Biographisches
© 1998-2000 Rainbow / Fotos: L. Daniels/VIVA II/RTL/ZDF

Laurent, Enkel des legendären ZDF-Intendanten Karl Holzamer, erblickte am 31. März 1965 in Mainz als mittleres von fünf Kindern das Licht der Welt. Seinen französischen Vornamen verdankt er einem Au-pair-Aufenthalt seiner Mutter, in deren Leben es wohl damals - so mutmaßt der Sohn - einen wichtigen Laurent gegeben haben muss. Durch seine Mutter, die im Chor des Mainzer Stadttheaters sang, kam Laurent auch schon frühzeitig mit dem Theater und dem Gesang in Berührung, und so entstand bald der Wunsch, Schauspieler zu werden. Als Testpublikum für seine ersten Darstellungs- und Sangesversuche mussten seine Familie und seine Mitschüler herhalten, die allerdings die gebührende Begeisterung noch vermissen ließen. Wie es den Besuchern einer Karnevalsveranstaltung erging, als Laurent sie im zarten Alter von etwa neun mit so heißen Rhythmen wie "Am Rosenmontag bin ich geboren" unterhielt, lässt sich heute nicht mehr sagen. Später auf dem Gymnasium spielte er in der Schultheatergruppe mit und arbeitete nebenbei als Kleindarsteller und Requisiteur am Mainzer Stadttheater.

Nachdem Laurent - unverständlicherweise vergeblich - versucht hatte, die ersten Schauspielschulen von seinem Talent zu überzeugen, machte er gleich nach dem Abitur ein Praktikum als Ausstatter in den Münchner TV-Studios und begann dann ein Studium als Bühnenbild- und Kostümdesigner in Salzburg. Da der Reiz des Spiels mit künstlichen Emotionen für ihn aber doch viel größer war als der Reiz künstlicher Sonnenuntergänge, war er bald mehr in der Schauspielabteilung des "Mozarteums" anzutreffen als in seinen eigenen Kursen. In dieser Zeit kam es auch bereits zu ersten Gesangsauftritten in Salzburger Jazzkneipen.

Nach dem Studium begann für Laurent eine kurze, aber bewegte Ausstattungskarriere, die ihn schließlich nach Berlin verschlug. Dort beschloss er, die Bühnenbildnerei an den Nagel zu hängen (kleine Rückfälle gab es Anfang 1998 und im letzten Jahr, als er für die Shows von Gayle Tufts und Rainer Bielfeldt das Bühnenbild schuf), um endlich mit Haut und Haaren Schauspieler zu werden. Er schloss sich einer freien Berliner Theatergruppe an und stand unter anderem als verklemmter Liebhaber, Massenmörder, K.u.K.-Offizier, Frauenschinder und KZ-Häftling auf den Bühnen von Berlin, Schwerin, Stuttgart, Bern und Amsterdam. Ob mit englischsprachigem Theater, klassischen Rollen wie "Don Carlos" oder auch Musical-Rollen wie der des "Bernardo" in der "West-Side Story" - endlich durfte Laurent sein schauspielerisches und musikalisches Talent, das er durch Gesangsunterricht bei Jonathan Kienzler, der auch Nena unterrichtete, vervollkommnete, unter Beweis stellen.

Natürlich waren bald auch die Kameralinsen, die die Welt bedeuten, nicht mehr vor ihm sicher. Still und heimlich erklomm er in diversen Nebenrollen die kriminelle Karriereleiter. So versetzte er u. a. in der "Stadtklinik" als klauender Junkie das Pflegepersonal in Aufruhr, mimte in "Verbotene Liebe" einen Drogendealer, wurde für zwei "Unter uns"-Folgen als Pseudo-Wunderheiler engagiert, versuchte sich in "SK Babies" als Zuhälter und stieg bei "Unser Mann" schließlich zum Mafiosokiller auf. Etwas aus der Art geschlagen war seine Rolle als entführter Fotograf bei "Balko", wo er zur Abwechslung mal als Opfer fungierte.

