Du bist von mir und ich bin von dir


Spiritualität ist etwas über die Beziehung, die wir mit uns selbst, mit den anderen und mit dem Universum haben. Spiritualität ist für uns alle sehr nützlich. Sie hilft uns, den Schatz von Liebe wiederzuentdecken, den wir in unseren Herzen haben. Liebe, Mitgefühl und Hingabe finden wir neben vielen anderen Qualitäten, wenn wir beginnen, uns für unsere Spiritualität zu öffnen. Der spirituelle Pfad ist sehr subtil und einfach. Um spirituell zu sein, muss man keine besonderen Kräfte besitzen. Man muss allein dem Leben gegenüber offen bleiben. Diese Offenheit verbindet alles Leben miteinander. Spiritualität ist ein Entwicklungsprozess der Seele. Es ist der Pfad der Fertigstellung, nicht  der Perfektion. Gegenward uns Spiritualität sind sehr ähnlich. Präsent zu sein ist der Weg zum spirituellen Erwachen. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem spirituellen Sein und dem Bemühen, spirituell auszusehen. Viele Jahrhunderte lang wurde uns gelehrt, wie wir uns herrichten können, um spirituell auszusehen, bis zu dem Punkt, dass wir aus Spiritualität einen Beruf machten. Die Funktion der berufsmäßigen Spirituellen war meistens, die normalen Leute zu schwächen. Es wurde ihnen beigebracht, ihre Grundbedürfnisse zu leugnen. In früheren Zeiten wurde Spiritualität von einem furchteinflößenden Gott gelehrt. Ein Gott der Schuld, Wut und Zurückweisung. Heutzutage hat der New Age Gott eine andere Form der Leugnung angenommen. Er/Sie lächelt zustimmend, immer positiv, kann alles bekommen, was er/sie will und kennt keine Verzweiflung. Er versteckt sich, wenn er krank ist, und gibt vor, immer gut drauf zu sein.

Es tut weh, all die Zerstörung, die statt findet, zu sehen. Und es ist nichts falsch daran, wenn wir die Schmerzen der Welt fühlen. Es ist nicht pathologisch, Verzweiflung zu fühlen. Mit unseren Gefühlen sind wir normal. Es ist ein Zeichen dafür, dass wir noch lebendig sind, und dass wir verbunden sind. Wir sind offen für das Leben in uns und außerhalb unserer Haut. Das heißt auch, dass wir noch lieben und Mitgefühl haben können.

Jabrane Sebnat


Meditation und Präsenz

Ich akzeptiere meine Gefühle von Verzweiflung.

Ich akzeptiere das Gefühl des Schmerzes für die Welt.

Ich akzeptiere, dass wir uns in einem fürchterlichen Durcheinander befinden.

Ich entwickele mein Gespür für Mitgefühl.

Ich bin jetzt hier, und ich akzeptiere meinen Teil der Aufgabe.

Ich richte mich auf mein eigenes Leben aus.

Ich habe Vertrauen in die Schönheit der Schöpfung.

Ich akzeptiere, dass ich nicht perfekt bin.

Leben ist für mich ein Moment, und ich nehme den Lauf seiner Ereignisse, wie sie kommen.

Ich anerkenne meine Hilflosigkeit, nicht der allmächtige Gott zu sein, mit tausenden Herzen, um die Menschheit zu retten.

Ich akzeptiere die Tatsache, dass kein Messias nach mir kommt, um den Platz zu säubern und es wieder wie das verlorene goldene Paradies aussehen zu lassen.

Ich bringe mein Leben in Ordnung und gebe der Welt  meinen Beitrag.

Ich erinnere die göttlichen Qualitäten meiner Essenz durch das Wiederholen meines Dhikrs.


(Jabrane Sebnat)