Interview mit Frank Röpke und
Tim Grunwald
aus Hannover
Frage 1: Wann habt
ihr mit dem Tanzen begonnen?
Frank: Oh.. ohh... lang, lang ists her... meinen
ersten Tanzkurs habe ich im Jahr 1990 absolviert. Das hat mir dann so gut gefallen, daß
ich die klassische Tanzschulkarriere" mit dem Gold-Star Kurs abgeschlossen
habe. Nach kurzer Trainingszeit folgte dann im Januar 1992 das erste Turnier... memories....
Tim: Im zarten Alter von 14 Jahren begann ich mit dem ersten Tanzkurs.
Voller Tatendrang testete ich parallel gleich das Stepptanzen und Rockn Roll.
Schlußendlich bin ich dann aber irgendwie doch den klassischen" Sektionen
verfallen, so daß ich zwei Jahre später das erste Lateinturnier tanzte. Nach weiteren
zwei Jahren folgte dann das erste Standardturnier.... jaja kaum zu glauben, nicht
wahr??!!
Frage 2: Seit
wann tanzt ihr zusammen?
Frank: .......äääähhhh..... das war irgendwann Mitte Dezember
1999.....
Tim: .......um genau zu sein war es der 17. Dezember 1999.
Frage 3: Wo trainiert ihr und mit wem?
Frank: Wir haben das große Glück in einem Verein zu trainieren, dessen
Trainingssaal sehr zentral in Hannover gelegen ist und hervorragende
Trainingsmöglichkeiten bietet. Hinzu kommt, daß der Saal häufig innerhalb der Woche zum
freien Training zur Verfügung steht rundherum also optimale
Trainingsmöglichkeiten.
Tim: Mit wem??? Tja, das läßt sich so leicht gar nicht beantworten. Als
erstes wäre da aber Thorsten Schreiter zu nennen, der von der ersten Minute an unserer
Seite stand und dem wir sicherlich am meisten verdanken....(dicken Schmatz an ihn....)
Seit Ende letzten Jahres fahren wir zusätzlich mehr oder weniger regelmäßig
zu Ralph Lepehne nach Bonn. In Hannover nehmen wir dann noch am Gruppenunterricht
von Dirk Heidemann teil. Insgesamt bedeutet dieses Trainergespann eins: Infos, Infos,
Infos.... die verarbeitet und umgesetzt werden wollen.....
Frage 4: Was war bisher der wichtigste
Moment in eurer Tanzkarriere?
Frank: Hmmm....... schwierig....... sicherlich war Zürich 2000 und der
Gewinn der Silbermedaille etwas ganz Besonderes...... aber für mich persönlich war
unsere erste Show vor reinem Hetero-Publikum" eine ganz wichtige
Erfahrung....Es ist schon ein etwas mulmiges Gefühl, in einen Saal einzutreten, in dem
Dutzende ältere, blond-tupierte Damen im kleinen Schwarzen" sitzen, deren
Männer sich über die Problematik der kollektiven Irrationalität.... oder was auch
immer.... unterhalten!! (In diesem Zusammenhang schöne Grüßen an den Bremer
Bürgermeister nebst Gattin.... ;-) .....) Um so schöner war das Gefühl der Akzeptanz
und Begeisterung schon nach dem ersten Tanz.....
Tim: .....das stimmt, das war schon ein schönes Gefühl.... und Zürich
???!!! Keine Frage, ein tolles Turnier, super Stimmung, tolle Atmosphäre
insbesondere im Finale.... einfach unvergeßlich.... Ganz besonders wichtig war für uns
aber auch der Sieg in Nijmwegen. Das erste Mal das Blackpool des gleichgeschlechtlichen
Tanzens zu gewinnen.... da wird die stolze Brust doch gleich viel größer.... Wir selbst
hatten an diesem Tag auch das Gefühl unsere bisher beste Leistung gezeigt zu haben.....
und ganz unter uns: dieses Gefühl ist bei uns leider nur sehr selten festzustellen, da
wir mit uns selbst sehr kritisch sind.
Frage 5: Welchen Tanz mögt ihr
besonders und warum?
Frank: Samba, Samba, Samba.....
Tim: Samba, Samba, Samba.....!!!!! Warum wissen wir eigentlich auch nicht
aber von Beginn an, war die Samba unser absoluter Favorit....
Frage 6: Was fasziniert euch
an Equality dancing und warum?
Frank: Wahrscheinlich möchte jetzt jeder wieder hören wie schön es ist
als Mann mit einem Mann bzw. als Frau mit einer Frau zu tanzen.... und die nicht
festgelegten Rollen..... bla bla bla...... Was mir persönlich aber viel besser gefällt,
ist die Atmosphäre, die auf den Turnieren herrscht. Meist habe ich eher das Gefühl mich
auf einer großen Familienfeier zu befinden, als auf einem Tanzturnier. Wie in jeder
Familie gibt es zwar auch in unseren Reihen einige böse Stiefbrüder /-schwestern bzw.
