiden.
Sie denken vielmehr in Bildern oder auch in Bewegungen des Körpers.
Das Umsetzen in Formeln und Worte erfolgt erst zu einem ganz späten
Zeitpunkt.
Vertrau deinen Bildern, deinen Empfindungen,
deinen Gefühlen, deinen Bewegungen. Auch wenn der Verstand sie »herunterputzt«.
Ein reifer Verstand verfügt allerdings über Urteilsfähigkeit.
Denn was wäre gewesen, wenn Kekulé sein Erlebnis als albernen
Traum abgetan hätte?
Vergöttere deinen Verstand nicht, aber verteufle
ihn auch nicht. In der rechten Weise eingesetzt, hilft er dir nämlich
zu erkennen, welche Schätze in dir ruhen. Damit das Genie in dir erwacht,
ist es also wichtig, daß deine rechte und deine linke Gehirnhälfte
zusammenarbeiten. Dazu eine Übung:
Setz dich ruhig hin, schließe die Augen.
Laß eine Kassette ablaufen, die du vorher besprochen hast. Auf dieser
Kassette nennst du langsam verschiedene Begriffe und Situationen, die du
dir jeweils getrennt in den beiden Gehirnhälften vorstellen sollst.
Zum Beispiel: Links ein Apfel, rechts ein Regenschirm. Links ein lachendes
Baby, rechts eine alte Frau auf der Parkbank. Links ein Schlittschuhläufer,
rechts ein Windsurfer. Du kannst dir die Begriffe natürlich auch von
einem anderen zurufen lassen. Wichtig ist dabei, daß du dir die Bilder
nicht nacheinander, sondern nebeneinander, wie auf einem zweispurigen Film
vorstellst. Zum Schluß hebe die Trennung zwischen den Gehirnhälften
auf und vertausche die Bilder.
Fast jeder Mensch bevorzugt gewohnheitsgemäß
eine der beiden Gehimhälften, in unserer westlichen Welt ist es meist
die linke, die mehr »benutzt« wird. Um so wichtiger ist es,
die Fähigkeiten des rechten Gehirns zu stärken. Sonst bist du
nichts weiter als ein brillanter Analytiker: Klug, aber tief unglücklich,
weil du keinen Zugang zu deiner Schöpferkraft hast. Aber nur diese
Schöpferkraft verändert die Dinge wirklich.
Wenn du jetzt das Gefühl hast, schon recht
gut Bilder sehen zu können, ist es an der Zeit, die erste kleine »Filmproduktion«
bei deinem Unterbewußtsein in Auftrag zu geben.
Mach dir einen einfachen, klaren Wunsch bewußt.
Nun steil dir vor, du müßtest einem anderen Menschen, der diesen
Wunsch nicht kennt, in einem Stummfilm von etwa 10 Sekunden Dauer, unmißverständlich
klarmachen, was du dir wünschst.
Du bist jetzt dein eigener Schauspieler, Regisseur, Kameramann und Beleuchter und drehst diesen Film. Drei, vier einfache Szenen, die beschreiben, was du meinst, genügen vollkommen. Ein Beispiel: Du wünschst dir, falls du talentiert dazu bist, ein großer Pianist zu sein. Dann könnte dein Film etwa so aussehen: Du sitzt in einem großen, schönen Konzertsaal am Flügel, man sieht dich spielen. Das Publikum hört gebannt zu. Du hast dein Spiel beendet, verbeugst dich, man sieht, wie die Leute klatschen und jubeln, Blumen auf die Bühne fliegen. Danach feierst du mit Freunden und Verehrem in einem noblen Restaurant, ein Sektkorken schießt hoch, deine Freundin fällt dir um den Hals...
Am besten ist es, die Regieanweisungen für diesen Film - es können natürlich auch mehrere zu verschiedenen Themen sein - auf ein Blatt Papier zu schreiben und sie oft durchzulesen. Spiel dir diesen Film in deinem Kopfkino immer wieder vor, in der U-Bahn, in der Badewanne, abends vor dem Einschlafen ...
Deine ganze Entspannungstechnik, deine ganze Fähigkeit zu imaginieren nützen gar nichts.
Jetzt bist du schockiert, denn wir haben ja die
ganze Zeit davon geredet, wie wichtig beides für dich ist. Wir möchten
dich aber nur hellwach machen für das, was jetzt kommt: Du erreichst
deine Ziele nur, wenn du glaubst, mit der ganzen Kraft deines Herzens glaubst,
sie zu erreichen. Wenn du Vertrauen hast in diese Technik, diese Möglichkeit,
diesen Weg. Wenn du generell das Vertrauen hast, daß du das, was
du möchtest, auch erreichst. Wenn du in dich selbst Vertrauen hast.
Wenn du kein Vertrauen hast, gelingt auch bei
den ausgeklügeltsten Übungen nichts. Wer einen massiven Minderwertigkeitskomplex
hat, der kann hundert Jahre lang das Tollste visualisieren, bis vielleicht
endlich dieser Komplex durchlöchert ist.
Hab Vertrauen in dich! Das wird dir nicht leichtfallen,
wenn du in deiner Kindheit statt bestätigt bezweifelt wurdest. Doch
es gibt keine andere Möglichkeit, zum Ziel zu kommen, als diese Zweifel,
diese Befürchtungen, dieses Mißtrauen wieder abzubauen. Sonst
wirst du dich ewig nur im Vordergrund entspannen - imaginieren und im Hinterkopf
an dem, was du gerade tust, zweifeln. Denn kein Vertrauen zu haben, das
ist ja Zweifel. Und dann wird dir nicht das, was du willst, geschehen,
sondern das, was du befürchtest. Dieses Gesetz ist nicht neu, wir
kennen es alle, aber es ist entscheidend, daß du es ganz für
dich entdeckst, nicht wieder im Kopf, sondern ganz tief innen. Sei dir
bewußt: Nicht das, was du möchtest, nicht das, was du willst,
geschieht, sondern das, was du glaubst. Und wenn du etwas befürchtest,
dann glaubst du es. Befürchtung ist negativer Glaube. Du mußt
also an das, was du willst, auch glauben, sonst geht es in alle Ewigkeit
nicht in Erfüllung. Genau da enden die meisten in einer Sackgasse.
Doch du mußt in deinem Glauben fest sein. Nichts darf dich berühren
in deinem Glauben. Nicht in deinem Glauben an die Zukunft, nicht einmal
an Gott. In deinem Glauben an dich selbst. Dieser Glaube ist das A und
0, wenn du nach Erfolg strebst.
Wenn du ein Zweifler bist, dann beginne doch
einmal, über die Natur deines Selbst nachzudenken. Nicht intellektuell
nachzudenken, einfach Informationen zu sammeln über die Natur dieses
Selbst. Ist es Seele, ist es Bewußtsein, was ist es? Bemühe
dich einige Tage, einige Monate - das ist eine Frage deiner Intention.
Und in dem Maße, in dem dir intuitiv Informationen zufließen,
wirst du ir zwangsläufig der Größenordnung, der Natur deines
Selbst bewußt werden. Du wirst Bewußtsein haben über dein
Selbst. Und das ist dann der Zeitpunkt, an dem andere zu dir sagen: Mein
Gott, bist du aber selbstbewußt! Dann solltest du lachen und dich
freuen und bestätigen: ja, ich weiß etwas von meinem Selbst.
Ich bin mir meines »Selbst« bewußt. In dem Maße,
in dem du das fortsetzt, dir der Eigenschaften deines Selbst bewußt
zu werden, wirst du Vertrauen gewinnen. Und wenn du diesen Vorgang weiter
steigerst, weiter Sehnsucht hast nach Erkenntnis, und diese Sehnsucht verstehst
als Anklopfen, auf das mit Sicherheit aufgetan wird - dann wird aus diesem
Selbstbewußtsein die nächsthöhere Potenz, nämlich
Vertrauen. Vertrauen ist also das Resultat von etwas.
Akzeptiere es niemals, wenn man von dir verlangt,
blind zu vertrauen. Lehne blinden Glauben, blinden Gehorsam ab. Wir haben
die Möglichkeit, das, was glaubhaft ist, auch zu erfahren. Wir sollten
uns also über die Erfahrung dorthin begeben und nicht blind glauben.
Aber wir haben das Wort »Glaube« früher in der Kirche
so oft gehört, daß wir es jetzt nicht mehr hören können
und auf »Durchzug« schalten, sobald davon die Rede ist. Wir
denken gar nicht mehr darüber nach, was wirklich damit gemeint ist.
Glaube ist also das Ergebnis von Selbstvertrauen,
Selbstvertrauen ist das Ergebnis von Selbstbewußtsein, Selbstbewußtsein
ist das Ergebnis von Meditation oder Denken über das Wesen des Selbst.
Und auf diesem Wege wird dir dann auch Gott begegnen, nicht Gott als menschliche
Vaterfigur, sondern Gott als nicht denkendes, reines, bewußtes Sein.
Hier ist eine Trancereise, die dich dieser Begegnung näher bringen
kann. Am besten ist es, wenn du sie dir auf Band sprichst oder sprechen
läßt:
Meditation von Klaus Biedermann
Lege dich bequem auf den Rücken, deine Füße
fallen auseinander, deine Arme liegen neben deinem Körper, du schließt
die Augen. Du atmest in deine Mitte, du atmest in dein Zentrum. Begleite
deinen Atem. Sei ganz bei deinem Atem und atme ganz bewußt. Deine
ganze Aufmerksamkeit richtet sich auf deinen Atem. Du atmest in deine Mitte.
In deiner Mitte ist die Quelle der Ruhe. Stell dir ruhig eine Quelle vor,
in die du hineinatmest - in deine Quelle der Ruhe. Und du erlaubst nun
deinem Körper sich auszuruhen. Du erlaubst deinem Körper sich
zu entspannen. Du erlaubst deinem Körper zu schlafen. Aber nur dein
Körper wird schlafen. Dein Bewußtsein ist immer wach. Du wirst
meine Stimme immer deutlich verstehen. Alles andere ist gleichgültig
und weit weg und ganz egal. Alle deine Gedanken fallen von dir ab, wie
die Blätter eines Baumes im Herbst. Stell dir einen Baum im Herbst
vor, der seine Blätter verliert. Langsam - Blatt für Blatt. Und
mit jedem Blatt, das zu Boden fällt, entspannst du immer tiefer und
tiefer. Du läßt dich nun hineingleiten in einen angenehmen Zustand
der Entspannung, und du erlaubst dir, alles loszulassen. Du konzentrierst
dich nur auf die Entspannung, und du entspannst deine Beine. Du entspannst
deine Gesäßmuskeln. Du entspannst deine Bauchmuskeln. Du entspannst
deine Rückenmuskeln. Du entspannst deinen Brustkorb mit den Atemmuskeln.
Du entspannst deine Schultern. Dein Atem geht wie von selbst in deine Mitte
ein und aus. Du entspannst nun deine Arme bis hinunter in deine Fingerspitzen,
so daß auch deine Hände vollkommen ruhig sind. Du entspannst
deine Nackenmuskeln und gehst über die Schläfe zur Stirn, und
du entspannst deine Stirn. Deine Stirn ist entspannt und ganz glatt. Du
hast deine Augen geschlossen, und in den Augen ist es dunkel. Dein Blick
ist auf die Nasenwurzel gerichtet auf den Punkt zwischen den Augenbrauen.
Und du entspannst deinen Mund. Dein Mund ist entspannt und ganz leicht
geöffnet. Deine Zunge ist gelockert und gelöst, und du spürst
nun, wie dein Gesicht von Atemzug zu Atemzug entspannter und weicher wird.
Mit jedem Atemzug wird dein Gesicht entspannter und weicher, so wie dein
übriger Körper auch entspannter und
weicher wird. Und du wirst auch gleich spüren, wie dein Körper
angenehm schwer wird. Dein Körper wird mit jedem Atemzug schwerer
werden, bis du vollkommen entspannt und angenehm schwer auf der Unterlage
ruhst. Ich werde jetzt-gleich zählen von 10 zurück bis 1, und
während ich zähle, stellst du dir bitte vor, du stehst auf einer
Rolltreppe, die langsam nach unten fährt, nach unten in die Entspannung
und in die Schwere. Während ich also zähle, fährst du langsam
nach unten in die Entspannung und in die Schwere. Ich beginne zu zählen.
1 0 - 9 8 - Du fährst nach unten - 7 - 6 - 5 - 4 - Du wirst schwerer
und schwerer - 3 - 2 - 1 Dein Körper ist entspannt, dein Körper
ist ruhig, dein Körper ist schwer, dein Körper schläft.
Und während dein physischer Körper hier in diesem Raum vollkommen
entspannt und schwer liegt, bist du mit deiner Phantasie bereit, diesen
Raum zu verlassen. Du bist bereit, diesen Raum zu verlassen zu einer kleinen
Reise.
Stell dir vor, du bist auf einer Frühlingswiese
- auf einer wunderschönen Frühlingswiese mit vielen Blumen und
blühenden Bäumen. Die Sonne scheint, und es ist angenehm warm.
Am Himmel ziehen vereinzelt weiße Wolken. Und du bist auf dieser
Wiese und du fühlst dich sehr wohl. Du wirst hier auf dieser Wiese
an Situationen erinnert, in denen du sehr glücklich warst. Und dieses
Gefühl erlebst du hier wieder. Du bist auf dieser Wiese und schaust
in die Wolken. Niemand weiß, woher sie kommen, niemand weiß,
wohin sie ziehen. Und je länger du in die Wolken schaust, desto tiefer
entspannst du. Und dann gehst du ein Stück über die Wiese, und
du kommst zu einem herrlichen Wasserfall. Du kommst zu einem wunderschönen
Wasserfall, und du stellst dich unter das Wasser dieses Wasserfalls. Und
dieses Wasser spült alles von dir weg - deine ganze Vergangenheit,
auch das, was heute geschehen ist. Alles wird von dir weggespült.
Du spürst die herrlich erfrischende Kraft des Wassers. Über dem
Wasserfall steht ein wunderschöner Regenbogen. Du spürst die
Kraft des Wassers in dich einströmen. Du spürst, wie dich dieses
Wasser erfrischt und belebt. Und du genießt es, unter diesem Wasserfall
zu stehen. Und dann verläßt du diesen Wasserfall und gehst zurück
auf die Wiese und legst dich in das Gras. Du liegst im Gras und läßt
dich von der Sonne trocknen. Genieße die Wärme der Sonne. Du
spürst einen sanften Wind, der deinen Körper streichelt, und
liegst einfach da und ruhst dich aus, ruhst dich aus wie nach einer langen
und beschwerlichen Reise. Und du schaust in die Wolken. Du schaust in die
Wolken, und du siehst, wie eine dieser Wolken, eine kleine weiße
Wolke, zu dir herunterkommt - zu dir auf die Erde und- sanft neben dir
landet. Und du stehst auf und du legst dich in diese Wolke hinein. Und
du fühlst dich unendlich geborgen. Geborgen und bequem. Du liegst
einfach da. Und dann spürst du, wie diese Wolke langsam, ganz langsam
vorn Boden abhebt und mit dir davonfliegt. Immer höher fliegt und
mit dir über die Landschaft dahinfliegt. Du fliegst über wunderschöne
Landschaften, über Wiesen, über Wälder, über Berge,
über Flüsse und Seen. Du liegst in deiner Wolke vollkommen entspannt.
