Das HIV-Genom

HIV-Genom
Das HIV-Virion
HIV-Virion


Strukturelle Gene
gag: codiert für das Nukleokapsid (p55, p18, p24)
pol: codiert für die Enzyme (Reverse Transkriptase, Protease, Integrase)
env: codiert für die Hülle des Virus (gp 160, gp120, gp41)

Regulatorische Gene
rev, tat: regulatorische Gene (virale Replikation)
vif, vpr, vpu, nef: akzessorische Gene
nef: bindet an Tyrosin-Kinasen (Induktion)


Mitte 1998 wurde in Maryland/USA das vollständige Genom des HIV-1 Subtyps G isoliert:

"Here we report the first two virtually full-length genome sequences from HIV-1 subtype G, isolated in Sweden and Finland but originating in Congo and Kenya, and from two Djibouti isolates sharing the A/G recombinant structure of Nigerian isolate, IbNG." (Carr et al., 1998)


Am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Regensburg wurde ebenfalls 1998 das komplette Genom von HIV-1 Subtyp B charakterisiert und geklont (Graf et al., 1998).

Die Abteilung für Virologie und Zelluläre Immunologie am Pasteur-Institut in Paris sequenzierte schon 1995 das Genom von HIV-2 (Galabru et al., 1995).


Elektronenmikroskopische Aufnahmen von HIV

Die AIDS-Kritik fordert von Zeit zu Zeit elektronenmikroskopische Aufnahmen von HIV als Beweis für die Existenz des Virus.

Schon die Arbeiten von Montagnier (1983) und Gallo (1984) über die Isolation von HIV enthielten solche EM-Fotos von HIV. Für EM-Aufnahmen von Viren aus dem Plasma sind aber prinzipiell Konzentrationen von etwa 105 bis 106 Partikel pro ml nötig. Deshalb müssen die infizierten Patientenlymphozyten entweder mit Spenderlymphozyten oder mit permanenten Zell-Linien kokultiviert werden, um Virus anzuzüchten und solche Konzentrationen zu erreichen.

Die AIDS-Kritik behauptet nun, die fotografierten Partikel seinen Kultur-Artefakte (z.B. endogene Retroviren). Dies ist nicht nachvollziehbar, weil Kontrollkulturen völlig partikelfrei sind, was die AIDS-Kritik bisher noch nicht zu erklären vermochte.

Zudem gelingt eine EM-Aufnahme von extrazellulärem reifem HIV einwandfrei ohne Kultivierung direkt im lymphatischen Gewebe, weil dort die Virus-Konzentrationen ohnehin wesentlich höher sind als im Plasma. Bei dieser Methode können also keinesfalls Kultur-Artefakte auftreten. Solche EM-Fotos von HIV sind mittlerweile vielfach publiziert, z.B. in:

"Accessory Cells in HIV and Other Retroviral Infections", herausgegeben von P.Racz, C.D. Dijkstra und J.C. Gluckman. Karger-Verlag 1991 (ISBN 3-8055-5323-4).

Nachfolgend sehen Sie eine sehr gute EM-Aufnahme von HIV, die in der Abteilung für Mikrobiologie der Universitat von Otaga (Neu Seeland) angefertigt wurde:

EM-Aufnahme von HIV

Aus dem Standardwerk der Virologie "Fiels: Virology", 3. Ausgabe 1996 Vol. 2, S. 1882, stammt das folgende Foto:

EM-Aufnahme von HIV

Weitere zahlreiche Aufnahmen finden sich in Publikationen wie der oben erwähnten und im WWW.


Quellenangaben

  1. Carr JK, Salminen MO, Albert J, Sanders-Buell E, Gotte D, Birx DL, McCutchan FE: Full genome sequences of human immunodeficiency virus type 1 subtypes G and A/G intersubtype recombinants. Virology 1998 Jul 20;247(1):22-31
  2. Graf M, Shao Y, Zhao Q, Seidl T, Kostler J, Wolf H, Wagner R: Cloning and characterization of a virtually full-length HIV type 1 genome from a subtype B'-Thai strain representing the most prevalent B-clade isolate in China. AIDS Res Hum Retroviruses 1998 Feb 10;14(3):285-288
  3. Galabru J, Rey-Cuille MA, Hovanessian AG: Nucleotide sequence of the HIV-2 EHO genome, a divergent HIV-2 isolate. AIDS Res Hum Retroviruses 1995 Jul;11(7):873-874


Hauptseite Informationen zu HIV


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