Dazwischen stellte er sogar ein musikalisches Soloprogramm auf die Beine. In dem von ihm geschriebenen und in Berlin uraufgeführten Stück "Broadway-Café" mimte der den Kellner und Möchtegern-Broadway-Star Dennis, dessen wilder Streifzug durch des Welt des Musicals und Pops schließlich in einem Zahnpasta-Commercial endet. Außerdem drehte er mehr oder weniger schräge Kurzfilme, z. B. "Der Tag des Hundes", in dem ein Junge vor laufender Videokamera erfolglos eine Teufelsaustreibung an seiner Mutter versucht, da diese seinen Hund umgebracht hat. Und weil die Mutter schließlich der göttlichen Fügung erlag, indem ihr eine Marienstatue auf den Kopf fiel, heimste er mit diesem Epos, für das er als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller verantwortlich zeichnete, sogar den zweiten Preis des Friedberger Festivals des religiösen Films ein. Ganz nebenbei übernahm Laurent dann auch seine erste Theaterregie: eine selbstgeschriebene Bühnenfassung der 30er-Jahre-Filmkomödie "The Women", die unter dem Titel "Frauen schlafen nie" erfolgreich in der Berliner Ufa-Fabrik gespielt wurde.

Auch als TV-Moderator hat sich Laurent bereits versucht. Nachdem er Anfang der 90er schon erste Erfahrungen als Co-Moderator des Magazins "Andersrum" in Berlin gesammelt hatte, lockte ihn 1995 ein Angebot, des Senders VIVA II nach Köln, wo er als VJ die tägliche Sendung "Haushaltshilfe" übernahm und dabei locker-flockig über vergilbte Gardinen mit Goldkante, Bügelfalten und gezuckerte Bratkartoffeln talkte. Nach einem Dreivierteljahr war allerdings die Luft raus, und seitdem überlässt Laurent den Moderatorenjob lieber anderen.

Damals beschloss Laurent, ernsthaft an einer Gesangskarriere zu basteln. Demobänder mit eigenen Songs waren bereits aufgenommen, doch zum Abschluss eines Plattenvertrages kam es nicht mehr, denn "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" funkte dazwischen. Ein Freund von Laurent, der bei RTL arbeitet, hatte erfahren, dass für die Rolle des DJ Phil noch nach einer passenden Besetzung gesucht wurde, und schlug Laurent vor. An einem Rosenmontag mitten im tollsten Kölner Karnevalsgetümmel flog er völlig übernächtigt nach Berlin zum Casting. Trotzdem ist den Verantwortlichen wohl sofort aufgefallen, dass sie hier ihre Idealbesetzung vor sich hatten, jedenfalls durfte Laurent bereits eine Woche später in dem soapeigenen rasanten Tempo seine erste Szene abdrehen, die in Folge 1205 am 9. April 1997 ausgestrahlt wurde. Ursprünglich war die Rolle des Philip Krüger nur bis Oktober 1997 eingeplant, doch aus einem halben wurden schließlich drei Jahre, bis am 24. März 2000 bei GZSZ die letzte Klappe für Laurent fiel.

In Folge 1978 vom 10. Mai 200 war der inzwischen erblondete Laurent zum letzten Mal in GZSZ zu sehen. Dies sollte zunächst allerdings noch kein Abschied von seiner Rolle als "Philip Krüger" bedeuten, denn bereits am 21. Februar hatten die Dreharbeiten zu dem wöchentlichen GZSZ-Spin-off "Großstadtträume" begonnen, das am 8. Mai erstmalig über den Bildschirm flimmerte und in dem Laurents "Philip" als Lifestyle- und Szeneredakteur des Lifestyle-Magazins "Pool" eine der Hauptfiguren darstellte. Doch die hinter den Erwartungen des Senders zurückbleibenden Einschaltquoten schwebten von Anfang an wie ein Damoklesschwert über der Serie, so dass RTL die "großstadt'träume" leider bereits nach der am 26. Juni gesendeten siebten von ursprünglich 26 geplanten Folgen wieder aus dem Programm nahm. Immerhin hatte Laurent in dieser letzten Folge einige starke Szenen, so dass er uns als "Philip Krüger" in bester Erinnerung bleiben wird. Für Laurent heißt es nun, sich schauspielerisch neu zu orientieren (eine Satansrolle käme doch jetzt gerade recht...), und es bleibt zu hoffen, dass es recht bald ein Wiedersehen mit ihm auf dem Bildschirm gibt!

