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4) Überblick über technische Hilfsmittel Corinna Krause
Ein Hörgerät ist heute ein ausgereiftes elektronisches Instrument. Es arbeitet wie ein hochwertiger Verstärker , muss aber darüber hinaus noch Schutzmechanismen besitzen. Das Hörgerät hat die Aufgabe, den ankommenden Schall über ein Mikrofon aufzunehmen, zu analysieren, gegebenenfalls zu verändern und über einen Hörer ( " Lautsprecher " ) an das Ohr weiterzuleiten. Das Bestreben, Schallerscheinungen, insbesondere Lautsprache, akustisch zu verstärken, ist praktisch so alt wie die Hörgeschädigtenbildung selbst. Um 1949 unterschied man mechanische und elektrische Hörapparate. Zu den mechanischen Instrumenten gehörten Hörschläuche, Hörrohre und Hörtrompeten aus Blech, Hartgummi, Holz, Leder und Glas. " Diese Apparate stellen im Wesentlichen eine künstlichen Vergrößerung der Ohrmuschel dar und müssen zur Verstärkung der aufgefangenen Töne mit einem gewissen Luftraum oder einem Resonanzboden ausgestattet sein, damit die Töne der menschlichen Sprache mit einiger Klarheit dem Ohr zugeführt werden können. " Leicht Schwerhörige benutzten Hörschläuche, Hörrohre und Hörtrompeten. Mit diesen Geräten wurde der Schall einmal verstärkt. Sie hatten eine Trichteröffnung bis zu 7 cm und eine Röhrenlänge bis zu 28 cm. Schwerhörige mittleren Grades benutzten Hörrohre mit größerer Schallverstärkung, Trichteröffnung und Länge, wie z. B. - Leitersches Hörrohr - Imperator - Pleophon - Hörglocke von Wendschuh ( Dresden ) - Tascheninstrument von Frank- Valerie ( Paris )
Apparate ( Guyescher Hörlöffel ) von noch größerer Schallstärke und Länge wurden von Schwer- hörigen genutzt. Im Klassenunterricht wurden Megaphone und der Reinfeldersche Vielhörer eingesetzt. Ferner sind künstliche Trommelfelle und Denta- oder Audiphone zu nennen.
Die elektrischen Apparate waren meist von geringerer Größe, unauffälliger und von größerer Schallverstärkung ( bis zu 70 mal ), hatten ein oder zwei Hörer, einen oder mehrere Schallempfänger und eine Batterie. Zu den elektrischen Apparaten zählte man Hörapparate ( z. B. die Damentasche mit elektrischem Hörapparat für die Straße, Tischapparate für Theater und Konferenzen, elektrische Gruppenhörer für Kirchen und Versammlungsräume ) und das Mikrofon, welches dem Schwerhörigen beim Telefonieren half Daran anschließend ( ca. um 1955 ) entwickelten sich die Hilfsmittel immer weiter. Sie wurden leistungsfähiger, kleiner und leichter. Jetzt wurden die Geräte unterteilt in
- Taschengeräte : Bild 1
- Hinter- dem- Ohr- Geräte: Bild 2 ( HdO. Geräte)
- Hörbrillen Bild 3
Weiteren Einsatz fanden Knochenleitungshörer, Doppelkleinsthörer, Einzeltrainer " Bet-102 " und Integralhörer. Im Unterricht einer Klasse wurden die stationäre Gruppenhöranlage " GH- 65 " und " BAO- 56 " verwendet. Spezielle Unterrichtsmittel waren der Tastvibrator " TV 100 " und der Dynamik- Indikator " DI 2/77 ".
- Bild 4 - Bild 7
Die Anzahl der Hörgerätearten konnte um zwei Apparate erweitert werden. Hinzu kamen die " In- dem- Ohr- Geräte " ( IdO- Geräte ) und Gehörgangsgeräte.
- Bild 8
In neuester Zeit gewannen Cochlear- Implants immer mehr an Bedeutung. Diese Implantate sind eine Hilfe für gänzlich Taube. CI- Geräte bestehen aus einem Taschengerät ( dem Sprachprozessor ) und dem Implantat. Hinter dem Ohr werden ein Mikrofon und die Induktionsspule getragen.
- Bild 9
Zusätzliche Hörhilfen sollen der Vollständigkeit halber kurz genannt werden. Dazu zählen: - große und kleine Hörschleifen - Zusatzmikrofone - Telefonadapter - Überblendregler - Induktionsspulen - Mini- Fonator
- Bild 10
- Bild 11
Weitere Hilfsmittel sind: - Videotext (VT) - Fernsehuntertitelung - Bildschirmtext (Btx) - Mail- Box - Schreibtelefon - Telefon ( mit Blink- oder Blitzlampe) - Wecker mit optischem Signal ( gekoppelt mit Rüttelkissen ) - Babywächter mit optischem Signal - Haustürklingel mit optischem Signal
- Bild 12
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