Taiwan-Info

"Welt" vom 26.10.2001
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Keine deutschen U-Boote nach Taiwan |
Die Bundesregierung hat den Export deutscher U-Boote nach Taiwan nachdrücklich abgelehnt. Damit ist auch die beabsichtigte Lieferung durch die USA unmöglich. Es drohen Spannungen zwischen beiden Ländern. |
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| Berlin - Die
Bundesregierung hat ihre ablehnende Haltung zu einem
Export deutscher U-Boote nach Taiwan bekräftigt und dies
mit ihrer China-Politik und den Rüstungsexport-Richtlinien
begründet. "Die Bundesregierung wird keine
Genehmigung erteilen", sagte Regierungssprecher Uwe-Karsten
Heye zu entsprechenden Überlegungen der US-Regierung.
Diese Haltung liege in der "Ein-China-Politik"
begründet und stehe in der Kontinuität der
Bundesregierung. Der Vize-Präsident des Bundestages,
Hermann Otto Solms (FDP), sprach sich während eines
Taiwan-Besuchs indes dafür aus, eine deutsche
Beteiligung an dem Rüstungsgeschäft nicht von
vorneherein abzulehnen, sondern diese Frage zu prüfen.
Die US-Regierung hat Taiwan umfangreiche
Waffenlieferungen in Aussicht gestellt, darunter auch U-Boote,
wie sie derzeit nur in Deutschland und den Niederlanden
gebaut werden, nicht aber in den USA. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin sagte, die Bundesregierung wolle die Spannungen in der Region nicht durch die Lieferung von Kriegswaffen verschärfen. Längerfristig droht damit Streit um die Sicherheitspolitik in Asien, denn Washington verlangt klare Positionen von Deutschland und der EU. Nach Angaben der AA-Sprecherin gab es aber keine Anfrage der USA an die Bundesregierung. SPD-Fraktionschef Peter Struck sagte vor Journalisten: "Nach den Richtlinien der Bundesregierung wären solche Maßnahmen nicht zulässig." Wenn die USA von deutschen Unternehmen U-Boote oder U-Boot-Pläne kauften, gelte dafür die Endverbleibsklausel. Ein Export nach Taiwan sei nicht möglich. |
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