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Kurze Chronik der cubanischen Revolution ab 1959
31.12.1958
Einnahme von Santiago de Cuba. Batista, der Führer einer der brutalsten Diktaturen
Lateinamerikas flieht in der Silvesternacht aus dem Land!
8.1.1959
Siegreicher Einzug in Havanna: Sieg der Revolution! Die
"Regierung der nationalen Einheit" bleibt im wesentlichen untätig, so handelt
die Guerilla-Armee als politische Macht. Sie löst den Kongress auf und entlässt 50 %
aller Staatsbeamten, löst Armee, Polizei und Geheimdienst auf, legalisiert die PSP und
verurteilt 550 Batista-Schlächter zum Tod.
Februar 1959
Fidel wird Ministerpräsident mit Sondervollmachten.
Juni 1959
Erste Agrarreform: 10.000 Großgrundbesitzer (mit jeweils mehr als 400 ha Land)
werden enteignet. 150.000 Bauernfamilien erhalten Land, Viehfarmen werden Staatseigentum,
Zuckerplantagen werden Eigentum von Kooperativen (1962 staatlich); damit ist der Staat im
Besitz von 41% der landwirtschaftlich genutzten Fläche.
Sozialreform: die Mieten werden herabgesetzt, Villen beschlagnahmt,
Wohnungsprogramm, Erhöhung der Minimallöhne, Schaffung von Arbeitsplätzen, Schaffung
einer Sozialversicherung, Aufbau des Gesundheitswesens, Schaffung demokratischer
Massenorganisationen. * Tausende von Großgrundbesitzern und Kapitalisten flüchten nach
Miami. * In der Bewegung M-26-7 brechen Widersprüche auf, der rechte Flügel ist gegen
die Zusammenarbeit von Fidel mit den Kommunisten (PSP).
1960
USA stoppen die Öllieferungen, die Sowjetunion springt sofort ein, USA sabotieren die
Verarbeitung sowjetischen Erdöls, daraufhin wenden alle ausländischen Ölgesellschaften
nationalisiert.
6.7.1960
USA setzen Zuckerquote ans, daraufhin werden 36 Zuckerfabriken, 'Telefon- und
Elektrizitätswerke nationalisiert.
September 1960
Es werden sämtliche Banken verstaatlicht, auch die ausländischen, über angebotene
Entschädigungen wollen die USA nicht verhandeln.
Oktober 1960
US-Warenembargo gegen Cuba, daraufhin werden 400 große amerikanische und cubanische
Unternehmen nationalisiert. Eine Woche später sind die letzten 166
Privatunternehmen dran. - Die Stadtreform verbietet Eigentum an Mietshäusern. Nur
ein Haus darf behalten werden. - Ständige Sabotage , Terror und Mordaktionen voll
Konterrevolutionären, durch CIA unterstützt. Gründung der Komitees zur Verteidigung der
Revolution (CDR).
Januar 1961
Abbruch der diplomatischen Beziehungen durch die USA. - Beseitigung des
Analphabetentums. Für die rund 980 000 Analphabeten werden 270.000
"alfabetizatores" aus Land geschickt.
April 1961
Von CIA ausgebildete Exilcubaner- versuchen in der "Schweinebucht" zu landen und
werden zurückgeschlagen. - Die Cubanische Revolution nimmt sozialistischen Charakter an.
- Zucker bleibt weiterhin die Hauptquelle für Devisen, Mobilisierung für eine
Rekordernte und Mechanisierung.
1962
Zweite Agrarreform: nur Ländereien unter 67 ha bleiben privat (ca. 30%).
Oktober 1962
Beginn der "Oktoberkrise": USA entdecken Raketen auf Cuba, verhandeln mit UdSSR
über den Abzug. Cuba stellt Forderungen (Ende der Blockade, der subversiven
Aktivitäten, Rückgabe des Stützpunktes" Guantanamo), UdSSR verhandeln mit USA ohne
die Beteiligung Cubas.
März 1964
Auf der- NATO Konferenz in Paris fordern die USA von seinen Alliierten den Abbruch des
Handels mit Cuba; USA verweigert allen Staaten, die mit Cuba Handel treiben,
wirtschaftliche und militärische Hilfe.