Auf der anderen Seite bleibt Laurent jetzt etwas mehr Zeit für die Musik, denn neben der Schauspielerei hatte er die angestrebte Gesangskarriere nie aus den Augen gelassen. Nachdem er mit Fanbonustracks auf mehreren GZSZ-CDs die Gelegenheit hatte, seine musikalische Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen, ging schließlich auch sein lang gehegter Traum von einem Plattenvertrag in Erfüllung.
Im Herbst 1998 erschien seine erste Single mit der Ballade "Cry on my shoulder", die mit Platz 44 ihre beste Chartnotierung erreichte. An dem Video zur Single, in dem er einen Engel mimte, war Laurent nicht nur als Interpret beteiligt, er schrieb auch das Drehbuch und führte Regie. Im April 1999 kam sein Debütalbum "All said and done" auf den Markt, das auch drei von ihm selbst geschriebene Titel enthält und bereits nach der ersten Woche die Albumcharts enterte (höchste Notierung Platz 49). Einen Vorgeschmack darauf lieferte bereits die Single "Show me", die sich in den Charts bis auf Platz 47 hocharbeiten konnte. Für die Story zu dem dazugehörigen Video, die auch diesmal wieder aus Laurents Feder stammte, stand der Film "Saturday Night Fever" Pate. Eine interessante Begleiterscheinung war übrigens, dass es ihm mit diesem Song sogar zeitweise gelungen ist, den damals aktuellen Titel seines großen Vorbilds Madonna hinter sich zu lassen. Ob sich Laurent das jemals hätte träumen lassen? Die am 14. Juni 1999 erschienene Auskopplung "I'm at peace" schaffte es in den Charts zwar leider nur bis Platz 91, wodurch sich Laurent aber nicht entmutigen ließ, sondern fleißig weiter an neuen Songs bastelte.
Nach einer kleinen schöpferischen Pause und einem Wechsel der Plattenfirma erschien am 29. Mai 2000 mit "No angels" eine Single, die eine deutliche Weiterentwicklung spüren ließ und an der Laurent diesmal federführend beteiligt war. Bei dem dazugehörigen Videoclip, einem Vampir-Plot nach dem Vorbild von "From dusk till dawn", hat das Energiebündel nicht nur das Drehbuch und die Regie wieder in die eigenen Hände genommen, sondern trat auch gleichzeitig als Produzent auf. Leider gelang es ihm damit aber nicht, die Chart-Allmacht der "Big Brother"-Kammersängerriege zu durchbrechen, so dass erneut eine längere Sangespause eintrat, die aber nun ein Ende gefunden hat. Auf dem CSD-Sampler "Pride 2001" ist Laurent mit dem Titel "No limitation to love" vertreten. Zusammen mit vier TänzerInnen und mit einer geballten Ladung Sex-Appeal verkündet er in der eigens auf diesen Song abgestimmten Bühnenshow diesmal als Alien seine Botschaft. Diese Dance-Nummer trifft sicherlich den Zeitgeschmack und sollte eigentlich auch als Single veröffentlicht werden. Leider machte die betreffende Plattenfirma in der letzten Minute einen Rückzieher, so dass es derzeit noch unklar ist, wann wir Laurent auf CD wiederhören.

Da Laurent aber sehr ehrgeizig ist und sich auch bei Fehlschlägen nicht so leicht unterkriegen lässt, wird er sich auch weiterhin Songs schreiben und sich mit den verschiedensten Projekten vor und hinter der Kamera befassen. Drehbücher schreiben, Regie führen usw. - es gibt noch viele Herausforderungen, denen sich das Multitalent stellen möchte. Laurent hat also noch viel vor! Gutes Gelingen!

Zurück zur Startseite