Onkel und Tanten, die meinen sie müßten schlechte Stimmung verbreiten..... aber im
Vergleich zu Hetero-Turnieren ist diese Anzahl eher gering in der Hoffnung, daß
dies auch so bleibt!!!
Tim: Die Altersstruktur von relativ jung" bis hin zu
vielleicht nicht mehr ganz soooo jung" das ist es, was mir am Equality
dancing am besten gefällt. Zusätzlich macht die Mischung von
Turniertanzeinsteigern" bis hin zu Turniertanzerfahrenen" das Bild
des Equality dancing so facettenreich und interessant. Es ist doch einfach schön zu
sehen, wie Menschen versuchen sich möglichst ästhetisch gemeinsam nach Musik zu bewegen.
Ob da nun einer schon am Ende des 2. Frühlings steht oder die Hufe vielleicht nicht ganz
so schnell bewegen kann, ist doch eigentlich völlig irrelevant. Im Vordergrund sollte
immer noch der Spaß an der Sache stehen.
Frage 7: Was gefällt euch dabei
weniger?
Frank:...... wenn ich so recht überlege..... da gibt es eigentlich
nichts, was mir nicht gefällt....!!!
Tim: Hmm..... vielleicht nur, daß mir Frank beim Führen manchmal
versucht die Hand zu brechen.... ;-)
Frage 8: Wie schaut euer Alltag außer Tanzen
aus?
Frank: Eigentlich ganz normal.... Ich arbeite bei der Deutschen Messe AG
in Hannover und bin im Bereich der Eventorganisation tätig. Seit zwei Jahren absolviere
ich parallel noch ein Abendstudium der Betriebswirtschaftslehre.... da bleibt dann
schlussendlich gerade noch genug Zeit, um ausreichend zu trainieren...... achso... und
dann war da noch die bessere Hälfte...... grins.....
Tim: Auch ich verbringe die meiste Zeit des schönen Tages im Büro.....
Als Kreditsachbearbeiter bin ich verantwortlich für die Zustimmung oder Ablehnung von
Kreditanträgen. In der verbleibenden Zeit verbringe ich mehrere Stunden in der Woche im
Fitneßstudio, um sich dann dort mal so richtig auszutoben".
Frage 9: Wer sind eure Vorbilder im
Tanzen?
Frank: Mich beeindrucken immer wieder die Leistungen von Brian Watson und
Carmen. Das ist schon ziemlich verrückt, was die beiden auf die Fläche zaubern. Wenn man
davon auch nur 10 % könnte, wäre das schon ein toller Erfolg und würde wahrscheinlich
jede Deutsche Meisterschaft gewinnen. Insbesondere die Paarharmonie bei Brian und Carmen
sind absolut perfekt...... einfach genial...... schwärm.....
Tim: Hinzu kommt aber sicherlich auch Ralph Lepehne. Wir haben noch nie
einen Mann gesehen, der sooooo beweglich ist und seinen Körper so genau kennt. (Ralph ist
sicherlich gute 2 Köpfe kleiner als Frank und ich trotzallem schaffte er es im
Paso doble sich so aufzustellen, daß er mindestens dreimal so groß aussah wie wir beide
zusammen...) Daher sind wir natürlich glücklich bei ihm Privatstunden nehmen zu können,
um so einen Bruchteil seiner Fähigkeiten zu übernehmen.
Frage 10: Was sind eure nächsten Ziele?
Was wollt ihr noch erreichen?
Frank: In erster Linie möchten wir natürlich unser eigenes Tanzen
ständig verbessern. Den eigenen Stil, den wir nun seit mehr als 1 ½ Jahren verfolgen,
möchten wir immer weiter ausbauen und ausarbeiten. Unser mittelfristiges Ziel ist
natürlich ein gutes Abschneiden bei den diesjährigen Eurogames in Hannover. Ein lieber
Freund (Schmatz an Patrick.....) und ich sagen immer You never know, what will
happen" Und das ist genau die Einstellung, mit der wir auf jedes Turnier fahren......
Tim: Das stimmt.... es gibt Tage, an denen einfach nichts funktionieren
will oder man mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, oder... oder.... oder.....
Langfristig gesehen ist natürlich unser Ziel das andere Ende der Welt...... will
heißen..... SYDNEY 2002. Ich bin mir sicher, daß dies ein unvergeßliches Ereignis
wird..... mit einem für uns hoffentlich gutem Ergebnis!..... grins.....
Ich wünsche euch weiter viel Erfolg und bedanke mich für dieses Gespräch.
Andrzej Selerowicz, Juni 2001