Der Tag des Hundes

Dass spontane Ideen manchmal die besten sind, bewies Laurent mit dieser Eigenproduktion. In Zusammenarbeit mit einem Freund, der eine Videokamera besaß, und einer aus einer Kleindarstellerkartei ausgesuchten schrulligen alten Dame, inszenierte er nachfolgendes Epos und heimste damit immerhin den zweiten Preis des Friedberger Festivals des religiösen Films ein.

Mutter Brandlhuber steht im Verdacht, den Hund ihres Sohnes umgebracht zu haben. Für Sohn Sebastian stellt diese Tat ein eindeutiges Zeichen von Besessenheit dar. Deshalb hält er eine Teufelsaustreibung für dringend erforderlich, und zwar vor laufender Videokamera, um dieses Ereignis auch für die Weltöffentlichkeit zu dokumentieren. So sitzt nun Muttern geknebelt und an einen Küchenstuhl gefesselt im Hintergrund, während Sebastian ihr vorhält, wie sehr sie ihm bisher das Leben schwer gemacht hat. Obwohl er erfährt, dass sie den Hund tatsächlich vergiftet hat, bringt er es nicht fertig, sein exorzistisches Werk zu vollenden, sondern kreucht schließlich heulend aus der Küche und überlässt die gefesselte Mutter ihrem Schicksal. Dieses Schicksal ereilt Mutter B., als sie versucht, sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien, indem sie sich samt Stuhl langsam zum Küchenschrank oder -tisch vorarbeitet. Ehe sie sich aber mit einem Messer ihrer Fesseln entledigen kann, fällt vom Schrank oder Küchensims eine gipserne Marienstatue direkt auf ihr Haupt, so dass Mutter B. am Ende der göttlichen Gerechtigkeit erliegt.

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