Du spürst die Wärme der Sonne, ein leichter Wind schaukelt sanft
die Wolke. Und du genießt es, dir all diese Landschaften von dort
oben aus anzuschauen. Und dann spürst du, wie diese Wolke langsam
höher fliegt, langsam, aber stetig höher steigt. Höher und
höher. Und du siehst jetzt die Natur dort unten wie ein Mosaik und
noch höher fliegt die Wolke. Höher und höher. Und du siehst
nun schon die einzelnen Erdteile dort unten und die Meere, und die Wolke
fliegt weiter. Höher und höher. Du spürst, daß deine
Wolke hinausfliegt in das Universum. Hinaus in das Weltall. Du siehst die
Erde jetzt schon dort unten als eine bunte Kugel. Und du fliegst vorbei
an dem Mond, der zu unserer Erde gehört, vorbei an den Sternen und
den Planeten. Du fliegst hinaus in das Universum. Und je weiter du fliegst,
je weiter du kommst, desto freier fühlst du dich. Und du spürst,
du bist ein Teil des Universums. Du liegst in deiner Wolke und fliegst
und fliegst. Und du kommst vorbei an unbekannten Planeten und unbekannten
Sternen. Du liegst in deiner Wolke und fliegst durch den Kosmos. Du fliegst
weiter und weiter, und du siehst von weitem einen kleinen Punkt, einen
kleinen Punkt von goldenem Licht. Und auf dieses Licht fliegt deine Wolke
zu. Und je näher du diesem Licht kommst, desto größer wird
es. Es wird größer und größer, je mehr du dich ihm
näherst. Und dann siehst du, daß deine Wolke auf ein riesengroßes
Lichtfeld zufliegt. Auf ein großes Feld kosmischen Lichtes, goldenen
kosmischen Lichtes. Deine Wolke fliegt hinein in dieses kosmische Licht.
Und hier in diesem kosmischen Licht bleibt deine Wolke stehen.
Und du bist umgeben von goldenem, warmen, kosmischen Licht. Warmes, goldenes, kosmisches Licht umgibt dich, und du öffnest dich. Du öffnest deinen Körper, deinen Geist und deine Seele und läßt dieses kosmische Licht in dich einströmen. Du spürst eine wunderbare warme, goldene Energie in dich einströmen. Dein Körper wird angefüllt mit dieser kosmischen Energie. Du spürst, wie dieses Licht in jede Zelle deines Körpers fließt, in jedes deiner Organe. Dieses kosmische Licht strömt in dein Herz. Und dein Herz leuchtet nach außen. Das kosmische Licht strömt in deine Lungen. Das kosmische Licht strömt in alle deine Organe und erfüllt deinen ganzen Körper. Und dann spürst du, wie sich deine Seele weitet. Deine Seele wird ganz weit. So weit wie dieses kosmische Licht. Deine Seele ist so groß und so weit wie dieses Feld kosmischen Lichtes. Und hier oben spürst du, du bist eins mit dem Universum. Du bist eine Einheit mit dem Universum. Dein Körper, dein Geist und deine Seele sind angefüllt mit kosmischer Energie, mit wundervoller, goldener, kosmischer Energie. Und jetzt spürst du, wie sich deine Wolke langsam wieder in Bewegung setzt und dieses kosmische Lichtfeld verläßt; aber du spürst, du nimmst einen Teil dieser kosmischen Energie mit, denn du hast diese kosmische Energie in dir. Und mit dieser kosmischen Energie ist eine tiefe Zufriedenheit in dich eingeströmt. Du spürst ganz deutlich diese tiefe Zufriedenheit, die in dir ist, die dein ganzes Sein erfüllt. Deine Wolke fliegt zurück durch das Weltall. Du kommst wieder vorbei an den Sternen und den Planeten. Du fliegst zurück durch das Weltall, und du fühlst dich wohl und geborgen. Du ruhst in dir selbst. Du ruhst in dir selbst. Du fühlst dich wohl, und du weißt, du bist frei. Und du weißt, das Universum sorgt für dich.
Übungen, die deine Intuition stärken
Als Albert Einstein einmal gefragt wurde, was denn das Geheimnis bei der Entwicklung seiner berühmten Relativitätstheorie gewesen sei, antwortete er: »Der wirklich wertvolle Faktor war Intuition.«
Nun glaube aber nicht, daß nur Geistesgrößen
wie Einstein über diesen »wertvollen Faktor« verfügen.
Auch die Mutter, die nachts ohne besonderen Anlaß den Drang verspürt,
nach ihrem Baby zu sehen, handelt intuitiv. Oder der Geschäftsmann,
der einem Partner mißtraut, obwohl nichts Greifbares gegen ihn vorliegt.
Intuition ist die Eingebung, die innere Stimme, die Belehrung, die aus
dem eigenen Inneren kommt. Oft tritt dieses Wissen schlagartig, wie ein
Blitz, an die Oberfläche des Bewußtseins. Jeder Mensch verfügt
über Intuition. Wenn du das Gefühl hast, nicht intuitiv zu sein,
ist diese Gabe bei dir verschüttet. Die Stimme der Intuition ist leise.
Sie ist nur vernehmbar, wenn sich der Geist in einem Zustand der Entspannung,
Friedfertigkeit und Stille befindet. In einem Zustand immer tiefer werdenden
Friedens. So ungefähr wie »Sein ohne Tun« oder der Zustand
des entspannten Betrachtens. Manchmal allerdings auch in Augenblicken höchster
Gefahr, wenn dich dein höheres Selbst vor dem Tod schützen will.
Vertraue deiner inneren Stimme, egal was »die
Leute« sagen. Entkräfte ihre Weisungen nicht durch spitzfindige
logische Argumente. Dein Intellekt soll deine intuitiven Erkenntnisse nicht
zerpflücken was er gerne tut, wenn man ihn nicht bremst. Er soll vielmehr
Wege finden, sie nutzbar zu machen.
Wie Catherine Ponder in ihrem Buch Die Heilungsgeheirnnisse
der Jahrhunderte so treffend schreibt: »Wenn du einmal gelernt hast,
dein intuitives Verstehen zu gebrauchen, so wirst du niemals mehr zu der
alten Methode des logischen Kombinierens und der angestrengten Willenskraft
zurückkehren, genauso wenig wie einer, der die Elektrizität zu
handhaben und zu gebrauchen gelernt hat, zu Kohle, Öl und den alten
Lebensweisen zurückkehrt«
In der Intuition liegt die (Los-)Lösung deiner Probleme
Intuition löst Probleme, schafft überraschende Auswege aus verfahrenen Situationen, eröffnet dir ungeahnte Chancen. Du kannst die Macht der Intuition gar nicht überschätzen. Laß diese Geisteskraft in dir erwachen. Glaube an ihre immerwährende Existenz in deinem Inneren. Sage dir oft: Ich bin intuitiv. Hier eine Übung, die deine intuitive Kraft stärkt:
Geh in eine tiefere Entspannung. Stell dir vor, wie du mit einem Menschen, den du sehr magst, Freundschaft schließt. Vielleicht lächelt ihr euch an, berührt euch, tauscht Geschenke aus. Es ist gleichgiiltig, was du tust, du sollst nur ein Gefühl der innigen Freundschaft zum Ausdruck bringen. Und nun wähle den Sitz deines Unterbewußtseins in deinem Körper aus. Ist es im Kopf, im Herzen? Im Bauch, im Becken? Triff deine Wahl spontan, nicht nach logischen Überlegungen. Nun stell dir vor, daß dein Unterbewußtsein in dem von dir gewählten Körperteil eine Form hat. Ist es ein stiller, tiefer See? Ist es ein Feuerball? Ist es eine Quelle? Wenn du dein Bild gefunden hast - wieder ganz spontan -, dann beginne, mit deinem Unterbewußtsein Freundschaft zu schließen. Sag ihm vielleicht, daß du seine Fähigkeiten achtest und bewunderst, und bitte es darum, dir mit intuitiven Eingebungen zu Hilfe zu kommen. Sei ganz offen, zärtlich und gefühlvoll bei dieser Freundschaftszeremonie. Zum Schluß bedanke dich bei deinem Unterbewußtsein und verabschiede dich in dem Wissen, ein Bündnis mit dem wichtigsten Freund deines Lebens geschlossen zu haben.
Diese Übung hat eine ungeheure Wirkung, oft beschenkt dich dein Unterbewußtsein schon am gleichen Tag mit einer wertvollen intuitiven Einsicht.
Doch Intuition ist nicht nur eine Versenkung in
das eigene, innere Selbst. Intuition ist auch der Kanal, durch den die
Ideen, die außerhalb deines Selbst liegen, zu dir kommen. Intuition
hilft teilhaben an kosmischem Wissen.
Gewöhnlich denken wir, daß unser »Ich«,
unsere Persönlichkeit, etwas vollkommen Getrenntes von anderen »Ichs«,
von der Welt da draußen ist. Doch wir haben schon gesehen, daß
das eine Illusion ist, daß in Wahrheit alles, was in diesem Universum
existiert, voneinander abhängt, miteinander in Beziehung steht. Es
gibt keinen Gott, kein göttliches Wissen »da draußen«
und »da oben«. Gott, das göttliche Wissen ist in uns.
Wissenschaftler haben herausgefunden, daß Menschen aus derselben
Art von Materie bestehen wie die Sterne. Wir alle sind also Sternenstaub.
Ist das nicht eine wunderschöne Vorstellung? Der Sinn unseres Lebens
liegt darin, »selbstbewußt« zu werden, das heißt,
unsere göttliche Natur zu erkennen. Dann muß man lernen, in
dieses Wissen Vertrauen zu haben, daran zu glauben, daß durch uns
das Prinzip wirkt, das dieses Universum geschaffen hat. Intuition ist dieser
Verbindungskanal zwischen innen und außen, zwischen dem Individuum
und dem kosmischen Wissen. Sozusagen die »Standleitung« von
der prinzipiellen Ebene zu sogenannten individuellen Bereichen in uns.
Wenn du dich deinem intuitiven Wissen öffnest, hast du also zugleich
den Königsweg zu deinem eigenen Inneren und hinaus in die unendlichen
Möglichkeiten des universalen Geistes gefunden.
Frag doch einfach mal
Vielleicht ist dir die unendliche Weite, die kosmische
Dimension, mit der du durch deine Intuition in Verbindung stehst, noch
etwas unheimlich. Dann betraue deine innere Stimme doch erst einmal mit
kleineren Aufgaben, die dir persönlich aber sehr am Herzen liegen.
Hier eine Übung:
Nehmen wir an, du hast ein bestimmtes Problem.
Du hast schon viel hin und her überlegt, gegrübelt, analysiert,
erwogen, Wahrscheinlichkeiten in Betracht gezogen. Dein Verstand hat dir
aber keine Lösung geboten, die dir eingeleuchtet hat. Nun mach folgendes.
Tu, als wäre dein Problem ein Ding. Nimm einen Karton und pack dein
Problem hinein. Schließe den Karton fest -wenn du magst, kannst du
Geschenkpapier drumherumwickeln und eine schöne Schleife anbringen
-, denn Probleme sind Geschenke, die wir uns selber machen. Trag das Paket
in den Keller. Es ist ein schöner, sauberer, trockener Raum. Dort
steht ein breites Regal. Leg dein Paket in dieses Regal und verlasse den
Raum, schließe die Tür hinter dir ganz fest. Und nun denke nicht
mehr an dein Problem. Das ist sehr wichtig: Zieh deine Gedanken vollkommmen
ab von deinem Problem. Wenn immer du daran denken möchtest, unterbrich
deinen Gedankenfluß sofort. Nach einiger Zeit wird aus dem Keller
- das ist dein Unterbewußtsein - intuitiv eine Lösung für
dein Problem aufsteigen.
Diese Paket-Übung ist sehr effektiv, wenn
man es wirklich schafft, das Problem in Ruhe zu lassen!
Nicht immer hat man so säuberlich »abgepackte« Probleme. Oft fühlt man sich nur irgendwie am Ende mit seinem Latein, ausgelaugt, hilflos. Man weiß, daß etwas schiefläuft, aber man kann nicht genau sagen, was. Wenn deine intuitiven Fähigkeiten zugeschüttet sind, hast du leicht das Gefühl, in Routine erstarrt zu sein. Dann ist es Zeit, ganz direkt mit deinem Selbst in Kontakt zu treten.
Entspanne dich, geh nach der Notizbuch-Methode in Trance. Stell dir vor, du stehst auf einer Sommerwiese. Es ist angenehm warm, du hörst das Zwitschern der Vögel, du siehst die bunten Blumen und atmest ihren Duft ein. Ein leichter Wind streicht über dein Gesicht. Du fühlst dich sehr wohl. Nun gehst du einen Weg entlang, langsam, in aller Ruhe. Da siehst du in der Ferne eine Gestalt, die dir entgegenkommt. Du kannst nicht erkennen, wer das ist, aber du spürst, daß diese Gestalt Wohlwollen und Wärme ausstrahlt. Du hast Vertrauen zu ihr, du gehst ihr gern entgegen. Nun begegnet ihr euch auf deinem Weg, und du »erkennst,< diese Gestalt, die die innigsten und liebevollsten Gefühle in dir wachruft. Vielleicht ist es jemand, den du kennst, vielleicht ein alter Mann oder eine weise Frau. Das ist belanglos, gib der Gestalt die Erscheinung, der du das größtmögliche Vertrauen schenken kannst. Nun setzt du zusammen mit diesem Wesen deinen Weg fort. Ihr kommt in eine kleine Kapelle. Diese Kapelle ist so ausgestattet, daß du dich so wohl wie nur möglich darin fühlst. Mit Gold, Malereien, Marienstatuen, jesusfiguren, Buddhas, was immer du möchtest. Nun beginnst du mit deinem Begleiter eine Unterhaltung. Frag ihn alles, was du wissen möchtest. Über deinen Lebensweg, über bestimmte Konflikte, über Gesundheitsprobleme... Dieses Wesen ist dein Selbst, und es weiß alles über dich, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sei ganz ruhig, und du wirst Antworten erhalten. Vielleicht nicht in Worten, sondern in Handlungen, Symbolen oder Bildern. Unterhalte dich mit deinem Selbst, solange du willst. Wenn du das Gefühl hast, daß es genug ist, bedanke und verabschiede dich. Geh in völligem Wohlbefinden und dem Wissen, daß sich alles zum Besten gewendet hat, den Weg durch die Wiesen zurück.
Mit dieser Übung kannst du die wichtigste Entdeckung deines Lebens machen. Du erkennst, vielleicht urplötzlich, daß alles, was du brauchst, in dir liegt. Alle Hilfe, die es gibt, gibst du dir selbst. Äußere Umstände, andere Menschen können nur Anstöße geben, damit du diesen Schatz in dir selbst endlich hebst.
Übungen, um das »jetzt« besser zu erfahren
Es war einmal ein berühmter Zen-Meister, der wußte, daß seine Zeit zu sterben gekommen war. Alle seine Schüler hatten sich vor seinem Haus versammelt und warteten auf eine letzte große Wahrheit des Meisters. Da ließ er seinen Lieblingsschüler zu sich rufen und beauftragte ihn damit, ihm ein Stück Kuchen zu holen. Der Schüler holte den Kuchen und ging wieder zu seinem Meister. Als er nach einiger Zeit aus dem Haus kam, bestürmten ihn die anderen Schüler, ihnen zu sagen, welche große Wahrheit der Meister am Ende seines Erdenlebens verkündet hatte. Der Lieblingsschüler sagte: »Der Meister hat gesagt: Der Kuchen war köstlich.«
Und nun eine Anekdote über einen Studenten, der sich einem psychologischen Test unterzog. Der Psychologe zeigte ihm ein Bild, auf dem eine Waldwiese zu sehen war, und fragte ihn: »Woran denken Sie dabei?« Der Student sagte: »An Sex.« Der Psychologe zeigte ihm ein Bild, auf dem eine Stadtansicht zu sehen war, und fragte ihn: »Woran denken Sie dabei?« Der Student sagte: »An Sex.« Der Psychologe zeigte ihm ein abstraktes Gemälde und fragte> »Woran denken Sie dabei?« Der Student antwortete: »An Sex. « Dann zeigte ihm der Psychologe ein Bild, auf dem ein Paar in heftiger Umarmung zu sehen war. Er fragte: »Woran denken Sie dabei?« Der Student sagte. »An mein Auto.«
Die meisten Menschen gehen wie im Schlaf durchs Leben und hängen mit ihren Gedanken entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Oder sie träumen sich an einen anderen Ort. Wenn sie im Theater sitzen, denken sie an die Skipiste, wenn sie auf der Skipiste sind, denken sie an die Sauna, wenn sie am Strand liegen, denken sie an Sex, wenn sie Sex haben, denken sie an die ungebügelten Hemden... Schläfst du dich auch mit offenen Augen durchs Leben? Wach auf, erkenne, daß das Leben hier und jetzt und nicht »Wenn... dann« ist, denke nie mehr: Wenn ich ein Haus habe, dann bin ich glücklich. Oder wenn meine Kinder er-wachsen sind, dann tue ich etwas fü~ mich. Oder gar: Wenn ich dies oder jenes hätte oder wäre, dann... Es gibt kein wenn... dann. Es gibt nur dich, jetzt, in diesem Augenblick. Alles, was du verändern willst, weil es dich behindert, muß hier und jetzt geändert werden. Die Zukunft ändert sich nur, wenn die Gegenwart umgestaltet wird. Alles, was du tun willst, kannst du nicht irgendwann tun, sondern du mußt jetzt gleich damit beginnen. Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens.
