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Die Götter der Wicca 

Wicca ist eine Erd-Religion, ein Rück-Verbinden (lat. re-ligio) mit den lebensspendenden Kräften der Natur, der auf unserem Planeten wie auch der des Universums. Wir verehren, je nach der eigenen gewählten Tendenz die alten Göttinnen und Götter, inklusive der Dreifach-Göttin, der die drei Mondphasen zugrunde liegen und dem Gehörnten Gott der Sonne und des tierischen Lebens, als eine Vorstellung der sich ständig erneuernden Natur.

 Die Gottheiten der Hexen sind die Göttin und der Gott. Die Göttin ist das Symbol für die femininen Eigenschaften der Welt, der Gott repräsentiert die maskulinen Eigenschaften. Sie sind Sinnbilder für die Dualität des Universums und der Natur in der es ein Gleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Einflüssen gibt. Sie sind ähnlich dem Prnzip des Yin-Yang zu sehen, das besagt, daß in jedem Menschen weibliche wie auch männliche Eigenschaften und Strömungen vorhanden sind, die mehr oder weniger ausgeprägt sind.

 

 
Die Göttin erscheint in drei Formen, die sich ständig wiederholen: Jungfrau, Mutter/Liebhaberin/Gattin und Greisin. Diese Formen entsprechen jeweils einer Mondphase. Der zunehmende Mond ist die Jungfrau, der Vollmond die Mutter/Liebhaberin/Gattin und der abnehmende Mond ist die Greisin.
Als Jungfrau steht die Göttin für das, was noch nicht ist, was sich noch nicht voll entwickelt hat. Sie ist das unbändige, unzähmbare Heranwachsen allen Lebens, das ständige Wachstum. Sie ist keine Jungfrau im Sinne der christlichen Glaubenslehre sondern sich ihrer reifenden Weiblichkeit voll bewußt. Sie entwickelt sich zur Liebhaberin/Mutter/Gattin.

 Als Liebhaberin/Mutter/Gattin ist die Göttin in der zweiten Phase voll erblüht in Schönheit wie im körperlichen Sinne. Sie dient nicht und sie ist kein Sex-Objekt, wie sich manche Männer das gerne vorstellen. Sie ist die fürsorgende Mutter, die liebevolle Gemahlin und die leidenschafltiche Liebhaberin. Sie bestimmt den Zeitpunkt, an dem sie sich bereit fühlt, denn sie ist sich ihrer Kraft bewußt. Sie ist die Schöpferin des Lebens. Sie ist die Hüterin des Lebens.

 Die Greisin ist die liebende Großmutter. Sie hat viel Lebenserfahrung gesammelt und weiß, diese einzusetzen. Sie gibt ihr Wissen an die Jüngeren weiter und bereitet sie so auf die kommende Zeit vor. Sie ist aber auch die Schafferin neuen Lebens, indem sie das Alte, Vergangene und Überflüssige zerstört.

 Die Göttin wird meist mit dem Mond oder als der Mond selbst dargestellt. Ihre Namen stammen aus den verschiedensten Religionen: Artemis, Astarte, Ischtar, Diana, Demeter, Hekate, Selene...

 

 
Der Gehörnte Gefährte ist der Gott der Hexen und trägt als Zeichen seiner Kraft, Fruchtbarkeit, Leidenschaft, Lebenslust und Erdverbundenheit Hörner oder ein Geweih. Auf manchen Abbildungen wird er als Mann mit Hirschgeweih oder halb Mann halb Ziege dargestellt. Er hat auch verschiedene Namen, die aus den diversen alten Religionen übernommen wurden. Herne, Pan, Cernunnos.

 Die Darstellung des Gottes mit den Hörner wurde vom Klerus als Zeichen für den Satan, dem angeblich auch zwei Hörner aus der Stirn wachsen, gewertet. Pan, der griechische Gott der Hirten wurde so ebenfalls zum Teufel erklärt.

 Der Gehörnte Gott hat zwei Erscheinungsbilder im Jahreslauf: Der Eichenkönig lebt in der hellen Jahreshälfte. Er wächst vom neugeborenen Knaben zum Mann heran und schließt mit der Göttin in ihrer Form als Mutter/Liebhaberin/Gattin den fruchtbaren Bund (Beltane). Auf dem Höhepunkt seiner Kraft und Macht (Lughnasadh) wird er zum Mistelkönig, der uns durch die dunkle Zeit geleiten wird. Er ist dann der Gott der Ernte, das Opfer der Ernte und der Winter. Er führt in den dunklen Wochen bis zu seiner Wiedergeburt die Wilde Jagd über den Himmel.

 

Als pantheistische Religion und der Prämisse der freien Entscheidung wird es den Wicca freigestellt, wen sie verehren. Die Möglichkeit, der Göttin und dem Gott primär und einem oder mehrere Götter sekundär zu huldigen steht ebenso frei wie nur einen zu verehren Es gibt keine Richtlinien, wen wir verehren, und unter welchen Namen die Göttin/der Gott angerufen werden. Das ist wieder ein Beispiel für die Freiheit des Willens, die Individualität.

 Es heißt: "Alle Göttinnen sind eine Göttin. Alle Götter sind ein Gott." Dadurch wird zum Ausdruck gebracht, daß der Name zweitranging ist. Um es mit Shakespeare zu sagen: "Was ist ein Name? Würde die Rose einen anderen Namen tragen, sie würde eben so duften."

 Die meisten Wicca streben nach dem Gleichgewicht des Universums und haben sich daher für eine gleichermaßen große Verehrung der Göttin und des Gehörnten Gefährten entschieden.

 

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© 1998 by Winddancer Greenlake