Quelle: UNAIDS | Stand: Dezember 1997 |
Epidemiologischen Daten zu HIV und AIDS
Stand: Dezember 1997
Seit Beginn der HIV-Epidemie wurden etwa 42 Millionen Menschen mit HIV
infiziert. Bei 11,7 Millionen Menschen, davon 9 Millionen Erwachsene und
2,7 Millionen Kinder, brachen AIDS-assoziierte Krankheiten aus. Etwa 30,6
Millionen Menschen, davon etwa 1,1 Millionen Kinder, leben als
HIV-Positive. Allein 1997 kamen 5,8 Millionen neue HIV-Infektionen dazu,
das sind etwa 16.000 neue Infektionen pro Tag. Davon sind etwa 40% Frauen
(etwa 2,1 Millionen)!
Durch die HIV/AIDS-assoziierten Erkrankungen starben
etwa 2,3 Millionen Menschen weltweit, darunter etwa 460.000 Kinder unter 15
Jahren. Mehr als 90% der Neuinfizierten und Toten kommen aus
Entwicklungsländern. Im Verlauf der Epidemie wurden etwa 8,2 Millionen
Kinder zu Halbwaisen oder Vollwaisen.
Der Unterschied in den Auswirkungen von HIV/AIDS zwischen den
Industrieländern und den Entwicklungsländern ist gewaltig. Während die
Mortilität bei AIDS in den USA, Westeuropa und Australien sinkt, steigt sie
in Afrika, Südostasien und Lateinamerika sprunghaft an.
In den USA und Westeuropa ist etwa jeder Zweihundertste Erwachsene zwischen
15 und 49 Jahren HIV-infiziert, in einigen Gegenden Zentralafrikas hingegen
sind etwa 10-40% aller Schwangeren infiziert. Zur Zeit wurden mehr als 75%
aller HIV-Infektionen durch heterosexuellen Geschlechtsverkehr ausgelöst!
Die perinatale Infektion, durch die etwa 90% aller HIV-Infektionen bei
Säuglingen und Kindern verursacht wird, kommt hauptsächlich in
Entwicklungsländern vor. Während in den Entwicklungsländern Schwangeren und
Neugeborenen antiviral therapiert werden, um diesen Übertragungsweg zu
verhindern, erhalten HIV-infizierte Schwangere in den Entwicklungsländern
wenig oder gar keine antivirale Therapie, so daß eine enorme Diskrepanz in
der Anzahl der perinatalen Infektionen entsteht.
Zusätzlich haben neuere Umfragen ergeben, daß knapp 75% der HIV-Positiven
in USA und Europa ihren Serostatus kennen, während 80-90% der Infizierten
in den Entwicklungsländern zuvor nie auf HIV getestet wurden und auch
weiterhin nicht über ihre Infektion bescheid wissen.
Für die ständig steigende Mortalität und Morbidität durch AIDS in den
Entwicklungsländern sind viele Faktoren verantwortlich: fehlende
medizinische Einrichtungen, fehlende Diagnose-Ausrüstung, fehlende
antivirale Therapie und zuwenig Geld, um Präventions- oder
Therapieprogramme durchzuführen.
Hohe Prävalenzen, häufiges risikoreiches Verhalten [wie ungeschützter
Geschlechtsverkehr] und eine weite Verbreitung von Geschlechtskrankheiten
(STDs) wirken zusammen und verschlimmern in weiten Teilen der
Entwicklungsländer die Epidemie noch. Zudem komplizieren andere endemische
Krankheiten wie Tuberkulose und gastrointestinale Infektionen, die sehr
häufig in Entwicklungsländern vorkommen, die Behandlung der HIV-Positiven
und sind auch ein weiteres Problem für das medizinische Personal, das die
HIV-Positiven behandelt.
Thomas C. Quinn, M.D.
(UNAIDS. The International Pandemic of HIV - Introduction and Overview, 1997)
Johns Hopkins Universität
Abteilung für Infektionskrankheiten
HIV/AIDS - Eckdaten in Deutschland
Stand: September 1998
HIV-Infektionen | |
Gesamtzahl aller Infizierten: | |
Verteilung nach Geschlecht: | |
- Männer | |
- Frauen | |
Neuinfektionen pro Jahr: |
Regionale Verteilung:
52% aller bisher HIV-Infizierten stammen aus den Großstädten Frankfurt a.M., München, Berlin
(West), Düsseldorf, Köln und Hamburg. 45% aller bisher HIV-Infizierten kommen aus Regionen
außerhalb der obengenannten Großstädte in den alten Bundesländern. In den neuen Bundesländern
(inkl. Ost-Berlin) wurden bisher etwa 1.900 (2%) HIV-Infektionen diagnostiziert.
AIDS-Fälle | |
Vollständigkeit der Erfassung: | |
Gesamtzahl der Meldungen seit 1982: | |
Davon als gestorben gemeldet: | |
Verteilung nach Geschlecht: | |
- Männer | |
- Frauen | |
Neuerkrankungen pro Jahr: |
Regionale Verteilung:
53% aller bisher an AIDS Erkrankten stammen aus den Großstädten Frankfurt a.M., München,
Berlin (West), Köln, Düsseldorf und Hamburg. 45% aller bisher Erkrankten kommen aus Regionen
außerhalb der obengenannten Großstädte in den alten Bundesländern. Aus den neuen Bundesländern
(inkl. Ost-Berlin) stammen bisher 346 (2%) der diagnostizierten AIDS-Fälle.
Robert Koch-Institut
Fachgebiet 21
Team HIV/AIDS
General-Pape-Str. 62-64
D-12101 Berlin
Quellenangaben