Hier eine kleine Übung, die du öfters
machen solltest:
Sag dir ganz unvermittelt - oder laß es
dir von jemand anderem zurufen - das Wort »Stopp«, Halte daraufhin
auf der Stelle mit allem inne, was du gerade tust. So als ob ein Film »einfriert«.
Werde dir deines Gefühls für dich bewußt. Welche Muskeln
spannst du gerade an? Weiche Empfindungen hast du in diesem Moment? Fahre
nach einigen Sekunden mit dem fort, was du gerade tust.
Gewöhne dir an, auch wirklich bei dem zu
sein, was du gerade tust. Führe deine Gedanken geduldig und beharrlich
immer wieder zu deiner unmittelbaren Gegenwart zurück. Glück
ist ein Gefühl der vollkommenen Gegenwärtigkeit. Wenn du dich
an besondere Glücksmomente in deinem Leben erinnerst, wirst du eine
Gemeinsamkeit erkennen: Du warst vollkommen im jetzt, jede Empfindung für
Zeit hatte sich aufgelöst.
Die letzte große Wahrheit des sterbenden Zen-Meisters war also: Seid gegenwärtig, kostet den Augenblick aus, bis zur allerletzten Sekunde eures Lebens. Denn das ist das Leben: Der Geschmack des Kuchens auf der Zunge. Der Hauch des Windes, der über das Schilf streift. Der Moment, in dem dir ein Fremder tief in die Augen sieht, um dann für immer wegzugehen.
Hier eine Übung:
Setz dich ganz entspannt und bequem hin. Leg die Hände auf die Oberschenkel, so daß die Handinnenflächen nach oben gekehrt sind, aber ohne Anstrengung. Schließ die Augen. Laß los. Laß geschehen, was immer geschieht. Laß ein Gefühl in dir entstehen, das angenehm ist. Da ist kein Mensch, der dir etwas vorschreibt. Es ist ganz allein dein Gefühl. Laß dich jetzt tief in dein angenehmes Gefühl hineingleiten. In innere Ruhe, in Harmonie, Frieden. Dehne dieses Gefühl auf den ganzen Raum aus, in dem du sitzt. Erhöhe deine Stimmung, deine innere Schwingung, indem du dir vorstellst, daß Licht in dir ist. Überall in dir ist Licht. In deinem Kopf, in deinem Oberkörper, in deinem Unterleib, in deinen Armen, in deinen Beinen. Nun ist das Licht dabei, durch deine Poren nach außen zu dringen. Wenn du die Augen öffnest, kommt ein Strahlen aus ihnen. Fühle mit deinem ganzen Körper, mit deinem ganzen Sein: Es ist schön, hierzusein. Es ist schön, dazusein, einfach nur dazusein. Tellzuhaben. An allein teilzuhaben. An allem teilzuhaben. Hier und jetzt.
Diese Übung wird dich öffnen, durchlässig, empfänglich machen für alles, was ist.
Lerne wieder zu hören
Ein Naturphilosph des letzten Jahrhunderts hat
gesagt: »Das Auge ist nach außen gerichtet, es erfaßt
immer nur den äußeren Menschen. Das Ohr dagegen zieht die Außenwelt
in die menschliche Seele ein und erfaßt den inneren, verborgenen
Menschen. Das Gehör ist also der zentrale Sinn.«
Wir alle sind Augenmenschen. Wir geben sehr viel
auf das Aussehen eines anderen, wir vertreiben uns die Zeit mit Fernsehen,
wollen aber nicht einsehen, wie es um unsere Welt steht. Die berühmten
Seher der Antike, die hinter die Dinge schauen konnten, waren blind. Unseren
Gehörsinn haben wir dagegen unempfänglich gemacht. Wir wollen
nicht hören, wir können nicht zuhören, wir erzeugen Lärm
um uns herum, um Stille nicht ertragen zu müssen.
Stille führt nach innen, zu uns selbst.
Warum kannst du es manchmal nicht aushalten, wenn es vollkommen still um
dich herum ist? Weil du dir dann selbst begegnest. Hab Vertrauen. Such
diese Selbstbegegnung. Wir haben schon gesagt, daß die Stimme der
Intuition leise ist. Öffne deine Ohren. Mach dich empfänglich
für die feinen, hohen Frequenzen. In einem Radio stellt man meist
den Sender ein, den man am lautesten und deutlichsten empfängt. Wenn
du diesen Sender den ganzen Tag hörst, wirst du feststellen, daß
auf diesem Kanal auch viel Dummes und Seichtes kommt. Irgendwann wirst
du auf die Suche nach anderen Sendern gehen. Sie werden nicht so deutlich
zu empfangen sein, aber du wirst mit wunderschöner Musik oder wertvollen
Informationen beschenkt. Ab jetzt willst du nie wieder nur einen einzigen
Sender hören.
Nimm nicht nur die Seiten der Wirklichkeit an,
die dir am deutlichsten vor Augen stehen. Genieße das Laute, Bunte,
Direkte. Aber geh weiter, geh durch das Augenscheinliche hindurch.
Hier eine alte Zen-Übung:
Setz dich hin, schließe die Augen. Laß
deinen Atem ganz entspannt durch deinen Bauch fließen. Höre
auf deinen Atem.
Wenn du das eine Weile getan hast, wirst du durch
deinen Atem hindurchhören. Du hörst jetzt den Raum, in dem du
sitzt. Nimm dir aber nicht vor, ihn unbedingt hören zu wollen. Höre
ihn einfach. Höre dann durch den Raum. Vielleicht hörst du Autohupen,
Radiomusik, Stimmen. Nimm alles hin, sortiere nicht, was du gerne hören
möchtest und was nicht. jetzt höre durch alle Geräusche
hindurch. Höre hinter die Geräusche. Dort ist die Stille. jetzt
hörst du nur noch deinen eigenen Körper, ein Pochen vielleicht.
Wenn Gedanken kommen, laß sie vorbeiziehen. Vielleicht nicht beim
ersten Mal, aber irgendwann erfährst du: Auch die Stille ist laut,
die Stille dröhnt. Höre auch durch dieses Dröhnen hindurch.
Du bist jetzt deine Ohren. Deine Ohren sind Segel, mit denen du auf dem
Meer des Seins segelst. Laß dich einfach auf diesem Meer des Seins
treiben. Beginne auf das zu lauschen, was dir hinter dem Leisesten, von
dir noch Wahrzunehmenden begegnen wird.
Wenn du die Ewigkeit erfahren willst, mußt
du das Jetzt erleben können, denn beides Ist ein und dasselbe. Wenn
du die Zukunft verbessern willst, so gibt es keinen anderen Weg, als das
jetzt zu verändern. In einem der Seth-Bücher von Jane Roberts,
Die Natur der persönlichen Realität, ist das kurz und treffend
ausgedrückt:
Der Kraftpunkt liegt in der Gegenwart.
Das bedeutet, hier und jetzt ist der Hebel, an dem du ansetzen mußt, denn dieses Hier und jetzt ist die einzige Realität, die wir haben. »Zukunft« und »Ewigkeit« sind nur gedankliche Abstraktionen. Du mußt also erst einmal deinen gegenwartigen Zustand akzettieren, das heißt wahrnehmen, um ihn verändern zu können.
Der Kraftpunkt liegt in der Gegenwart. Erweckt dieser schöne Satz nicht auch in dir ein herrliches Gefühl von Stärke, Chance, Möglichkeit oder, modern ausgedrückt, »Power«? Da ist keine Vergangenheit, die dich nach unten zieht, da gibt es keine Zukunft, die dräuend über dir hängt. Das einzige, was es gibt, ist das jetzt. Und dieses jetzt ist dein Sprungbrett. jetzt. Und jetzt. Und jetzt. Und jetzt.
In der Gruppe
Ein organisches Ganzes ist mehr als die Summe
seiner Teile. Eine Gruppe hat mehr Energie, als die addierte Energie ihrer
Mitglieder ergibt. Gerade wenn du scheu, in dich gekehrt und am liebsten
allein bist, tun dir Gruppenaktivitäten gut, denn nur unter Menschen
verlierst du die Angst vor Menschen. Wir machen im folgenden Vorschläge
für Übungen, die du in der Gruppe - vielleicht in einem Freundeskreis
- ausprobieren kannst. Bitte achte darauf, daß niemand unter euch
geistig krank ist. Arbeitet am besten mit einem Therapeuten. Du solltest
auch keinesfalls bei euren Treffen nur diese Übungen machen, es passiert
dann zu wenig, und ihr werdet enttäuscht auseinandergehen. Es ist
unbedingt notwendig, sich für diese Übungen vorher »weich~
zu machen, das heißt, Spannungen körperlich abzureagieren. Das
kann man durch mehrere Verfahren erreichen. Die dynamische Meditation eignet
sich ausgezeichnet dafür. Wenn du sie nicht kennst, such dir jemanden,
der sie dir beibringt. Sie ist nicht schwierig, aber durch Worte nicht
richtig zu erklären, man lernt sie am besten durch »nachmachen«.
Sehr gut ist es auch, mindestens eine Stunde lang zu lauter Musik ekstatisch
zu tanzen. Oder zu joggen (10 km!). Denk dir etwas Geeignetes aus, aber
tu auf jeden Fall etwas.
Und nun zu den Übungen:
Zwei sitzen sich gegenüber, sie können sich an den Händen fassen. Einer ist A, der andere B. Nun beginnt A zu fragen: »Wodurch begrenzt du dich?« B antwortet. A geht nicht auf die Antwort ein und fragt wieder: »Wodurch begrenzt du dich?« B antwortet. A stellt die gleiche Frage. B antwortet wieder. Das ganze 10-15 Minuten lang, dann werden die Rollen vertauscht.
Es ist wichtig, daß die Antworten auf diese Frage spontan und aus dem Bauch heraus kommen. Versucht nicht, beeindruckende intellektuelle Begründungen zu geben. Die Antworten müssen auch nicht »logisch« sein. Sie haben ihre Logik, darauf kannst du dich verlassen.
Eine ähnliche Übung:
Zwei sitzen sich gegenüber, sie können sich an den Händen fassen. A beginnt, sein Leben zu erzählen. B unterbricht ihn, wann immer es geht, mit der Frage-. »Warum?« A muß darauf antworten, auch wenn es scheinbar keine Antwort gibt. Das Ganze 15 Minuten lang, dann werden die Rollen getauscht.
Diese Übung führt dich zu der Erkenntnis, daß du der Verursacher deiner Erfahrungen bist und niemand sonst. Bei der folgenden Übung sollten mehr als 10 Personen in der Gruppe sein und ein Therapeut. Sie klingt sehr harmlos, aber sie kann viel aufbrechen.
Ihr sitzt euch zu zweit gegenüber, und jeder schaut dem anderen unverwandt ins linke Auge (Brillen bitte abnehmen). Es darf dabei nicht geblinzelt werden, auch wenn die Augen tränen -was sie nach einiger Zeit unweigerlich tun - und die Nase läuft. Kein Taschentuch zu Hilfe nehmen! Der Therapeut bestimmt das Ende der Übung.
Die Wirkung ist enorm, weil mit den Tränen Emotionen hochkommen, die man tief in sich vergraben hat. Durch das Freisetzen dieser Gefühle kommt ein innerer Reinigungsprozeß in Gang. Gefühle, die man nicht ausdrückt, vergißt man nie! Deshalb ist es so wichtig, gerade negative, schmerzliche Gefühle herauszulassen, um endlich von ihnen befreit zu werden.
Bei der nächsten Übung solltest du schon etwas Erfahrung mit Gruppenarbeit haben, und alle müssen innerhalb von zehn Sekunden in Trance gehen können. (Das ist ganz und gar nicht unmöglich, komm zu uns, wir bringen es dir bei!)
Ihr setzt euch auf den Boden, ganz eng zusammen,
umschlingt euch mit den Armen. Geht nun in Trance und beginnt, gemeinsam
zu atmen, anfangs ein wenig hyperventilieren, also in einem schnelleren
Rhythmus atmen. Ihr könnt auch einen gemeinsamen Summton finden. Nach
fünf bis zehn Minuten beginnt irgendeiner der Gruppe mit einem besümmten
Thema - aus dem Bauch heraus. Bei diesem Thema bleibt ihr dann für
die ganze Übung. Nehmen wir an, einer sagt: »Ich sehne mich
nach Gesundheit.« Nach zwei Sekunden oder einer Minute, wie es gerade
kommt, fügt jemand eine ganz spontane Aussage zum Thema Gesundheit
hinzu. Zum Beispiel: »Gesundheit ist Lachen-Können.« Dann
ein anderer, dann der nächste, dann ruhig alle durcheinander. Während
der ganzen Übung habt ihr die Augen geschlossen.
Es kommt hier darauf an, daß alle Aussagen
ganz spontan und aus dem Bauch heraus gemacht werden. Es geht nicht darum,
LexikonDefinitionen zu finden oder durch Klugheit zu beeindrucken. Du s
ollst nur den Begriff mit Inhalt füllen, ihm konkrete Bedeutung geben,
ihn bildhaft und erfahrbar machen. Andere Begriffe, die ihr euch nach und
nach vornehmen könnt, sind: Glück, Liebe, Harmonie, Intuition,
Geist oder Geld. jeder einzelne von euch wird gestärkt aus dieser
Übung hervorgehen.
Und nun eine Vertrauensübung:
Bildet einen oder mehrere Kreise, je nachdem, wie viele ihr seid, mit sieben oder acht Personen. Einer stellt sich in die Mitte und schließt die Augen. Er steht ganz gerade, die Füße nebeneinander, die Knie durchgedrückt, die Arme seitlich an den Körper gelegt. Nun beginnt diese Person in der Mitte, sich fallen zu lassen, genau in der Position, in der sie stand. Also mit durchgedrückten Knien, nebeneinander gestellten Füßen, an der Seite liegenden Armen und ohne in den Hüften abzuknicken. Die anderen im Kreis fangen den Fallenden auf und stellen ihn behutsam wieder in die Mitte. Es wird so lange gewechselt, bis jeder einmal in der Mitte stand.
Wenn du diese Übung zum erstenmal machst, ist dir ein bißchen unheimlich, wenn du fällst. Indem du aber deinem Reflex, ein Bein vorzusetzen, in den Hüften abzuknicken oder die Arme auszustrecken nicht nachgibst, wirst du ein wunderbares Gefühl von Geborgenheit erleben.
Und hier noch zwei Übungen zur Selbsterkenntnis:
Zwei, die sich schon kennen, sitzen sich gegenüber.
A fragt B: »Was glaubst du, denke ich von dir?« B antwortet
darauf. A geht nicht auf die Antwort ein und stellt immer wieder die gleiche
Frage. 10 Minuten lang. Danach werden die Rollen getauscht.
Bitte diskutiert nicht darüber, ob der andere
recht oder unrecht hat mit dem, was er gesagt hat. Denke still für
dich darüber nach, warum der andere zu vielleicht so grotesken Ansichten
gekommen ist.
Und nun die Übung »Verzeih dir und allen alles«:
Zwei Personen sitzen sich gegenüber. A fragt B: »Was kannst du dir in deinem Leben nicht verzeihen?« B antwortet. A fragt so lange, bis B nichts mehr einfällt. Dann fragt A: »Was kannst du anderen nicht verzeihen?« B antwortet. A fragt so lange, bis B nichts mehr einfällt. Dann werden die Rollen getauscht. Zum Schluß stellt ihr euch vor, daß euer Gegenüber all die Personen in sich vereinigt, denen ihr etwas nicht verzeihen könnt. Und jetzt verzeihst du deinem Gegenüber stellvertretend für alle Personen, die dir etwas angetan haben.
