"Klein, aber fein" - der Jardín de Cactus in Guatiza

 

Von Puerto del Carmen aus geht's los in Richtung Arrecife auf die Umgehungsstraße, folgend in Richtung Tahiche. An der "Stiftung César Manrique" vorbeifahrend, gelangen wir geradewegs auf der GC 700 nach Tahiche. Dort wählen wir die Abzweigung auf die L-1 in Richtung Arrieta. Etwa bei km 9 fällt die hübsch gemachte Abfahrt nach Costa Teguise auf, sie erinnert an ein Tor.

Eine Riesenkaktee (aus Plastik) und die weithin sichtbare Windmühle sind die Wahrzeichen des "Kaktusgartens" auf Lanzarote.

Die relativ ebene Landschaft ermöglicht uns im weiteren Verlauf der Strecke einen sehr schönen Fernblick. In einiger Entfernung links oben zum Beispiel sehen wir Risco de Famara, wo auch winzigklein die Ermita de las Nieves zu erkennen ist. Beim Blick nach rechts fällt unser Blick auf Costa Teguise, Anziehungspunkt aller Touristen, allein in weiter Ferne.

Tausende von verschiedenen Kakteen-Arten sind im Jardín de Cactus auf begrenztem Raum derart geschickt angeordnet, daß nie der Eindruck von Enge entsteht.

Nach circa sechs Kilometern erreichen wir schon die Ortseinfahrt von Guatiza und am Horizont markiert eine Windmühle den "Jardín de Cactus". Und genau dort wollen wir hin! Zuerst will jedoch Guatiza durchquert sein. Auffällig sind hier weitläufige Kakteenanpflanzungen, die den Lebensunterhalt der Lugareños sichern. Die Kakteen, genau gesagt deren Läuse (Cochinillas), spenden den so wichtigen roten Farbstoff. Am Ortsende von Guatiza treffen wir auf einen Parkplatz, der uns mit einem riesigen Plastikkaktus unzweifelhaft darauf hinweist, daß wir nun unser Tagesziel erreicht haben: den "Jardín de Cactus". Auto geparkt und hinein ins stachelige Vergnügen!

Der Stolz der Gärtner sind neben den blühenden Exemplaren vor allem die übergroßen Kakteen, die zum Teil mehrere Meter hoch gewachsen sind.

 

Die Angestellten des Kaktusgartens sind leicht zu erkennen und entbehren nicht einer gewissen Komik mit ihren grünen Uniformen, übersät mit schwarzen Punkten. Daß es hier um Kakteen geht, ist nun wirklich nicht mehr zu übersehen!

Herrliche Exemplare blühender Kakteen gibt es in großer Auswahl.

Gleich hinter dem Eingang bietet sich ein Komplettüberblick über den gesamten Garten. Die terrassenförmige Anordnung ermöglicht, tausende verschiedener Kakteen-Arten und Pflanzen auf begrenztem Raum unterzubringen. Jeder einzelne Kaktus kann genauestens studiert und bewundert werden, da die Terrassen in jeder Ebene begehbar sind. Das gesamte Gelände wirkt äußerst gepflegt, die Wege und Beete muten fast steril an. In kleinen, angelegten Wasserteichen tummeln sich die Fische.

Aus Vulkangestein gebaut und mit einem orginellen Gebilde auf dem Dach präsentiert sich das Gebäude des Souvenirladens. Hier können kleine Andenken an dieses Stückchen Kultur erstanden werden. Im Restaurant stille ich meinen Durst. Mein Hunger hält sich in Grenzen, denn in diesem wirklich paradiesischen Garten stauen sich auch tropische Temperaturen.

Die bereits eingangs erwähnte Windmühle, durch einen Aufgang vom Restaurant aus erreichbar, ist - wie alles hier - in tadellosem Zustand und verdient etwas mehr Aufmerksamkeit und lohnt, aus der Nähe betrachtet zu werden. Mit ihr ist auch das Ende der Anlage erreicht und ich bin ein wenig traurig, weil ich leider nicht ganz alleine die Schönheit des Gartens bewundern konnte. So manches Mal war in dem Gärtchen der Platz durch andere Besucher etwas begrenzt. Doch hier findet das beliebte Sprichwort "klein, aber fein" Bedeutung.