So sah mein C8 aus, als ich es gekauft habe.
Nicht viel dran und untauglich für Astrofotos aufgrund der fehlenden
Nachführmöglichkeit.
So
sieht das Teleskop heute,
nach einer entsprechenden Aufarbeitung und
Erweiterung mit einer Cookbook 211 als Autoguider aus.
Ich verwende ein Celestron C8, ausgerüstet mit
einer Gabelmontierung und Feineinstellung in beiden Achsen. Dieses Teleskop bzw.
die Montierung haben den Vorteil, das man Sie in einem Stück transportieren
kann. Wenn man das Teleskop in die Gabel einschwenkt, ist es kaum mehr als 600
Zentimeter lang und hat ein Gewicht von knapp 18 KG. Bei dem auf dem Bild zu
sehenden Stativ handelt es sich ebenfalls um ein Originalstativ von Celestron.
Dieses Stativ ist in der Höhe um 350mm verstellbar und verfügt zudem in der
Mitte (unter der Polhöhenwiege) über einen Kameranschluß. Somit kann man es
auch für normale Fotoaufnahmen oder Videoaufnahmen verwenden. Ich habe in dem
unteren Bereich des Statives eine Holzplatte angebracht. Diese dient zur Ablage
von Okularen, Kameras oder der Steuerung. Die Montierung habe ich Nachträglich
mit einer kleinen Steuerung erweitert, die es erlaubt, in beiden Achsen
motorisiert nachzuführen und entsprechende Korrekturen vorzunehmen. Die
Steuerung benötigt man aber nur bei Fotoaufnahmen, welche Belichtungszeiten von
5 Min. übersteigen und zudem focal, also durch das Teleskop aufgenommen werden.
Andere Aufnahmen z. B. mit aufgesattelter Kamera oder Aufnahmen von Planeten
kann man aufgrund der sehr geringen Brennweite bzw. Belichtungszeit durchaus mit
dem in der Montierung mitgelieferten Synchronmotor machen.
Ich
verwende für meine Aufnahmen in der Regel eine alte Praktica B100. Diese Kamera
ist meiner Meinung nach für solche Dinge sehr gut geeignet. Sie arbeitet
halbautomatisch (d.h. mit Objektiv wird die Belichtungszeit automatisch
eingestellt) oder kann in der "B"-Stellung mit einem Drahtauslöser
theoretisch unbegrenzte Zeit belichten. Das Problem allerdings ist hierbei die
sehr kleine und leistungsschwache Batterie. Aber hier kann man sich sehr einfach
helfen, indem man sich in einem Elektronikfachgeschäft einen Batteriehalteblock
für 4 Stck. Mignonzellen kauft. Man kann dann diesen Block mittels einem Kabel
und einem mit Metallschrauben an den Enden versehenen Holzstück (dient als
Einsteckadapter in das Batteriefach der Kamera) an die Kamera anschließen und
hat somit eine wirklich äußerst leistungsfähige Batterie. Ein weiteres
Problem ist die sehr dunkle Mattscheibe dieser Kamera. Lichtschwache Objekte
lassen sich durch den Sucher nur sehr schwer oder gar nicht scharfstellen. Auch
hier kann man sich mit einem einfachen Trick helfen: man nimmt ein altes
ortoskopisches Okular (das billigste) mit ca. 4mm und einen alten
Reduzieradapter von 1 1/4" auf die Anschlußgröße des Okulares.
(vorteilhaft ist hier, wenn der Anschluß kleiner als 1 1/4" ist) Nun
stellt man das Teleskop z. B. im Wohnzimmer auf und hängt in einem frei
einzusehenden Nebenraum, die Entfernung sollte mind. 12 Meter betragen, eine
alte Weihnachtskugel aus Glas oder eine kleine Metallkugel auf. Die Kugel wird
mittels einer kleinen Schreibtischlampe oder ähnlichem angeleuchtet. Nun setzt
man die Kamera auf den Anschluß des Teleskopes (focal) und stellt das ganze
scharf. (auf der Kugel kann man mehrere Lichtpunkte erkennen) Ist die Kamera
scharfgestellt, nimmt man diese ab und steckt den Reduzieradapter in den
Okularauszug. Nun steckt man das Okular in den Reduzieradapter und schiebt es
darin solange hin und her, bis hier ebenfalls eine präzise Abbildung der oder
des Lichtpunktes zu sehen ist. In dieser Stellung nimmt man vorsichtig den
Reduzieradapter mit dem eingesteckten Okular aus den Auszug und fixiert es z.B.
mit Sekundenkleber in dieser Stellung. Möchte man nun Aufnahmen von dunkleren
Objekten machen, kann man erst das Objekt mithilfe der hergestellten
Focusierhilfe scharfstellen und danach die Kamera an den Okularauszug montieren.
Hat man alles richtig gemacht (es ist wirklich recht simpel), erhält man
absolut scharfe Aufnahmen, auch von Objekten, die man durch den Kamerasucher
nicht einmal sehen kann. Um mit aufgesattelter Kamera auch sinnvolle Aufnahmen
machen zu können benötigt man eigentlich nicht sehr viel zusätzlich. Es
reichen in der Regel zwei verschiedene Objektive von 50mm bis max. 500mm. Ich
verwende ein Objektiv 50mm, eines mit 200mm und eines mit 500mm. Leider kann man
für diese Kamera im Handel kein Zubehör mehr kaufen. Man kann sich aber
entweder mit einem T2-Ring : Bajonet B helfen, oder man kauft sich das ein oder
andere auf dem Gebrauchtmarkt
Einige Bilder von mir bzw. meiner
Familie beim Beobachten:
Hier einige Bilder von mir vor einer langen,
hoffentlich erfolgreichen Beobachtungsnacht:
Hier sehen Sie meine Familie beim Beobachten der
Sonne. Die Bilder sind am nächsten Morgen nach
dem gemeinsamen Frühstück entstanden. Ich war
leider nicht mehr so fit, sodaß ich auf Bilder von mir
verzichtet habe.
Februar 2006
Seit Anfang dieses Jahres habe ich begonnen, meine
Astroaufnahmen mit einer CCD-Kamera bzw. einer DSLR zu machen.
Die alte Montierung war hiermit allerdings etwas überfordert,
denn bei 2000mm Brennweite benötigt man hier schon eine etwas genauere
Nachführung als bei einem 35mm Film, da der
CCD-Chip wesentlich lichtempfindlicher ist und außerdem aufgrund des geringeren
Gesichtfeldes
Nachführfehler weniger verzeiht. Also habe ich mir
eine HEQ-5-pro zugelegt. Die Umstellung auf eine solche Montierung war zwar
etwas
Gewöhnungsbedürftig (bisher habe ich nur mit
Gabelmontierungenen gearbeitet), ging aber doch ganz gut von der Hand.
So sieht das ganze jetzt
In meiner Bildergalerie habe ich auch schon die
ersten Bilder, die damit entstanden sind, veröffentlicht.
Copyright
by Michael Wolff 2006