Mißbrauche diese Übungen nicht als Partyspiele. Sie haben nur dann eine therapeutische Wirkung, wenn du sie als ernsthafte Gruppenarbeit - möglichst unter Anleitung eines Therapeuten - verstehst. Dann wird der Nutzen, den du aus ihnen ziehst, außerordentlich groß sein.
Partnerspiele für zu Hause
Hier nun einige Übungen, die du mit einem Partner auch zu Hause machen kannst. Diese Übung wird deine Sensitivität erhöhen:
Legt euch für die Dauer eines Gesprächs Augenbinden an. Stellt fest, daß ihr plötzlich ein Gespür für Nuancen und falsche Töne habt, für das, was »dahinter« ist.
Die Augen zu schließen und nur zu hören, was jemand sagt, ist eine gute Methode, ganz neue Informationen über Menschen zu bekommen. Deine Augen werden viel zu oft durch das Aussehen eines anderen getäuscht, nur weil er gerade deinem Bild von Attraktivitat entspricht oder eben nicht entspricht. Die folgende Übung schärft die Sinne und die Wahrnehmung der Umwelt:
Einer verbindet sich die Augen und tut so, als ob er blind wäre. Der andere erklärt ihm nun die Umgebung. Er schildert Farben und Formen in allen Einzelheiten. Er beantwortet die Fragen des »Blinden« ganz genau.
Hier eine Übung, die dich bewußter macht für das, was ist:
Macht einen Spaziergang miteinander und sagt immer abwechselnd: »Ich bin mir bewußt, daß ... « Also zum Beispiel: »Ich bin mir bewußt, daß Wolken am Himmel stehen. Ich bin mir bewußt, daß ich Bauchschmerzen habe. Ich bin mir bewußt, daß ich mich mit dir sehr wohl fühle ... «
Und hier noch eine höchst wirkungsvolle Übung, wenn ihr miteinander Streit habt und jedes Gespräch nur in Aggression, Türenknallen oder eisigem Schweigen endet.
Setzt euch auf den Fußboden, Rücken an Rücken. A beginnt zu sprechen, er redet sich alles von der Seele, was er sagen möchte, so lange er will. B muß schweigen, er darf kein einziges Wort sagen und auch keine Reaktion - etwa verächtliches Schnauben oder Ähnliches - zeigen. Die Sitzung ist zu Ende, wenn A es möchte (50-60 Minuten). Auch danach findet keine Diskussion statt! Am nächsten Tag werden die Rollen vertauscht, am folgenden wieder, und so weiter.
Nach drei, vier Tagen wirst du feststellen, daß du eigentlich das gleiche wie dein Partner willst und nur immer an ihm vorbeigeredet hast.
Übungen mit Kindern
Hier ein Spiel, das einem Kind große Freude macht:
Setzt gemeinsam einen Zeitraum fest von einem Tag, einer Stunde, einer Woche, was immer ihr wollt. In diesem Zeitraum darf das Kind bestimmen, was gemacht wird.
Du kannst viel aus den »Befehlen« deines Kindes über dich und dein Verhalten ihm gegenüber lernen! Mit der nächsten Übung bringst du dein Kind zum Sprechen, wenn es mit seinen Problemen nicht recht rausrücken will:
Denk dir den Anfang einer Geschichte aus. Ein
Märchen vielleicht. jeder von euch fügt Immer abwechselnd der
Geschichte einen neuen Satz hinzu, an den der andere dann anknüpfen
muß. Bis die Geschichte ganz von selbst zu-Ende ist.
Du wirst merken, welche Dramatik die Handlung
erreicht. Da eure Einfälle natürlich aus dem Unterbewußtsein
hochsteigen, kannst du sehr gut akute Probleme darin erkennen. Nun noch
eine Übung, die vor allem für kleinere Kinder geeignet ist:
Sag deinem Kind, es soll seine Familie malen.
Aber alle Familienmitglieder (es selbst eingeschlossen) müssen als
Tiere dar
gestellt werden.
Dies ist ein bewährter Test aus der Kinderpsychologie. Denn je nachdem, ob der Vater zum Beispiel als Hase und die Mutter als Elefant dargestellt ist (oder umgekehrt), kannst du aus diesem Bild herauslesen, wie das Kind die Familiendynamik empfindet.
Wann hast du dich zum letzten Mal selbst so richtig verwöhnt? Sag nicht: »Das geht doch nicht.« Oder womöglich: »Ich habe Wichtigeres zu tun.~ Wir alle sind Sinnenmenschen, wir lieben es, schöne Dinge zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu riechen, zu schmecken. Wer sich zur »Vergeistigung« zwingt, unterdrückt wesentliche Teile seiner Persönlichkeit. Geh nicht an deiner Sinnlichkeit vorbei, geh durch sie hindurch. Gerade wenn du die rnaterielle Welt überschreiten willst. Überschritten, transzendiert werden kann nämlich nur das Erfahrene, nicht das Verdrängte,
Lerne, das Leben zu genießen. Ein anderer
kann dir vielleicht Genüsse schenken, aber nicht Genußfähigkeit.
Wenn du dich selbst, ganz für dich allein, verwöhnst, entwickelst
du diese Genußfähigkeit. Und dann bist du auch für das
Verwöhntwerden erst richtig aufgeschlossen.
Schwelge doch mal in Phantasien darüber,
was dir guttun würde. Es ist vollkommen egal, was »die anderen«
davon halten. Du tust es ja für dich, nicht für die anderen.
Brich aus deinen routinemäßigen Vergnügungen aus, laß
dir mal etwas Lustiges einfallen. In diesem Sinne geben wir dir ein paar
kleine Anregungen:
Tip 1: Nimm ein Bad mit einem ausgesuchten Badezusatz. Ergeh dich in kennerischer Bewunderung für deinen Körper. Leg besonderes Augenmerk auf die Körperteile, die auch von anderen immer wieder gelobt wurden.
Tip 2: Gerade wenn du sehr vernünftig mit Süßigkeiten umgehst: Such dir aus dem Kochbuch ein Dessert aus, bei dem dir das Wasser im Munde zusammenläuft, und bereite eine Riesenportion ganz für dich allein zu.
Tip 3: Lümmle dich mitten am Vormittag
auf die Bank vor deinem
Lieblingsbild im Museum hin.
Tip 4: Geh am Nachmittag in den Film, der dein besonderes Interesse geweckt hat, weil alle gesagt haben, daß er unter deinem geistigen Niveau ist.
Tip 5: Kauf dir die schönste überflüssige Kleinigkeit, die dir gerade einfällt (das Buch, das du nicht für deine berufliche Fortbildung brauchst, den Lippenstift, der zum Halsband deines Hundes paßt, den Blurnenstrauß in deiner Lieblingsfarbe, die Fahrkarte 1. Klasse).
Tip 6: Laß dir eine (Rücken-)Massage
geben, falls du das bisher
für Verweichlichung hieltest.
Tip 7: Stell deine Lieblingsmusik für fünf Minuten so laut, daß die Wände wackeln (es muß ja nicht gerade um Mitternacht sein).
Tip 8: Halte gänzlich ungeniert einen Mittagsschlaf, wenn du ei-gentlich gar keine Zeit dazu hast.
Tip 9 Hol dir dein Lieblingsessen aus dem Restaurant.
Speise mit großem Genuß allein und beglückwünsche
dich, daß du
dich in so ausgezeichneter Gesellschaft befindest,
Tip 10: Bereite dir ein exquisites Getränk
zu, lehne dich zurück und ruf dir alle Komplimente ins Gedächtnis,
die dir je gemacht wurden (über dein spitzbübisches Lächeln,
deine Grazie beim Pfannkuchenwenden, deine lässige Art im Umgang mit
dem Finanzamt ... ).
Die Kunst, Komplimente zu machen
Komplimente zu machen ist eine wirkungsvolle Methode, Positives Denken »unter die Leute« zu bringen. Damit ist natürlich nicht jenes mechanische »Gut siehst du heute wieder aus« gemeint oder gar falsche Schmeicheleien. Es ist schon erstaunlich, daß es uns manchmal leichter fällt, einem anderen etwas Kritisches zu sagen, als ihn zu loben. Achte einmal darauf, ob du öfters etwas Positives denkst, aber etwas Negatives sagst. Vielleicht denkst du gerade, daß dein Mann wirklich ein gutaussehender Kerl ist, aber du sagst: »Warum hast du denn die Mülltüte schon wieder nicht mit hinuntergenommen!« Vielleicht denkst du gerade, daß deine Frau eine ausgezeichnete Köchin ist, aber du sagst: »Warum gibt es heute Zitronencreme und keine Organgencreme zum Nachtisch?« Wir halten tatsächlich gute Meinungen über andere zurück, aus Angst, daraus könnte Hochmut entstehen oder es würde irgendwie ausgenutzt. Knurrig und barsch zu sein wird besonders von manchen Männern als Stärke angesehen.
Chefs meinen oft, daß ihre eigene Bedeutung sinke, wenn sie die Vorteile ihrer Mitarbeiter zu groß herausstreichen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Nahezu alle Angestellten, die unzufrieden mit ihren Vorgesetzten sind, vermissen Lob und Anerkennung ihrer Arbeit. Sie schätzen ihren Chef gerade dann, wenn er auch andere neben sich hochkommen läßt. Also, falls du selber ein Chef bist: Nimm dir immer wieder vor, die Leistungen deiner Mitarbeiter offen anzuerkennen. Das hat gleich zwei sichere Vorteile: Die Mitarbeiter werden motiviert, und dadurch leisten sie mehr - und sie halten dich für einen tollen Chef! Solltest du kein Chef sein, dann ist es noch wichtiger, dir diese Eigenschaft anzueignen - damit du bald einer wirst.
Komplimente zu machen, die andere aufblühen lassen, ist eine Kunst. In einem gelungenen Kompliment steckt viel Einfühlsamkeit. Die meisten Menschen halten sich in einigen Teilen ihrer Persönlichkeit für stark, in anderen für schwach. Manchmal kann man ihnen das nahezu auf den ersten Blick ansehen. Ein sehr hübsches Mädchen hat zum Beispiel oft Angst, daß man es für dumm halten könnte. Wenn du jetzt der Hundertste bist, der ihr sagt, wie hübsch sie ist, nimmt sie dieses Kompliment vielleicht nur mit einem gequälten Lächeln auf. Wenn du ihr aber sagst, daß dir ihr politisches Urteil oder ihr literarischer Geschmack wichtg st, machst du dirr damit tatsächlich eine Freude. Ebenso lieben es viele Männer, für die anspruchsloseste Hausarbeit über den grünen Klee gelobt zu werden, und intelligente Frauen hören gern etwas über ihr gutes Aussehen.
Wiederhole nicht gedankenlos Selbstverständlichkeiten, wenn du Komplimente machst. Versuche den Teil einer Persönlichkeit durch Anerkennung zu stärken, der ein bißchen Pflege braucht. Bei Kindern kannst du so auf eine ganz sanfte Art große erzieherische Wirkungen erzielen. Wenn du dein unordentliches Kind für das einzige Mal, wo es sein Spielzeug weggeräumt hat, lobst, ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich dieser bemerkenswerte Vorfall wiederholt, mit Sicherheit größer.
Sieh in anderen Menschen nicht nur, was sie sind, sondern auch, was sie sein möchten. Hilf ihnen durch deine Bestätigung, auf diesem Weg voranzugehen. Zweifel an sich hat jeder schon selbst genug, es ist nicht deine Aufgabe, sie zu bestärken. Einen anderen in dem zu unterstützen, was er sich von Herzen wünscht, das ist das Schönste, was ein Mensch für einen anderen tun kann.
Schreib's auf
Es gibt eine einfache Methode, die Wichtigkeit von Aussagen zu betonen: Man schreibt sie auf. Leg dir verschiedene Listen an, die du immer wieder durchliest, verbesserst, ergänzt. Hier ein paar Beispiele:
Liste 1: Schreib alle positiven Eigenschaften auf, die du an dir entdecken kannst. Sei nicht zu selbstkritisch dabei. Gerade Eigenschaften, die erst im Ansatz vorhanden sind, können durch Bejahungen gestärkt werden.
Liste 2: Notiere alle Situationen und Begebenheiten, in denen du dich besonders gut und erfolgreich fühlst. Denk an alle Lebensbereiche, nicht nur an deinen Beruf. Ergänze diese Liste laufend.
Liste 3' Überlege dir, wie du mit deinen ganz persönlichen Fähigkeiten und Talenten bestimmten Menschen eine Freude machen kannst und wie dein ganz persönlicher Beitrag zur Erhaltung des Friedens in dieser Welt aussehen kann.
Leg auch Listen über Suggestionen an, die dir beim Lesen verschie
dener Bücher besonders gefallen haben. Vor
allem aber schreib deine
Wünsche und Pläne auf, und zwar so,
als wären sie schon erfüllt.
Also zum Beispiel: »Ich bin Abteilungsleiter
in meiner Firma.«
Oder: »Ich besitze ein Haus am Meer.«
Ist das ein schöner Tag !
Gib jedem Tag ein Wort, ein Thema, das du in deinem ganz normalen Alltag mit Inhalt füllen willst. Das bedeutet nicht, daß du über dieses Thema nachdenken oder etwas lesen sollst. Mach es ausschließlich sinnlich und gefühlsmäßig erfahrbar. Vermeide es, nach den Gründen zu fragen, warum du bestimmte Empfindungen hast. Habe sie einfach. Hier ein Beispiel:
Harmonie
- Hör dir Musik an, die du liebst, die du aus dem Bauch heraus als harmonisch empfindest.
- Schau dir ein Bild (es kann auch in einem Bildband sein) an, das deinem Sinn für Harmonie anspricht. Betrachte es lange und genau, laß seine Form und seine Farben auf dich einwirken.
- Schau bewußt hin auf dem Markt, wie die Gemüsefrauen ihr Obst und Gemüse aufgebaut haben.
- Triff dich mit einem Menschen, den du als harmonisch
empfindest, und führe ein Gespräch mit ihm (aber nicht über
den Begriff Harmonie!). Laß seine angenehme Gegenwart bewußt
auf dich wirken.
- Betrachte ganz bewußt eine Landschaft
in ihrer Ganzheit.
- Schau dir ganz genau an, wie eine einzelne
Blume aussieht.
- Spüre in deinen Körper hinein, sei
dir des harmonischen Zusam-menwirkens deiner Organe bewußt.
- Male ein Bild, das für dich Harmonie ausdrückt. Vielleicht ist es nur ein Kreis, es kommt nicht auf Kunstfertigkeit an.
- Blicke dich in deiner Wohnung um. Wo ist dein Sinn für Harmonie gestört, kannst du es ändern?
- Überlege, zu welchen Menschen du im Augenblick disharmonische Beziehungen hast. Entscheide dich für mindestens einen, bei dem du heute einen Schritt zur Harmonisierung unternehmen willst.
- Sauge einen Duft in dich ein, den du besonders magst (Parfüm, Blumen, Essen, den Geruch deines Partners).
- Stell dir ein Gericht zusammen - oder laß es dir zusammenstellen -, das du geschmacklich als harmonisch abgerundet empfindest.
- Umarme und streichle ganz bewußt einen Menschen, den du magst.
Vielleicht findest du Harmonie auch in der perfekten Konstrukion einer Maschine, in einer bestimmten sportlichen Tätigkeit - deiner Phantasie und deiner Sinnlichkeit sind keine Grenzen gesetzt. Es ist nicht wichtig, was »man« unter diesem Begriff versteht, sondern wie du ihn empfindest.
Andere Themen des Tages könnten sein: Glück, Gesundheit, Frieden, Schönheit, Liebe, Erfolg, Reichtum, Wahrheit - was immer du willst.
