Taiwan_Info


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zwischen Tradition und Moderne Das
Museum für Völkerkunde zeigt Fotos, die das Leben in
Taiwan spiegeln
Von EVELYN
PREUSS
Hamburg
- Formosa, die Schöne, nannten portugiesische Seefahrer
des 16. Jahrhunderts die Insel. Bei den Chinesen heißt
sie Taiwan, Terrassenland, und bildet seit 1949 das
Staatsgebiet der Republik China. Ein Bild des teils
tropischen, teils subtropischen Landes vermittelt im
Museum für Völkerkunde Hamburg eine Ausstellung von
Aufnahmen verschiedener einheimischer Fotografen. Ausgewählt
wurden sie vom Informationsamt der taiwanischen Regierung
und haben deshalb auch einen offiziös-glättenden
Anstrich.
Auf roten Holzgrund hat der in Hamburg lebende Kalligraph
Kenny Liao mit dem Tuschpinsel die chinesischen Stichwörter
geschrieben, nach denen die 68 Farbfotos acht Themen
zugeordnet wurden. Zuerst die Politik. Das Wichtigste ist
für die Taiwaner, dass ihre Staatsform seit den 80er-Jahren
schrittweise zur Demokratie übergeht. Man sieht, wie
Menschenmassen auf der Straße nach einer Wahl den
Parteiführern zujubeln und welche Begeisterung das für
sie noch junge System nach dem jahrzehntelangen autoritären
Regierungsstil auslöst.
Altes und Neues mischt sich in allen Lebensbereichen.
Morgens vor der Arbeit wird Sport getrieben, wie es auch
in der kommunistischen Volksrepublik China üblich ist.
Manche wenden dabei traditionelle Techniken an, andere
richten sich mehr nach westlichen Vorbildern tänzerischer
Gymnastik. Ganz westlich orientiert ist die
Naturwissenschaft, wie der Blick in die Labors und
Konstruktionshallen zeigt.
Unberührt von fremden Einflüssen blieben die religiösen
Riten. Verehrt wird die Schutzgöttin der Fischer, Matsu,
deren bunt lackierte Holzstatue den buddhistischen
Drachen-Phönix-Tempel von Chunan hoch überragt. Die
stark stilisierte Peking-Oper dagegen versucht,
dramatische Bewegungselemente der westlichen Bühnen zu
integrieren und sich der Gegenwart anzupassen.
Die schroffe Gebirgsszenerie mit ihren bis zu 4000 Meter
hohen Gipfeln, exotische Tiere und Pflanzen, können nur
andeutungsweise in dieser knapp gehaltenen Ausstellung
sichtbar werden. Eine intime Note erhält sie indes durch
chinesische Stickereien des 19. Jahrhunderts, unter denen
am originellsten die das Böse abwehrende Tigerkopfmützen
für kleine Kinder sind.
Rothenbaumchaussee
64, bis 20. Februar, di-so 10-18, do 10-21 Uhr; tägl. 11-17
Uhr zur vollen Stunde Filme über Taiwan.
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© 4.12.1999,
Ein Service vom
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Weitere Veranstaltungen laut offiziellem
Programm:
Die Ausstellung und die weiteren
Veranstaltungen werden durchgeführt vom
Museum für Völkerkunde Hamburg in Zusammenarbeit
mit der
"Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik
Deutschland,
Presseabteilung, Büro Hamburg"
(alle Veranstaltungen ebenfalls
im Museum für Völkerkunde Hamburg,
Rothenbaumchaussee 64 - U-Bahn U1 (Hallerstraße),
Bus 34 (Museum für Völkerkunde)
Sonntag 12.12.1999, 11 Uhr: "Chinesische
Volkssreligion in Taiwan"
Diavortrag von Dr. Hans-Wilm Schütte, Hamburg
"Götterwelt,
Jenseitsglaube, Opfer und Orakel der chinesischen Volksreligion
werden erläutert und anhand von Dias illustriert.
Der Vortragende ist Publizist, Reiseautor und
Mitarbeiter des Instituts für Asienkunde."
Kosten: Museumseintritt zzgl. 3 DM.
Sonntag 16.1.2000 ab 11 Uhr: "Taipeh-Tag"
Veranstaltungsreihe zu Taiwan
- 11-16
Uhr: "Die vier
Schätze des Studios"
-
Kenny Liao
zeigt die Grundlagen
chinesischer Kalligraphie.
Besucher können sich an
Pinsel,
Tusche und
Papier versuchen oder
ihren Namen auf
Chinesisch schreiben
lassen.
- 11-16
Uhr: "Ein Spiel für
Strategen - chinesisches
Schach" -
Ming-chang
Hou lehrt die Besucher,
die chinesischen Namen
der Spielsteine zu lesen
und
den Gegner
schachmatt zu setzen.
- 11-16
Uhr: "Bleibende
Bindungen" -
Einführung
in die Kunst chinesischer
Glücksknoten von Hsiao-ying
Piepenburg und
Chin-fang
Lee.
- 12-14
Uhr: "Tafeln wie
in Taiwan"
John Hu
zeigt, wie chinesische
Ravioli (Jiaozi)
zubereitet werden - zum
Selbermachen für
jedefrau
und jedermann, solange
der Vorrat reicht.
- 14-15
Uhr: "Der
Kuhhirte und das Webermädchen"
Chinesische
Märchen für Kinder und
Junggebliebene
- 16 Uhr:
"Tonight Nobody
Goes Home" (Jintian
bu hui jia)
Filmkomödie,
Taiwan 1996/OmEU;
R: Sylvia
Chang; Alle Mitglieder
einer Familie versuchen
aus ihrem vertrauten und
langweiligen
Alltagsleben
auszubrechen und erleben
unterschiedlichste
Abenteuer.
Donnerstag 3.2.2000, 19 Uhr: "Politische
Entwicklungen zwischen Taiwan und China"
Vortrag von Dr. Oskar Weggel, wissenschaftlicher
Referent am Institut für Asienkunde, Hamburg
"Der Referent beleuchtet
die politischen Beziehungen zwischen Taiwan und dem Festland,
sowie die Entwicklung und den derzeitigen Stand
der Beziehungen."
Kosten: Museumseintritt zzgl. 3 DM.
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