1965
Gründung der Kommunistischen Partei Cubas - PCC; Zusammenschluss von M 26, PSP,
Revolutionärem Direktorium; Fidel leitet das Zentralkomitee und das Politbüro. - Ché
tritt von seinen Funktionen in Cuba zurück und geht als Internationalist nach Afrika,
später nach Bolivien und unterstützt dort den Guerillakampf. - Vertrag mit den USA über
eine Luftbrücke für Ausreisewillige nach Florida. Jugendliche im Wehrdienstalter
und benötigte Fachkräfte bleiben ausgeschlossen. Handelsverträge mit China und
der Sowjetunion.
1967
Tausende von Jugendlichen gehen aufs, Land zur Ernte. - Ché stirbt in Bolivien im
Guerillakampf.
1968
Privater Einzelhandel und Dienstleistungsbetriebe werden abgeschafft. Bauernmärkte
setzten nur 2% der Versorgungsgüter um.
1970
Die "gran zafra" erreicht mit 8,5 Mio. t die bisher größte Ernte.
1972
Cuba wird Vollmitglied des COMECON, kann sich ans der Isolation lösen. Mexiko und
Kanada hatten ihre Beziehungen zu Cuba nie abgebrochen.
1975
Erster Parteitag der PCC. - Die OAS (Organisation der amerikanischen Staaten)
erlauben ihren Mitgliedern, neue Beziehungen Zu Cuba Zu knüpfen. -
US-Auslandsniederlassungen werden vom Embargo entbunden.
1976
Erste Wahlen zu den Parlamenten der neuen Volksmacht (poder popular-); Verabschiedung der
Verfassung.
Oktober 1976
Die "gusanos" aus Miami zerstören - unter Befehl von Orlando Bosch - ein
cubanisches Flugzeug in der Luft, mit 73 Passagieren an Bord.
1980
Cuba entschließt sich zur kurzzeitigen Öffnung der Grenzen. Über den Hafen von Mariel
verlassen 125.000 die Insel per Schiff. - 2. Parteitag der PCC.
1984
Cuba und USA schließen eine Übereinkunft über die Rückführung illegal
Ausgereister nach Cuba. - Die Auswanderungsvereinbarungen (USA soll jährlich 20 000
aufnehmen) werden von US-amerikanischer Seite nicht eingehalten.
1986
3. Parteikongress der PCC: beschließt "rectificación", d.h.
die Berichtigung von Fehlern wurde eingeleitet - z.B. Maßnahmen gegen ausufernde
Bürokratie eingeleitet.
1987
Cubanisches Fernsehen entlarvt 29 US-Diplomaten, die für den CIA arbeiten,
1989
Durch den Zusammenbruch der RGW-Staaten verliert Cuba 1990/91 über 85% seiner
Außenhandelsbeziehung. Dies zieht in Cuba eine schwere Versorgungskrise in allen
Bereichen nach sich.
1990
Cuba erreicht die niedrigste Säuglings-Sterblichkeitsrate in Lateinamerika mit
10,7% - Cuba empfängt Kinder- uns Tschernobyl zur ärztlichen Behandlung und Zur
Erholung ( 1 0 000 Kinder gleichzeitig, bis zu -30 000 pro Jahr) .
März 1991
Nach 16 Jahren endet die internationalistische Militärhilfe in Angola; es nahmen 377.033
Kämpfer und 50 000 Zivilisten teil, 2.077 Kämpfer fielen im Krieg.
Juli 1991
Mexiko ruft auf zum ersten iberoamerikanischen Gipfel (mit Teilnahme von Cuba) als Antwort
auf die Initiative für Amerika" des US-Präsidenten George Bush.
Oktober 1991
Seit 1989 fanden über- 80 000 Versammlungen auf allen Ebenen im Volk statt, die daraus
resultierenden Vorschläge über die weitere Entwicklung, und notwendige Veränderungen
fließen in den 4. Parteitag ein: - Deklarierung der Sonderperiode in Friedenszeiten
("periodo especial");
Verabschiedung des "plan alimentario" Orientierung der Wirtschaft auf
Selbstversorgung des Landes mit Lebensmitteln); Direkte Wahl in die Nationalversammlung
und Provinzorgane wird beschlossen. - Selbständige Arbeit im Handwerks- und
Dienstleistungsbereich wird zugelassen.