»Lachen ist die beste Medizin«, das ist nicht nur eine Redensart. Ein amerikanischer Star-Plublizist bewies, daß man das ganz wörtlich nehmen kann. Norman Cousins litt an einer unheilbaren Krankheit, bei der sich das Bindegewebe im Rückgrat nach und nach auflöst. Die Ärzte gaben ihm keine Chance mehr, doch Cousins fand sich mit dieser Diagnose ganz und gar nicht ab. Er hatte gelesen, daß negative Gefühle im Körper negative chemische Veränderungen hervorrufen. Muß es dann, so überlegte er weiter, nicht möglich sein, mit positiven Gefühlen positive chemische Veränderungen zu be
wirken? Und welches Gefühl ist positiver als das Lachen? Er verordnete sich eine Lachtherapie. Mit komischen Filmen brachte er sich gezielt zu zwerchfellerschütterndem Lachen - der Erfolg war verblüffend. Das Lachen hatte die Wirkung von Schmerztabletten: Zehn Minuten Gelächter schenkten Cousins zweieinhalb Stunden Schmerzfreiheit. Der unheilbare Kranke wurde wieder gesund, und die Schulmedizin stand mal wieder vor einem Rätsel.
Inzwischen haben amerikanische Universitäten den Gesundmacher Lachen genauer untersucht. Lachen, so fanden sie heraus, erhöht die Atmungskapazität und den Sauerstoffaustausch im Blut, die Muskelaktivität und die Herztätigkeit. Es stimuliert das sympathische Nervensystem und fördert die Produktion eines Enzyms, das den Schmerz vermindert. Kurz und einfach gesagt: Lachen gleicht einer sportlichen Tätigkeit und ist für unsere Gesundheit außerordentlich wichtig. Eine humorvolle Einstellung zum Leben ist die beste Vorbeugung gegen Herzkrankheiten, Krebs und Depressionen.
Nimm das Leben also nicht so tierisch ernst, wenn
du gesund bleiben willst. Lach mal wieder, vor allem über dich selber!
Kapitel 2: Bring Ordnung in dein Leben!
»Ihr müßt mehr Methode in euer Leben bringen. Gott selbst erschuf die Ordnung. Die Sonne scheint bis zum Abend und die Sterne funkeln bis zum Morgen.« (Yogananda)
Das Wort »Kosmos« bedeutet Ordnung und sagt uns, daß im Universum jemand ist, der Ordnung geschaffen hat. Was auf den Makrokosmos zutrifft, gilt gleichermaßen auch für den Mikrokosmos. Grundsätzlich herrscht auch hier vollkommene Harmonie, es sei denn, du selbst hast disharmonische Kräfte auf dich einwirken lassen, ihnen die Macht verliehen, Einfluß auf dich auszuüben. Du hast, weil du es nicht besser wußtest, aus destruktiven Gedanken und Gefühlen Verhaltensweisen entstehen lassen, die sich zu der heute als Realität empfundenen Situation entwickelt haben. Das alles kann genauso weitergehen, sich aber auch in jede andere von dir gewünschte Richtung verändern. Wenn du ein »kosmisches Bewußtsein~ haben willst, mußt du dich in die kosmischen Gesetze einordnen. Die Tatsache, daß du dies hier liest, drückt klar deinen Wunsch nach einer Weiterentwicklung im Sinne der Evolution aus...
Alles, was dazu notwendig ist, besitzt du bereits,
es muß überhaupt nicht Neues hinzukommen. Alles, was du brauchst,
hast du seit deiner Geburt, nämlich die Fähigkeit, schöpferisch
tätig zu sein, die Befähigung zum Imaginieren. Denn das, was
jetzt in diesem Augenblick in deinem Leben ist, ist ja genauso das Ergebnis
der von dir benutzten Möglichkeit, etwas zu erschaffen. Alles, was
bis jetzt in deinem Leben geschehen ist, hast du gewissermaßen angezogen.
Die Realität um dich herum wurde aus deiner Einstellung zu den Dingen,
zum Leben, zu allem, was ist, geschaffen. Deine Grundeinstellung wurde
dir mit der Erziehung vermittelt, aus dieser Konditionierung entwickelten
sich gleichermaßen Vorlieben und Abneigungen. Beide, Vorlieben und
Abneigungen, nehmen Raum im geistigen Gebäude ein und werden fortan
jede für sich versuchen, das ihrem Inhalt Entsprechende anzuziehen.
Du weißt bereits, daß die Evolution sozusagen eine Einbahnstraße
ist, daß die Schöpfung keinesfalls abgeschlossen ist, sondern
wie eh und je im Prozeß des ständigen Werdens, des ständigen
Kommens und Gehens begriffen ist. Es ist deshalb nicht möglich, etwas
nicht Wünschenswertes durch Gedanken aufzulösen. Die Richtung
der Gedanken in uns wird bestimmt durch unsere Einstellung zu uns, zum
anderen, zum Leben. Wer also Vorlieben und Abneigungen hat - und wer hat
die nicht -, kann sich jetzt in diesem Augenblick bewußt werden,
daß er die in seinem Gedankengebäude vorhandenen Inhalte ins
Leben ruft. je wichtiger ein Gedanke ist, desto bevorzugter wird er realisiert,
egal, ob du ihn mit einem Plus- oder mit einem Minuszeichen versehen hast.
Sehr viele Menschen - ob du dazu gehörst,
entscheide bitte jetzt -
beschäftigen sich intensiv mit allem möglichen,
von dem sie nicht
wollen, daß es ist. Schalte den Fernseher
ein, er spiegelt sehr gut die
Meinung eines Volkes wider, dort werden 80 Prozent
der Aufmerk-
samkeit auf nicht Wünschenswertes gerichtet.
Ähnlich verh , alt es
sich auch mit dir. Deshalb, nur deshalb fordern
wir dich immer wie-
der und in diesem Buch bewußt wiederholt
dazu auf, dich aus-
schließlich mit dem zu beschäftigen,
von dem du willst, daß es ist!
Fast regelmäßig entsteht hier ein
Mißverständnis. Positives Denken heißt Konstruktives Denken
und will keinesfalls Negatives verdrängen, es sozusagen aus Angst
verdrängen. Nur der oberflächliche Denker glaubt an Vogel-Strauß-Politik.
Negatives verdrängen zu wollen, führt unweigerlich dazu, daß
es aus dieser Verdrängung, aus der Verbannung, aus dem Unbewußten
heraus Herrschaft über unsere Verhaltensmuster gewinnen wird. Das
ist niemals Ziel und Zweck einer Lebenshilfe, die versucht, ursächlich
vorzugehen.
Dieses Kapitel will dir helfen, ein Zeitprogramm aufzustellen, mit dem du in der Lage bist, in die Hierarchie innerhalb deines Gedankengebäudes ordnend einzugreifen. Um die vorhandenen Machtverhältnisse in deinem Unterbewußtsein zu ändern, bedarf es eines einfachen Konzeptes, einiger Beharrlichkeit und des Wissens, das Recht und die Möglichkeit zu haben, ein deinen Vorstellungen entsprechendes Leben zu führen.
Noch ein paar Anmerkungen zum Faktor »Zeit«.
Du erreichst in keinem Lebensbereich viel, wenn
du nicht einen Sinn für Rhythmus, Zyklus, für die Wiederholung
von Tätigkeiten
entwickelst. Lernst du etwa Klavierspielen, wenn
du mal drei Monate, mal ein Jahr, mal fünf Jahre mit dem Üben
Pause machst? Oder schau einmal einer wirklich guten Hausfrau zu. Sie hat
den Ablauf ihrer Tätigkeiten in eine bestimmte Ordnung gebracht, um
möglichst schnell und effektiv zu sein.
Ordnung muß sich aus einem inneren Gefühl
für das Wesen der Dinge ergeben, dann schwingst du mit, dann bist
du »synchron«. Vor dreihundert Jahren fiel einem holländischen
Wissenschaftler auf, daß zwei Pendeluhren, die man nebeneinander
an die Wand hangt, in genau demselben Rhythmus schlagen. Sie behalten ihren
gleichen Pendelschlag bei, weit über das Maß hinaus, mit dem
sich zwei Uhren mechanisch einander angleichen lassen. Es ist tatsächlich
so, als »wollten« sie im gleichen Rhythmus schlagen. Weitere
Untersuchungen ergaben, daß dieser Wille zum gleichen Rhythmus universell
ist. Natürlich ist er auch bei Lebewesen zu finden. Die Natur hat
das Bestreben nach Harmonie, weil sie nach dem besten Energiezustand sucht,
und der Gleichklang des Schwingens verbraucht weniger Energie als die Disharmonie.
Harmonie ist also der perfekte Zustand allen Seins. Wir sind mit jedem
Atom in diese göttliche Harmonie eingebunden. Je mehr wir uns von
dieser Harmonie mittragen lassen, je weniger Widerstand wir ihr entgegensetzen,
desto glücklicher sind wir. Man kann auch umgekehrt sagen:jedes, tatsächlich
jedes Problem, das du hast, sei es Krankheit, Geldmangel, Erfolglosigkeit,
Einsamkeit oder was auch immer, ist das Ergebnis eines Mangels an Harmonie.
Ordnung ist eine Heilkraft. Seelisch kranke Menschen sind meist nicht in der Lage, ihr Leben in Ordnung zu halten. Sie ertrinken im Chaos, ihre Wohnung ist chaotisch, ihre Beziehungen sind chaotisch, sie sind ohne innere und äußere Ausrichtung. Du hast dir dieses Buch gekauft, weil du dein Leben harmonischer gestalten willst. Wir wollen dir dabei mit unseren Erfahrungen und Übungen und Suggestionen helfen. Es ist einleuchtend, daß es wenig nützt, wenn du eine Übung zwei-, dreimal machst und dann nie wieder, wenn du alle drei oder vier Wochen einige Suggestionen herunterratterst. Jede Schwingung neigt dazu, sich durch Wiederholung zu verstärken. So entstehen bestimmte Muster. Wenn du ein Trinker, Raucher, ein Streßgeplagter oder ein Dicker bist, haben sich Verhaltensmuster bei dir eingeschliffen. Es ist zunächst schwierig, diese Muster aufzulösen, weil sie ja durch ständige Wiederholung bestimmter Schwingungen erst so stark geworden sind. Aber es ist möglich. Die GegenSchwingung ist zunächst schwach gegenüber dem gewohnten Muster, doch je mehr diese Schwingung wiederholt wird, desto stärker wird sie. Und mit der Zeit kommt der Umschlag: Das neue Muster ist stärker als das alte. Aus dem Tropfen auf den heißen Stein wird der Tropfen, der den Stein höhlt, wenn man ihn nur genügend oft fallen läßt! Noch ein paar Hinweise für den Gebrauch der Bausteine für deine
Zeitprogramrne:
1. Sie sind keine Vorschriften, die du sklavisch befolgen sollst. Sie sind nur Hilfen, um deine eigene Ordnung, deinen eigenen Rhythmus zu entwickeln.
2. Geißele dich nicht, wenn du mal einen faulen Tag hast. Deine negativen Gedanken sind viel schädlicher als die Unterlassung selbst. Es gibt Leute, die mit verbissener Miene jeden Tag ihr Müsli essen, eisern joggen, meditieren oder Yoga machen und scharfe Reden gegen jeden führen, der den Grad ihrer eigenen Vollkommenheit noch nicht erreicht hat. Wenn du nachsichtig, gütig und liebevoll zu dir und anderen bist, tust du tausendmal mehr für dich, als diese spirituellen Fanatiker für sich tun.
3. Es ist hilfreich, bestimmte Übungen, für die du dich entschieden hast, immer etwa zur gleichen Zeit zu machen. Das hat wieder mit Rhythmus zu tun, außerdem sind sie dann in deinen Tag eingeplant und du vergißt sie nicht so leicht.
4. Sag nicht, du hast keine Zeit. Die Arbeit an sich selbst ist die bestbezahlte Arbeit der Welt. Stell dir vor, was du alles an Arztbesuchen, Anwaltshonoraren, seelischer Energie sparst, wenn du diese Arbeit tust. Oft geht es nicht einmal darum, zusätzlich Zeit zu erübrigen, sondern bestimmte Zeitspannen besser zu nutzen. Die Zeiten nach dem Aufwachen und vor dem Einschlafen lassen sich zum Beispiel wunderbar für Suggestionen verwenden statt für selbstquälerische Gedanken. Hast du dich einmal darauf eingestellt, so schaltet dein Gehirn fast automatisch auf die Suggestionen, sobald du flachliegst!
5. Tanke deine seelischen Energien von Zeit zu
Zeit außerhalb deiner vier Wände wieder auf. Die Seminare, die
wir durchführen,
pumpen in nur wenigen Tagen Energie für
ein halbes Jahr in dich
Was du mindestens jeden Tag tun solltest
Du solltest täglich vor dem Aufstehen fünf Minuten lang geistig den Weg vorbereiten für das, was du dir vom Tage erhoffst. Schicke liebevolle Gedanken in den Tag, um ihn zu erleuchten. Dr. Murphy sagt dazu: »Lassen Sie Gottes Liebe das Licht sein, das Ihrem Weg leuchtet.« Du kannst durchaus, wenn du dir die Mühe machen willst, einzelne Situationen, von denen du weißt, daß sie heute kommen werden, mit positiven (erfolgversprechenden) Gedanken unterstützen. Einfacher jedoch und weniger egoistisch ist es, in sich ein tiefes Gefühl von Freude, Liebe, Genugtuung, auf den heutigen Tag bezogen, entstehen zu lassen oder, besser ausgedrückt, durch sich hindurchfließen zu lassen. Stell dir vor, fühle es, daß heute ein glücklicher Tag ist. Der Tag des Herrn. Daß alles Glück der Welt für dich da ist, dir zu helfen. Ganz besonders zu helfen, wenn dein Vorhaben im Interesse vieler ist. je mehr dein Tun darauf gerichtet ist, zu helfen und andere an deinem Erfolg teilhaben zu lassen, um so mehr werden alle positiven Kräfte des Universums dir zur Seite stehen.
Das Gute, oder, neutraler ausgedrückt, das von der Evolution Gewollte, hilft dir helfen. Sei davon überzeugt, daß deine Existenz, all dein Tun, zum Wohle aller wirkt. Überzeuge dich davon, daß deine Arbeit konstruktiver Natur ist. Daß niemandem geschadet wird. Laß dieses Wissen um deine Rechtschaffenheit ganz tief dein Bewußtsein erfüllen. Sieh vor deinem geistigen Auge, wie sich andere über das Resultat deiner Arbeit freuen, Freue dich darüber, daß sich andere über dich freuen.
Das ist das allerrnindeste, was du täglich,
vor dem Aufstehen, tun solltest. Wenn du fleißiger bist, geh noch
ein-, zweimal im Laufe des Tages in den Höhepunkt des Gefühls,
das du vor dein Aufstehen hattest, hinein. Das braucht nur zwei bis drei
Minuten lang zu sein, dafiir aber intensiv! Fühl dich ganz und gar
in das Glück hinein, von dem du möchtest, daß es ist. Glauben
sollst du an das, was noch nicht ist damit es werde.
Weiterhin kannst du ganz bewußt einzelnen
Menschen, denen du begegnest, mit innerer Freundlichkeit entgegentreten.
Wenn du vor einer Situation am heutigen Tag Angst hast, stell dir den betreffenden
Augenblick vor, wie er aufgehellt ist, heute (zum ersten Mal) positiv verläuft.
Falls dieser unangenehme Augenblick am Nachmittag stattfindet, lächle
ihn doch einfach mal aus der Distanz von einigen Stunden an. Wenn die gefürchtete
Situation, sagen wir, um 15 Uhr stattfinden soll, dann geht es doch wirklich
zu weit, die Angst vor dem Ereignis schon den Vormittag überschatten
zu lassen. Schicke Licht zu der betreffenden Stunde, lächle sie an,
bejahe die kommenden Ereignisse. Sag dir: Ich habe diese Situation angezogen,
weil sie mir ein guter Lehrer sein wird. Nötig war sie, sonst wäre
sie nicht da, nichts ist einfach nur so da, zufällig.
Beginne dich zu freuen über den Tag und die Geschichte, die er für dich bereithält.
Wenn du noch fleißiger bist, kannst du Gespräche mit imaginären Personen führen. Sag allen, denen du heute begegnen wirst: Danke, daß es dich gibt, hilf, daß sich unsere Begegnung heute zu unserem Wohl und zum Wohle vieler entwickelt. Lächle aus dieser zeitlichen Distanz den (die) anderen an. Reiche möglichst vielen Menschen die Hände, stell dir vor, daß ihr euch strahlend gegenübersteht. Stell dir vor, wie du heute abend zurückblickend sagst und fühlst: Es war ein schöner Tag.
