Das Cellokonzert wurde 1857 mit dem Cellisten Karl Schlesinger, dem es auch gewidmet ist, uraufgeführt. Ein Brief Volkmanns an Johannes Brahms, in dem er letzterem Hinweise fuer eine geplante Aufführung unter Brahms' Dirigat gibt, erlaubt einen aufschlussreichen Einblick in Volkmanns eigene Präferenzen für die Aufführungspraxis.
Einige der Ausgaben des Konzertes, die heute noch erhältlich sind, wurden leider von Fremdbearbeitern grauenvoll verstümmelt. Das gilt insbesondere für die Ausgaben von Mainardi (die ich allerdings selbst nicht gesehen habe) und Becker (die ich leider selbst zu Gesicht bekommen habe). Für eventuelle Aufführungen sollte unbedingt auf das von Volkmann autorisierte Orchestermaterial zurückgegriffen werden. Es existieren auch verschiedene Ausgaben für Cello und Klavier von Volkmann selbst, sowie von Julius Klengel und Edmund Kurtz. Nach meiner Beobachtung sind die beiden letzteren Ausgaben mit Volkmanns Vorgabe konsistent (wenngleich Klengel seiner Ausgabe einen selbst komponierten, unpassenden alternativen Schluss beigefügt hat).
MIDI-Datei
Strukturelle Analyse des Konzerts
Aufnahmen
Brief Volkmanns an Johannes Brahms
Hans Volkmann über das Cellokonzert
Der letzte Satz ist vergleichsweise lang und sehr instrumental geschrieben, was Volkmann auch zur Kritik gemacht wurde. Er war sich dessen allerdings bewusst und argumentierte, dass angesichts der düsteren Thematik in den ersten drei Sätzen (Teufel, Schuld, Reue) dem erlösenden Schlussjubel ein grösserer Umfang eingeräumt werden müsse. Das Werk ist schwierig auszuführen, errang jedoch Erfolge. Hans Volkmann berichtet, dass es mindestens bis 1915 alljährlich zum 2. Advent in der Thomaskirche in Leipzig aufgeführt wurde. Die öffentliche Uraufführung fand am 2. Mai 1869 in der Leipziger Nikolaikirche durch den Riedelschen Gesangsverein statt.
MIDI-Datei
Briefe Volkmanns über das Weihnachtslied