Der Kuss

Der Klinge glühend heißer Kuss
brennt heißer noch als Feuer.
Die Schneide gleitet zarter noch
,
als alles and're könnte,
über Haut so weiß wie Schnee
und so weich wie Seide.
Wo ihr Kuss die Fläche traf
quillt hervor in dünnem Strome
Blut, so warm und doch so kalt
und fließt und fällt zu Boden.
Und mit dem Blut vergeht der Schmerz,
die Qual, die in der Seele
sich's eingerichtet hat
und nie vergehen wollte.
Und doch ist klar,
sie kommt zurück,
dann wieder küsst der kalte Stahl
die warme Haut in engem Glück.

02-25-02