All das braucht nur jeweils zwei bis drei Minuten zu dauern.
Das Wichtigste bei dieser Arbeit an dir selbst ist die Wiederholung. Tag für Tag gilt es, die neue Ordnung in deinem Unterbewußtsein zu schaffen. Wer dieses einfache Programm regelmäßig praktiziert, schafft sich einen neuen Himmel (den geistigen Inhalt), und dadurch eine neue Erde (die Manifestation).
Hör jetzt auf zu lesen, und geh spazieren. Meditiere über das gerade Gelesene. Du wirst unsere guten Gedanken fühlen. Wir sind in diesem Augenblick, über Raum und Zeit hinweg, bei dir. Geh jetzt!
Die Hörerin einer Rundfunksendung schrieb: »Ich ging nach einer Ihrer Aufforderungen, spazierenzugehen, los - und hatte dabei das größte Erlebnis meines Lebens. Ich kehrte nach Hause zurück, wie verwandelt. Tiefe Ruhe und Harmonie erfüllten mich. Danke für diesen guten Rat.« Großartige Erlebnisse müssen nicht kompliziert sein und schon gar nicht viel Geld kosten. Alles in diesem Buch Beschriebene ist mehr oder weniger kostenlos. Sicher kannst du deinen Weg abkürzen und in Hypnosetherapie kommen. Aber eine unbedingte Notwendigkeit dazu besteht nicht.
Noch ein Wort zu der Aufforderung, einen meditativen
Spaziergang zu machen. Wenn wir sagen: Wir sind über Raum und Zeit
hinweg bei dir, dann ist das keine nette Redensart, sondern bewiesene Tatsache.
Wir stehen alle miteinander in Beziehung, und alle, die sich dafür
öffnen, können miteinander in Verbindung treten. Dabei wirkt
weder räumliche Distanz noch zeitliche Differenz behindernd. Mach
doch eine Probe aufs Exempel. Wann immer es dir paßt, meditiere eine
Weile, zwischen fünf und dreißig Minuten. Öffne dich, geh
in dieser Tiefenentspannung spazieren und suche uns oder - falls dir das
lieber ist - auch nur einen von uns beiden im Geiste. Ungefähr so,
als würdest du bei einem Radio einen bestimmten Sender suchen. Genau
in dem Augenblick, in dem du nicht mehr willst, sondern einfach offen bist,
geschieht es.
Was du an einem freien Wochenende tun kannst
Dein Leitgedanke für dieses Wochenende: Schau gründlich und ehrlich hin, welche Glaubenssätze und alten Programme dich daran hindern, endlich dich selbst und deine Wünsche zu verwirklichen.
Laß einmal alle anderen an diesem Wochenende
in Ruhe und aus dem Spiel. Dieses Wochenende kann und soll nur für
dich dasein, ungeteilt. Alles, was es zu bieten hat, kannst du auch allein
genießen. Sorge dafür, daß keine profanen Angelegenheiten
dich stören können. Such nach außen keinen Kontakt, diesmal
möchtest du den Weg nach innen suchen, den inneren Freund, auch wenn
du ihn manchmal den inneren Schweinehund genannt hast.
Beginnen wir am Freitag nachmittag mit einem
langen Spaziergang, ein bis zwei Stunden sollten es schon sein. Allein
natürlich, ohne Ablenkung. Es soll ein meditativer Spaziergang sein,
ein verinnerlichter. Nimm deine Umwelt gar nicht besonders wahr, aber laß
sie trotzdem auf dich einwirken. Achte auf Gedanken und Bilder, die in
dir hochsteigen, sieh sie dir nur an, ohne zu urteilen. Nur eine einzige
Aktivität ist gestattet: zu verzeihen. Wenn also Situationen hochkommen,
die dich geärgert haben, verzeihe, wem auch immer, ohne zu richten.
Verzeihende Liebe fragt nicht nach Schuldigen. Laß etwas von dem
Frieden um dich herum in dich hinein. Ruf laut nach innen, daß du
verzeihst, allen und allem, damit Platz entsteht für inneren Frieden.
Denn Ärgernisse, Vorbehalte, Wut nehmen innerem Frieden den Platz
weg. Beides kann nicht sein. Friede ist eine Funktion von Liebe. Entweder
man liebt, verzeiht und eint, oder man fürchtet, trägt nach und
trennt.
Wenn du von deinem Spaziergang zurück bist,
mach es dir so gemütlich wie möglich. Iß dein Lieblingsessen,
höre deine Lieblingsmusik, lies ein, zwei Gedichte, die dich ansprechen,
tanze ein wenig. Setz dich dann auf deinen Lieblingsplatz, schließe
die Augen und irnaginiere. Laß alte Erinnerungen wieder hochkommen,
Zwist, Gram, Frust. Lach (lächle) diese Situationen aus der Zeit an,
die man die vergangene nennt. Bejahe die dortigen Ereignisse, verzeih allen
damals Beteiligten, vor allem dir selbst. Und dann mach einen Schlußstrich.
Sag liebevoll-autoritär zu dir selbst: So das wär's, das ist
abgehakt, zur ewigen Ruhe gebettet. Ich habe mir und allen verziehen, und
wenn dieses Verzeihen echt war, ist alles Negative aus diesen Erinnerungen
ein für allemal aufgelöst. Ich werde ab sofort keine Gedanken
mehr an diese Ereignisse verschwenden.
Versuch jetzt zu schlafen, in dem befriedigenden Gefühl, etwas Wichtiges erfolgreich abgeschlossen zu haben.
Am Sonnabend steh früh auf, um dazusein,
wenn der neue Tag dich begrüßen will. Mach dir für heute
ein Programm, das ganz auf Happiness ausgerichtet ist. Sport treiben, singen,
tanzen, basteln, meditieren, schreiben, lesen. Tu das, was dir Freude macht.
Laß dich nicht von anderen ablenken. Geh allein ins Kino, in die
Sauna, kauf dir ein Kleid, einen Anzug. Bleibe den ganzen Tag in einem
verinnerlichten Zustand. Laß es geschehen, daß du heiter, gelöst,
beschwingt bist. Laß möglichst oft Bilder in dir entstehen,
die du verwirklichen rnöchtest, übe dich im Glauben daran, daß
Glück und Erfolg lernbar sind und daß du in diesem Studienfach
ein außerordentlicher Erfolg bist! Freue dich darüber, daß
du das weißt: Daß du ein außerordentlicher Erfolg bist,
daß du ein außerordentlicher Erfolg bist, daß du... Lächle
möglichst viele, die dir begegnen, an. Siehst du jemanden ohne Lächeln,
leih ihm eins von dir. Du bekommst es sicher zurück. Laß den
Abend mit schöner Musik, einem Film, der dir Spaß macht, einer
aufbauenden Lektüre ausklingen.
Am Sonntag, nach einem ausgiebigen, gemütlichen
Frühstück, blättere einmal das vorliegende Buch durch und
such dir einige Übungen aus, die du heute machen willst. Wie wäre
es mit der Trancereise? Oder der Zen-Hörübung? Vielleicht möchtest
du auch damit beginnen, Freundschaft mit deinem Unterbewußtsein zu
schließen. Nimm nur das, worauf du wirklich Lust hast. Lies auch
den Abschnitt »Lebenssituationen« durch. Betrifft dich hier
etwas persönlich? Meditiere über den Text, mach dich mit der
dazugehörigen Suggestion vertraut. Und nun hol dir einige Blätter
Papier und möglichst viele bunte Stifte. Schreib riesengroß
auf jedes Blatt Papier einen Schlüsselbegriff deines Lebens. Zum Beispiel-,
Gesundheit, Liebe, Beruf, Urlaub, Geld, Familie. Und nun notiere auf das
jeweilige Blatt, was du dir dazu ersehnst. Schreib alle deine Wünsche
auf, habe keine Hemmungen, niemand außer dir sieht diese Papiere!
Für den Rest des Tages hast du dann nur
eine Aufgabe-. Diese Wünsche alle erfüllt zu imaginieren. Denk
daran, dir bildbaft vorzustellen, was du möchtest. Sag nicht einfach
»ein Haus am Meer« vor dich hin, sondern visualistere dieses
Haus am Meer, erschaffe es vor deinem inneren Auge. Sieb dich mit dem weißen
Porsche durch die Stadt fahren, mal dir aus, was du in deiner neuen Position
im Büro tust, und so weiter. Nimm diese Bilder abends mit ins Bett,
laß sie tief in dich einsinken, mit deinen Träumen verschmelzen...
Mach dir in der folgenden Woche ein kleines,
ganz persönliches Zeitprogramm. Lege fest, was du wann, wie und wie
lange tun möchtest. Überfordere dich im ersten Elan nicht dabei.
Es ist besser, wenig zu tun, das aber regelmäßig, als ganz groß
anzufangen und dann ganz stark nachzulassen. Du mußt keineswegs therapeutische
und spirituelle Superleistungen erbringen, Positives Denken ist kein Leistungssport,
bei dem man Medaillen gewinnt.
Es kommt nicht darauf an, etwas Besonderes zu tun, sondern das, was man tut, richtig zu tun.
Hier sind einige Volksweisheiten, Sprüche, Zitate. Wir haben 3 1 ausgewählt, für jeden Tag eines Monats einen. Du solltest diese Sprüche nämlich nicht einmal durchlesen und dann wieder vergessen. Du solltest dir jeden Tag einen dieser Sätze vornehmen und darüber meditieren. Laß diesen Satz in dich einsinken, versuche den Bezug, den er zu deinem eigenen Leben hat, zu erfahren. Hindere deinen Verstand daran, das Gelesene sofort kritisch zu zerpflücken. Nimm einfach an, ganz weich, ganz empfänglich.
• Wer aber auf das Glücklichsein verzichtet, erfüllt sein Dasein nicht..
• jeder von uns ist ein Engel mit nur einem Flügel. Und wir können nur fliegen, wenn wir uns umarmen.
• Alles, was du in die Zukunft verschiebst, fehlt dir im jetzt.
• Arbeit, in der rechten Einstellung getan, ist Meditation.
• Du bekommst Energie nur, wenn du sie anwendest. Vor dem Empfangen liegt das Geben.
• Ändere dich selbst, und die Umstände werden sich ändern.
• Vergiß niemals, daß du nicht allein bist. Das Göttliche ist bei dir.
• Wahrhaftigkeit ist der Schlüssel der göttlichen Türen.
• Gib alles, was du bist, und alles, was du hast; nicht mehr wird von dir verlangt, aber auch nicht weniger.
• Denke nicht an das, was du warst, sondern an das, was du bist und zu sein dich sehnst.
• Den Mut zu verlieren, ist die einzige Sünde.
Es gibt nur eine einzige Krankheit: Nicht bewußt zu sein.
Unsere Freiheit besteht darin, daß wir uns auf eine höhere Ebene begeben können.
Das Heil liegt im Kernpunkt des Übels.
Es gibt nichts Unmögliches und hat es nie
gegeben. Es gibt nur Augenblicke, die gekommen sind oder nicht gekommen
sind. Suche nicht nach dem Sinn des Lebens, laß dich finden.
Habe den Mut, zur Wahrheit zu kommen, auch wenn
der Weg durch die Hölle geht.
Viele wollen vollkommen sein, aber nur wenige
sind bereit, etwas dafür zu tun.
Jeder bekommt das, was er verdient, doch nur
der Erfolgreiche gibt es auch zu.
Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als
sich über die Dunkelheit zu beklagen.
Nicht wie der Wind weht, sondern wie man die
Segel gesetzt hat, darauf kommt es an.
Um zur Quelle zu kommen, muß man gegen
den Strom schwimmen.
Wenn einer träumt, ist es ein Traum, wenn
viele träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.
Helfende Hände sind heiliger als betende
Lippen.
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle
an denen, die sie schon gefunden haben.
Der eine fragt, was ihm die Zukunft bringt, der
andere gestaltet sie selbst.
Gewohnheiten sind Vorgesetzte, die man nicht
bemerkt. Das Leben findet täglich statt.
Liebe das Leben und das Leben wird dich lieben.
Deine Freude ist entlarvtes Leid.
Das endgültige Ziel ist, sich in ständigem
Geeintsein mit dem Göttlichen zu befinden, nicht nur während
der Meditation, sondern im ganzen tatigen Leben.
Kapitel
3:
Probleme sind Geschenke
Lebenssituationen
Hier-eine kleine Geschichte, die Dr. Joseph Murphy immer gern erzählte - eine wahre Geschichte natürlich.
Es waren einmal Zwillingsschwestern. Sie hatten etwa zur gleichen Zeit geheiratet und waren zufriedene Ehefrauen. Nach einigen Jahren jedoch wurden sie beide plötzlich von ihren Ehemännern verlassen. Die eine der Schwestern nahm daraufhin ihren alten Beruf wieder auf und hielt unerschütterlich an der Überzeugung fest, daß ihr aus dieser Situation nur Gutes erwachsen könne. Sie lernte bald einen anderen Mann kennen, und heute ist sie glücklich verheiratet. Die andere Schwester dagegen sah nur ihren Verlust und schwelgte in wachsenden Haß- und Rachegefühlen. Sie zog sich eine schwere Arthritis zu, und ihr Leben besteht aus endlosen Leiden.
Hatte die eine Schwester nur Glück? Ja, das hatte sie. Aber kein unverdientes, sondern ein Glück, das sie selbst herbeigeführt hatte. Sie beherrschte nämlich die wahre Kunst des Lebens: Sie wußte, wie man aus jeder Situation etwas Gutes macht. Das ist nicht gleichbedeutend mit »das Beste daraus machen«. Denn das heißt ja nur, daß man sich mit Anstand in eine schlechte Situation fügt. »Etwas Gutes« bedeutet tatsächlich, daß man die unerwünschte Situation in ihr Gegenteil verkehren kann. Oder, noch klarer ausgedrückt: Es gibt keine objektiv schlechte Situation, sondern erst deine Meinung darüber macht sie dazu. Erst wenn du klagst und schimpfst, in Selbstmideid schwelgst, dem anderen die Schuld zuschiebst, wird aus deiner gefährdeten Ehe eine Katastrophe, wird aus deinem schlechtgehenden Geschäft eine Pleite.
Vielleicht festigt die Krise deine Ehe, oder eine Scheidung macht den Weg frei für ein wirkliches Liebesglück. Vielleicht öffnet dir ein geschäftlicher Mißerfolg den Geist für andere, viel gewinnbringendere Ideen.
Möglicherweise wendest du jetzt ein: Es gibt aber doch objektiv schlimme Situationen, zum Beispiel den Tod eines geliebten Menschen oder körperliche Behinderung. Aber frag einmal Menschen, die das erlebt haben oder erleben: Auf die Todeserfahrung, nach der tiefen Trauer, folgt die Wiedergeburt; dem körperlich Behinderten eröffnen sich seelische und geistige Dimensionen, die uns in unserer »Norrnalität« verschlossen bleiben. Auch hier schaffst du die Bewertung.
Bist du gerne ein Opfer? Genießt du es, badest du dich darin? Suhlst du dich in diesem wunderschönen Gefühl, ein Opfer zu sein? Weise das ruhig erst einmal entrüstet von dir. Wenn du nur tief genug in dich hineinschaust und ganz ehrlich zu dir bist, wirst du erkennen, daß es stimmt. Der Grund dafür liegt in unserer Erziehung. In unserem Kulturkreis werden dem kleinen Kind ständig durch Androhung von Strafen Grenzen gesetzt. Wenn du das tust, dann... Wenn du das nicht tust, dann... Das Kind lernt, auf Bestrafung Zu warten. Es hat ständig Angst vor Bestrafung, es erwartet Bestrafung, also bekommt es Bestrafung. Später, wenn man erwachsen ist, glaubt man nicht mehr, daß die Eltern strafen, aber man hat Angst davor, daß die Strafe von Gott, vom »Schicksal«, von den anderen kommt. Der Mechanismus ist der gleiche geblieben-. Du empfindest dich als Opkr.