November 1991
In Havanna wird der Friedensvertrag zwischen Angola, Namibia, Südafrika und Cuba
unterzeichnet. Dies ermöglicht den Frieden in Angola, die Unabhängigkeit für
Namibia und den Reformprozess in Südafrika.
Juli 1992
Cuba empfängt zur ärztlichen Behandlung 6.500 Kinder des Nuklearunfalls in Goina
(Brasilien, Sept. 1987).
2. Iberoainerikanischer Gipfel in Madrid: Fidel Castro trifft sich mit 19 Präsidenten aus
Lateinamerika, Cuba erhält die Unterstützung von 61 Europaparlamentariern aus 11
Ländern.
Dezember 1992
USA verschärft die Blockade mit dein Erlass des "Torricelli-Gesetzes" z.B. kein
Schiff', das in Cuba vor Anker gegangen ist, darf für die Dauer von 6 Monaten in den USA
anlegen). - Verurteilung der US-Blockade durch die UNO-Vollversammlung (auch in den
darauffolgenden Jahren jährlich, bis zur letzten aktuellen Resolution am 14.10.98). -
Erweiterung von Joint-Ventures mit westlichen Firmen. - Umweltgipfel in Rio, Teilnahme und
Rede von Fidel Castro.
Februar 1993
Wahlen zum National- und den Provinzparlamenten: 97% Wahlbeteiligung - 93 % stimmen für
die Kontinuität der Revolution (Durchschnittsalter im Parlament liegt bei 40 Jahren).
August 1994
Geschürt durch eine maßlose Hetzkampagne der USA fliehen Cubaner auf selbst gebastelten
Flößen übers Meer. Die USA ist aber nicht gewillt die vielen Flüchtlinge
aufzunehmen, sie werden nach Guantanamo gebracht und dort von den USA interniert.
Durch cubanischen Druck kann die USA dazu gebracht werden, die Einhaltung des
Emigrationsabkommens zu versichern und so den Cubanern auf legalem Weg eine Ausreise zu
ermöglichen.
Dezember 1995
Weltkongress der Solidarität in Havanna - das José-Marti-Jahr wird weltweit gefeiert.
Diskussion der notwendigen wirtschaftlichen Veränderungen in den Arbeiterversammlungen;
Nationalversammlung beschließt u.a. die Freigabe des Dollars, die Zulassung von
Bauernmärkten.
1996
Der amerikanische Kongress beschließt das "Cubanische Demokratie- und
Solidaritätsgesetz" (!), das es US-Amerikanern und Exilcubanern ermöglicht, vor
US-Gerichten Verfahren gegen Firmen einzuleiten, die in enteigneten cubanischen Besitz
investieren.
1997
Im August finden die "Weltfestspiele der Jugend und Studenten" statt. - Die
Gebeine des Ernesto Guevara werden zusammen mit weiteren Kämpfern in Bolivien gefunden
und in Sta. Clara feierlich bestattet.
1998
EL Niño": Ende August bittet Cuba wegen der schlimmsten Dürre seit 40
Jahren die Vereinten Nationen um Hilfe. Das Wetterphänomen EL Niño trifft Cuba
dreifach hart: nach starken Regenfällen im Winter 97/98 folgt die lange Dürreperiode ab
Mai, die Schäden an Häusern, Ernten und Vieh in Höhe von ca. 180 Millionen Mark
verursachen. Die Folge war der Ausfall von ca. 42% der geschätzten
Lebensmittelproduktion. - Als dritte Katastrophe zieht im September der Hurrican
"George" seine unheilvolle Bahn in der Karibik und richtet unglaubliche Schäden
an. Neben 14 000 beschädigten oder zerstörten Häusern ist ein großer Teil der
Kaffee- und Bananenernte vernichtet, Industrieanlagen werden beschädigt und vieles mehr.
- Gelebte Solidarität: Nach der Hurricankatastrophe "Mitch" in Nicaragua
erlässt Cuba die Schulden des Landes und entsendet Ärzte in die Krisenregion.
1999
40 Jahre Cubanische Revolution. |