Biologie

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1.   Anatomie (1 DS ggf. plus ES für die Präparation)

Funktionelle Anatomie des Menschlichen Gehirns

Grundlegende anatomische Begrifflichkeiten

Einteilung

Qualitative und quantitative Unterschiede höhere Säuger vgl. Mensch Cortex

Präparation eines Schweinehirns Unterricht Biologie April 1998 Nr.233

2.   Hemisphärendifferenzierung/Split Brain Persons

Funktionelle und anatomische Asymmetrie

Schwerpunkt funktionelle Asymmetrie, eingeleitet über Versuche, die vorgeführt werden.

Links: Sprache, Rechnen, logisches Denken, zeitlich, linear

Rechts: analog, non verbal, intuitiv, räumliche Orientierung, Erkennen von Formen, nicht zeitlich, ganzheitlich, Erkennen von Formen, bildliche Zusammenhänge verstehen (hierzu ein Schülerversuch – zeichnen)

Funktion des Balkens (Heilung schwerer Epilepsie), corpus callosus

Split brain – Durchtrennung des Balkens, Experimente mit Split Brain Persons, Ergebnise vorstellen – die Schüler selbst deuten lassen

Video über Fallbeispiel

Vorstellung/Durchführung einer Methode aus dem Kunstunterricht zum „Umschalten“ von der linken zur rechten Hirn-Hemisphäre

3.   Evolution (ggf. als Thema Nr.1)

Evolution des Wirbeltiergehirns aus Vorder-, Mittel- und Rautenhirn

3 evolutionäre Trends

Evolution des menschlichen Gehirns (mögliche Voraussetzungen)

z      Andere Ernährungsweise

z      Bipedaler Gang

z      Werkzeuggebrauch

z      Veränderte Sozialstruktur

4.   Belohnungssystem des Gehirns

Endorphinausschüttung im Gehirn

5.   Gedächtnis

Informationsspeicherung im Gehirn (Einstieg „Spiel“ zum Kurzzeitgedächtnis)

Modell

Suchsystem (zusätzliches System, um gespeicherte Info zugänglich zu machen – Sitz im vorderen Cortex)

Explizites / implizites Gedächtnis (Auto fahren vs. Telefonnummer merken.

Struktur Langzeitgedächtnis

Molekulares Gedächtnismodell (Langzeitpotenzierung, Strukturveränderungen) Bsp. Durch Dauerreizung führt zur Bildung neuer Verknüpfungen, läuft über second messenger

(Lit. Klett Neurobiologie und Verhalten, Spektrum Spezial: Gehirn und Geist)

6.   Moderne vergleichende Ethologie – Triebe und Gehirn

Hypothalamus (Lit. Campbell)

Vergnügungszentrum: nur beim Menschen oder auch bei Tieren?

Abwehr- und Fluchtverhalten

Hunger-Durst-Steuerung

Temperaturregler

Sexualverhalten

Bei Männern: SDN (sexual-dimorpher-Nucleus) Diese Region kann zerstört werden – kein Sexualtrieb mehr. Ausbildung wird durch Hormone stimuliert, Hormonstörung könnte Grund für Homosexualität sein.

Bei Frauen: Nucleus-Ventro-Medialis

Stunde zum Teamteaching

7.   Untersuchungsmethoden des Gehirns (PET) 1Std.

Hirnfunktionen sichtbar gemacht (Lit.: Unterricht Biologie s.o.)

Am Beispiel Positronen-Emissions-Tomographie

Korrelation von Aktivität und Durchblutung von Hirnbereichen

Isotope Zerfall Photonenentstehung

Datenmessung und –verarbeitung

Strahlungsdetektoren, Verrechnung von Bildern

8.   „persönlichkeitsverändernde“ Gehirn-Erkrankungen  (2 Std.)

Zentraler Mittelpunkt: Dopamin

Hierzu drei Erkrankungen:

1.      Parkinson (Dopamin-Mangel) Hierzu der Fallbericht eines Betroffenen in Textform[1]

2.      Tourette-Syndrom (Dopamin-Stoffwechselstörung, vermtl. ein Überschuß. Hierzu gibt es ein Radiointerview mit einem Tourette-Erkrankten, das in der Stunde in Ausschnitten vorgespielt werden soll. Download hier: http://www.tourette.de/interview_download.htm Hintergrund-Info zur Erkrankung unter www.tourette.de

3.      Schizophrenie (gestörtes Gleichgewicht zwischen Dopamin und Glutamin – letztlich auch eine Art Dopaminüberschuß) – Impuls über ein gemaltes Selbstportrait einer Schizophrenie-Erkrankten. Weitere Info: http://www.kompetenznetz-schizophrenie.de/framesets/fs_betroffene.htm

Die drei Erkrankungen werden mit den unterschiedlichen Einstiegen präsentiert. Über die psycho-soziale Komponente soll im Plenum diskutiert werden.

Die molekularen Mechanismen der Erkrankung und weitere Hintergründe sollen arbeitsteilig nach der Peer-Puzzle-Methode (vgl. Klippert, Teamentwicklung im Klassenraum) erarbeitet werden.

Hintergrundinfo Parkinson und Tourette, Hintergrundinfo Schizophrenie

 

9.   Psychopharmaka (1 Std.)

Auch hier zentraler Mittelpunkt: Dopamin, da die Pharmakologie relativ einfach ist

1.      Antiparkinson-Mittel: L-Dopa[2]. Ist eine alpha-Aminosäure, die im Gehirn zu Dopamin decarboxyliert wird.

2.      Haloperidol: wird sowohl gegen Tourette als auch gegen Schizophrenie eingesetzt. Es handelt sich um einen Dopmamin-Rezeptorblocker. Schlüssel-Schloss-Prinzip der Neurotransmitterwirkung an den Rezeptoren im synaptischen Spalt sollte bereits in der allgemeinen Neurobiologie behandelt worden sein.

Das Antiparkinsonbehandlung soll mit Hilfe von Hintergrundinformationen selbst entwickelt werden.


[1] Das Parkinson-Syndrom (Morbus Parkinson), von dem in Deutschland nach Schätzungen bis zu 200.000 Menschen betroffen sind, zählt zu den chronisch fortschreitenden, unheilbaren Erkrankungen. Hierbei sterben im Gehirn die Nervenfasern in der Substantia nigra (schwarze Substanz) allmählig ab, weshalb die Bildung des für die Kontrolle und Steuerung der Bewegung verantwortlichen Botenstoffes Dopamin nicht mehr gewährleistet ist. Das Ergebnis sind die für die Krankheit typischen Symptome wie Zittern (Tremor), Verlangsamung der Bewegungen (Akinese) sowie die leicht nach vorn gebeugte Haltung aufgrund der andauernden unwillkürlichen Muskelspannung. Bei der überwiegenden Zahl der an Parkinson Erkrankten zeigen sich die ersten Symptome zwischen dem 50. und dem 65. Lebensjahr, wobei Frauen und Männer gleichermaßen betroffen sind. 

 

[2] Als 1963 das Medikament L-Dopa (auch als Levodopa bezeichnet) entwickelt wurde, schien das wie ein Segen für Parkinsonkranke. Schon kurz nach Einnahme dieses Stoffes, der im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird, waren die schwersten Symptome verschwunden. Doch bald wurden die Nebenwirkungen der Langzeittherapie sichtbar: abnorme, unwillkürliche Bewegungen (Dykinesien) (vgl. Tourette!!!), schmerzhafte Krämpfe (Dystonien) und abrupt abwechselnde Bewegungs-Erstarrungs-Phasen durch unkontiniuierliches Wirken des Medikaments.

 

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