Opfer zu sein, bringt gewisse Bequemlichkeiten mit sich. Man kann seine Hände n Unschuld waschen, man ist ja so gut und rein und edel, eine zarte, verwundete Seele, die das Äußerste von Mitgefühl für sich beanspruchen darf. Schlecht und böse sind ja nur die anderen oder »das Schicksal«.
In dem Augenblick, in dem du dich entscheidest, kein Opfer mehr zu sein, mußt du etwas sehr Schwieriges tun: Du mußt die Verantwortung für dich selbst übernehmen. Du mußt akzeptieren, daß alle Probleme, Schwierigkeiten, alles »Böse« und »Schlechte« in dir selbst und keineswegs bei »den anderen« ist. Und weil das sehr viel
Mut erfordert, weil diese Erkenntnis ein Leben nie mehr so sein läßt,
wie es war, ziehen die meisten Menschen es vor, Opfer zu bleiben. Alle Lebenssituationen, die wir im folgenden skizzieren, fordern im Grunde von dir die gleiche Seelenarbeit, wir fassen sie noch einmal in drei Schritten zusammen:
1. Erkenne, daß du nicht Opfer bist, sondern eine Opfer-Rolle
spielst.
2. Löse dich von dieser Rolle und übernimrn die volle Verantwor-
tung für die Situation.
3. Arbeite das Gute an dieser Situation heraus, entdecke, welche
Einsichten, welche Chancen zur Weiterentwicklung sie dir schenkt.
Glück ist entlarvtes Leid
Alles Leiden ist Mittel zum Zweck. Probleme sind Geschenke, die wir uns machen, um zu Erkenntnissen zu gelangen. Und Erkenntnis, ein Fortschreiten in der geistigen Evolution, ist der Sinn unseres Seins. Natürlich könnten wir auch ohne Probleme, ohne Leiden Erkenntnis erlangen, doch dazu sind nur sehr wenige von uns in der Lage. Oft sind wir faul, geradezu unglaublich faul. Haben wir einmal einen winzigen Augenblick eine winzig kleine Erkenntnis gewonnen, so wollen wir uns unser Leben lang darauf ausruhen. Doch das duldet die geistige Evolution nicht, sie schreckt uns aus unserem selbstzufriedenen Dösen auf - indem sie uns ein Problem schickt. Probleme sind also Erziehungsmaßnahmen der Evolution, und das Leiden daran ist die Peitsche, wenn wir nicht auf das Zuckerbrot reagieren. Denn auf Leiden reagiert jeder, je nach Dickfelligkeit früher oder später. Du leidest also, du unternimmst etwas, wenn dieses Leiden unerträglich wird - und du hast wieder eine Erkenntnis gewonnen, deine Einstellung hat sich geändert.
Diese andere Einstellung wird deine Erfahrungen verändern. Im allgemeinen nehmen wir an, daß Erfahrungen Einstellungen wan
deln, doch es ist genau umgekehrt. Du bist eben nicht das unschuldige Opfer deiner Erfahrungen, sondern die Erfahrungen ergeben sich aus deiner Einstellung. Ändere die Einstellung, und deine Erfahrungen werden anders werden!
Oft sind wir - wenn wir schon nicht anders lernen wollen - nicht einmal bereit, das Leiden auf uns zu nehmen. Wir schieben es weg, wir behaupten, da gäbe es gar kein Leid, wir verdrängen es. Doch wer heute den Kopf in den Sand steckt, dem knirscht morgen der Sand auf den Zähnen. Alles, was wir verdrängen, addiert sich auf, wird größer, und schließlich kehrt es in viel schlimrnerer Form zurück. Wenn du also noch durch Leiden lernen mußt, dann geh wenigstens ganz durch das Leiden hindurch, fühle es, spüre es in jeder Faser deines Seins, akzeptiere es. Wenn du das tust, wirst du die Erfahrung machen, daß sich Leiden vollständig auflöst.
Wenn du in deinem Leben zurückblickst, willst du gerade die größten Leidenserfahrungen nicht missen, weil sie dir die größten Erkenntnisse gebracht haben. Und wenn du begreifst, daß es diese Erkenntnisse sind, auf die es eigentlich ankommt, dann wirst du beschließen, deine Arbeit freiwillig zu tun. Du wirst wieder in alte Gruben fallen, doch wenn du dein Ziel vor Augen hast, immer seltener. Bis du eines Tages vielleicht die Peitsche nicht mehr brauchst und nur noch Zuckerbrot bekommst...
Und nun zu den einzelnen Lebenssituationen.
Wenn du einen (Ehe-)Partner suchst
Laß das folgende geistige Gesetz tief in dich eindringen: Wenn du jemanden suchst, so gibt es auch jemanden auf der Welt, der dich sucht Wenn das nicht der Fall wäre, würdest du gar nicht suchen, denn es gibt in der geistigen Welt keinen Impuls, der ins Leere geht. Alles steht miteinander in Beziehung. Also selbst wenn du klein, pummelig und die Mutter von drei unehelichen Kindern bist. Wenn du dich nach einem Mann sehnst, so gibt es diesen Mann auch, und er wird auf kleine, pummelige Frauen stehen und er wird Kinder lieben und er hat sich schon immer nach der Herzenswärme gesehnt, die du ihm geben kannst. Die meisten Menschen, die sich - scheinbar vergebens -einen Partner wünschen, haben Minderwertigkeitsgefühle. Sie glauben, weil sie nicht so jung und hübsch wie ein Mannequin oder so markig und cool wie der Typ von der Zigarettenreklame sind, wird sich niemand für sie interessieren. Aber das sind intellektuelle Überlegungen, die mit Statistiken über »Typen«, die gerade modern und chic sind, rechnen. Aufregend schöne und besonders erfolgreiche Menschen sind keineswegs glücklicher in der Liebe als du und ich. Sie haben vielleicht mehr Chancen, aber Chancen muß man nutzen können.
Also werde dir zunächst einmal klar darüber, was du geben kannst. Erkenne, wer du bist, zerbrich dir nicht den Kopf darüber, wer du nicht bist. Werde dir deiner Qualitäten bewußt, finde heraus, was einen anderen Menschen an dir anziehen könnte. Ist es dein Witz, dein Charme, deine Intelligenz, ist es deine Treuel deine Zuverlässigkeit, ist es deine Mütterlichkeit, deine Zärtlichkeit, deine Sportlichkeit, deine praktische Begabung - oder gar alles zusammen? Bei dieser Schatzsuche wirst du auf jeden Fall Gold finden. Eine gute Methode ist es auch, Freunde zu fragen. Da kommen erstaunliche Dinge zutage. Eigenschaften, die man an sich selbst kaum beachtet hat, weil man sie für selbstverständlich hielt, werden von Freunden oft hochgeschätzt. Etwa deine feinfühlige Hilfsbereitschaft, aber auch Zurückhaltung bei den Sorgen anderer, oder deine ansteckende gute Laune.
Und nun geh an die praktische Arbeit. Mach dich zu einem Sender, der eine Botschaft in die Welt, in den Äther hinaussendet. Diese Botschaft heißt: Hallo, idealer Partner, hier bin ich, melde dich. Gib jeden Morgen, gleich nach dem Aufstehen, Informationen darüber, wo du dich heute aufhalten wirst. Etwa: »Um elf bin ich beim Friseur, um 17 Uhr hole ich jemanden vom Bahnhof ab, abends sitze ich in der Kneipe an der Ecke. Wenn du Lust hast, idealer Partner, mir heute zu begegnen, dann weißt du jetzt, wo du mich finden kannst.« Du hast nur ein einziges Hindernis bei dieser Methode zu überwinden: deinen logischen Verstand. Der sagt dir nämlich, daß du nicht jemanden herbeirufen kannst, den du noch gar nicht kennst, und daß
eine Verabredung per »Seelentelefon« vollkommener Quatsch ist. Doch dein Verstand ist hier, wie so oft, beschränkt, obwohl er sich für unschlagbar hält. Mach dir klar, daß du sehr wohl Informationen »in den Wind« sprechen kannst. Wie aber erreicht deine Information den richtigen Empfänger? Eben dadurch, daß er dein Empfänger ist. Das ist eine Sache der Wellenlänge. Gleiche Schwingungen sprechen aufeinander an, passen sich an, verstärken sich. Sender und Empfänger gehören zusammen wie Tag und Nacht, Mann und Frau, Leben und Tod.
Wenn du einen Partner suchst, mußt du wissen, daß eure Begegnung zuerst im seelischen und geistigen Bereich stattfindet, erst dann im körperlichen. Oder anders gesagt: Wenn ihr euch körperlich begegnet, habt ihr schon lange vorher seelischen Kontakt zueinander aufgenommen. Deshalb haben Liebende oft das Gefühl, sich schon lange zu kennen, auch wenn sie einander gerade erst begegnet sind.
Einen Fehler darfst du bei der Partnersuche auf keinen Fall machen: dich auf einen bestimmten Menschen, den du unbedingt haben willst, zu fixieren. Besonders Frauen neigen dazu, sich diesen und keinen anderen Mann in den Kopf zu setzen, selbst wenn er verheiratet oder offensichtlich nicht interessiert ist. Wünsche dir allgemein einen Menschen, der seelisch mit dir harmoniert - und du wirst einen bestimmten bekommen. Versuchst du einen bestimmten Menschen zu dir zu zwingen - dann wirst du niemanden haben.
Suggestionen: Idealer Partner, ich weiß, daß du da bist, daß du mich suchst, wie auch ch dich suche. Der gemeinsame Geist, der uns so lange Sehnsucht nacheinander haben läßt, führt uns jetzt zusammen. Ich liebe dich und bitte dich für uns beide: Laß dich heute von deiner inneren Stimme führen, laß es einfach geschehen, daß du hierherkommst, wir uns endlich begegnen. Wie oft schon habe ich deine Umarmungen gefühlt, mit dir gesprochen, wie oft schon war ich in innigster Liebe mit dir vereint. Wie oft schon hörte ich deinen Ruf, deine liebevolle Stimme, spürte ich die unendliche Harmonie, die in Vollkommenheit mündet, wenn wir uns jetzt auch auf der körperlichen Ebene finden. Ich bin Körper - Seele - Geist wie du, laß uns auf allen diesen Ebenen eine unzertrennliche Einheit bilden zur Ehre des Höchsten. Auf daß Liebe sich durch uns ausdrückt und wir beide
Vorbild sein können. Ich singe und tanze mit dir und bin fröhlich. Ich bin in Gottes Herzen, und ich weiß, dort finde ich auch dich.
»Denn gleich wie die Liebe dich krönt, wird sie dich kreuzigen.« Wenn jemand die Tendenz hat, ein ewig Leidender zu sein, so ist »unglückliche Liebe« eine wunderbare Gelegenheit dazu. Es gibt keine Fehlentscheidungen! Falls du dir einen Partner ausgesucht hast, unter dem du leidest, so liegt der Grund dafür in deiner Programmierung. Wenn du ein schlechtes Programm in dir hast, so sind schlechte Erfahrungen doch ganz folgerichtig. Bist du unglücklich verliebt, mußt du dein inneres Programm, das auf Leid und Strafe ausgerichtet ist, ändern. Du mußt das tun, nicht dein Partner, von dem du so sehr wünschst, daß er sich anders verhält. Wer leidet, dem fehlt das Talent zum Glück.
Frauen entscheiden sich oft für verheiratete Männer, weil sie Angst vor einer wirklichen Bindung haben. Sehr viele Frauen spielen die Geliebte, die andere, das fünfte Rad am Wagen, doch das ist nie ein Zufall. Es gibt genügend unverheiratete Männer, aber gerade weil sie das Sind, haben sie keinen Reiz für diese Frauen. Wenn du dich mit einem verheirateten Mann einläßt, muß Leid entstehen. Entweder der Mann meint es nicht ernst mit dir und liebt seine Frau, oder er benutzt dich als Leiter, um sich von seiner Frau frei zu machen. Doch eine Leiter stellt man weg, wenn man sie nicht mehr braucht. Laß dich nicht benutzen! Sag dem Partner, der beteuert, daß er sich von seiner Frau trennen will: Komm wieder, wenn du dich getrennt hast. So lange werden wir uns nicht sehen.
Gerade Frauen fixieren sich oft auf einen ganz
bestimmten Mann. Sie wollen nicht einen Partner, der zu ihnen paßt,
sondern einen Namen: Dieser ganz bestimmte muß es sein, und wenn
ich den nicht kriege, will ich gar keinen. Oft spielt da eine unaufgelöste
Bindung an den Vater eine Rolle. So ein Verhalten ist neurotisch, es ist
selbstzerstörerisch und aus Angst geboren. Die Angst bewirkt die Veren
gung, die Einschränkung des Spektrums. Da
wird nur ein einziger Mann wahrgenommen, und du arbeitest mit tausend Tricks,
um ihn zu bekommen.
Bei einem Mann spielt oft die Erinnerung an die große Liebe, an die einzige Frau, die er angeblich wirklich geliebt hat, eine Rolle. Weil diese Frau ihn verlassen hat, rächt er sich dafür an allen Frauen, denen er später begegnet - und er leidet selber darunter. Der Mann ist dann an keine reale Frau fixiert, aber an ein Bild in sich - und das hat natürlich oft wiederum mit der Mutter zu tun.
Wenn du unglücklich verliebt bist, ist es entscheidend, daß du die Fixierung an den betreffenden Menschen auflöst. Sieh endlich der Tatsache ins Gesicht, daß dieser Partner nicht ideal für dich ist, auch wenn du es noch so sehr willst. Es muß also eine Lösung für diese leidbringende Situation gefunden werden, und diese Lösung besteht -ganz wortlich - in der Loslösung. Mach mit allen taktischen Überlegungen, wie du »ihn« (sie) doch noch herumkriegen kannst, Schluß, und laß diesen Menschen los. Viele Mütter haben schöne Söhne, viele Mütter haben schöne Töchter. Stell dir vor, daß es mehr als tausend ideale Partner auf der ganzen Welt für dich gibt. Zehn oder fünfzehn davon solltest du schon mal kennenlernen!
Versuch aber nicht, die Fixierung aufzulösen, indem du dich krampfhaft bemühst, nicht an das Objekt deiner Begierde zu denken. Es gibt da eine schöne Anekdote über Immanuel Kant. Kant hatte einen Diener - er hieß Hampe -, der ihm große Schwierigkeiten machte. Wenn Kant nun in seine philosophischen Studien vertieft war, merkte er immer wieder, daß seine Gedanken zu diesem Diener abschweiften. Um dem ein Ende zu bereiten, schrieb er einen großen Zettel, den er sich über den Schreibtisch hängte. Auf diesem Zettel stand:
»Nicht an Hampe denken!«
Klar, daß Kant nun ohne Unterlaß an Hampe dachte...
Also sei klüger als der geniale Philosoph. Leg den Menschen, in den du unglücklich verliebt bist, auf deine linke Hand und puste ihn lächelnd weg. Und dann gestatte dir in aller Freiheit, an einen anderen zu denken. Nicht zähneknirschend und zwanghaft. Jede Energie, die du einsetzt, schafft erst das Hindernis, das du dann überwinden mußt. Es gibt aber gar kein Hindernis.
Gestatte dir das Glück. Die meisten Menschen leben nicht, sie existieren nur. Sie haben Angst, daß die Götter neidisch werden, das heißt, daß eine große Macht etwas gegen ihr Glück unternehmen wird. Das ist Unsinn. Entscheide dich für das Glück. Leg jetzt dieses Buch beiseite, mach einen Spaziergang und sage bei jedem Schritt: Ich habe mich für das Glück entschieden. Dann wird dir gar nichts anderes übrigbleiben, als dich bald gliicklich zu verlieben. Freude heißt der Stoff, aus dem die Schöpfung ist!
Suggestionen: Ich lasse los, weil sich jetzt mein Talent zum Glückfichsein entwickeln will. Durch mein Loslassen entsteht Raum in mir für Neues. Meine innere Weisheit läßt mich jetzt den richtigen Partner anziehen. Er ist ideal für mich und ich passe zu ihm, geistig, seelisch, physisch. Das Einzigartige an meiner Persönlichkeit bereitet jetzt den Weg, den Idealvorstellungen meines Partners zu entsprechen. Ich bin, was ich den Worten »Ich bin« folgen lasse. Ich bin liebevoll, voller Liebe. Allein durch meine Anwesenheit wird in meinem Gegenüber das Gute gestärkt. Liebe, Harmonie, Friede, gegenseitiges Vertrauen. Ich bin gleichermaßen liebenswerter und liebesfähiger, indem ich innerlich frei bin und diese Freiheit lebe. Ich liebe meinen Partner, ohne ihn zu fesseln. Ich lasse ihm Raum für seine Einzigartigkeit, für die ich ihn bewundere. Meine tiefe innere Bereitschaft, zu vergeben, meine Friedfertigkeit, lassen mich zu dem werden, der auf das Beste unwiderstehlich wirkt.
Du möchtest ein Kind haben, aber du wirst nicht schwanger. Der Hintergrund für das Symptom Unfruchtbarkeit ist oft eine unbewußte Ablehnung, ist Angst. Manchmal haben auch die Eltern »vorgespielt«, daß es nicht so leicht ist, ein Kind zu empfangen, und du hast diese Rolle übernommen. Auch körperliche Gründe, wie ausbleibender Eisprung oder, beim Mann, Zeugungsunfähigkeit, haben sehr oft seelische Ursachen.
Den Mädchen wird in der Pubertät die Angst vor Schwangerschaft oft richtiggehend eingebleut: Wenn du mit einem Kind nach Hause kommst, schmeißen wir dich raus! Selbst wenn das Kind dann später erwünscht ist, bleibt dieses Programm unbewußt noch wirksam. Um körperliche Mängel zu beseitigen, mußt du also erst einmal die psychischen Probleme aufarbeiten. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste: Durch Regressionstechniken wie Hypnose wirst du von einem Therapeuten in die Situationen zurückgeführt, die Angst in dir auslösten. Dadurch,werden sie aufgelöst und du bist frei.
Die zweite Möglichkeit: Du erteilst dir und deiner Vergangenheit eine Generalabsolution. Das heißt, du sagst dir mit Überzeugung, daß alles vollkommen in Ordnung war, so wie es war. Du verzeihst deiner Vergangenheit, den Menschen, unter denen du gelitten hast. ja, du dankst ihnen geradezu dafür, daß sie dich dahin gebracht haben, wo du heute bist. Denn da, wo du heute bist, ist es optimal. Du bist vollkommen in Ordnung, so wie du bist. Du bist die Größte und morgen bist du noch ein bißchen größer. Wie wenig du auch immer heute gelernt hast, morgen kann es nicht weniger sein, als du heute schon weißt. Du gehst einfach mit der Strömung der Evolution, und die trägt dich stetig weiter.
Wenn du zu dieser Generalabsolution fähig bist, wird dich ein ungeheures Gefühl von Freiheit und Freude überkommen. Verzeihen können ist eines der wichtigsten Elemente der positiven Lebensphilosophie.
Verzeihe am Sonntag-dir selbst.
Verzeihe am Montag deiner Familie.
Verzeihe am Dienstag deinen Freunden und Kollegen.
Verzeihe am Mittwoch quer durch alle finanziellen Schichten deinen Landsleuten.
Verzeihe am Donnerstag quer durch alle kulturellen Schichten deinen Landsleuten.
Am Freitag vergib quer durch alle politischen Richtungen deinen Landsleuten.
Samstag: Vergib allen anderen Nationen.
Da ist dann nichts mehr, was dich hindert, was dich bremst, was dir angst machen kann. Kein anderer hält dich gefangen, keine Vergangenheit lastet auf dir. Du selbst kannst dich befreien, einfach dadurch, daß du dich für frei erklärst.
Und nun beginne den Zustand der ersehnten Schwangerschaft immer wieder zu visualisieren: Dein Arzt sagt dir, daß der Test positiv ist, du erzählst es deinem Mann oder Freund, ihr seid glücklich. Du siehst dich stolz mit einem dicken Bauch durch die Gegend gehen, deine Freunde freuen sich mit dir.
Dieses Visualisieren wirkt nicht augenblicklich, es dauert eine gewisse Zeit, bis der Widerstand überwunden ist. Es ist auch allgemein bekannt, daß ein zu intensives Wollen die Empfängnis eher verhindert. Oft wurden Frauen genau in dem Moment schwanger, als sie ihren Wunsch nach einem Kind »vergaßen«. Das hängt wieder mit einem geistigen Gesetz zusammen: Die Energie, die du einsetzt, um ein Ziel zu erreichen, ist das Hindernis auf dem Weg zum ZieL je mehr willentliche Kraftakte du unternimmst, desto mehr wird dich von dem zu Erreichenden trennen. Wenn du etwas erzwingen willst, vertraust du nicht darauf, daß es geschieht. Sobald du also eine Schwangerschaft erzwingen willst, hast du Angst, daß du nicht schwanger wirst, und genau dieser Glaube wird in Erfüllung gehen...
Wenn du dich entschieden hast, ein Kind zu bekommen, so hast du 75 Prozent der Energie freigestellt, die dafür nötig sind. Mehr ist nur hinderlich.
Eine Frau, die sich dringend ein Kind wünscht, übt auch in anderer Weise Zwang aus: Sie ist der Überzeugung, daß ihr ein Kind zusteht, daß ihr ein Kind gehört, nur weil sie biologisch zur Mutterschaft fähig ist. Das ist eine falsche Sicht der Dinge. Die Seele, die sich im Augenblick der Zeugung bei dir inkarnieren will, ist nicht dein Besitz, nur weil das kleine Baby zunächst so hilflos ist. Sie ist eine freie Seele, die dich in Freiheit wählt. Khalil Gibran hat das in seinem Büchlein Der Propbet sehr schön ausgedrückt:
»Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch. Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie- euch doch nicht'. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken. Denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen. Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen ... «
Suggestionen: Ich lasse ab jetzt, diesem Augenblick, zu, ich lasse geschehen, daß ich schwanger bin. Ich bin jetzt in der idealen Verfassung, ein Kind zu empfangen. ich bin in Liebe mit meinem Partner vereint und weiß, daß die Tiefe der seelischen Bande das Maß ist, mit dem eine reife Seele von uns angezogen wird. Der Zeugungsakt findet auf der körperlichen Ebene statt, und unsere Liebe ist die Kraft, die eine Seele anzieht, um sich durch unser Kind zu inkamieren. je tiefer die Zuneigung zwischen mir und meinem Partner ist, desto reifer, älter und liebevoller wird auch der Geist sein, den wir anziehen. Es ist schön, all das zu wissen. Danke, göttliche Schöpferkraft.
Schwangerschaft, Geburt
Schwangerschaft und Geburt gehören zu den großartigsten Erlebnissen, die eine Frau haben kann - manche Frauen meinen sogar, es sei das schönste Erlebnis überhaupt. Wenn du erfährst, daß du schwanger bist, solltest du keine Angst bekommen, sondern nur Freude empfinden. Der weibliche Organismus ist ideal geeignet, Kinder zu gebären. Fast jede Komplikation in der Schwangerschaft hat seelische Ursachen. Wenn du Probleme mit deinem Partner hast, wenn du das Kind eigentlich nicht willst, reagiert der Körper. Eins ist sehr wichtig: Falls du dich entschieden hast, das Kind zu behalten, dann mußt du ab sofort diesen Entschluß vollkommen bejahen. Akzeptiere, was ist, auch wenn du vorher Zweifel hattest, freue dich auf das neue Lebewesen. Man kann es auch noch drastischer ausdrücken: Wenn du nach dem dritten Monat durch deine Ablehnung unbewußt versuchst, das Kind loszuwerden, dann ist das Mord.
Schwangerschaft ist nicht nur die Wartezeit auf
die Geburt, sie ist nicht nur Vorspiel auf ein glückliches Ereignis.
Schwangerschaft ist eine einzigartige Möglichkeit zur Selbstentfaltung.
Eine Chance,
sich nicht nur dem Wachstum des eigenen Selbst zu überlassen, sondern sich auch dem neuen Selbst hinzugeben. Nie ist eine Frau so harmonisch und perfekt eingebunden in den kosmischen Kreislauf, nie ist sie in einem direkten Sinn so kreativ.
Nimm dir in der Schwangerschaft viel Zeit für dich selbst. jede werdende Mutter streichelt instinktiv ihren Bauch, doch ist es auch wichtig, mit dem Baby zu sprechen. Sag deinem Kind, daß du dich darauf freust, ihm alles Schöne dieser Welt zu zeigen, sag ihm, daß es willkommen ist, sag ihm, daß du es liebst. Es gibt eine Reihe von Untersuchungen darüber, daß Babys schon im Mutterleib ausgeprägte Empfindungen haben. Sie reagieren auf die Gefühle der Mutter, leiden mit, wenn sie Streß und Angst empfindet. Darum sind alle Arten von Entspannungsübungen und positiven Suggestionen jetzt besonders Wichtig. Nie ist die Macht deiner Gedanken größer als jetzt: Du kannst durch sie Leben zerstören oder aufbauen.
Ein Kind sollte in Liebe empfangen werden, nicht aus Zufall oder gar mit Widerwillen. Bei der Zeugung wird eine Seele angezogen, und manche sagen, daß die Qualität der Seele von der Qualität der Energien während der Zeugung abhängt.
Die Geburt ist für jede Frau eine einzigartige Erfahrung. Leider werden jedoch von Generation zu Generation negative Gefühle weitergegeben: Eine Geburt sei gefährlich, schmerzhaft. Wenn die werdende Mutter solche Urteile innerlich akzeptiert, bekommt sie Angst. Angst kommt von Enge, der Körper der Frau verkrampft sich also, wird eng, und dadurch entstehen erst die Schmerzen. Durch postbypnotische Suggestion kann sich eine Frau perfekt auf eine Geburt vorbereiten. Das bedeutet, daß man einer Schwangeren eine Suggestion unter Hypnose gibt, die aber erst im Augenblick der Geburt wirksam wird. Das funktioniert so gut, daß wir es schon erlebt haben, daß ein Kind vor der Hebamme da war! Und das ganz ohne Schmerzen für die Mutter.
Sicher kennst du Dr. Leboyer und seine Methode der »sanften Geburt«. Lies nicht nur darüber, sondern wende sie an. Wenn es zu vertreten ist, sollte man sich für eine Hausgeburt entscheiden. Das Kind wird nicht durch Kälte, grelles Licht und das Klappern von Metallschüsseln gequält, und es wird nicht der Mutter entrissen. Diesen letzten Punkt kann man gar nicht hoch genug bewerten. Babys, die ihren Müttern gleich nach der Geburt fortgenommen werden, haben ihr Leben lang Kontaktprobleme, das Urvertrauen zwischen Mutter und Kind wird gestört. Es ist wirklich nicht zu beschreiben, was da kaputtgemacht wird!
Noch ein Wort zu den Männern: Väter sollten bei der Geburt nur dabeisein, wenn sie dieses Ereignis verkraften. Keinesfalls darf der Grund sein, der Frau einen Gefallen tun oder den Nachbarn imponieren zu wollen.
Wenn du trotz allem unsicher bist und während der Schwangerschaft oder vor der Geburt Angst hast, komm zur Hypnosetherapie. Gerade hier sind die Möglichkeiten dieser Technik einzigartig.
buggestionen: Heute ist ein schöner Tag. Ich werde mein Kind, das aus meinem Herzen kommt, in die große weite Welt hineinbegleiten. Ich habe mich lange danach gesehnt, daß es soweit ist. Ich bin völlig entspannt und froh. Ich weiß, daß mein Körper ideal geeignet ist, ein Kind zu gebären. Sobald die Geburt beginnt, werde ich vollkommen ruhig sein und alles, auch den Augenblick des Schmerzes, bejahen. In meinem ja liegt Weite, Freiheit und Offenheit. Es wird eine ganz und gar natürliche Geburt sein, leicht für mich und mein Kind. Diese Geburt ist ein wunderbares Erlebnis. Ich bejahe sie. Danke, Gott, daß du mir beistehst.
Wenn ein Kind Schulschwierigkeiten hat
Ein Kind, das Schwierigkeiten in der Schule hat,
spiegelt oft Probleme in der Familie wider. Spannungen in der Partnerschaft
der Eltern entladen sich über die Kinder. Das Kind hat den Wunsch,
beschützt zu werden, und wenn sich die Eltern streiten, bekommt es
Angst. Es kann nicht »zumachen« und sich distanzieren, es erlebt
alles unmittelbar und leidet deshalb viel stärker als ein Erwachsener.
Viele Eltern üben auch direkten Druck auf ihre Kinder aus. Sie fordern,
daß auf bestimmten Gebieten Leistungen erbracht werden, obwohl die
Fähigkeiten ganz woanders liegen. Prestigedenken spielt
da eine große Rolle, das Kind »muß«
studieren, obwohl es vielleicht praktisch begabt ist. Eltern sollten daran
denken, daß Kinder eigenständige Wesen mit eigenen Wünschen
und Gedanken sind, sie sind kein Eigentum, mit dem man nach Gutdünken
verfahren kann. Unausgelebte Träume werden oft nach dem Motto »Du
sollst es einmal besser haben als ich« gedankenlos übertragen,
die Kinder müssen dann schaffen, woran die Eltern gescheitert sind.
Eltern sollten sich viel Zeit für ihre Kinder nehmen und herausfinden, wo deren spezielle Interessen und Talente liegen. Talente werden nur dann aktiv, wenn sie erkannt und gefördert werden.
Unsere Schulen sind unmenschlich, weil sie völlig einseitig auf die Vermittlung von intellektuellem Wissen ausgerichtet sind. Da wird im Stundentakt das Thema gewechselt, die meisten Fächer haben keinen Bezug zur Lebenswirklichkeit des Kindes. Körperliche Bewegung und künstlerischer Ausdruck spielen eine untergeordnete Rolle, praktisches, handwerkliches Tun wird geringgeschätzt.
Dabei hat es schon sehr früh, in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts, Ansätze für eine Neuorientierung gegeben. Die RudolfSteiner-Schulen (Waldorfschulen) entwickelten damals ein bis heute gültiges Erziehungskonzept: Die Stoffverteilung und die Unterrichtsart richten sich nach der Entwicklungsstufe des Kindes, es wird ein Ausgleich zwischen Aufnehmen und eigenem Tun angestrebt, künstlerische und praktische handwerkliche Fächer sind den theoretischen mindestens gleichgeordnet. Großer Wert wird auch auf die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern gelegt.
Im Grunde lernt jedes Kind gern, Lernen ist ein natürlicber, angenehrner Vorgang. Erst die Schulen machen ihn oft zu einer Mühsal.
Wenn man einem Kind, das Lernschwierigkeiten hat, helfen will, darf man nicht noch mehr Druck und Zwang ausüben, um den Stoff »einzupauken«, damit erreicht man genau das Gegenteil von dem, was angestrebt ist: Das Lernen wird noch anstrengender, das Kind nimmt noch weniger auf.
Durch autogenes Training (es gibt Kinder-Kurse)
lernt das Kind, Blockaden abzubauen, sich wieder zu öffnen. Imaginiere
mit deinem Kind die positive Situation des Lernens, laß es sehen,
wie es entspannt im Klassenzimmer sitzt, wie es aufmerksam zuhört
- nicht krampfhaft versucht, sich zu konzentrieren.
Zeig dem Kind im Alltag, wie lustvoll lernen
sein kann. Lernen ist nicht auf die Schule beschränkt, Erziehung heißt
auch: Mein Kind macht mit. Es hilft mir beim Kuchenbacken, es lernt, wie
man ein Auto wäscht, es erfährt, wie man mit Geld umgeht. Das
ist oft mühsam, denn allein geht alles viel schneller, doch es lohnt
sich. Stöhne auch nicht dauernd über die Arbeit, die du machen
mußt, sonst stöhnt das Kind über seine Arbeit - die Schule.
Wenn du den Nährboden für ein gesundes Heranwachsen deines Kindes
bereitest, wird es auch keine Schulschwierigkeiten haben.
Suggestionen für das Kind: Ich lerne gerne, ich bin wie ein neue Computer, der jetzt darauf wartet, da&s